Ranma 1/2 Fan Fiction ❯ Verkehrte Welt ❯ Chapter 1 ( Chapter 1 )
"Verkehrte Welt"
Eine Ranma1/2 FanFiction
von Mark Soul
An einem leicht verregneten Nachmittag in Nerima. Ein leicht übergewichtiger Mann öffnet den Briefkasten und holt die Post heraus. Er ist in einem Karateanzug gekleidet und trägt ein weißes Kopftuch um seine Glatze zu verbergen. 'Werbung, Werbung, eine Rechnung, mehr Werbung, das neue Kampfsportmagazin für Ranma, die Zeitschrift Frauen von Heute für Ranko ... holla, was ist denn das?' Neugierig nimmt er die Postkarte und liest die Rückseite. Ein Freudensprung folgt, bei dem er die restliche Post in die Luft wirft, dann eilt er zurück ins Haus.
Derweil in der Küche des besagten Hauses. Eine Frau in ungefähr dem gleichen Alter wie der Mann von eben ist eifrig bei der Arbeit. Sie hat ihr mittelkurzes aubergienfarbenes Haar in einer etwas altmodischen Frisur, und trägt unter ihrer Schürze einen Kimono. Der Mann mit der Postkarte steckt seinen Kopf die Tür hinein.
"No-chan, hast du mal einen Augenblick Zeit?"
"Was ist denn, Genma?"
"Ich habe Post von Tendo-san," antwortet dieser und verschwindet wieder.
In einem Zimmer ein Stockwerk höher. Ein sechzehnjähriges Mädchen, ihr feuerrotes Haar zu einem Zopf gebunden, liegt auf ihrem Bett, liest einen Manga und ißt ein Eis.
"Ranko, komm mal runter!" hört man Genmas Stimme aus dem Erdgeschoß rufen.
"Was ist denn?"
"Nicht fragen, kommen!"
Ranko verdreht die Augen und steht auf. "Ist ja gut, Daddy." Als sie unten ankommt ist Genma immer noch auf der Suche nach jemanden.
"Ranma!" ruft er, "Ranma! Verdammt, wo steckt der Junge wieder?"
"Ich gehe ihn holen," schlägt Nodoka vor und geht aus der Terrassentür zum kleinen Dojo im Garten.
Als sie die Tür öffnet schallt ihr ein Kampfschrei entgegen. Im Dojo befindet sich ein sechzehnjähriger Junge und zertrümmert grade einen Stapel Ziegelsteine. Dann richtet er sich auf und wischt sich den Schweiß von der Stirn.
"Ah, das tat gut." Er hat einen Karateanzug an mit schwarzen Gürtel, und Haare von der gleichen Farbe, die in einer identischen Frisur wie die von Ranko gebunden waren.Ranma schaut sich um als seine Mutter das Dojo betritt.
"Ranma, muß das sein?" fragt sie. "Wenn du immer alles zerschlägst wirst du nie eine Freundin finden."
"Mom, die Steine sind zum zerschlagen da," antwortet Ranma leicht gereizt. "Außerdem, was soll ich mit einer Freundin? Mädchen in dem Alter nerven nur."
'Warum will mein Sohn einfach nicht männlich sein?' wundert sich Nodoka. 'Wie gut das Tendo-san endlich kommt.' Laut sagt sie: "Das bildest du dir ein. Und jetzt komm bitte mit, dein Vater und ich haben eine Überraschung für dich."
* * * * *
Ganz in der Nähe. Der Regen hört auf und die dunklen Wolken verziehen sich. Schnell kehrt das Leben auf die Straße zurück, die Menschen die Unterschlupf vor dem Wetter gesucht haben machen sich wieder auf ihren Weg. Plötzlich rennt ein Junge an ihnen vorbei, gefolgt von einem Känguruh. Der Junge hat kurze schwarze Haare, ein rotes chinesisches Hemd an mit einer dazu passenden Kungfu-Hose, und einen schwer aussehenden Rucksack über der Schulter. Als das Känguruh ihn zu greifen versucht weicht er aus, läßt den Rucksack fallen und tritt dem Tier auf die Nase.
