Beyblade Fan Fiction ❯ Wisdom Teeth Comfort ❯ Wisdom Teeth Comfort ( One-Shot )
Titel: Wisdom Teeth Comfort
Autor: Ailendolin
Disclaimer: Mir gehört Beyblade nicht und nein, ich verdiene hiermit kein Geld.
Inhalt: Rei kommt vom Zahnarzt und ist ziemlich aufgewühlt. Kai findet den Grund heraus und noch etwas anderes ... Shonen-ai Rei x Kai
Rating: PG-13, nur um sicher zu gehen.
A/N: Tja, wie bin auf diese Story gekommen. Ganz einfach: Vor fünf Tagen wurden mir selber die Weisheitszähne gezogen und ich weiß, wie man sich dann fühlt (auf jeden Fall weiß ich wie ich mich gefühlt habe ;-) Und irgendwie spukte mir die Idee dann im Kopf rum und ließ mich nicht mehr los. So entstand diese Story und ich hoffe, sie gefällt euch.
Wie bei Silent Winter Love werde ich auch hier die Originalschreibweise von Rei verwenden, also nicht weiter wundern. Und Silent Winter Love wird auch noch weitergeschrieben, ich brauchte nur erstmal was für zwischendurch.
Warnungen: Shonen-Ai - Rei/Kai
Legende:
"lalala" - Wörtliche Rede
lalala - Gedanken
Wisdom Teeth Comfort
Leise wurde die Tür geöffnet und ein Junge mit langen schwarzen Haaren, die in einem Zopf zusammengehalten wurden, betrat das Haus. Rei. Schnell machte er die Tür hinter sich wieder zu. Es war November und draußen war es mittlerweile schon bitterkalt, auch ohne den scharfen Wind, der momentan vor den Fenstern wütete. Der chinesische Junge schüttelte kurz den Kopf und hing dann seinen schwarzen Mantel an die Garderobe. Nachdem er seine Schuhe auch noch ausgezogen hatte, wollte er nur noch in sein Zimmer. Na ja, eigentlich in das Zimmer, was er sich mit Kai teilte. Die BladeBreakers hatten gerade Ferien und Mr. Dickinson hatte den Jungs ein kleines Häuschen in einem Wald irgendwo mitten in der Pampa gemietet, wo niemand sie stören konnte. Da es dort neben Wohnzimmer, Küche und Bad nur drei weitere Zimmer gab, mussten sie sich wieder die Zimmer teilen, was aber nichts besonderes war.
Rei seufzte und wollte gerade die Treppe zu den Zimmern hochgehen, als er gerufen wurde.
"Rei, du bist ja wieder da!" Tyson winkte ihm freudig aus dem Wohnzimmer zu. Die Treppe führte direkt an dem Raum vorbei.
"Ja ...", war die einfache Antwort des Chinesen. Auch Max begrüßte ihn, doch er erhielt ebenfalls keine sehr große Antwort von Rei. Die beiden zuckten mit den Schultern und widmeten sich wieder ihrer Fernsehshow. Rei seufzte und wollte weitergehen, als er noch eine Stimme vernahm.
"Wie war es beim Zahnarzt?" Kai. Der russische Blader hatte sich auf dem Sofa umgedreht und sah dem Schwarzhaarigen jetzt direkt in die Augen. Die eine Hand Kais lag auf der Sofalehne und in der anderen hielt er ein Buch, von dem Rei den Titel nicht erkennen konnte. Auch die Lesebrille auf Kais Nase blieb Rei nicht unbemerkt. Er liebte sie. Sie ließ Kai irgendwie sanft aussehen. Erneut schüttelte Rei den Kopf, um diese Gedanken loszuwerden.
"Frag nicht ..." Und mit diesen Worten verschwand Rei nach oben. Kurze Zeit später hörte man das Öffnen und Schließen einer Tür und danach herrschte Stille im oberen Teil des Hauses.
"Huch, was war das denn? Rei ist doch sonst nicht so ..." Max suchte nach dem passenden Wort.
"So abweisend, vielleicht?" Kai sah in die Runde. Dieses Verhalten war für Rei nun wirklich nicht normal. So benahm er sich nur, wenn irgendetwas ihm zu schaffen machte, aber er war ja nur beim Zahnarzt gewesen.
"Vielleicht sollte mal einer zu ihm hochgehen und mit ihm reden? Das könnte ihm gut tun."
Tyson und Max sahen erst sich an und dann Kai, ein zuckersüßes Lächeln auf den Lippen.
