Weiss Kreuz Fan Fiction ❯ Beautiful Red ❯ Kapitel 1 ( Chapter 1 )
[ X - Adult: No readers under 18. Contains Graphic Adult Themes/Extreme violence. ]
Konnichi wa, Minna-san!
Auf Bitte einiger Leser habe ich diese Story schließlich auch hier gepostet. Wer öfters bei Fanfiction.net reinschaut, wird sie vielleicht schon kennen.
Wie auch immer, das hier ist meine 1. Fanfiction, und deswegen ist sie wahrscheinlich nicht so besonders gut... Dürfte auch viele Rechtschreibfehler geben. Sorry! ^__^;;;
Feedback ist trotzdem immer erwünscht, meine E-mail Addy lautet nuriko22@gmx.de.
Beautiful Red
Blasse Hände steckten geschickt eine noch nicht ganz aufgeblühte, blutrote Rose in ein halbfertiges Gesteck aus weißen Lilien, Geißbart und Veilchen. Vorsichtig platzierten die langen, schlanken Finger eine weitere Rose, die allerdings bereits in voller Blüte stand, und violette Augen verengten sich ein wenig in Konzentration, als Aya Fujimiya einen Schritt zurück trat, um sein Werk zu begutachten.
Irgendetwas fehlte noch... Der Rotschopf griff nach einer weiteren Rose, diesmal noch eine Knospe, und begann, sie am Stängel zu kürzen. Schließlich steckte er sie zwischen die anderen beiden.
"Hey, das sieht toll aus!", ertönte eine fröhliche, weibliche Stimme hinter ihm und erschreckte ihn fast zu Tode. Aya zuckte leicht zusammen und drehte den Kopf, um eine lächelnde Manx vorzufinden.
Bevor er auch nur an eine Antwort denken konnte, drapierte sich ein lasziv grinsender, blonder Lockenkopf über Manx´ Schultern und gönnte ihr einen betörenden Blick über den Rand seiner Sonnenbrille.
"Nicht halb so toll wie Du, schöne Frau."
Manx schnaubte und schüttelte Yohji ab.
"Vergiss es, Kundou." "Was denn?", fragte Yohji so unschuldig wie möglich. Die junge Frau verdrehte nur die Augen und zog ein Videoband aus der Tasche, um den beiden Männern damit zu zuwinken.
"Ist es nicht langsam Zeit, den Laden zu schließen?", fragte sie.
Yohji verschränkte beleidigt die Arme vor der Brust und zog einen entzückenden Schmollmund. "Shimatta."
Violette Augen verengten sich abermals. "Yohji. Das Rollo." Damit drehte sich Aya um und brachte das nun fertige Gesteck in den Hinterraum, um einen Besen mit Kehrschaufel zu holen.
__
Yohji schnaubte und knurrte Aya ein "Spielverderber" hinterher, dann drehte er sich um und ließ das Rollo hinab.
Es war heute ein sehr ruhiger Tag gewesen, und obwohl es eigentlich noch ziemlich früh war, gab es keine Kundschaft mehr im Koneko no Sumule. Was bedeutete, dass er nicht erst ein mittleres Heer von kreischenden Schulmädchen aus dem Blumenladen schmeißen musste. Aya hatte heute nicht ein einziges mal seinen Standartsatz schreien müssen, "Wenn ihr nichts kaufen wollt, verschwindet!".
Yohji seufzte resigniert. Es war zwar erholsam, mal nicht andauernd von einer Gruppe Mädchen belagert zu werden, aber den ganzen Tag alleine mit dem schweigsamen Rotschopf zu verbringen konnte äußerst frustrierend sein. Er war es einfach nicht gewohnt, andauernd ignoriert zu werden. Aber Omi und Ken waren nicht da, Omi in der Schule und danach bei so einem Informatikclub, dem er kürzlich beigetreten war. Und Ken war Fußball trainieren, wie immer.
Deshalb hatten er und Aya den Laden alleine schmeißen müssen, Aya die meiste Zeit mit seinen Arrangements beschäftigt und er selbst hatte sich die Zeit vertrieben indem er mal wieder ihren unglaublichen Anführer angestarrt hatte. Der ihn natürlich wie immer nicht beachtet hatte. Und allen Anschein nach wollte Manx sie heute auch noch auf Mission schicken.
Heute war einfach nicht sein Tag.
Er seufzte abermals und machte sich auf den Weg zum Missionsraum, Aya und Manx würden sicherlich schon auf ihn warten.
Aya... Dieser verdammte, eiskalte, unglaublich heiße, gutaussehende Bastard! Diese schwarzen Jeans, die der Rothaarige heute trug, brachten diese schlanken, langen Beine so gut zur Geltung...
Yohji schüttelte den Kopf, um die Gedanken an den Anführer von Weiß zu verdrängen, und bog um die Ecke eines der Regale, und stolperte vor Schreck über eine Bodenvase bei der Aussicht, die sich ihm bot.
Aya hatte wohl etwas von der Theke fallen lassen, auf jeden Fall lehnte er über der Kante und fischte nach irgendetwas, das auf dem Boden lag. Weshalb sein Hintern äußerst verführerisch in die Luft gereckt war...
Bei dem plötzlichen Krach der umfallenden Vase fuhr Aya herum und musste sich sehr beherrschen, um nicht in lautes Lachen auszubrechen. Yohji lag fluchend inmitten von roten Blütenblättern, abgebrochenen Blumenstängeln und braunen Tonscherben. Das Blumenwasser begann, seine Hose zu durchnässen, aber trotzdem hatte er es geschafft, seine Sonnenbrille auf der Nase zu behalten.
Manx, die von dem Lärm angelockt ihren Kopf um die Ecke steckte, bekam einen glatten Lachanfall, sobald sie Yohji sah.
Der knurrte nur wütend und rappelte sich wieder auf.
"Kuso!" Grummelnd zupfte Yohji an ein paar grünen Blattstückchen, die aus einer Schnittwunde an seiner Hand ragten, und zog an ein paar kleinen Scherben, die ebenfalls in seinem Fleisch steckten.
Plötzlich hörte er ein leises Zischen, und dann stand Aya mit einem Mal neben ihm und packte seine verletzte Hand. Mit einem groben Ruck zog Aya eine weitere Scherbe aus Yohjis Hand und zog den Blonden dann zum Waschbecken in einer Ecke.
"Manx, der Verbandskasten.", sagte er knapp zu der rothaarigen Frau, dann drehte er den Wasserhahn auf.
"Aya, verdammt noch mal, was soll das? Es ist nur ein kleiner Schnitt, also lass das!", fauchte Yohji, nur um gepeinigt aufzuschreien sobald Aya seine verletzte Hand gnadenlos unter den Wasserstrahl hielt. Yohji zappelte und versuchte, sein Handgelenk aus Ayas Griff zu befreien, was ihm einen mörderischen Blick einbrachte, außerdem hielt Aya ihn nur noch härter fest.
"Hör auf, verdammt! Was soll das?"
Aya wies mit dem Kopf auf die Überreste der roten Blumen.
"Der Pflanzensaft ist giftig."
"Oh..." Yohji schluckte hart. Dass hatte er nicht gewusst. "Aya..."
