Digimon Fan Fiction ❯ One More Day ❯ One More Day ( Chapter 1 )
Titel: One More Day
Autor: Gwynneth
Disclaimer: Mir gehört Digimon nicht, ich besitze auch nicht die Rechte an Tai und Yamato und ich verdiene hiermit kein Geld. Der Song "One More Day" ist von Diamond Rio.
Inhalt: Taichi stirbt an Krebs und Yamato verbringt die letzten Minuten mit ihm. Nach Taichis Tod erweist Matt ihm seine letzte Ehre auf seine Art und weise. Song-fic. Taito One-Shot
Rating: PG-13, nur um sicher zu gehen.
A/N: Ich habe diese Fanfiction geschrieben, weil meine Oma und meine Uroma vor kurzem gestorben sind. Aus diesem Grunde ist mir diese Geschichte sehr wichtig und ich hoffe, dass sie ein paar Leuten gefällt.
Widmung: Ich widme diese Fanfiction meiner Oma und meiner Uroma, die am 01.05.2004 und am 04.08.2004 gestorben sind. Ich habe diese Geschichte in Gedenken an die beiden geschrieben.
Liebe Oma und liebe Uroma!
Ich hatte euch beide wahnsinnig dolle lieb und vermisse euch! Ich hoffe, euch geht es gut, wo auch immer ihr jetzt seid und ich hoffe, dass ihr dort glücklich seid! Ich hab euch lieb!
Warnungen: Shonen-Ai - Taito
Legende:
"lalala" - Wörtliche Rede
lalala - Gedanken
Ach ja, noch was: Ich werde die japanischen Namen benutzen. Für die, die sie nicht kennen, hier nochmal eine kurze Hilfe:
Taichi - Tai
Yamato - Matt
Hikari - Kari
Takeru - T.K.
Koushiro - Izzy
Jyou - Joey
Mimi - Mimi
Sora - Sora
Daisuke - Davis
Ken - Ken
Iori - Cody
Miyako - Yolei
One More Day
by Ailendolin
Ishida Yamato saß alleine in seinem Zimmer und versuchte sich zu beruhigen. Heute vor einer Woche war genau das passiert, wovor er sich seit einem Jahr Tag und Nacht gefürchtet hatte. Sein bester Freund war gestorben und er hatte es mit ansehen müssen. Bei dem Gedanken daran fielen wieder kleine kristallklare Tränen aus den saphirblauen Augen des 16-jährigen. Obwohl er seit einem Jahr gewusst hatte, dass irgendwann dieser Tag hatte kommen müssen und er versucht hatte, sich irgendwie darauf vorzubereiten, war es für ihn mehr als ein Schock gewesen. Er hatte einen der wichtigsten Menschen in seinem Leben verloren und wusste nicht, wie er damit umgehen sollte. Er konnte sich noch genau an den 04. August erinnern, hatte Taichis letzte Worte nicht vergessen und sich geschworen, dies auch nicht zu tun und immer an diese zu denken. Doch es war schwer, so verdammt schwer.
~~~*°*~~~ Flashback ~~~*°*~~~
"Matt? Komm bitte schnell ins Krankenhaus! Es ist Taichi ... ihm geht es nicht gut. Um ehrlich zu sein, glaube ich kaum, dass er den morgigen Tag erleben wird."
Geschockt sah Yamato auf den Telefonhörer in seiner Hand. Was hatte Mrs. Yagami gerade gesagt? Tai würde ... sterben? Das konnte nicht sein! Das durfte nicht sein! Sie hatten doch noch so viel vorgehabt ...
"I-ich komme sofort ...", sagte er dann schließlich immer noch fassungslos in den Telefonhörer und legte auf.
"Matt, was ist denn los mit dir? Ist etwas passiert?" Mr. Ishida sah seinen Sohn verwirrt an.
"Dad, kannst du mich ins Krankenhaus fahren? Tai ... er wird ... es geht ihm sehr schlecht!"
