Dragon Ball/Z/GT Fan Fiction ❯ Schattenseele ❯ Schattenkampf ( Chapter 1 )

[ Y - Young Adult: Not suitable for readers under 16 ]

Autor: DarkSerapha

Email: Mononokehime@gmx.net

Genre: Dragonball Yaoi

Pairing: Son-Goku x Vegeta

(Allgemeine) Warnungen: romantic, sad, lemon, lime, rape , angst

Hier geht's um Yaoi, also die Liebe unter Männern, wenn Euch das nicht gefällt, lest bitte nicht weiter.

Disclaimer: Sehe ich aus wie Akira Toriyama? Nein? Na also. Dragonball Z gehört mir nicht und ich verdiene an dieser Story kein Geld.

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Diese Geschichte ist dem Gedenken an

Alithiel alias Erin

Autorin von "Shadows of the Past", gewidmet.

Alithiel, dein Werk hat mich tief bewegt und inspiriert. Du musstest diese Welt viel zu früh verlassen. Mögest Du niemals vergessen werden. Ruhe in Frieden.

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Anmerkung: die Geschichte spielt ca. 10 Jahre nach den Ereignissen von Dragonball Z.

Dragonball GT spielt hier so gut wie keine Rolle.

Schattenseele

Teil 1: Schattenkampf


Son-Goku starrte aus schmalen Augenschlitzen auf den großen rosa Klops, der bis eben noch Boo gewesen war. Er wusste, dass der Dämon sich nur über sie beide lustig machen wollte, indem er sich so langsam regenerierte. Ungeduldig schaute er hinüber zu Vegeta. Der ältere Sayajin stand noch immer ein paar Meter von ihm entfernt, und hielt den Potamus unschlüssig in der rechten Hand. Er konnte sich sichtlich nicht entschließen, den letzen Schritt zu vollziehen und mit Son-Goku zu fusionieren. Son-Goku sah die widerstreitenden Gefühle auf dem Gesicht seines ehemaligen Feindes und jetzigen Kampfgefährten. Abscheu, Hass, Hoffnung, und das Wissen, das es keine andere Möglichkeit gab, lösten sich dort ab.

" Vegeta...!" rief Son-Goku drängend, ein Auge immer auf Boo gerichtet, dessen Gestalt langsam wieder Form annahm. Es würde nicht mehr lange dauern, dann hätte sich der Dämon endgültig regeneriert, und ihre letzte Chance wäre dahin. Vegeta schoss einen der eisigen Blicke zu Son-Goku, die sein Markenzeichen waren, die aber völlig wirkungslos von dem jüngeren Sayajin abprallten. Er sah das Drängen und den flehenden Ausdruck auf dem Gesicht des anderen und brummte unwillig. Das wirklich absolut letzte, was er wollte, war mit diesem Versager zu fusionieren, diesem Unterklasse-Krieger, der, wären sie noch auf Vegeta-sei, nicht einmal seinen Blick zu ihm hätte heben dürfen. Aber Vegeta hatte Boos Macht gefühlt, und er wusste das er ihm unterlegen war - und er hasste es. Er hasste es mehr als jede andere Sache auf der Welt. Er hasste es genauso, wie die Tatsache, dass er Kakarrot, diesem naiven Gutmenschen, der im Rang so unendlich weit unter ihm stand, unterlegen war. Vegetas stolzes Herz krampfte sich zusammen bei dem Gedanken daran, dass er, der Prinz aller Sayajins, irgendeinem Wesen unterlegen war. Er erinnerte sich an das alte Sayajin-Sprichwort, dass ihm sein Vater, Vejiita-no-Ou, immer und immer wieder eingebläut hatte:

Der Feind deines Feindes ist dein Freund, solange bis Euer gemeinsamer Feind besiegt ist.

Dann töte ihn ohne Gnade.

Er brummte unwillig. Er hatte keine Wahl. Seine rechter Handschuh krampfte sich um den Potamus. Boo hatte sich fast völlig regeneriert. Zögernd hob er die Hand zum Ohr und wurde mit einem Strahlen auf dem Gesicht von Kakarott belohnt, dass so gar nicht zum Ernst des Augenblicks passen wollte. Dieser naive Idiot... Nachdem Boo besiegt war, würde sich Vegeta endlich um ihn kümmern müssen... endgültig! Schnell, bevor er es sich noch anders überlegen konnte, begann er, den Potamus an seinem linken Ohr zu befestigen...

Son-Goku lächelte, als er bemerkte, dass Vegeta endlich zu einem Entschluss gekommen war - und gerade noch rechtzeitig. Sinnierend hob er die Hand an das rechte Ohr, an dem der andere Potamus baumelte... Boo hatte sich vollends regeneriert und war auf ihre Tätigkeiten aufmerksam geworden. Er nähere sich mit hoher Geschwindigkeit, Mordlust in den schwarz-roten Augen funkelnd und diesmal sah er aus, als würde er den Kampf zu einem endgültigen Abschluss bringen wollen.