Trotzdem war es seltsam. Aya, A.Y.A! kümmerte sich um ihn, wusch seine Wunde aus, hielt sein Händchen...
Yohji grinste breit. Das fühlte sich nicht grade unangenehm an... Außerdem, wann hatte er schon mal die Gelegenheit, so nah bei Aya zu stehen, ohne sofort mit *diesem* Blick aufgespießt zu werden...
Dann nahm Aya den 1. -Hilfe Kasten, den Manx gebracht hatte, und strich Jod über die Wunden. Yohji jammerte erneut auf, Aya starrte ihn erneut wütend an... Und Manx beobachtete das ganze recht amüsiert.
"Wie heißt die Blume?", fragte sie versonnen.
"Crimson Beauty.", antwortete Aya knapp, und Yohji biss sich fast die Zunge ab um keinen Lachkrampf zu bekommen. Crimson Beauty? Rot, hübsch und giftig. Aya pur. Wie passend!
Er konnte sich ein leises Kichern nicht verkneifen, was ihn einen erneuten Todesblick und die nächste, schmerzhafte Verstärkung des Griffes um sein Gelenk einbrachte. Er hatte nicht vor, sich zu beschweren, da er auf diese Art noch näher an Aya herangepresst wurde.
Aya begann damit, Yohjis Hand fachgerecht zu verbinden, ohne den anderen auch nur einen Blick zu gönnen. Daher entging ihm auch das Grinsen, das dessen Gesicht zierte.
Im Gegensatz zu Manx.
___
Schließlich saßen die drei dann endlich vor dem Fernseher im Missionsraum. Aya hatte Omi und Ken kontaktieren wollen, aber Manx hatte ihm erklärt dass diese Mission nur für ihn und Yohji geeignet sein würde.
Das gefiel Aya nun wieder gar nicht. Er hatte schon genug Ärger mit Yohji bei der Arbeit im Blumenladen. Er war ja nicht blind! Er bemerkte die Blicke, die der andere Mann ihm andauernd zuwarf, schon, doch er wusste dass Yohji das nur machte um ihn zu nerven. Er ärgerte Omi und Ken ja auch andauernd auf diese Art, und freute sich diebisch wenn Omi rot wurde oder Ken an die Decke ging wenn er mal wieder mit den beiden jüngeren flirtete. Aya wollte ein wenig mehr von Yohji als flirten, er wollte Yohji. Ganz. Nicht nur seinen Körper, einfach alles. Er liebte Yohji, dass wusste er. Auch wenn es lange gedauert hatte, es sich einzugestehen. Aber er wusste auch, dass es eine hoffnungslose Liebe war.
Yohji würde nie von seinen Gefühlen erfahren, dass hatte Aya sich geschworen. Aber wann auch immer der andere Mann ihm so nahe war, lief er Gefahr, das zu vergessen... Und dann diese Klamotten, die Yohji immer trug, und außerdem sah dieser Mann einfach immer sexy aus, egal was immer er auch tat. Aya hatte noch nie zuvor jemanden getroffen der es schaffte, aus einem einfachen Akt wie Blumengießen etwas so erotisches zu machen. Die Art, wie Yohjis Shirt dann immer wieder ein Stück hinaufrutschte, wenn er sich streckte, und den Blick auf diesen goldenen Waschbrettbauch freigab...
"Schluss jetzt!", ermahnte Aya sich selbst. Es gab jetzt wichtigeres als seine ewigen Gedanken über Yohji, zum Beispiel ihre neue Mission.
Manx hatte das Tape eingelegt und der Bildschirm begann zu flimmern. Dann erschien das Bild eines Mannes Mitte vierzig, Bierbauch, offenes Sakko, behaarte Brust.
Ihr neues Ziel war der Besitzer eines In-Clubs im Rotlichtbezirk der Stadt. Der Club war sehr beliebt unter "Insidern", unter den ganz Harten der "Szene", und offensichtlich musste man entweder ein paar Millionen auf dem Konto oder ein äußerst hübsches Gesicht und den passenden Körper besitzen um da rein zu kommen. Oh ja, und möglichst viel Haut zeigen.
Aya rümpfte angewidert die Nase. Er hasste solche Clubs. Nicht, dass es irgendeinen Club gab, den Aya mochte.. Aber er hätte wetten können, dass Yohji diese Art von Clubs /liebte/.
"Ich kenn den Schuppen.", erklärte Yohji auch prompt. "Was hat der Kerl denn schlimmes getan?"
"Der Mann betreibt nebenbei eine Art Prostitutionsring. Er sucht sich besonders anziehende Menschen aus dem Club raus und setzt sie unter Drogen, macht sie sich damit gefällig. Und dann..."
Auf dem Bildschirm erschienen einige Bilder von verschiedenen Opfern. Es waren keine schönen Bilder. Sie zeigten kaum erkennbare, verstümmelte Leichen.
"Der Kerl behält die Opfer meist nur für ein bis zwei Nächte, dann werden sie umgebracht."
"Das sind fast alles männlich Opfer.", stellte Yohji fest.
"Es sind nur männliche Opfer.", stellte Manx richtig. "Und deshalb sollt ihr zwei ja auch gehen."
Aya schluckte hart. Er hatte schon so eine Ahnung, was für einen Plan Manx hegte...
"Ihr sollt das Ziel anlocken, dafür sorgen dass er euch in den Hinterraum bringt, und ihn umbringen. Ganz einfach also."
"Warum ich?", fragte Aya. Omi war zu jung, keine Frage. Aber Ken war eindeutig alt genug.
"Wer sonst?"
"Ken?"
Yohji prustete laut, und auch Manx begann zu kichern.
"Es gab mal eine ähnliche Mission, bevor Du zu Weiß gestoßen bist. Gott, Du hast Ken noch nie tanzen gesehen..."
Die beiden begannen erneut zu lachen.
"Wenn es so einfach ist, soll Yohji alleine gehen."
"Tja, da liegt das Problem...", meinte Manx.
"Huh?", machte Yohji erstaunt, aber Manx sah plötzlich auf ihre Uhr und sprang auf.
"Ich muss los. Ich verlass mich auf Euch! Bis dann!"
Mit einem letzten "Alles was ihr wissen müsst, ist auf dem Videoband." verschwand Manx aus der Tür.
Aya sah ihr verwundert nach, dann wandte er sich wieder dem Bildschirm zu. Und fiel fast vom Stuhl. Im Gegensatz zu Yohji, der tatsächlich einen Abgang machte.
Das Videoband zeigte zwei Männer, die sich leidenschaftlich küssten. Die neutrale Stimme Pershas erklärte, dass das die beiden letzten Opfer waren. Weitere, ähnliche Bilder von einigen Opfern folgten, zusammen mit der Erklärung dass sie das Ziel offensichtlich nur auf eine Art anlocken konnten: Indem sich Fujimiya Aya und Kundou Yohji für ein Paar ausgaben.
"Nein.", sagte Aya sofort. Das würde er nicht tun, auf gar keinen Fall. Das würde er nicht durchstehen!
Er sah zu Yohji, in der Hoffnung dort Ablehnung oder Empörung... oder auch etwas ganz anderes? zu finden.
Yohji sah wirklich geschockt aus, doch dann verzog sich sein Mund zu einem breiten Grinsen.
"Ne, Aya? Wir sollten hochgehen."