Yamato konnte es einfach nicht aussprechen. Er hatte immer noch die Hoffnung und den Glauben daran, dass Tai es schaffen würde. Seit sie in der Digiwelt gewesen waren, hatte Matt zu Tai aufgesehen und ihn immer für seinen Mut und seine Stärke bewundert. In den letzten Monaten jedoch hatte der blonde Sänger eine andere Seite an Tai nur zu häufig gesehen. Es war die schwache Seite. Man hatte deutlich sehen können, dass es dem braunen Wuschelkopf körperlich immer schlechter ging, jedoch hatte sich Tais Verhalten nicht geändert. Er war genauso fröhlich wie vor seiner Krebsdiagnose gewesen und hatte sich nie etwas von seiner Krankheit anmerken lassen. Und genau das hatte Matt das letzte Jahr lang immer wieder an dem Goggle Boy bewundert.
Zusammen mit seinem Vater war Yamato so schnell es ging ins Krankenhaus gefahren. An der Rezeption wollten sie gerade nach Tais Zimmernummer fragen, als Mrs. Yagami auf sie zukam. Sie begrüßte Mr. Ishida und Yamato freundlich und führte die beiden dann durch verschiedene Gänge des Krankenhauses zu Tais Zimmer.
Tais Mutter hat geweint ... Ob es wirklich so schlimm ist? Aber das kann nicht sein! Er war immer der Stärkste von uns, er kann doch nicht so einfach ... nicht so einfach ... fortgehen!
Vor Tais Zimmer konnte er all die anderen Digiritter stehen oder sitzen sehen. Hikari, Tais Schwester, wurde von Takeru getröstet. Mimi und Sora saßen betroffen auf zwei Stühlen und hatten Tränen in den Augen. Jyou und Koushirou standen etwas mehr gefasst als die anderen ein wenig abseits, doch Matt konnte erkennen, dass auch sie geweint hatten. Miyako tröste den kleinen Iori, der das ganze nicht fassen konnte und Daisuke wurde von Ken fest in den Arm genommen. Mr. Yagami hielt die Hand seiner Frau ganz fest, während er ihr beruhigende Worte ins Ohr flüsterte.
Yamato kam sich verloren vor.
"Hey Matt ...", hörte er auf einmal die Stimme seiner Mutter sanft sagen.
"Es ist Zeit, sich von Tai zu verabschieden, mein Schatz. Die anderen waren schon alle bei ihm und er bat uns darum, dass er sich von dir zum Schluss verabschieden dürfte."
Seine Mutter strich ihm liebevoll eine blonde Strähne aus dem Gesicht und wies dann mit ihrer rechten Hand auf die Tür. Yamato sah noch einmal Mrs. Yagami an und bat so stumm um ihre Zustimmung, die sie ihm durch ein Nicken gewährte. Langsam ging Matt auf die Tür zu und öffnete sie leise. Er war nervös, da er nicht wusste, was ihn erwartete. Vorsichtig ging er durch die Tür und schloss sie wieder hinter sich. Seine blauen Augen blickten hoch und Matt konnte Tai auf einem Bett mit schneeweißer Bettwäsche in einem ebenso weißen Raum liegen sehen. Lediglich die orangenen Lilien waren ein willkommener Farbtupfer in dem Meer aus weiß.
Oh mein ... Der blonde Sänger konnte kaum glauben, was er dort sah. An Taichi waren alle möglichen Geräte angeschlossen, unter anderem auch eins, das sein Herz überwachte.
Noch ist sein Herzschlag gleichmäßig ... noch. Ist das wirklich Taichi, der da liegt? Er ... er sieht so blass aus.
"Hey ...", begrüßte Taichi seinen besten Freund leise und lächelte diesen schwach an.
"Hey ...", grüßte Matt ebenso leise zurück. Auch er lächelte, jedoch war es ein trauriges Lächeln.
"Ich bin froh, dass du es noch rechtzeitig hierher geschafft hast, Matt. Ich wollte nicht gehen, ohne dir Sayonara zu sagen."
"Sag so etwas nicht, Tai! Du schaffst das! Du hast immer alles geschafft, was du wolltest!"
Nun verwandelte sich auch Taichis Lächeln in ein trauriges.
"Yamato, das hier ist anders. Ich habe keine Kraft mehr, noch länger zu kämpfen. Auch ich werde einmal müde."
"Taichi ..." Yamato hatte Tränen in den Augen und umarmte seinen Freund nun.
"Ich will nicht, dass du gehst! Was soll ich denn ohne dich machen? Du hast mir so oft geholfen, ich schulde dir noch so viel. Ich möchte nicht wieder allein sein." Durchsichtige Perlen fielen auf Taichis Krankenhemd und der braunhaarige Junge erkannte, dass sein bester Freund weinte.