Wir werden es schaffen! Gemeinsam können wir ihn besiegen!

schoss es Son-Goku durch den Kopf. Plötzlich fiel ihm ein, was der alte Kaioshin gesagt hatte:

Die Fusion kann niemals rückgängig gemacht werden -sie ist ewig...

"Vegeta! Ich muss Dir noch was sagen....! Die Fusion ist unumkehrbar.....!"

Goku sah, wie sich das Gesicht des älteren Sayajin vor überraschung verfinsterte und er meinte noch ihn "Und das sagst Du mir erst jetzt, baka...!?" rufen zu hören, aber in diesem Moment hielt der Potamus endlich an Vegetas Ohr, und sie wurden beide in ein strahlendes blaues Licht getaucht, dass Boo instinktiv zurückweichen lies. Merkwürdig. Goku sah Vegeta durch den blauen Lichtschein an, sah den überraschten Ausdruck auf dem sonst so finsteren Gesicht - und vermeinte fast, kurz noch etwas anderes zu erkennen.. Angst..? Nein, das war nicht möglich, musste eine optische Täuschung gewesen sein...Vegetas Lippen bewegten sich und Goku meinte zu hören "Ist es so gut?" Er lächelte seinen einstigen Erzfeind an und sagte

"Es ist wunderbar, Vegeta..."

und dann schloss sich das Licht über ihnen, durchdrang sie, zog sie zueinander und die Welt hörte auf zu existieren....

Schweißgebadet schreckte Son-Goku auf. Er brauchte einen Augenblick, bis er realisierte, dass es nur ein Traum gewesen war, eine Erinnerung an einen Kampf, der nun schon viele Jahre zurück lag. Seufzend sank er zurück in die weichen Kissen. Er konnte sich nicht erklären, warum ihn diese Erinnerung ausgerechnet jetzt, so lange Zeit danach, ungebeten wieder aufsuchte. Er schloss die Augen. Vor sich sah er Vegetto, wie er ihm von den anderen beschrieben worden war... Vegetto, die Fusionsform von Vegeta und ihm selbst. Er hatte sich natürlich niemals bewusst in dieser Form gesehen, sein Gedächtnis an die Zeit, die er mit Vegeta fusioniert verbracht hatte, war leer - wie immer bei einer Fusion. Er erinnerte sich nur noch an das Gefühl, als die Energie der Potami sie zusammenzog, an das Licht, dass alles durchdrang... Es war ein unglaubliches Gefühl gewesen... Er hatte sich vielleicht zum ersten Mal vollständig gefühlt, schoss es ihm durch den Kopf. Aber das war absurd... Er mochte diesem Gedankengang nicht weiter folgen.

Er schüttelte sich, und beschloss, da er nun mal wach war, in die Küche zu gehen, und sich einen Mitternachtsimbiss zu genehmigen. Sayajin waren immer hungrig, und ein Blick auf die Uhr zeigte ihm, dass er mit dem Mitternacht etwas daneben gelegen hatte. Es war bereits halb vier Uhr in der früh. Draußen war es noch dunkel, die Vögel noch nicht zum morgendlichen Lied erwacht, aber Son-Goku war es gewöhnt, früh am Morgen mit dem Training zu beginnen, und die aufgehende Sonne zu begrüßen. Auf dem Weg zur Küche kam er am Zimmer von Son-Goten vorbei. Er stoppte kurz und lauschte, bis er die tiefen, regelmäßigen Atemzüge seines jüngeren Sohnes hörte. Goku lächelte still, als er sich Goten vorstellte, wie immer wie ein Igel eingerollt in seine Decken, ein großer, atmender Haufen auf seinem Bett. Noch immer lächelnd setzte er beruhigt seinen Weg fort.

Er machte sich ein wenig Sorgen um seinen Sohn. Ihn hatte der Tod seiner Mutter am härtesten getroffen. Goten war schon vorher kein einfaches Kind gewesen, belastet von den Kämpfen, die seine Kindheit überschattet hatten. Sein älterer Bruder Son-Gohan hatte seinen Frieden mit der Welt geschlossen. Er hatte seine unglaublich mächtige Energie akzeptiert, sie aber langsam in sich verschlossen und geschworen, sie nie wieder einzusetzen. Er hatte sich vom Kämpfen abgewandt, und sich seinen Studien gewidmet, wie es schon immer sein Wunsch gewesen war. Goku lächelte, als er sich an Gotens und Videls Hochzeit erinnerte.. das war ein fröhlicher Tag gewesen, voller Lachen... ChiChi war so froh gewesen.. so froh... Selbst jetzt schmerzte es Goku noch immer, an seine verstorbene Frau zu denken. Viel zu früh war sie von ihnen gegangen. Und obwohl er und ChiChi oft nicht derselben Meinung gewesen waren, obwohl sie eine fordernde Mutter und eine mitunter zickige Ehefrau gewesen war, hatte er sie doch auf seine Art sehr geliebt. Und er wusste dass sie ihn und ihre beiden Söhne geliebt hatte, mehr als das Leben selbst. Tief drinnen war sie eine zutiefst liebevolle Person gewesen, auch wenn sie dies nicht immer hatte zeigen können. Son-Goku wusste, dass er an ihrem Verhalten nicht unschuldig gewesen war. Er hatte sie so oft allein gelassen... sie so oft in Gefahr gebracht. Als er nach sieben Jahren von den Toten zurück gekehrt war, war aus dem jungen kampfeslustigen Mädchen, dass ihn "überredet" hatte, sie zu heiraten, eine verschlossene Frau geworden, die an der Aufgabe, ganz alleine zwei Kinder zu erziehen, verbittert war. Und auch danach.. er hatte sie nicht vor den Schrecken, die Boo mit sich brachte, schützen können, und das waren nicht die letzten Kämpfe gewesen... Seit einigen Jahren hatte die Erde nun Frieden erlebt, und ChiChi hatte sich langsam wieder etwas geöffnet, ein wenig von ihrer Bitterkeit verloren. Sie hatte ihre Söhne nicht mehr so übermäßig bemuttert.. und ab und zu hatte er einen Blick auf die alte ChiChi werfen können, das starke, kampfeslustige Mädchen mit dem großen Humor und den romantischen Träumen.... Und dann vor einem halben Jahr...