"Huh?"
Wenn irgends möglich, wurde Yohjis Grinsen noch breiter.
"Zur Anprobe. Ich werde Dir wohl ein paar Sachen leihen müssen... Ich hab da noch ein Top, das mir ein bisschen zu klein ist... Dir müsste es genau passen. Und dazu die Lederhose..."
Aya starrte Yohji nur sprachlos hinterher, als der andere aufsprang und Richtung Treppe rannte.
"Na los, Aya, komm!"
___
Aya parkte seinen schwarzen Porsche nahtlos in die einzige Lücke, die noch auf dem Parkplatz etwas abseits des Clubs, in dem ihr neues Ziel arbeitete, frei war.
"Hey, Aya, warum parkst Du nicht in der Tiefgarage direkt neben dem Club?", fragte Yohji, der auf dem Beifahrersitz saß.
"Der Fluchtweg wäre zu einfach abzuschneiden.", war die knappe Antwort.
Yohji grinste nur. Wenn Aya so wollte... Ihm sollte es egal sein. Er stieg aus und knallte die Tür des Wagens zu, damit Aya abschließen konnte. Der Rotschopf drehte sich wortlos wie immer um und ging in Richtung des Clubs.
Yohji grinste noch breiter und folgte ihm.
Die Aussicht war atemberaubend. Der blonde Mann kicherte leise, als er Ayas Lederbedeckten Hintern beobachtete, der beim Gehen vor seinen Augen hin- und her schwankte. Die schwarze Hose passte perfekt und ließ nicht viel Platz für Fantasie, zumal sie an den Beinen aufgeschlitzt war und nur von dünnen Lederriemen gehalten wurde. Gott, es hatte ihn über eine Stunde gekostet, Aya da ´rein zu bekommen... Aber es hatte sich definitiv gelohnt.
Eigentlich hatte die Hose mal einem - für eine Frau ziemlich großen- One-night-Stand von Yohji gehört, aber das würde er Aya bestimmt nicht auf die Nase binden.
Zusätzlich trug der Rotschopf ein ebenfalls schwarzes Netztop, das auch hauteng anlag und Ayas muskulösen Brustkorb betonte. Außerdem kontrastierte das schwarz seiner Kleidung so schön mit Ayas weißer Haut...
Yohji war wirklich überaus zufrieden mit seinem Werk. Und allein die Vorstellung, was er heute alles mit ihrem Anführer anstellen würde... Gott, er würde diese Nacht so was von genießen! Seinetwegen konnte sich das Ziel ruhig Zeit lassen. Oder am besten gar nicht erst auftauchen...
Dann standen sie vor der rot gestrichenen Tür, die von zwei massigen Typen in schwarzen Anzügen und dunklen Sonnenbrillen bewacht wurde. Sie wurden von oben bis unten gemustert, dann nickte der eine Türsteher ihnen zu und der andere hielt die Tür auf.
Yohji grinste die Beiden lässig an und ging an ihnen vorbei. Er wusste, dass er in seinem engen, blauen Kunstleder-Outfit gut aussah. Die bewundernden Blicke, die sowohl ihm wie auch Aya galten, sobald sie den Innenraum betraten, bewiesen es ihm auf ein neues.
Yohji zog Aya sofort zur Bar, um dort in Ruhe das Innere der Disco näher beobachten zu können. Außerdem musste Aya dringends etwas lockerer werden.
Er bestellte zwei Bloody Marys, da er fand dass sie gut zu Aya passten, und sah sich um.
Der Club war gut besucht, aber nicht überfüllt, vielleicht 100 oder 200 Leute waren anwesend. Die meisten befanden sich auf der Tanzfläche in der Mitte des großen Raumes, an dessen Nordseite die Bar stand. Überall in ein paar schummerigen Ecken waren zwei oder manchmal auch mehr Personen in ... nun, andere Betätigungen vertieft, und einige machten auch mitten auf der Tanzfläche miteinander rum. Die meisten waren ziemlich jung und hübsch, meistens männlich, und eigentlich alle mindestens halbnackt.
An den Tischen links neben der Tanzfläche lungerten ein paar alte Säcke in teuren Anzügen herum und sabberten fast bei der Aussicht. Oder sie steckten ein paar Tänzern Geldscheine zu und erhielten dafür tiefe Einblicke oder andere Gefälligkeiten...
Yohji schnaubte angewidert. Eklige Lustgreise.
Rechts von der Tanzfläche bemerkte er mehrere Türen, zwei davon der Aufschrift nach Toiletten, an den anderen drei hingen rote Privat-Schilder.
Yohji trank seinen Drink aus und legte seine Hand auf Ayas Arm.
"Also. Los geht's."
Aya schien von der Idee nicht unbedingt begeistert zu sein, aber er stand zögerlich auf und folgte Yohji auf die Tanzfläche.
Yohji zog Aya in die Mitte der Tanzfläche, so dass das Ziel sie auf jeden Fall sehen würde, praktisch musste. Dann schlang er seine Arme um Ayas Hüfte und begann sich zu der Musik zu bewegen. Der Rotschopf zögerte ein wenig, dann begann er ebenfalls zu tanzen. Zuerst waren seine Bewegungen noch sehr abgehackt und hölzern, aber schon bald schien er tatsächlich ein wenig sicherer zu werden.
Yohji grinste, als Aya sich schließlich ganz dem Rhythmus der Musik hingab. Wer hätte gedacht dass Aya so gut tanzen konnte? Jede Bewegung der Rotschopfes war elegant, flüssig und passte genau zum Beat der Musik... Und immer wieder kamen ihre Körper eher zufällig in Kontakt, rieben leicht aneinander...
Es war Zeit für den nächsten Schritt. Yohji ließ seine Hände über Ayas Rücken wandern und legte sie schließlich über dessen delikaten Hintern. Aya versteifte sich leicht, tanzte aber normal weiter. Ermutigt begann Yohji den etwas kleineren Mann dort zu massieren, dann nahm er -so gut das durch diese Hose ging- eine der festen Backen in jede Hand und presste fest zu. Oh Gott, dass fühlte sich so gut an...
Aya beschwerte sich nicht, sondern bewegte sich weiter, versuchte nicht einmal, sich Yohjis Griff zu entziehen. Klar, immerhin war das hier eine Mission- wahrscheinlich wäre er sonst jetzt schon drei mal tot.
Er seufzte leise, dass nahm der ganzen Situation irgendwie ihren Zauber... Wenn er schon die einmalige Gelegenheit hatte, Aya so zu berühren wie er es sich schon immer gewünscht hatte, wollte er das gefälligst auch genießen.
Er verengte seinen Griff um Ayas feste Backen noch und zog den jüngeren dann näher an sich heran, so dass sich ihre Körper endlich berührten. Yohji konnte ein leises Stöhnen nicht unterdrücken, als sein Unterleib in direkten Kontakt mit Ayas kam. Vielleicht war das doch keine so gute Idee gewesen, weil der Rotschopf dadurch unter Garantie seine aufkommende Erektion spüren konnte, aber Yohji gelang es einfach nicht, sie zu unterdrücken.
Er bewegte seine Hüften im Takt der Musik und stöhnte laut auf, als die Reibung gegen Ayas Unterleib ihn entgültig hart werden ließ, und wagte einen vorsichtigen Blick in dessen Gesicht...