"Ihr braucht mich gar nicht so anzusehen, ich mache es freiwillig. Ich habe kein Problem damit, einem Freund zu helfen." Mit diesen Worten setzte der junge Russe seine Lesebrille ab, legte sie zusammen mit seinem Buch auf den Wohnzimmertisch und stand auf. Max und Tyson grinsten ihn immer noch an und Kai verdrehte daraufhin die Augen.
"Kinder ...", murmelte er und ließ die beiden dann mit ihrer Fernsehshow und ihrem Grinsen alleine. Langsam ging er die Treppe hoch und den Flur entlang, der an die Treppe anschloss. Vier Türen befanden sich im Flur, zwei auf jeder Seite. Drei davon waren ihre Zimmer und eine führte zu einem recht großen Bad. Es war die erste rechts. Die erste links gehörte Kenny und Kai konnte ihn durch die geschlossene Tür auf Dizzy tippen hören. Max und Tyson wohnte in der zweiten Tür links, also gleich neben Kenny. Kai blieb vor der letzten Tür stehen. Sie führte zu seinem und Reis Zimmer und der Raum war wirklich schön. Er war in einem freundlichen Gelb-Orange-Ton gestrichen, hatte zwei Himmelbetten an der rechten Wand stehen, wobei die Farbe der Bettwäsche bersteinfarben war, genau wie Reis Augen.
Den beiden Betten gegenüber stand ein großen Schreibtisch und gegenüber der Tür befand sich eine weitere Tür, die auf einen Balkon hinausführte. Ihr Zimmer lag im Westen und so konnte man jeden Abend die Sonne untergehen sehen, wenn man wollte und wenn das Wetter mitspielte. Ein Lächeln bildete sich auf Kais Lippen, doch so schnell es kam verschwand es auch schon wieder. Leise Schluchzer kamen aus dem Raum hinter der Tür, vor der er stand. Weinte Rei etwa? Tränen waren etwas, was Kai schon sehr lange nicht mehr bei Rei gesehen hatte. Die Besorgnis des Russen stieg und vorsichtig klopfte er an die Tür.
"Rei? Bist du da drin?" Er erhielt keine Antwort und klopfte deshalb nochmal, nur etwas lauter dieses Mal.
"Rei, kann ich reinkommen?" Die Besorgnis war ganz klar aus Kais Stimme herauszuhören, aber es war ihm egal.
"Verschwinde! Lass mich einfach in Ruhe, okay?" Reis Stimme klang schwach und leise, was sehr beunruhigend auf Kai wirkte. Er wollte dem jungen Chinesen, an dem ihm mehr lag, als eigentlich sein dürfte, unbedingt helfen. Aber konnte er denn einfach in das Zimmer gehen? Die Frage beantwortete sich von ganz allein. Ja, immerhin war es auch sein Zimmer. So drückte er vorsichtig die Klinke nach unten und öffnete leise die Tür. Als er in das Zimmer trat, konnte er Rei nicht sehen. Er lag nicht wie Kai erwartet hatte auf seinem Bett. Stattdessen war die Tür zum Balkon geöffnet und kalte Luft drang in den Raum. Kai schloss kurz die Augen. Er wusste, dass der Chinese draußen auf dem Balkon saß und er wusste auch, dass sein Freund keine Jacke, sondern nur ein kurzärmliges chinesisches Oberteil anhatte.
"Rei ..." Kai trat auf den Balkon und sah Rei in der hintersten Ecke sitzen. Der langhaarige Junge hatte die Beine an den Oberkörper rangezogen, die Arme um die Beine gelegt und den Kopf in den Knien verborgen. Der ganze Körper des Chinesen zitterte, sowohl wegen der Kälte als auch wegen der Tränen. Kai ging langsam auf ihn zu und erst, als er eine warme flauschige Decke über die Schultern des Schwarzhaarige legte, schien Rei ihn zu bemerken. Verloren aussehende bernsteinfarbene Augen blickten verwirrt in besorgte Rubine, nur um kurz danach wieder gesenkt zu werden.
"Kai ... Was machst du hier?"
"Das selbe könnte ich dich fragen. Es ist kalt hier draußen und trotzdem sitzt du hier mit einem kurzärmligen Shirt. Warum, Rei? Was ist passiert?" Er bekam keine Antwort von Rei. Der chinesische junge wischte sich lediglich die Tränen aus dem Gesicht, blieb aber still. Kai seufzte.