Ein Unfall, so simpel, so alltäglich, das niemand auf die Idee gekommen wäre, dass es einem aus ihrer kleinen Familie je passieren könnte... Goten hatte die Dragonballs suchen wollen, er wollte seine Mutter zurück, aber Dende hatte interveniert und Son-Gohan, der angehende Arzt, ihn dabei unterstützt. Es war nicht wirklich ein unnatürlicher Tod gewesen, ihre Zeit war einfach abgelaufen, hatte ihnen der Herr über das Jenseits mitgeteilt. Sie wurde auf den elysischen Feldern erwartet. Es war besser so. Goten hatte in seinem Schmerz gewütet und geflucht und es endlich doch eingesehen. Goku hatte ein wenig hilflos daneben gestanden, nur in der Lage, seinen Sohn zu trösten, selbst konnte er keine Tränen vergießen. Er wusste instinktiv, dass es... richtig war, dass ChiChi jetzt glücklicher war, erlöst von ihrer Bitterkeit.

Son-Goku wollte es sich nicht eingestehen, aber er fühlte sich einsam. ChiChi war seine einzige Liebe gewesen, und er vermisste sie, obwohl sie nie die Ergänzung seiner Seele gewesen war, die er irgendwie immer erhofft hatte. Doch ohne sie fühlte er sich noch unvollständiger, noch... einsamer. Son-Gohan und Videl hatten inzwischen ihre eigene Familie, kümmerten sich um ihr eigenes Leben und um seine Enkeltochter Pan. Goku war froh, dass ihm wenigstens Goten geblieben war. Wenn der Junge nur in letzter Zeit nicht so schwermütig gewesen wäre. ChiChis Tod nagte noch immer an ihm, und ebenso die Tatsache, dass er mit seinem Training nicht voran kam. Im Gegensatz zu Son-Gohan, der dem Kampf immer aus dem Wege gegangen war, wo es nur ging, der sich so Sayajin-untypisch von der Lust am Kämpfen abgewandt hatte, hatte Goten den unbedingten Willen, der beste zu sein, der den Sayajin so eigen war, in vollem Umfang geerbt. Leider konnte er aber weder mit seinem Vater noch mit seinem Bruder mithalten, wenn es um die Entwicklung seines Ki ging. Besonders bitter war für ihn, das er seinem besten Freund Trunks immer noch weit unterlegen war. Goku seufzte. Er öffnete den Kühlschrank, räumte etwa die Hälfte des Inhalt auf den Küchentisch und begann zu essen, während er weiter seinen Gedanken nachhing.

Draußen dämmerte es inzwischen und nachdem Son-Goku alles annähernd essbare im Kühlschrank verputzt hatte, ging er nach oben, wechselte von der lockeren dunkelblauen Hose, die er zum Schlafen trug, in seinen orangenen Gi-Kampfanzug, und verließ das Haus um mit seinen morgendlichen Aufwärmübungen zu beginnen. Er flog rasch zu der Lichtung im Wald, auf der er seine einsamen Trainingssessions abhielt und begann sofort eine Reihe Trainingsabläufe zu wiederholen, die seine Muskeln lockern und aufwärmen sollten. Eine Stunde später hatte er leicht zu schwitzen begonnen, das Gi-Oberteil war bereits in das Wurzelwerk eines Baumes geworfen worden, und die aufgehende Morgensonne küsste die nackte Haut seines muskulösen Oberkörpers, als seine Bewegungen schneller und schneller wurden. Schläge und Tritte folgten einander in kurzen Abstand und schon der Luftdruck reichte aus, um die Blätter sämtlicher umstehender Bäume zum Flüstern zu bringen und kleinere äste abzuknicken. Son-Goku genoss die Mühelosigkeit, in der sich bei diesem leichten Training seine Muskeln dehnten und streckten. Kleinste Schweißperlen glitzerten auf der Oberfläche seiner Haut und betonten die Umrisse jedes einzeln Muskelstranges. Die Morgensonne warf fein gezeichnete Schatten auf die nackte Haut, und Reflexe und Schatten wechselten sich in schneller Folge ab, als Son-Goku das Tempo seines Training immer mehr intensivierte. Wäre die Lichtung nicht so groß gewesen, (der Wald hatte bereits in früheren Trainingssessions weichen müssen), von der Gewalt seiner Schläge wären bereits viele Bäume umgeknickt. Son-Goku beschloss, das es genug der Spielerei war und ohne Verzug leuchtete sein Ki auf, seine Haare schwangen empor und färbten sich gelb, das Ebenholzschwarz seiner Augen wurde zu hellem Aquamarinblau. Er setzte sein Training als SSJ in einer Geschwindigkeit fort, dem das normale menschliche Auge nicht mehr zu folgen vermochte. Das hätte für einen nichtsahnenden Wanderer, der die Wälder durchstreifte, den Eindruck hinterlassen, dass auf dieser Lichtung ein besonders merkwürdiger, lokal begrenzter Sturm tobte, in dem hin und wieder einmal ein orangener Blitz auftauchte.