Ayas violette Augen schienen Funken zu sprühen, und dann schlangen sich die Arme des Rotschopfes um Yohjis Körper, begannen ihn zu führen. Yohji war zu überrascht um darauf zu reagieren, bis sich eine von Ayas Händen auf seinen eigenen Hintern stahl. Der blasse Rotschopf presste ihre Körper noch enger zusammen und rieb ihre Hüften wild aneinander.
Yohji klammerte sich an Ayas Schultern fest und biss sich auf die Lippe, um nicht laut zu schreien vor Lust, als er deutlich spürte dass Aya genau so hart war wie er selbst auch. Also turnte Aya das hier wirklich an?
Allein der Gedanke bereitete ihm weiche Knie. Ayas andere Hand wühlte sich in seine langen, offenen Haare und zog seinen Kopf zurück, um an seinem Hals zu knabbern. Yohji keuchte überrascht auf. Das hätte er sich in seinen kühnsten Träumen nicht erhofft...
"Aya..." Er wusste dass er wimmerte wie ein hilfloser kleiner Welpe, aber er konnte einfach nicht anders. Dann schlossen sich Ayas Lippen über seinen, und Yohji war alles andere egal.
Er vergaß, dass sie auf einer Mission waren, vergaß, dass sie mitten auf der Tanzfläche standen und von allen beobachtet wurden, er vergaß dass sie überhaupt in diesem Club waren. Alles war unwichtig, bis auf das Gefühl von diesen warmen, weichen Lippen auf seinen. Ayas Zunge fuhr über seinen geschlossenen Mund, und er ließ sie sofort ein, ließ Aya in aller Ruhe seinen Mund erkunden, bevor er begann zu antworten...
Sein lautes Stöhnen wurde von Ayas hungrigen Kuss verschluckt, als der jüngere Mann ein Bein zwischen Yohjis schob und damit begann, sich abermals gegen Yohji zu bewegen, wobei sein Oberschenkel gegen Yohjis bekleidete Erektion rieb und sein eigener Unterleib gegen das Bein von seinem Partner gepresst wurde.
Yohji klammerte sich an Ayas Schultern fest wie ein Ertrinkender, er versank in diesem leidenschaftlichen Kuss, in der Hand, die seinen Hintern massierte...
Er bemerkte am Rande, dass er komische Geräusche von sich gab, die so gut wie alle von Aya verschluckt wurden, und hörte - oder spürte eher- das antwortende Keuchen und leises Stöhnen in seinem Mund.
Das hier war eigentlich andersherum geplant gewesen, aber er hatte nicht vor sich zu beschweren. Nicht, wenn er von seinem angebeteten, sonst so eiskalten Rotschopf so leidenschaftlich umarmt wurde.
Ayas Hand ließ sein Haar los und wanderte über seinen Körper, zuerst über den Brustkorb und dann über seinen Oberschenkel, während ihre Lippen sich wieder trennten damit sie nach Luft schnappen konnten.
"Oh, Gott, Aya… So gut…", keuchte Yohji wild. Ayas Mund platzierte kleine Küsse an seinen Wangenknochen entlang und auf seinem Hals, dann wanderte dieser heiße Mund zu seinem Ohr und Zähne knabberten an seinem Ohrläppchen. Yohji keuchte erneut. Er war im Himmel! Gott, das war so unglaublich gut!
"Das Ziel ist aufgetaucht.", murmelte Aya in sein Ohr, und Yohji fühlte sich als wäre er in ein Becken mit Eiswassergestoßen worden. Das Ziel. Die Mission. Das hatte er total vergessen. Und warum musste dieses blöde Arschloch von Clubbesitzer auch grade jetzt auftauchen?
"Ziel nähert sich..."
Yohji seufzte frustriert auf. Wie hatte er auch nur auf die Idee kommen können, dass Aya aus anderen Gründen als ihrer Mission an ihm interessiert sein könnte? Hatte er sich wirklich eingebildet, für den Rotschopf mehr als nur ein Teamkamerad sein zu können? Gott, was war er doch für ein Volltrottel. Aya würde ihn niemals wollen...
"Vorsicht, hinter Dir!", hörte er Aya noch zischen. Plötzlich spürte er einen leisen Schmerz, etwa wie einen Nadelstich, und dann wurde alles schwarz.
___
"Yohji?" Aya fing den blonden schnell auf, als er nach hinten umzukippen drohte. Er schüttelte den anderen Mann etwas, bekam aber keine Reaktion. Ohnmächtig. Mist.
"Fehlt ihrem Freund etwas?", fragte eine samtene Stimme neben ihm.
"Ich arbeite zufällig hier. Kommen Sie, bringen Sie ihn in den Nebenraum, dann können wir sehen was ihm fehlt. Wahrscheinlich die schlechte Luft..."
Aya sah auf. Das Ziel. Mist, Mist, Mist.
Er nickte und folgte dem Mann, wobei er Yohji tragen musste. Verdammt, ihr ganzer Plan war jetzt unbrauchbar. Da er bei diesem engen Outfit, das er trug, unmöglich sein Katana in den Club schmuggeln konnte, war er unbewaffnet. Yohji hatte das Ziel töten sollen, da sein Draht ja in der Armbanduhr versteckt keinen Verdacht erweckte.
Verdammt, was sollte er jetzt nur machen? Hoffentlich warteten in dem Hinterraum nicht noch ein paar ähnliche Typen wie die bulligen Türsteher auf sie... Das Ziel würde so schon schwer genug zu schaffen sein, so ganz ohne Waffen.
Moment. Ganz ohne? Yohjis Armbanduhr war ja nicht aus der Welt. Er hatte noch nie die Waffe eines seiner Kollegen benutzt, aber er würde es halt probieren müssen. Denn wenn er es nicht schaffte, würden sie beide als Stricher enden, und zwar als ein Paar sehr tote Stricher.
Sein eigenes Leben war nicht so wichtig, er hatte doch eh schon alle verloren. Alle Menschen, die er geliebt hatte, alle hatte er verloren.
Aber Yohji? Nein, Yohji durfte nicht sterben. Sicher, der ältere Mann hatte auch Probleme, auch Yohji hatte Menschen, die er sehr geliebt hatte, verloren... Aber trotzdem hatte er anscheinend nie so aufgegeben wie Aya es hatte...
Aya straffte sich und presste Yohjis schlaffen Körper noch enger an sich. Er würde diesen nervigen, selbstverherrlichenden, oversexten Baka auf jeden Fall beschützen., und sollte es das letzt sein was er tat.
Das Ziel öffnete eine der Türen mit dem leuchtend-rotem Privat-Schild und führte sie in einen dunklen Raum, in dem ein paar abgenutzte, braune Ledersofas und ein niedriger Couchtisch standen. An den Wänden standen einige Regale und ein Schrank, den das Ziel grade öffnete um zwei Gläser herauszunehmen.
"Ich werde Ihrem Freund ein wenig Wasser bringen. Was möchten Sie trinken?"
Aya legte Yohji vorsichtig auf eines der Sofas. Dann antwortete er:
"Damit Sie mich auch unter Drogen setzen können?"
Der Mann fuhr herum.
