Arjuna Fan Fiction ❯ Mondkinder ❯ Prolog ( Prologue )

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Lia:
„Lia! Liiiaaa! Wo steckt sie bloß? Ich dachte, du wolltest dich noch von Chris verabschieden, bevor er nach Japan geht?“, rief Mutter ärgerlich. - „Ach verschwinde doch - und Chris auch! Dem ist es doch so was von egal, was mit mir ist!“ Ich versteckte mich unter meiner Decke im Bett und schluchzte wütend!
Mein um 5 Jahre älterer Bruder ging da einfach so weg, nach wer weiß wohin und ich saß da ohne meinen besten Freund. Seit ich denken konnte, waren Chris und ich unzertrennlich gewesen. Es be­durfte nicht vieler Worte zwischen uns - es wäre ja auch gar nicht möglich gewesen, Chris war ja seit seiner Geburt stumm. Er kommunizierte mit Telepathie, was ja innerhalb der Familie kein Problem war, da wir fast alle einen natürlichen Hang dazu zeigten. Für Außenseiter dolmetschten wir einfach und mit den Nachbarskindern hatten wir eine Art Zeichensprache entwickelt, mit der er fast mühelos kommunizieren konnte.
Der Kinderarzt hatte sich zwar beschwert, es könne meine Sprachentwicklung schädigen, wenn ich mich mit ihm nur telepathisch unterhielte, aber im Endeffekt hatte es keine Rolle gespielt. Ich sprach Eng­lisch und Irisch so gut wie alle anderen Kinder auch.
 
Lass sie, Mutter, sie versteht es noch nicht. Es wird die Zeit kommen, da wird sie begreifen, warum ich dem Ruf folgen muss. Sag meiner kleinen Lia, ich werde an sie denken und wenn sie mich jemals brauchen sollte, werde ich da sein.'
Die Tür knallte zu, ein Auto fuhr draußen weg und erst jetzt lief ich zum Fenster und schrie: „Chris, bitte lass mich nicht allein!“ und brach erneut in Tränen aus.