Plötzlich beruhigte sich der Luftwirbel auf der Lichtung, und Son-Goku erschien wieder, nachdenklich die Arme verschränkt. Er war nicht einmal außer Atem. Grübelnd zog er die Augenbrauen zusammen. Das Training war zu leicht. Ohne Gegner oder Herausforderung machte es keinen Spaß. Son-Goku fragte sich, ob er zur CapsuleCorporation fliegen sollte, und Bulmas Eltern fragen, ob er den Gravitationsraum benutzen durfte. Er brauchte einfach erschwerte Bedingungen... die andere Möglichkeit war, sich einen Sparringspartner zu suchen.. Goten oder Trunks waren keine wirkliche Herausforderung für ihn, es sei denn sie fusionierten, aber sie waren trotzdem gute Trainingspartner. Die größte Herausforderung war natürlich Vegeta. Ungewollt kam Son-Goku der Traum von heute nacht wieder in den Sinn. Sie hatten lange nicht mehr im Training gegeneinander gekämpft... seit ChiChis Tod nur ein paar Mal. Plötzlich bemerkte Son-Goku, dass er Vegeta irgendwie vermisste. Vor ChiChis Tod hatten sie regelmäßig zusammen trainiert, fast jeden Tag, der ältere Sayajin verbissen, eigenbrötlerisch und wortkarg wie immer, aber Son-Goku meinte trotzdem gespürt zu haben, dass dem Prinzen etwas an diesen regelmäßigen Trainingseinheiten gelegen hatte. Son-Goku hatte sich selbst etwas vor der Welt verschlossen, nachdem ChiChi gestorben war.. auch aus Schuldgefühl, wie er erkannte. Er war nicht der Grund für ihren Tod gewesen, aber er hatte ihr im Leben viel Kummer bereitet. Trotzdem war Vegeta der einzige gewesen, den er überhaupt hatte sehen wollen - die anderen Z-Senshi hatte er seitdem kein einziges Mal gesehen, fiel ihm auf - vielleicht weil der andere Sayajin keine Fragen stellte und keine Beileidsbekundungen verteilte, sondern einfach nur kämpfen wollte.

Auch Vegeta hatte jemanden verloren... Bulma war bei einem Laborbrand vor vier Jahren gestorben, als eine ihrer Erfindungen nicht so funktionierte wie vorgesehen. Vegeta hatte sich nie anmerken lassen, ob ihm ihr Tod nahegegangen war, und er hatte sich sämtliche Beileidsbekundigungen an ihn verbeten, und die Freunde an Trunks verwiesen, dem der Tod seiner Mutter sehr nahe gegangen war. Seitdem wohnte er mit Trunks in der CapsuleCorporation, zusammen mit Bulmas Eltern, die ihn damals gebeten hatten, zu bleiben, und sich um Trunks zu kümmern.

Son-Goku fasste einen Entschluss. Er zog sein Oberteil über und schwang sich dann in die Luft, hinter ihm einen Pfad aus reiner Energie zurücklassend. Schnell hatte er die CapsuleCorporation erreicht. Er setzte sanft auf dem Boden auf, trat zur Tür und wollte grade klopfen, als er von drinnen laute Stimmen vernahm.

Die Tür wurde aufgerissen und Trunks stand vor ihm, den hochroten Kopf nach hinten gewandt zu seinem Vater, der mit verschränkten Armen an der gegenüberliegenden Wand lehnte und den üblichen stoischen Du-kannst-mich-mal Gesichtsausdruck aufgesetzt hatte.

" Du bist ein verdammter egoistischer Bastard, Vater, und das weißt Du auch! Es wäre wirklich nicht so schwer gewesen, aber nein, Du kannst ja nicht einmal etwas für mich tun... Das ist das letzte Mal, dass ich Dich bitte, zu einer Veranstaltung in der Schule mitzukommen! Ich hasse Dich!" brüllte Trunks, um sich dann umzudrehen, und vor Wut kochend an Son-Goku vorbeizustapfen, der noch immer eine Hand zum Klopfen erhoben hatte, und ihn mit offenem Mund anstarrte. Trunks schien ihn gar nicht zu bemerken, und verkrampfte sich nur, als er ein gehässiges Zischen aus Vegetas Mundwinkel vernahm, zusammen mit dem Worten "Undankbares Balg... !" Trunks explodierte förmlich in die Luft und war schon nach Sekunden außer Sicht.