Die umstehenden Menschen sind etwas verwirrt. "Ist das ein Känguruh?" "Es sieht aus wie ein Känguruh." "Was macht ein Känguruh hier in Japan?" "Einen Panda könnte ich ja noch verstehen, aber ein Känguruh?" "Wie kommst du jetzt auf Panda?" "Ich weiß nicht, fiel mir grade so ein."
Inzwischen steht der Junge dem Tier in Kampfstellung gegenüber. "Du bist dran," sagt er. Das Känguruh steckt seine Hände in den Beutel und kommt mit Boxhandschuhen wieder heraus. Dann greift es an.
Der Junge weicht aus, duckt sich, rollt an dem Känguruh vorbei und packt es am Schwanz. Mit großen Kraftaufwand wirft er es durch die Luft gegen ein Straßenschild. "Einfach so meinen Verlobten für mich auszusuchen," beschwert er sich und schüttelt das Wasser aus seinem Haar. "Ohne mich. Ich gehe zurück nach China und suche ein Gegenmittel." Er nimmt seinen Rucksack und wendet sich um. Unbemerkt von ihm steht das Känguruh wieder auf, schnappt sich das Verkehrszeichen und schlägt ihn damit bewußtlos.
* * * * *
"Verlobte?" Ranma klang nicht glücklich.
"Ja, die Tochter eines sehr guten Freundes von mir," erklärt Genma. "Sie waren in China auf Trainingsreise und sind erst kürzlich wieder in Japan angekommen. Ihr Name ist Akane Tendo."
"Sie trainiert im gleichen Kampfstil wie du," setzt Nodoka fort, "und wenn du sie heiratest könnten wir die Schulen vereinen wie Genma es sich immer gewünscht hat."
"Ich habe aber keine Lust zu heiraten."
"Das ist aber nicht sehr männlich."
"Ist mir scheißegal, ich will nicht. Ich kenne sie nicht mal."
Genma schmunzelte. "Nun, das läßt sich ändern. Soun hast geschrieben das er uns besuchen kommen will." Ranmas Stimmung sinkt, Ranko dagegen freut sich.
"Yeah, vielleicht kommt dann endlich etwas Leben in die Bude. Wann wollen sie den ankommen?"
Genma schaut kurz auf die Postkarte. "Nun, so ungefähr..." Lautes Geschrei ist draußen zu hören. "... jetzt."
"Ich gehe sie holen."
"Ich komme mit." Ranko und Nodoka stehen auf und laufen nach draußen. Genma folgt langsamer, Ranma verdreht die Augen und macht das gleiche. Die zwei Männer sind etwas erstaunt als die Frauen panisch wieder zurückrennen, dicht gefolgt von einem Känguruh mit Boxhandschuhe das eine wild schreiende Person über der Schulter trägt.
"Laß mich runter. Laß mich runter! Du erschreckst sie ja zu Tode."
Familie Saotome hat sich inzwischen am Eingang versammelt und starrt die Besucher an. "Dad, sind das deine Freunde?" fragt Ranko mißtrauisch. Genma schüttelt heftig den Kopf. "Ach so, dann hat sich das Känguruh einfach so zu einem Besuch entschlossen," beschwert sie sich weiter, "passiert ja ständig."
Besagtes Känguruh war zum Stehen gekommen uns setzt sein um sich schlagendes Bündel auf dem Boden ab. Genma sieht die Person genau an.
"Du bist nicht zufällig...?" fragt er.
"Akane Tendo," kommt die Antwort. "Es tut mir leid."
"Oh, endlich bist du da." Genma umarmt freudig seinen Besucher. Dann stutzt er. Akane zu umarmen sollte sich so anfühlen als wenn er seine Tochter umarmt. Es erinnert ihn aber mehr an Ranma. Der ältere Saotome hält Akane auf Armeslänge vor sich und schaut sie an. Ranko kommt hinzu und fühlt dem Besucher über die Brust, dann greift sie weiter unten an die Hose.
"Sie ist ein Junge," stellt sie fest. "Und was für einer," fügt sie noch hinzu.
Akane entfernt Rankos Hand von seinen privaten Regionen. "Würde es dir was ausmachen das zu unterlassen," bittet er sie.