"Komm, lass uns reingehen. Wenn du nicht mit mir darüber reden möchtest, ist es in Ordnung, aber ich möchte nicht, dass du dich erkältest, okay?" Er half dem schwarzhaarigen Jungen aufzustehen und führte ihn langsam in das Zimmer und auf sein Bett. Dann ging er noch einmal zum Balkon zurück, schloss die Tür und zog die Vorhänge zu, um die trostlose Welt nach draußen zu verbannen.
"Hast du Durst? Ich könnte uns einen schönen warmen Kakao machen, wenn du möchtest."
Rei nickte und so verließ Kai das Zimmer, um nach unten in die Küche zu gehen. Er kam wieder am Wohnzimmer vorbei und wurde von Tyson und Max fragend angesehen.
"Fragt nicht. Ich weiß noch nicht, was mit ihm los ist, aber ich bitte euch ihn jetzt nicht zu stören."
"Geht klar, Kai!" Wie der Russe dieses dümmliche Grinsen auf Tysons Lippen doch hasste ... Er ging weiter in die Küche und fing an Milch auf dem Herd zu erhitzen.
Was ist nur mit Rei los? Ich vermisse das fröhliche Lächeln auf seinem Gesicht. Es tut irgendwie weh zu sehen, dass seine sonst immer so leuchtenden Augen jetzt auf einmal trübe aussehen. Hoffentlich wird er mit mir reden. Was kann schon so Schlimmes beim Zahnarzt passieren, wenn es nur eine Routineuntersuchung war?
Die Milch war mittlerweile warm und Kai goss sie in zwei große Tassen und gab danach dann das Kakaopulver rein. Die beiden warmen Tassen in den Händen, ging Kai wieder zurück die Treppe hoch und in Reis Zimmer. Der andere Junge hat sich nicht großartig bewegt in der Zeit, in der Kai fort war. Dieser überreichte ihm nun eine Tasse warmen Kakao und setzte sich neben Rei aufs Bett. Schweigend tranken sie ihre Tassen leer und sahen die Wand an, bis es Kai irgendwann zu viel wurde und er die Stille nicht mehr aushielt.
"Rei ... Willst du mit mir nicht doch darüber reden? Ich ... ich möchte dir gerne helfen, wirklich! Aber das kann ich nicht, wenn ich nicht weiß, warum du geweint hast."
Erschrocken sah Rei Kai an.
"Du ... du weißt, dass ich geweint habe?"
"Ja, ich habe es gehört und außerdem sind deine Augen ganz rot." Kai lächelte den Jungen neben sich liebevoll an. Rei sah wieder auf den Boden und zuckte mit den Schulter. Nun war es auch egal.
"Du weißt ja, dass ich beim Zahnarzt war." Kai nickte, als Rei ihn unsicher ansah.
"Na ja, es ... es war eine Routineuntersuchung mit allem drum und dran. Erst hat er sich meine Zähne so angeschaut, um zu sehen, ob ich irgendwo Löcher habe, nicht gut putze oder sonst was. Das übliche halt. Aber danach meinte er, dass er noch ein Röntgenbild von meinen Zähnen machen möchte und hat mich in den Raum mit diesem komischen Gerät gebracht. Ich habe mich da nicht sehr wohl gefühlt, da der Raum klein und eng war und das Gerät ganz nah um meinen Kopf gekreist ist ..."
Kai wusste, wovon Rei sprach. Auch bei ihm wurde schon der Kiefer geröntgt und er konnte sehr gut verstehen, dass Rei sich da nicht wohl gefühlt hatte. Immerhin hatte der Chinese Klaustrophobie, Platzangst und weigerte sich manchmal sogar in einen Fahrstuhl zu steigen. Das war bestimmt keine schöne Erfahrung für Rei gewesen.
"Als das Ding fertig war und das Röntgenbild auch, hat mich der Arzt nochmal ins Zimmer gerufen und es mir gezeigt. Er ... er meinte, meine Zähne sind soweit alle in Ordnung und sähen super aus, aber da wäre ein kleines' Problem, wie er es ausgedrückt hatte." Rei griff in die Schublade seines Nachttisches und zog einen braunen Umschlag heraus. Aus dem Umschlag holte er das Röntgenbild und hielt es gegen die Nachttischlampe. Kai rutschte ein Stück näher an Rei, um besser sehen zu können, was dieser ihm zeigen wollte.
"Siehst du diese vier großen Punkte an den Enden meiner Kiefer, Kai?"
"Ja, was ist damit?" Kai hatte zwar schon eine Ahnung, worauf das ganze hinauslief, aber er ließ Rei weiter erklären.