Son-Goku kratzte sich verwirrt am Kopf. Ihm war nicht ganz klar, was da soeben vorgefallen war, aber als er spürte, dass Vegetas kalter Blick nunmehr auf ihm ruhte, setzte er ein fragendes Lächeln auf, fuhr sich mit der Hand durch die Haare und betrat den Raum. Er beschloss, dass es wohl besser wäre, wenn er den Vorfall von eben gar nicht erwähnen würde.

"Was willst Du." klang Vegetas emotionslose Stimme durch den Raum.

"Ich ääh... ich wollte fragen, ob Du hmm.. Lust auf etwas Training hast. ähm."

Die Kälte in Vegetas Blick brachte Son-Goku für einen Augenblick völlig durcheinander, bis er erleichtert sah, wie der ältere Sayajin sich von der Wand löste und ohne ein Wort an ihm vorbei ins Freie trat. Mit einem gewaltigen Rückstoss seines Ki hob er ab, eine Hand nach hinten streckend, deren gekrümmte Finger Son-Goku wohl auffordern sollten, ihm zu folgen. Kurz drauf landeten beide in einem großen Geviert im Garten der CapsuleCorporation. Der Boden war planiert worden, Pflanzen wuchsen in weitem Umkreis nicht, und in der Ferne schirmten hohe Mauern und einige Bäume den Platz vor neugierigen Blicken ab. Dies war Vegetas Trainingsplatz.

Sie waren kaum gelandet, da drehte sich Vegeta bereits um, sich übergangslos in einen Super-Sayajin transformierend und attackierte den überraschten Son-Goku. Dieser wich dem ersten Schlag aus, nutzte die Gelegenheit, transformierte ebenfalls zu SSJ Level 1 und schon bald waren die beiden Sayajin in ein rückhaltloses Gefecht verwickelt. Son-Goku war überrascht von der Härte, mit der Vegeta angriff. Entweder hatte er im letzten halben Jahr ungewöhnliche Fortschritte gemacht, oder er war aus irgendeinem Grund wirklich sauer auf Son-Goku. Bald musste Son-Goku zu SSJ2 wechseln, um sich Vegetas Angriffen entziehen zu können. Jetzt viel schneller als sein Gegner, nutzte er seinen Vorteil und verpasste ihm einen harten Schlag unters Kinn, der den anderen gegen eine der Begrenzungsmauern schleuderte. Erschöpft wartete Son-Goku, dass Vegeta sich wieder aufrappeln würde, und wurde völlig überrascht, als dieser sich mit einem Schrei ebenfalls zum SSJ2 aufpowerte und, plötzlich hinter Son-Goku auftauchend, diesem mit beiden Fäusten zu Boden schmetterte. Er konnte sich gerade noch zur Seite werfen, da krachte bereits Vegetas Ellenbogen auf die Stelle, auf der sich eben noch sein Kopf befunden hatte, und hinterließ einen Krater von beeindruckender Größe. Son-Goku rappelte sich auf so schnell es ging, und wehrte einen heimtückischen Tritt von der Seite ab. Vegeta bückte sich und schleuderte Sand vom Boden in Son-Gokus Augen, um ihn dann mit einem machtvollen Schlag in die Magengrube einige hundert Meter weit fortzuschleudern. Schneller als das menschliche Augen tauchte er hinter Son-Goku wieder auf und bevor dieser sich sammeln konnte, wurde er bereits von einem Tritt Vegetas in die Luft geschleudert, bei dem er seine Rippen gefährlich knacken hören konnte. Son-Goku versuchte, seinen Flug abzufangen, wurde jedoch in der Luft bereits von Vegeta erwartet, der ihn mit einem beidhändigen Schlag auf den Rücken wieder zur Erde beförderte. Son-Goku schlug auf den Boden auf und Gesteinsbrocken flogen durch die Luft, während der Staub um den entstandenen Krater aufwallte. Er bekam kaum noch Luft. Er wurde aus Vegetas unglaublich aggressiver Angriffshaltung nicht schlau. Er wollte sich gerade aufrichten, als ihn ein Ki-Blast von oben traf und noch einer und noch einer. Vegeta feuerte ununterbrochen Energiebälle auf seinen Gegner. Son-Goku schrie vor Zorn und transformierte zum Super-Sayajin Level 3. Plötzlich war er vom Boden verschwunden und hinter Vegeta, dem er einen Tritt versetzte, so dass dieser nun hart auf den Erdboden aufschlug. Son-Goku gab ihm keine Zeit, sich zu erholen, den Fehler hatte er schon einmal begangen, sondern setzte ihm nach, und traktierte ihn mit schnell aufeinanderfolgenden Schlägen. Er wollte grade zum entscheidenden Schlag ansetzen, als ein unglaublich mächtiger Energieschub ihn von den Füßen hob und ihn Hunderte von Metern durch die Luft warf. Schwer atmend richtete er sich auf und hielt Ausschau nach seinem Gegner.