Mittlerweile hatte Aya Yohjis Armbanduhr an sich genommen und den Draht hervorgeholt. Mit einer schnellen Bewegung sprang er hinter das Ziel und schlang den Draht um den breiten Nacken des Mannes. Dann zog er den Draht so eng wie möglich und drückte seinem Opfer die Luft ab.
Der Kerl dachte aber nicht daran, so schnell aufzugeben. Er versuchte sich durch strampeln aus Ayas Griff zu befreien, und als das nicht half versuchte der Mann Aya mit einem seiner Ellbogen zu treffen. Mit ein wenig Glück schaffte Aya es, dem Arm auszuweichen, und er schlang den Draht noch ein zweites mal um den Stiernacken seines Opfers und verengte seinen Griff noch.
Das Ziel röchelte und strampelte verzweifelt, seine Hände flogen zu seinem Hals und versuchten den Draht los zu bekommen. Aya verstärkte seinen Griff noch einmal mit aller Kraft, und schließlich hörte das Zappeln auf und das Ziel fiel leblos in seine Arme. Angeekelt ließ Aya ihn fallen.
Er löste den Draht vom Hals des Opfers und verstaute ihn wieder in der Armbanduhr. Er war zwar nicht halb so elegant wie Yohji gewesen, aber er hatte es immerhin geschafft. Jetzt mussten sie nur noch hier rauskommen, was ein weiteres Problem aufwies, da Yohji immer noch ohnmächtig war und er ihn schlecht in aller Öffentlichkeit aus dem Raum tragen konnte, zumal eine Leiche darin lag.
Er lief zu dem Sofa, auf das er Yohji gelegt hatte, und ohrfeigte den älteren Killer. Keine Reaktion. Verdammt. Die Droge würde wohl noch für eine weile anhalten.
Moment mal, irgendwie musste das Ziel doch auch seine Opfer aus diesem Raum geschafft haben. Er hatte mit Sicherheit die bewusstlosen Männer nicht durch den ganzen Club getragen...
Aya lief an den Wänden entlang. Irgendwo musste es hier noch eine Tür geben!
Schließlich fand er sie, hinter dem Schrank versteckt. Er schob das nicht allzu schwere Möbelstück weg und lief wieder zurück zu Yohji. Tja, den würde er wohl tragen müssen.
Gut, dass Yohji so schlank war. Wenn er mit Ken hier gewesen wäre, stünde er jetzt vor einem gewaltigen Problem... Trotzdem, Yohji war ein ausgewachsener Mann, und ewig würde er ihn nicht tragen können.
Er warf sich den ohnmächtigen Blonden im Huckepack über den Rücken und schlüpfte dann durch die Geheimtür.
Treppen. Natürlich. Alles andere wäre ja auch zu einfach gewesen. Seufzend schleppte Aya sich mit Yohji die nicht enden wollenden Stufen hinab, bis er schließlich erneut auf eine Tür traf.
Vorsichtig öffnete er die schwere Eisentür ein kleines Stück und lukte vorsichtig durch die Lücke. Niemand war zu sehen, also öffnete er die Tür ganz und trat schnell hindurch.
Eine Tiefgarage? Natürlich, er war durch die Stufen ein wenig nach Westen abgekommen, und dort war ert letztes Jahr diese Garage gebaut worden. Klar, von hier aus konnte man die Opfer aus dem Club beuem wegschaffen, ohne dass es auffiel. Es gab nirgendwo Überwachungskameras, und der einzige Wachmann saß wahrscheinlich ganz vorne am Ausgang der Garage. Vielleicht war der Kerl auch noch bestochen worden.
Plötzlich hörte Aya Stimmen, die von Links zu kommen schienen. Schnell warf er sich (und damit natürlich auch Yohji) hinter eines der Autos, um in Deckung zu gehen. Er sollte sich hier besser nicht sehen lassen... Er brauchte zu viel Zeit, um mit diesem verdammten Draht jemanden zu töten. Wenn Yohji nur endlich aufwachen würde!
Die Stimmen kamen näher, und ein paar Sekunden später konnte Aya vier Männer erkennen. Allesamt solche Bullen wie die beiden Türsteher, und auch in schwarz gekleidet. Sie sahen nicht grade freundlich aus.
"Wo bleibt der Boss nur? Mittlerweile müsste er die beiden neuen Spielzeuge doch haben.", knurrte einer der Männer.
"Sollen diesmal ja zwei besonders hübsche Exemplare sein...", meinte ein anderer.
"Ja, und sogar einer mit roten Haaren."
"Bestimmt gefärbt."
"Werden wir dann ja sehen...."
Alle vier lachten laut. Aya knirschte verhlten mit de Zähnen. Wenn die Yohji und ihn finden würden, hätten sie beide ein ziemliches Problem...
"Hey, wieseo ist die Tür offen?"
Kuso! Aya gefror for Schreck fast zur Statue. Wie hatte er das nur vergessen können?
"Was jetzt?", fragte einer der vier Männer, und sprach Aya damit voll und ganz aus der Seele.
"Keine Ahnung. Ich glaube ich geh lieber mal hoch.", antwortete der größte der Männer und trat durch die Tür. Seine Schritte auf den Treppenstufen hallten in der Garage wieder, dan wurden sie leiser und schließlich wurde es so still, dass Aya unwillkürlich den Atem anhielt.
Dann ein Schrei. Die restlichen drei Männer rannten los, alle uf die Treppe zu.
Jetzt oder nie. Aya schnappte sich Yohji und sprintete los. Wenn er die Situation richtig einschätze, waren sie im hinterste Teil der Garage, und der Ausgeng musste südlich liegen. Er hoffte nur, dass er richtig lag, denn sie hatten wirklich keine Zeit für Fehlkalkulationen!
Hinter ihm hörte er die Männer schreien und die Treppen hinauf oder hinunter poltern, dass konnte er nicht so genau sagen. Yohji stöhte leise und bewegte einen seiner Arme, ließ ihn dann aber wieder schlaff hinunterfallen. Die Droge wirkte also immer noch. Verdammt!
"Sie müssen hier noch irgedwo sein! Los, sucht diese Arschlöcher! Stellt die ganze verdammte Garage auf den Kopf, wenn es sein muss!", brüllte jemand hinter ihnen.
"Scheiße!" Aya rannte um eine Ecke und sah sich hastig um. Da, eine Feuerschutz-Tür.
Er lief auf die Tür zu und riss sie auf, dachte diesmal sogar daran sie wieder zu verschließen, und lief die Eisentreppen hinauf. Gott, warum eigentlich immer Treppen? Yohji wurde immer schwerer und schwerer, grade jetzt wo es auf Schnelligkeit ankam!
Aya bog um die zweite Kurve der Eisenwendeltreppe, als die Tür unten mit einem Knall aufschwang.
Aya blieb sofort stehen und presste sich gege die Wand, wobei er Yohji eng an sich drückte. Wenn er jetzt weiterlaufen würde, würden seine Schritte auf den Eisenstufen laut hallen und sie beide verraten, das konnte er nicht riskiere. Er konnte nur hoffen, dass man sie von unten nicht sehen konnte, denn solange er Yohji tragen musste war er viel zu langsam. Und so groß war ihr Vorsprung auch nicht, dass er bis zu seinem Porsche gelangen würde...