"Matt, du bist nicht alleine! Die anderen Digiritter werden für dich da sein. Und es ist ja nicht so, dass ich ganz verschwinden werde. So lange du mich nicht vergisst, werde ich immer bei dir sein. Ich werde über dich wachen, Yamato, um sicher zu gehen, dass du nicht alleine sein wirst. Ich werde immer für dich da sein, genau wie ich es dir versprochen habe. Wir werden immer Freunde sein."
Tai konnte seine Tränen nun auch nicht mehr zurückhalten, dennoch lächelte er und drückte Yamato noch fester an sich.
"Ich ... ich werde dich nie vergessen, Tai."
"Ich weiß, Matt, ich weiß." Tai musste husten und Matt löste die Umarmung.
"Ist alles in Ordnung? Soll ich die Ärzte holen?"
"Nein, Matt ...ist schon gut." Yamato sah seinen Freund besorgt an und nahm ihm seine Worte offensichtlich nicht ab.
"Bitte, Matt! Ich muss dir noch etwas Wichtiges sagen, bevor ich sterbe." Tai nahm die Hand seines blonden Freundes in seine eigene und hielt diese fest.
"Ich weiß, dass wir uns früher oft gestritten haben und ich bin froh, dass das seit langer Zeit vorbei ist. Du bist der beste Freund, den man sich vorstellen kann, Matt. Ich weiß nicht, was ich ohne dich die letzten Jahre gemacht hätte. Du warst immer für mich da, in guten wie in schlechte Zeiten wie es doch so schön heißt. Seit einigen Monaten möchte ich dir nun schon etwas wichtiges erzählen." Er musste sich durch einen erneuten Hustenanfall unterbrechen. Matt drückte Tais Hand noch stärker, um ihm Mut zu machen.
"Jetzt scheint mir jedoch die Zeit davon zu laufen, wie ironisch. Vorher bin ich vor ihr davongelaufen, doch jetzt scheint sie mich einzuholen und bald wird sie mich überholt haben."
Tai lächelte Matt an und dieser erwiderte diese kleine Geste.
"Was ich dir sagen möchte, Matt. Du warst immer derjenige, zu dem ich mit meinen Sorgen kommen konnte, der mich davor bewahrte etwas Unsinniges oder Gefährliches zu tun und trotz meiner Fehler immer zu mir stand. Du hast dein Wappen wirklich verdient, Yamato! Ich hoffe, an deiner Freundschaft zu mir wird sich nichts ändern, wenn du meine nächsten Worte hörst. Seit einiger Zeit habe ich nämlich mehr als freundschaftliche Gefühle für meinen besten Freund."
Mutig suchte Tai die Augen seines Freundes und blickte direkt in die blauen Tiefen bei seinen nächsten Worten.
"Ich liebe dich, Yama!"
Yamato wusste nicht, was er sagen sollte. Er schloss kurz die Augen und tat dann das, was sein Herz ihm sagte.
"Ich liebe dich auch, Tai ... Ich habe dich so wahnsinnig lieb!"
Tränen fielen auf die weiße Bettwäsche und die beiden Jungen umarmten sich noch einmal.
"Danke, Yama! Das bedeutet mir sehr viel."
Matt lockerte die Umarmung etwas, um in Tais braune Augen sehen zu können. Er konnte nichts anderes, als Freude, Wärme, Zuneigung und Liebe darin erkennen, und er war sich sicher, dass Tai dasselbe in seinen blauen Augen sehen konnte.
Vorsichtig beugte sich Matt herunter und gab Tai einen sanften Kuss auf die Lippen.
"Ich liebe dich, Yama und werde immer bei dir sein, egal was passiert."
"Ich weiß, Tai und ich werde es nicht vergessen. Ich werde dich immer lieben!"
Sie küssten sich erneut, dieses Mal jedoch leidenschaftlicher und länger, bis Matt den Kuss löste, weil er keine Luft mehr bekam. Der blonde Junge öffnete die Augen und sah Taichi immer noch mit geschlossenen Augen in seinem Bett liegen. Er hatte ein friedliches Lächeln auf den Lippen und schien glücklich zu sein. Erst jetzt bemerkte Yamato das monotone Biepen, das den Raum erfüllte. Entsetzt sah er Tai an und mehr silberne Tränen fielen von seinen Augen.