Vegeta wusste selber nicht, wieso er mit solcher Wut gegen Kakarrot kämpfte. Er wusste nur, dass er nicht nachdenken wollte, dass sein Kopf nur leer war, wenn er mit voller Kraft kämpfte und das dieser Zustand im Moment das beste war, was er sich erhoffen konnte. Das war er schon immer gewesen. Nur in der reinen Energie des Kampfes war er wahrhaft frei. Trunks Worte gingen ihm nicht aus dem Sinn.. Bastard... Bastard... egoistischer Bastard.. und mit einem Schrei reiner Wut warf er sich Kakarott entgegen, bestrebt, alles auszulöschen, was ihn ärgerte. Dieser verdammte Idiot, ausgerechnet hereinzuplatzen, wenn er sich solche Worte von seinem Sohn anhören musste. Schlimm genug, dass Trunks ihn hasste, damit konnte er umgehen, redete er sich ein, er brauchte niemanden, hatte niemals jemanden gebraucht - und er ignorierte die kleine, feine Stimme aus dem tiefsten dunkelsten Teil seines Inneren, die leise und hämisch flüsterte "Natürlich brauchst Du niemanden, kleiner Prinzzsss....!", er warf all seine Kraft in einen gewaltigen Energieschub und schleuderte den jüngeren Sayajin weit fort von sich. Er wollte ihm folgen, hatte aber den dreifachen Super-Sayajin unterschätzt. Son-Goku fing sich mitten im Fluge, drehte sich blitzschnell dem angreifenden Prinzen entgegen, duckte sich unter ihm hindurch und packte ihn von hinten, umklammerte ihn wie mit stählernen Zangen. Vegetas Ki explodierte, aber er konnte sich nicht befreien, so sehr er auch kämpfte. Er hasste es, hasste, HASSTE ES... Nicht frei zu sein, nicht der stärkere zu sein, er durfte nicht schwächer sein, er musste siegen, er HASSTE Kakarott dafür, dass er immer stärker war. Er ballte die Fäuste und pumpte Kraft in seiner Muskeln bis er fast platze, doch er konnte den Griff seines Gegners nicht brechen. Und dann hörte er Kakarott ganz ruhig fragen:

"Warum bist Du so wütend, Vegeta?"

Vegeta lachte ein kurzes, abgehacktes Lachen, und gab zum Schein seine Bemühungen auf, sich zu befreien. Er fühlte, wie Kakarotts Griff sich ganz langsam lockerte.

"Was ist los mit Dir, Vegeta? Ich spüre eine Dunkelheit in deinem Ki.. irgendetwas nagt an Dir. Sag mir was es ist. Wir sind doch alte Kampfgefährten...."

Vegeta knurrte bösartig. Sorgfältig verschloss er die Tür zu seinen Gefühlen. Er hatte schon immer ein merkwürdiges emotionales Band zu Kakarott, dem nunmehr einzigen anderen reinblütigen Sayajin im Universum außer ihm, gehabt, und nach ihrer Fusion war es so stark geworden, dass er manchmal über viele Meilen hinweg die Gefühle des anderen Sayajins hatte lesen können. Kakarott hatte nie gelernt, seine Gefühle unter Kontrolle zu halten, für einen geübten Empathen wie der Prinz von Vegeta-sei einer war, schrie er geradezu telepathisch seine Emotionen in die Welt hinaus. Vegeta wusste nicht, wie viel umgekehrt durch diesen Kanal zu Kakarott gedrungen war, aber er wollte trotzdem kein Risiko eingehen. Kurz streiften seine Gedanken den Traum.. Er schauderte, nein, davon durfte nichts zu Kakarott durchdringen, unter keinen Umständen.

"Lass mich los, Du hirnverbrannter Baka, oder ich brenne Dir ein Loch durch dein nichtexistentes Gehirn!" zischte er wütend.

"Ich werde dich loslassen, wenn Du versprichst, mich nicht hinterrücks anzugreifen."

Wiederwillig nickte Vegeta. Son-Gokus Griff lockerte sich und mit einem Fauchen befreite Vegeta sich und brachte Abstand zwischen sie beide. Son-Gokus goldene Haare sanken herunter und er kehrte in seinen Normalzustand zurück, nur um sich einem Vegeta gegenüber zu sehen, der noch immer im vollem Glanz eines zweifachen Super-Sayajin erstrahlte und aus dessen Augen mörderische Wut sprach. Goku hob beschwichtigend die Hände.

"Was ist bloß los mit Dir? Erst dieser Streit mit Trunks und jetzt dass. Du bist so kalt zu ihm, Vegeta... wie konnte das nur aus Dir werden? Du musst doch irgendwann auch einmal Gefühle gehabt haben."

"Verdammter Idiot, was weißt Du denn schon? Halt bloß deine Schnauze, bevor Du von solchen Dingen sprichst. Ich bin ich, nichts hat mich dazu gemacht. Ich war schon immer so, und nur so bin ich gut. Nur so.. bin ich.. sicher..."