Er hörte wie jemand hastig die ersten paar Treppenstufen hinaufrannte und dann stehenblieb, wahrscheinlich um die Treppe abzusuchen. Ayas Finger krallten sich in Yohjis Rücken fest, ohne dass er das wirklich realisierte, doch das brachte den imer noch bewusstlosen Mann dazu, vor Schmerz leise aufzustöhnen.
TBC
Okay, das war Kapitel 1. Da ich auf FF.net schon bei Kapitel 4 bin, sollte das nächste Update nicht lange auf sich warten lassen... Wenn ich ein paar Kommentare kriege! ^___~
Dewa Mata!
Leeya
Auf Bitte einiger Leser habe ich diese Story schließlich auch hier gepostet. Wer öfters bei Fanfiction.net reinschaut, wird sie vielleicht schon kennen.
Wie auch immer, das hier ist meine 1. Fanfiction, und deswegen ist sie wahrscheinlich nicht so besonders gut... Dürfte auch viele Rechtschreibfehler geben. Sorry! ^__^;;;
Feedback ist trotzdem immer erwünscht, meine E-mail Addy lautet nuriko22@gmx.de.
Beautiful Red
Blasse Hände steckten geschickt eine noch nicht ganz aufgeblühte, blutrote Rose in ein halbfertiges Gesteck aus weißen Lilien, Geißbart und Veilchen. Vorsichtig platzierten die langen, schlanken Finger eine weitere Rose, die allerdings bereits in voller Blüte stand, und violette Augen verengten sich ein wenig in Konzentration, als Aya Fujimiya einen Schritt zurück trat, um sein Werk zu begutachten.
Irgendetwas fehlte noch... Der Rotschopf griff nach einer weiteren Rose, diesmal noch eine Knospe, und begann, sie am Stängel zu kürzen. Schließlich steckte er sie zwischen die anderen beiden.
"Hey, das sieht toll aus!", ertönte eine fröhliche, weibliche Stimme hinter ihm und erschreckte ihn fast zu Tode. Aya zuckte leicht zusammen und drehte den Kopf, um eine lächelnde Manx vorzufinden.
Bevor er auch nur an eine Antwort denken konnte, drapierte sich ein lasziv grinsender, blonder Lockenkopf über Manx´ Schultern und gönnte ihr einen betörenden Blick über den Rand seiner Sonnenbrille.
"Nicht halb so toll wie Du, schöne Frau."
Manx schnaubte und schüttelte Yohji ab.
"Vergiss es, Kundou." "Was denn?", fragte Yohji so unschuldig wie möglich. Die junge Frau verdrehte nur die Augen und zog ein Videoband aus der Tasche, um den beiden Männern damit zu zuwinken.
"Ist es nicht langsam Zeit, den Laden zu schließen?", fragte sie.
Yohji verschränkte beleidigt die Arme vor der Brust und zog einen entzückenden Schmollmund. "Shimatta."
Violette Augen verengten sich abermals. "Yohji. Das Rollo." Damit drehte sich Aya um und brachte das nun fertige Gesteck in den Hinterraum, um einen Besen mit Kehrschaufel zu holen.
__
Yohji schnaubte und knurrte Aya ein "Spielverderber" hinterher, dann drehte er sich um und ließ das Rollo hinab.
Es war heute ein sehr ruhiger Tag gewesen, und obwohl es eigentlich noch ziemlich früh war, gab es keine Kundschaft mehr im Koneko no Sumule. Was bedeutete, dass er nicht erst ein mittleres Heer von kreischenden Schulmädchen aus dem Blumenladen schmeißen musste. Aya hatte heute nicht ein einziges mal seinen Standartsatz schreien müssen, "Wenn ihr nichts kaufen wollt, verschwindet!".
Yohji seufzte resigniert. Es war zwar erholsam, mal nicht andauernd von einer Gruppe Mädchen belagert zu werden, aber den ganzen Tag alleine mit dem schweigsamen Rotschopf zu verbringen konnte äußerst frustrierend sein. Er war es einfach nicht gewohnt, andauernd ignoriert zu werden. Aber Omi und Ken waren nicht da, Omi in der Schule und danach bei so einem Informatikclub, dem er kürzlich beigetreten war. Und Ken war Fußball trainieren, wie immer.
Deshalb hatten er und Aya den Laden alleine schmeißen müssen, Aya die meiste Zeit mit seinen Arrangements beschäftigt und er selbst hatte sich die Zeit vertrieben indem er mal wieder ihren unglaublichen Anführer angestarrt hatte. Der ihn natürlich wie immer nicht beachtet hatte. Und allen Anschein nach wollte Manx sie heute auch noch auf Mission schicken.
Heute war einfach nicht sein Tag.
Er seufzte abermals und machte sich auf den Weg zum Missionsraum, Aya und Manx würden sicherlich schon auf ihn warten.
Aya... Dieser verdammte, eiskalte, unglaublich heiße, gutaussehende Bastard! Diese schwarzen Jeans, die der Rothaarige heute trug, brachten diese schlanken, langen Beine so gut zur Geltung...
Yohji schüttelte den Kopf, um die Gedanken an den Anführer von Weiß zu verdrängen, und bog um die Ecke eines der Regale, und stolperte vor Schreck über eine Bodenvase bei der Aussicht, die sich ihm bot.
Aya hatte wohl etwas von der Theke fallen lassen, auf jeden Fall lehnte er über der Kante und fischte nach irgendetwas, das auf dem Boden lag. Weshalb sein Hintern äußerst verführerisch in die Luft gereckt war...
Bei dem plötzlichen Krach der umfallenden Vase fuhr Aya herum und musste sich sehr beherrschen, um nicht in lautes Lachen auszubrechen. Yohji lag fluchend inmitten von roten Blütenblättern, abgebrochenen Blumenstängeln und braunen Tonscherben. Das Blumenwasser begann, seine Hose zu durchnässen, aber trotzdem hatte er es geschafft, seine Sonnenbrille auf der Nase zu behalten.
Manx, die von dem Lärm angelockt ihren Kopf um die Ecke steckte, bekam einen glatten Lachanfall, sobald sie Yohji sah.
Der knurrte nur wütend und rappelte sich wieder auf.
"Kuso!" Grummelnd zupfte Yohji an ein paar grünen Blattstückchen, die aus einer Schnittwunde an seiner Hand ragten, und zog an ein paar kleinen Scherben, die ebenfalls in seinem Fleisch steckten.
Plötzlich hörte er ein leises Zischen, und dann stand Aya mit einem Mal neben ihm und packte seine verletzte Hand. Mit einem groben Ruck zog Aya eine weitere Scherbe aus Yohjis Hand und zog den Blonden dann zum Waschbecken in einer Ecke.
"Manx, der Verbandskasten.", sagte er knapp zu der rothaarigen Frau, dann drehte er den Wasserhahn auf.
"Aya, verdammt noch mal, was soll das? Es ist nur ein kleiner Schnitt, also lass das!", fauchte Yohji, nur um gepeinigt aufzuschreien sobald Aya seine verletzte Hand gnadenlos unter den Wasserstrahl hielt. Yohji zappelte und versuchte, sein Handgelenk aus Ayas Griff zu befreien, was ihm einen mörderischen Blick einbrachte, außerdem hielt Aya ihn nur noch härter fest.