Genma denkt inzwischen nach: 'Ich bin mir sicher gewesen das Soun sagte das er eine Tochter hätte. Aber Akane ist zweifellos ein Junge, ich muß mich getäuscht haben. Machen wir also das Beste daraus.' Er klopft Akane auf die Schulter. "Willkommen bei uns," begrüßt er ihn, "darf ich dir deine zukünftige Verlobte vorstellen: Meine Tochter Ranko."
Besagte Tochter fällt in Ohnmacht.
* * * * *
Kurze Zeit später liegt Ranko auf einem Futon im Wohnzimmer. Nodoka wechselt grade eine kühle Kompresse und legt ihr eine Neue auf die Stirn. Daneben sitzen Genma und Ranma, das Känguruh hält sich im Hintergrund.
"Ich bin so enttäuscht," beschwert sich die Mutter. "Und ich habe so gehofft das wir für Ranma endlich eine Freundin finden."
"Wirklich gute Freundin," kichert Ranma.
"Ich meine wirklich das Soun von einer Tochter gesprochen hätte," verteidigt sich Genma.
Ranko kommt wieder zu sich. "Oooh, ich hatte einen schrecklichen Alptraum. Ich träumte das sich Ranmas Verlobte als Junge entpuppt hatte und ich nun mit ihm verlobt bin...?" Sie stockte und sah Akane an.
"Für einen Traum ist er ziemlich real," kommentiert Ranma trocken. "Es sei denn du beziehst dich hier auf Traumprinz."
Ranko setzt sich auf und greift Akane noch mal an die Hose. "Hey, hatte ich nicht gesagt du sollst das sein lassen?" beschwert dieser sich.
"Laß ihn in Ruhe, Imutochan." Zu Akane gewandt sagt Ranma: "Du mußt sie entschuldigen, sie ist immer etwas direkt bei Jungen."
"Habe ich gemerkt."
"Ich habe gehört du warst in China trainieren? Was hältst du dann von einer kleinen Runde im Dojo? Ich bin übrigens Ranma." Er steht auf und hält ihm die Hand hin. Akane läßt sich aufhelfen, dann machen sich beide Jungs auf zum Dojo.
Unterwegs sagt Ranma: "Man, was bin ich froh das du kein Mädchen bist, sonst wäre jetzt ich der Dumme anstelle meiner Schwester. Muß ziemlich blöd sein, einfach so verlobt zu werden, oder?" Akane nickt und schweigt.
* * * * *
Im Dojo angekommen stellen sich die beiden gegenüber voneinander hin. "Keine Angst, ich werde dir nicht wehtun," beruhigt Ranma Akane. Dieser nickt und rührt sich nicht, sondern steht einfach nur da, Füße zusammen und Hände hinter dem Rücken. Ranma wundert sich: 'Scheint nicht besonders gut zu sein, wenn er nicht mal in Kampfstellung geht. Na egal.'
Mit einem Fauststoß greift er an. Akane dreht seinen Oberkörper leicht zur Seite und weicht so aus. Ranmas nachfolgender Tritt geht genauso ins Leere, ebenso wie alle anderen Techniken. "Was soll das? Greif mich zurück an!"
"Ich glaube nicht das das eine so gute Idee ist," meint Akane vorsichtig.
Ranma wird immer frustrierter. 'Was ist los, warum kann ich ihn nicht treffen? Ließt er meine Bewegungen? ... Na gut, dann diesmal ernst!' Er ballt die Fäuste und springt hoch, im Luftkampf war er immer unschlagbar gewesen. Akane ist ein wenig überrascht und weicht zurück. Ranma tritt ein paar Mal aus der Drehung heraus zu, bevor er wieder auf dem Boden landet.
Nur um sofort von den Füßen gefegt zu werden. Erschrocken rollt er dem nächsten Angriff aus dem Weg und springt auf. 'Na endlich,' denkt er, 'jetzt geht's los.'
Ganz so einfach ist es aber doch nicht, Akane erweist sich als harter Gegner. Während Ranma mit ihm Schläge austauscht kann er selbst oft nur um Haaresbreite verhindern selber getroffen zu werden. Und das auch nur weil Akane scheinbar leichte Probleme mit seinem Gleichgewicht hat.