Vegeta brach ab und sein Gesicht wurde hart und undurchsichtig, als sei ihm eben erst aufgegangen, was er gesagt hatte. Goku schüttelte den Kopf.

Vegeta. Arroganter, gefühlloser Vegeta. Der sich einen Dreck um die Belange anderer scherte. Der nur zu seinem eigenen Vorteil lebte.

Vegeta, wie er in den Diensten Freezers kämpfte, und Millionen von Leben auslöschte.

Vegeta, wie er sich mit dem Magier Babidi verbündete, um seiner Mordlust nachgeben zu können.

Vegeta, der niemals jemanden an sich heranließ, nicht einmal seinen eigenen Sohn.

Vegeta, der immer hart und kalt war, und in dessen Augen niemals Sympathie aufblitzte.

Der von niemandem Verständnis, Freundschaft oder gar Liebe forderte und auch selbst nicht gewillt war, sie zu geben.

Und doch.. und doch..

Vegeta, der selbstlos sein konnte.

Der für die Erde gestorben war.

Der versucht hatte, seine Familie zu retten.

Der immer und immer wieder sein Leben eingesetzt hatte, um die Gegner der Z-Senshis aufzuhalten. Dessen Intelligenz und Verschlagenheit ihnen manche Niederlage erspart hatte. Der manchmal, wenn er sich unbeobachtet fühlte, seinen Sohn angelächelt hatte, als dieser noch klein war. Der selten - so selten- diesen merkwürdig verletzten Ausdruck in den Augen trug, als ob eine schmerzvolle Erinnerung ihn streife. Und er hatte Bulma geliebt. Und er liebte auch Trunks, dessen war sich Son-Goku ganz sicher. Vegeta war nicht durch und durch böse. Er musste einen guten Kern haben, daran glaubte er ganz fest. Was war geschehen in der Vergangenheit, um Vegeta so werden zu lassen, wie er war? Son-Goku sah es ganz deutlich, einen dunklen Schatten, der in Vegetas Innerem lauerte, und der ihn von Zeit zu Zeit völlig einnahm, um die brutale Killermaschine aus ihm zu machen, die ohne mit der Wimper zu zucken Leben auslöschen konnte. Etwas nagte an dem Sayajin, schon seit vielen Jahren, und wenn er es recht bedachte - so war der Schatten über die Jahre zwar gezähmt gewesen, aber er war auch gewachsen. Etwas fraß Vegeta von innen auf, und Son-Goku fühlte Mitleid mit ihm. Er wollte, nein er musste wissen, was es war, dass Vegeta davon abhielt, seinem Sohn die Liebe zu zeigen, die er ganz sicher fühlte. Was ihn überall und immer zum Außenseiter stempelte und ihn ohne Pause vorantrieb in dem ständigen Bemühen, besser zu sein als alle anderen. Den im tiefsten Inneren bewunderte Son-Goku den Stolz und die Unbeugsamkeit des Sayajin-Prinzen.

Son-Goku wurde unsanft aus seinen Gedanken gerissen, als ein gemeiner Schlag Vegetas seine Rippen traf. Noch immer blitzte Wut aus den Augen des kleineren Sayajins, und der unvorbereitete Goku sah sich einer gnadenlosen Attacke ausgesetzt, in der die Schläge nur so auf seinen Körper nieder prasselten. Rote Wut ob dieses feigen Angriffs stieg in ihm hoch und mit einem Schrei sprang er direkt auf den 3. SSJ-Level. In seinem Kopf überschlugen sich Erinnerungsfetzen, als er zum Angriff überging

Vegeta, über ihm stehend und hämisch lachend, als er ihn in einem Moment der Ablenkung erwischt und zu Boden geworfen hat...

Bulma, die am Küchentisch sitzt und lautlos aber heftig weint, weil Vegeta mit einer seiner üblichen taktlosen kalten Bemerkungen ihre Gefühle verletzt hat.

Der verletzte Ausdruck auf Trunks kindlichen Gesicht, als Vegeta nicht zu der Theateraufführung erscheint, bei der sein Sohn die Hauptrolle spielt.

Vegeta, der mit einem einzelnen Energieball eine Seite der Arena hinwegfegt, und mit ihr Tausende von unschuldigen Menschen.

Vegeta, kalte Augen, verschränkte Arme, einen grausamen Zug um den Mund...