"Hör auf, verdammt! Was soll das?"
Aya wies mit dem Kopf auf die Überreste der roten Blumen.
"Der Pflanzensaft ist giftig."
"Oh..." Yohji schluckte hart. Dass hatte er nicht gewusst. "Aya..."
Trotzdem war es seltsam. Aya, A.Y.A! kümmerte sich um ihn, wusch seine Wunde aus, hielt sein Händchen...
Yohji grinste breit. Das fühlte sich nicht grade unangenehm an... Außerdem, wann hatte er schon mal die Gelegenheit, so nah bei Aya zu stehen, ohne sofort mit *diesem* Blick aufgespießt zu werden...
Dann nahm Aya den 1. -Hilfe Kasten, den Manx gebracht hatte, und strich Jod über die Wunden. Yohji jammerte erneut auf, Aya starrte ihn erneut wütend an... Und Manx beobachtete das ganze recht amüsiert.
"Wie heißt die Blume?", fragte sie versonnen.
"Crimson Beauty.", antwortete Aya knapp, und Yohji biss sich fast die Zunge ab um keinen Lachkrampf zu bekommen. Crimson Beauty? Rot, hübsch und giftig. Aya pur. Wie passend!
Er konnte sich ein leises Kichern nicht verkneifen, was ihn einen erneuten Todesblick und die nächste, schmerzhafte Verstärkung des Griffes um sein Gelenk einbrachte. Er hatte nicht vor, sich zu beschweren, da er auf diese Art noch näher an Aya herangepresst wurde.
Aya begann damit, Yohjis Hand fachgerecht zu verbinden, ohne den anderen auch nur einen Blick zu gönnen. Daher entging ihm auch das Grinsen, das dessen Gesicht zierte.
Im Gegensatz zu Manx.
___
Schließlich saßen die drei dann endlich vor dem Fernseher im Missionsraum. Aya hatte Omi und Ken kontaktieren wollen, aber Manx hatte ihm erklärt dass diese Mission nur für ihn und Yohji geeignet sein würde.
Das gefiel Aya nun wieder gar nicht. Er hatte schon genug Ärger mit Yohji bei der Arbeit im Blumenladen. Er war ja nicht blind! Er bemerkte die Blicke, die der andere Mann ihm andauernd zuwarf, schon, doch er wusste dass Yohji das nur machte um ihn zu nerven. Er ärgerte Omi und Ken ja auch andauernd auf diese Art, und freute sich diebisch wenn Omi rot wurde oder Ken an die Decke ging wenn er mal wieder mit den beiden jüngeren flirtete. Aya wollte ein wenig mehr von Yohji als flirten, er wollte Yohji. Ganz. Nicht nur seinen Körper, einfach alles. Er liebte Yohji, dass wusste er. Auch wenn es lange gedauert hatte, es sich einzugestehen. Aber er wusste auch, dass es eine hoffnungslose Liebe war.
Yohji würde nie von seinen Gefühlen erfahren, dass hatte Aya sich geschworen. Aber wann auch immer der andere Mann ihm so nahe war, lief er Gefahr, das zu vergessen... Und dann diese Klamotten, die Yohji immer trug, und außerdem sah dieser Mann einfach immer sexy aus, egal was immer er auch tat. Aya hatte noch nie zuvor jemanden getroffen der es schaffte, aus einem einfachen Akt wie Blumengießen etwas so erotisches zu machen. Die Art, wie Yohjis Shirt dann immer wieder ein Stück hinaufrutschte, wenn er sich streckte, und den Blick auf diesen goldenen Waschbrettbauch freigab...
"Schluss jetzt!", ermahnte Aya sich selbst. Es gab jetzt wichtigeres als seine ewigen Gedanken über Yohji, zum Beispiel ihre neue Mission.
Manx hatte das Tape eingelegt und der Bildschirm begann zu flimmern. Dann erschien das Bild eines Mannes Mitte vierzig, Bierbauch, offenes Sakko, behaarte Brust.
Ihr neues Ziel war der Besitzer eines In-Clubs im Rotlichtbezirk der Stadt. Der Club war sehr beliebt unter "Insidern", unter den ganz Harten der "Szene", und offensichtlich musste man entweder ein paar Millionen auf dem Konto oder ein äußerst hübsches Gesicht und den passenden Körper besitzen um da rein zu kommen. Oh ja, und möglichst viel Haut zeigen.
Aya rümpfte angewidert die Nase. Er hasste solche Clubs. Nicht, dass es irgendeinen Club gab, den Aya mochte.. Aber er hätte wetten können, dass Yohji diese Art von Clubs /liebte/.
"Ich kenn den Schuppen.", erklärte Yohji auch prompt. "Was hat der Kerl denn schlimmes getan?"
"Der Mann betreibt nebenbei eine Art Prostitutionsring. Er sucht sich besonders anziehende Menschen aus dem Club raus und setzt sie unter Drogen, macht sie sich damit gefällig. Und dann..."
Auf dem Bildschirm erschienen einige Bilder von verschiedenen Opfern. Es waren keine schönen Bilder. Sie zeigten kaum erkennbare, verstümmelte Leichen.
"Der Kerl behält die Opfer meist nur für ein bis zwei Nächte, dann werden sie umgebracht."
"Das sind fast alles männlich Opfer.", stellte Yohji fest.
"Es sind nur männliche Opfer.", stellte Manx richtig. "Und deshalb sollt ihr zwei ja auch gehen."
Aya schluckte hart. Er hatte schon so eine Ahnung, was für einen Plan Manx hegte...
"Ihr sollt das Ziel anlocken, dafür sorgen dass er euch in den Hinterraum bringt, und ihn umbringen. Ganz einfach also."
"Warum ich?", fragte Aya. Omi war zu jung, keine Frage. Aber Ken war eindeutig alt genug.
"Wer sonst?"
"Ken?"
Yohji prustete laut, und auch Manx begann zu kichern.
"Es gab mal eine ähnliche Mission, bevor Du zu Weiß gestoßen bist. Gott, Du hast Ken noch nie tanzen gesehen..."
Die beiden begannen erneut zu lachen.
"Wenn es so einfach ist, soll Yohji alleine gehen."
"Tja, da liegt das Problem...", meinte Manx.
"Huh?", machte Yohji erstaunt, aber Manx sah plötzlich auf ihre Uhr und sprang auf.
"Ich muss los. Ich verlass mich auf Euch! Bis dann!"
Mit einem letzten "Alles was ihr wissen müsst, ist auf dem Videoband." verschwand Manx aus der Tür.
Aya sah ihr verwundert nach, dann wandte er sich wieder dem Bildschirm zu. Und fiel fast vom Stuhl. Im Gegensatz zu Yohji, der tatsächlich einen Abgang machte.
Das Videoband zeigte zwei Männer, die sich leidenschaftlich küssten. Die neutrale Stimme Pershas erklärte, dass das die beiden letzten Opfer waren. Weitere, ähnliche Bilder von einigen Opfern folgten, zusammen mit der Erklärung dass sie das Ziel offensichtlich nur auf eine Art anlocken konnten: Indem sich Fujimiya Aya und Kundou Yohji für ein Paar ausgaben.
"Nein.", sagte Aya sofort. Das würde er nicht tun, auf gar keinen Fall. Das würde er nicht durchstehen!