"Das sind meine Weisheitszähne und der Zahnarzt meinte, dass sie rausmüssten." Der Chinese blickte zu Boden und Kai konnte eine kleine silberne Träne auf den weichen Teppich fallen sehen. Das ist wirklich nicht gut. Armer Rei.
Immer mehr silberne Tränen fielen zu Boden und Rei konnte sie nicht stoppen. Er wollte nicht weinen, nicht schon wieder und schon gar nicht vor Kai, aber er konnte es nicht kontrollieren. Rei vergrub sein Gesicht in seinen Händen und Kai konnte hören wie sein Freund versuchte die Schluchzer und Tränen zu unterdrücken.
"Komm her ..." Der junge Russe nahm Rei liebevoll in die Arme und strich ihm beruhigend über den Rücken. Sofort vergrub Rei sein Gesicht in Kais Schulter und ließ den Tränen freien Lauf. Kai flüsterte ihm beruhigende Worte ins Ohr und nach einer Weile hatte sich Rei wieder einigermaßen beruhigt.
"Ich ... ich habe vor ein paar Jahren in unserem Dorf in China ein Mädchen gekannt, der auch die Weisheitszähne gezogen worden waren. Sie hatte furchtbare Schmerzen und ihr ganzes Gesicht war blau und angeschwollen. Die Schmerztabletten haben bei ihr kaum geholfen und für zwei Wochen hatte sie nur Schmerzen und konnte kaum essen. Ich ...", Rei holte tief Luft, "Ich möchte nicht dasselbe durchmachen wie sie, Kai! Ich habe Angst davor ..." Beschämt senkte Rei den Kopf.
"Es ist nicht schlimm Angst zu haben, Rei. Jeder hat vor irgendetwas Angst. Kenny hat Angst davor, dass Dizzy kaputt gehen könnte, Max fürchtet sich vor Schlangen, Tyson bricht in Panik aus, wenn es heißt, dass das nächste Essen ausfällt ..." Rei musste etwas Lachen und Kai lächelte ihn an.
"Und wovor hast du Angst, Kai?" Bernsteine blickten fragend in Rubine. Kai senkte kurz den Blick, sah dann aber sofort wieder Rei an.
"Ich habe Angst davor, dich jemals zu verlieren ..." Erstaunt sah Rei den Russen an.
"Mich zu verlieren? Aber ... warum?" Daraufhin musste Kai lächeln. Rei war manchmal so naiv.
"Ach Rei, kannst du das denn nicht sehen?"
"Was denn nicht sehen?" Verwirrt blickte Rei den Jungen an, der rechts neben sich saß. Er verstand nicht, worauf Kai hinauf wollte.
"Dass ich mich in dich verliebt habe ..."
Für einen kurzen Moment herrschte Stille im Raum. Rei versuchte zu begreifen, was Kai ihm gerade gesagt hatte. Doch es war so schwer. Was, wenn es wieder nur einer der vielen Träume war und Kai ihn am Ende wieder verlassen würde?
"Du ... du liebst mich?"
"Ja, Rei ... Mehr als alles andere. Ich würde mein Leben für dich geben, jederzeit."
Zögernd rutschte Rei näher an den Russen ran und umarmte ihn.
"Das ist echt ...", flüsterte der Chinese und lächelte glücklich.
"Ja, das ist echt." Und mit diesen Worten küsste der Russe den Chinesen liebevoll und zaghaft. Nach wenigen Sekunden lösten sich die beiden wieder von einander und kuschelten sich ins Bett.
"Wir werden das mit deinen Weisheitszähnen schon schaffen, Rei. Keine Sorge, ich werde bei dir sein. Ich kann dir nicht versprechen, dass du keine Schmerzen haben wirst, denn die sind unvermeidlich, aber ich verspreche dir, dass ich alles tun werde, um dir zu helfen."
"Danke, Kai ... Ich liebe dich ..." Rei schloss die Augen und war augenblicklich eingeschlafen. Kai lächelte aufgrund dieses Anblickes und fuhr sanft die Konturen von Reis Gesicht mit den Fingern nach, küsste seinen Rei noch einmal auf die Stirn, bevor auch er die Augen schloss.
"Ich liebe dich auch, tenshi ..."
~Fin~
A/N: Und fertig ist die Story :-) Ich hoffe wirklich sehr, dass sie euch gefallen hat und ihr mir einen review da lasst. Tenshi bedeutet übrigens Engel, für die, die es nicht wissen. Danke in diesem Sinne nochmal allen, die reviewen oder überhaupt die Story lesen!