Mit einem Schrei reiner Wut stürzte er sich auf den anderen Sayajin, diesen völlig überraschend und schmettert ihm das Knie in den Unterleib. Alle Luft wurde aus den Lungen des kleineren gepresst, als er hart getroffen, in die Luft hinaufschoss. Son-Goku sammelte all seine Energie und ließ sie mit einem Kame-Hame-Ha los, Der Energieball schloss Vegeta ein, seine Gestalt verschwamm darin. Als der Rauch verflog, waren alle Mauern, die den Trainingsplatz umschlossen, von der Gewalt der Explosion hinfort gefegt worden. Auf dem Boden lag - regungslos -inmitten eines riesigen Kraters die Gestalt Vegetas. Son-Goku atmete schwer. Dann, als der Zorn zu verebben begann, und er wieder klar sehen konnte, fiel sein Blick auf die kleine reglose Gestalt. Er begann sich zu fragen, ob er Vegeta ernstlich verletzt haben konnte. Er hatte seit sehr langer Zeit nicht mehr soviel Energie auf einmal freigegeben. Er hatte sich völlig von seiner Wut übermannen lassen. Son-Gokus Herz begann zu rasen. Oh Gott.. bitte.. lass ihn am Leben sein... Schuld wusch über ihn hinweg wie eine Welle über den Strand. Er hatte sich gehen, sich provozieren lassen. Er hatte doch gewusst, dass Vegeta nicht mit dem SSJ Level 3 mithalten konnte - er hatte diesen Level nie erreicht. Son-Goku wusste, dass er es sich nie verzeihen würde, wenn Vegeta...

Sofort war er an Vegetas Seite. Mit Erleichterung stellte er fest, dass sich die Brust des Sayajins regelmäßig hob und senkte, wenn die Atemzüge auch langsam und qualvoll kamen. Der Prinz hatte zahlreiche Verletzungen davon getragen. Ein Arm schien gebrochen, er hatte Quetschungen und Kratzer am ganzen Körper, und am Kinn lief ein feiner heller Blutfaden hinunter. Die Augen waren geschlossen, die Lieder flatterten stark und er atmete schwer. Son-Goku wusste nicht, was er tun sollte. Er wusste, dass Vegeta es hassen würde, wenn jemand anderer ihn in diesem Zustand zu Gesicht bekäme. Aber er konnte ihn auch nicht hier liegen lassen. Das Gesicht des älteren Sayajin verzog sich vor Schmerz, den er im bewussten Zustand niemals gezeigt hätte. Gequälte Worte entrangen sich den blutverschmierten Lippen

"Unterlegen... wieder... bitte... nicht..."

Son-Goku stutzte. Er spürte, dass der Prinz mit diesen Worten nicht den gerade zuende gegangenen Kampf meinte. Seine Gedanken rasten. Dies war vielleicht die eine, die einzige Chance, mehr über Vegetas Vergangenheit herauszufinden. Herauszufinden, was aus ihm diesen scheinbar herzlosen Bastard gemacht hatte. Son-Goku fühlte sich nicht wohl dabei. Er wusste, dass zwischen Sayajins, die Kampfgefährten waren, ein tiefes emotionales telepathisches Band bestand, dass sich intensivierte, je länger die Betreffenden zusammen kämpften. Er kannte Vegeta schon seit vielen Jahren und hatte mehr als nur einmal gespürt, was in ihm vorging. Gerade deshalb kannte er den Schatten, der im Inneren des Prinzen lauerte, und gerade deshalb wusste er auch, dass Vegeta nicht durch und durch schlecht war.

Aber er ahnte, dass eine intensive Verbindung etwas sehr intimes war, etwas, das nicht leichtfertig gewährt und nur unter großen Risiken erzwungen werden konnte. Er hatte nicht die geringste Ahnung, inwieweit er Vegetas Gedanken würde folgen können. Aber dies war die Chance..! Sinnierend betrachtete er den noch immer bewusstlosen Prinzen, folgte mit den Augen den zwar blutverschmierten und staubigen, aber klar wie gemeißelten Konturen seines Körpers. Selbst jetzt, vor Schmerz und Agonie gekrümmt, im Staub liegend, besaß der Prinz noch etwas Ungebrochenes, Stolzes, etwas das verriet, das er niemals aufgeben würde. Sein langes stacheliges Haar war zerzaust, Blut bedeckte einen Grossteil seiner Haut, seine Gesichtzüge waren schmerzverzerrt und doch...

Er ist wunderschön...

dachte Son-Goku unwillentlich. Kaum wurde er sich bewusst, was er da gerade gedacht hatte, als er auch schon errötete.

Wie komme ich jetzt auf so etwas. Vegeta ist schwer verletzt und ich... ich... wenn ich.. also...

Son-Goku schüttelte sich. Wenn er etwas über Vegetas Vergangenheit herausfinden wollte, dann war hier und jetzt der einzig mögliche Zeitpunkt. Langsam kniete er nieder. Er wusste nicht, wie er anfangen sollte, hatte nur eine vage Idee von dem, was zu tun er nun gedachte. Er setzte sich im Schneidersitz neben Vegeta. Behutsam, um dem Bewusstlosen keine unnötigen Schmerzen zuzufügen hob er Vegetas Oberkörper an und platzierte ihn auf seinem Schoss, so das der Hinterkopf des Prinzen auf einem seiner Oberschenkel ruhte. Unbewusst strich er sanft über das Gesicht des kleineren Sayajins. Dann schloss er die Augen und konzentrierte sich auf den Kontakt, auf das telepathische Band, dass sie verband. Er hatte erwartet, nur vage Emotionen vorzufinden, einige Gedankenfetzen vielleicht. Umso überraschter, fast schon entsetzt war er, als er ein dunkles Ziehen spürte, und sein Geist in den von Vegeta hinein gezogen wurde.

To be continued...