"Nein, Tai! Bitte nicht! Komm wieder zurück zu mir! Bitte!" Er beugte sich über Tai und schüttelte ihn etwas.
"Das kannst du mir nicht antun! Ich brauche dich! Ich kann nicht ohne dich leben! Wieso gehst du? Ich ... ich liebe dich doch!"
Matt brach zusammen und weinte nun hemmungslos in Taichis Nachthemd.
~~~*°*~~~ Flashback Ende ~~~*°*~~~
Matt bemerkte, dass das weiße Blatt, was unter ihm auf seinem Schreibtisch lag, total durchnässt war. Doch ihm war es egal. Er brauchte die Worte nicht zu lesen, die er dort geschrieben hatte. Er kannte sie auswendig, da sie aus seinem Herzen kamen. Er hatte in der letzten Nacht einen Traum gehabt. Ein Traum von einem Engel, der ihm einen Wunsch gewährte. Und genau diesen Traum hatte er aufgeschrieben. Es waren die Lyrics zu seinem neuen Song, den er heute das erste Mal spielen wollte.
Er sah auf die Uhr. Es war langsam Zeit, dass er sich fertig machte. Matt wischte sich die Tränen vom Gesicht und zog sich um.
Zwei Stunden später stand er, genau wie der Rest der Gäste, ganz in schwarz gekleidet auf dem Friedhof bei Taichis Begräbnis. Der Pfarrer hatte seine Worte gesprochen und nun standen alle an Taichis Grab, um Blumen oder Erde auf seinen weißen Sarg zu werfen. Yamato hatte sich ganz hinten hingestellt. Er hatte seine Gitarre auf dem Rücken und wartete, bis alle anderen Taichi verabschiedet hatten. Als er an der Reihe war, sah er auf Taichis Grabstein. Eine Lilie war auf diesem eingraviert und unter Taichis Namen und seinen Geburts- und Sterbedatum stand:
"Wir wünschten, wir hätten noch mehr Tage mit dir gehabt, Tai, dem Hüter des Wappen des Mutes, dem du immer gerecht wurdest." Dieser Satz war auf Wunsch der Digiritter ebenfalls eingraviert worden, um an Taichis Taten zu erinnern.
Yamato seufzte, holte seine Akustik Gitarre aus seiner Gitarrentasche und hängte sich diese um. Taichi mochte es immer, wenn Matt auf seiner Mundharmonika spielte oder mit seiner Band auftrat und sang.
Nun fing leise an den Song über seinen Traum auf der Gitarre zu spielen. Als der Gesang einsetzte, war seine Stimme sanft und traurig.
"Last night I had a crazy dream
A wish was granted just for me
It could be for anything
I didn't ask for money
Or a mansion in Malibu
I simply wished
For one more day with you!
One More Day
Onr More Time
One More sunset,
Maybe I'd be satisfied
But then again
I know what it would do
Leave me wishing still for
One more day with you
First thing I'd do, is pray for time to crawl
I'd unplug the telephone and keep the TV off
I'd hold you every second
Say a million I love you's
That's what I'd do
With one more day with you
One More Day
Onr More Time
One More sunset,
Maybe I'd be satisfied
But then again
I know what it would do
Leave me wishing still for
One more day with you
One more day
Onr more time
One more sunset,
Maybe I'd be satisfied
But then again
I know what it would do
Leave me wishing still for
One more day with you
Leave me wishing still for
One more day with you
Leave me wishing still for
One more day with you"
Matt spielte die letzten Akkorde und ließ dann seine Gitarre verstimmen. Wieder weinte er, doch es machte ihm nichts aus. Vorsichtig hob er die rote Rose vom Boden auf und sagte:
"Tai, ich weiß, dass du mich hören kannst. Ich werde nie vergessen, was du für mich getan hast. Du bist das beste, was mir je passieren konnte. Ich hoffe, dir geht es gut, wo auch immer du jetzt bist. Wir werden uns irgendwann wiedersehen, daran glaube ich fest. Ich liebe dich!"
Mit diesen Worten warf Matt die Rose auf das Grab, packte seine Gitarre ein und verließ trotz Tränen und Trauer lächelnd den Friedhof, weil er wusste, dass Tai auf ihn warten würde, egal wie lange.
~Owari~