Am Ende stehen sich beide Jungs schwitzend gegenüber. "Mann, ich bin aber froh das du ein Kerl bist und keine Frau," sagt Ranma.
"Huh, warum? Was hast du gegen Frauen?"
"Ach, mit denen kann man doch nichts anfangen. Mit einem Mädchen hätte ich nie Fun haben können wie mit dir grade, die wäre schön längst heulend rausgerannt."
Akane schaut ihn etwas komisch an, schweigt aber.
* * * * *
Ranko schaut ins Wohnzimmer. Dort sitzt ihr Vater, ihm gegenüber ein Fremder. Der andere hat schulterlanges schwarzes Haar, einen Schnauzbart und trägt einen braunen Gi. Beide Männer haben tränenüberströmte Gesichter. Ranko wundert sich, geht zu ihrer Mutter und fragt: "Mom, wer ist der Kerl da bei Paps?"
"Keine Ahnung," erwidert diese weniger neugierig, aber nicht minder interessiert.
* * * * *
Akane sitzt auf der Terrasse als Nodoka ihn findet. "Oh, hier bist du. Was hältst du davon wenn du ein schönes heißes Bad nimmst?"
"Uhm, nein danke," erwidert der Junge verlegen.
Nodoka tadelt: "Keine Widerrede. Du bist sicher ganz verschwitzt vom Kampf mit Ranma, außerdem hast du eine lange Reise hinter dir. Marsch ab ins Bad!"
* * * * *
"Ranma, dein Bad ist fertig," ruft Ranko.
"Bin schon unterwegs," kommt die Antwort. Ranma geht in den Umkleideraum und zieht sich aus. Dabei bemerkt er das Akanes Kleidung ebenfalls hier liegt. 'Er wird wohl auch grade ein Bad nehmen,' denkt sich Ranma, nimmt ein Handtuch und öffnet die Tür. Und erstarrt zu Stein.
Das nackte Mädchen, welches grade dabei war aus der Wanne zu steigen, tut dasselbe. Beide sehen sich geschockt an. Ranma wird knallrot im Gesicht als er seinen Blick tiefer wandern läßt.
"Aaaaaaaaaah, Perverser!" schallt ein Schrei durchs Haus. Das fremde Mädchen scheint ihre Überraschung endlich überwunden zu haben, und Ranma bekommt den Waschzuber ins Gesicht. Andere Badeutensilien folgen. Hastig tritt der junge Saotome die Flucht an.
Ranko staunt nicht schlecht als ihr Bruder die Treppe hinunter gestürmt kommt. "Ich weiß ich habe von solchen Dingen nicht allzuviel Ahnung," sagt sie schnippisch, "aber nur mit einem Handtuch bekleidet zu sein entspricht sicher nicht der heutigen Mode."
Ranma versucht inzwischen wieder zu Atem zu kommen. "Da ist eine Verrückte im Badezimmer," bringt er schließlich hervor. "Sie war völlig nackt und hat mich angegriffen."
"Sie war nackt?" fragt Nodoka, die vom Lärm angelockt worden war, und umarmt freudig ihren Sohn. "Oh Ranma, wie männlich von dir."
Bevor Ranma antworten konnte betritt eine weitere Person das Zimmer. Sie hat blauschwarzes Haar und trägt die gleiche chinesische Kleidung, die auch Akane anhatte. Nur das ihr die Sachen besser passen als ihm. Bis auf Größe, Haarfarbe und Geschlecht sieht sie Akane recht ähnlich.
"Wer ... wer bist du?" fragt Ranko.
Das fremde Mädchen schaut verlegen zu Boden. "Ich bin Akane Tendo. Es tut mir leid."
Ende?
* * * * *
Autor´s Note:
Ich habe keine Ahnung warum ich das jetzt veröffentlicht habe. Ich litt unter einem Schreibblock und dies war der Versuch mich davon zu befreien. Es ist unwahrscheinlich das hier noch mehr hinterherkommt.
Und ich sollte weniger AUs lesen, bevor ich noch mehr Unsinn verzapfe.