Er sah zu Yohji, in der Hoffnung dort Ablehnung oder Empörung... oder auch etwas ganz anderes? zu finden.
Yohji sah wirklich geschockt aus, doch dann verzog sich sein Mund zu einem breiten Grinsen.
"Ne, Aya? Wir sollten hochgehen."
"Huh?"
Wenn irgends möglich, wurde Yohjis Grinsen noch breiter.
"Zur Anprobe. Ich werde Dir wohl ein paar Sachen leihen müssen... Ich hab da noch ein Top, das mir ein bisschen zu klein ist... Dir müsste es genau passen. Und dazu die Lederhose..."
Aya starrte Yohji nur sprachlos hinterher, als der andere aufsprang und Richtung Treppe rannte.
"Na los, Aya, komm!"
___
Aya parkte seinen schwarzen Porsche nahtlos in die einzige Lücke, die noch auf dem Parkplatz etwas abseits des Clubs, in dem ihr neues Ziel arbeitete, frei war.
"Hey, Aya, warum parkst Du nicht in der Tiefgarage direkt neben dem Club?", fragte Yohji, der auf dem Beifahrersitz saß.
"Der Fluchtweg wäre zu einfach abzuschneiden.", war die knappe Antwort.
Yohji grinste nur. Wenn Aya so wollte... Ihm sollte es egal sein. Er stieg aus und knallte die Tür des Wagens zu, damit Aya abschließen konnte. Der Rotschopf drehte sich wortlos wie immer um und ging in Richtung des Clubs.
Yohji grinste noch breiter und folgte ihm.
Die Aussicht war atemberaubend. Der blonde Mann kicherte leise, als er Ayas Lederbedeckten Hintern beobachtete, der beim Gehen vor seinen Augen hin- und her schwankte. Die schwarze Hose passte perfekt und ließ nicht viel Platz für Fantasie, zumal sie an den Beinen aufgeschlitzt war und nur von dünnen Lederriemen gehalten wurde. Gott, es hatte ihn über eine Stunde gekostet, Aya da ´rein zu bekommen... Aber es hatte sich definitiv gelohnt.
Eigentlich hatte die Hose mal einem - für eine Frau ziemlich großen- One-night-Stand von Yohji gehört, aber das würde er Aya bestimmt nicht auf die Nase binden.
Zusätzlich trug der Rotschopf ein ebenfalls schwarzes Netztop, das auch hauteng anlag und Ayas muskulösen Brustkorb betonte. Außerdem kontrastierte das schwarz seiner Kleidung so schön mit Ayas weißer Haut...
Yohji war wirklich überaus zufrieden mit seinem Werk. Und allein die Vorstellung, was er heute alles mit ihrem Anführer anstellen würde... Gott, er würde diese Nacht so was von genießen! Seinetwegen konnte sich das Ziel ruhig Zeit lassen. Oder am besten gar nicht erst auftauchen...
Dann standen sie vor der rot gestrichenen Tür, die von zwei massigen Typen in schwarzen Anzügen und dunklen Sonnenbrillen bewacht wurde. Sie wurden von oben bis unten gemustert, dann nickte der eine Türsteher ihnen zu und der andere hielt die Tür auf.
Yohji grinste die Beiden lässig an und ging an ihnen vorbei. Er wusste, dass er in seinem engen, blauen Kunstleder-Outfit gut aussah. Die bewundernden Blicke, die sowohl ihm wie auch Aya galten, sobald sie den Innenraum betraten, bewiesen es ihm auf ein neues.
Yohji zog Aya sofort zur Bar, um dort in Ruhe das Innere der Disco näher beobachten zu können. Außerdem musste Aya dringends etwas lockerer werden.
Er bestellte zwei Bloody Marys, da er fand dass sie gut zu Aya passten, und sah sich um.
Der Club war gut besucht, aber nicht überfüllt, vielleicht 100 oder 200 Leute waren anwesend. Die meisten befanden sich auf der Tanzfläche in der Mitte des großen Raumes, an dessen Nordseite die Bar stand. Überall in ein paar schummerigen Ecken waren zwei oder manchmal auch mehr Personen in ... nun, andere Betätigungen vertieft, und einige machten auch mitten auf der Tanzfläche miteinander rum. Die meisten waren ziemlich jung und hübsch, meistens männlich, und eigentlich alle mindestens halbnackt.
An den Tischen links neben der Tanzfläche lungerten ein paar alte Säcke in teuren Anzügen herum und sabberten fast bei der Aussicht. Oder sie steckten ein paar Tänzern Geldscheine zu und erhielten dafür tiefe Einblicke oder andere Gefälligkeiten...
Yohji schnaubte angewidert. Eklige Lustgreise.
Rechts von der Tanzfläche bemerkte er mehrere Türen, zwei davon der Aufschrift nach Toiletten, an den anderen drei hingen rote Privat-Schilder.
Yohji trank seinen Drink aus und legte seine Hand auf Ayas Arm.
"Also. Los geht's."
Aya schien von der Idee nicht unbedingt begeistert zu sein, aber er stand zögerlich auf und folgte Yohji auf die Tanzfläche.
Yohji zog Aya in die Mitte der Tanzfläche, so dass das Ziel sie auf jeden Fall sehen würde, praktisch musste. Dann schlang er seine Arme um Ayas Hüfte und begann sich zu der Musik zu bewegen. Der Rotschopf zögerte ein wenig, dann begann er ebenfalls zu tanzen. Zuerst waren seine Bewegungen noch sehr abgehackt und hölzern, aber schon bald schien er tatsächlich ein wenig sicherer zu werden.
Yohji grinste, als Aya sich schließlich ganz dem Rhythmus der Musik hingab. Wer hätte gedacht dass Aya so gut tanzen konnte? Jede Bewegung der Rotschopfes war elegant, flüssig und passte genau zum Beat der Musik... Und immer wieder kamen ihre Körper eher zufällig in Kontakt, rieben leicht aneinander...
Es war Zeit für den nächsten Schritt. Yohji ließ seine Hände über Ayas Rücken wandern und legte sie schließlich über dessen delikaten Hintern. Aya versteifte sich leicht, tanzte aber normal weiter. Ermutigt begann Yohji den etwas kleineren Mann dort zu massieren, dann nahm er -so gut das durch diese Hose ging- eine der festen Backen in jede Hand und presste fest zu. Oh Gott, dass fühlte sich so gut an...
Aya beschwerte sich nicht, sondern bewegte sich weiter, versuchte nicht einmal, sich Yohjis Griff zu entziehen. Klar, immerhin war das hier eine Mission- wahrscheinlich wäre er sonst jetzt schon drei mal tot.
Er seufzte leise, dass nahm der ganzen Situation irgendwie ihren Zauber... Wenn er schon die einmalige Gelegenheit hatte, Aya so zu berühren wie er es sich schon immer gewünscht hatte, wollte er das gefälligst auch genießen.
Er verengte seinen Griff um Ayas feste Backen noch und zog den jüngeren dann näher an sich heran, so dass sich ihre Körper endlich berührten. Yohji konnte ein leises Stöhnen nicht unterdrücken, als sein Unterleib in direkten Kontakt mit Ayas kam. Vielleicht war das doch keine so gute Idee gewesen, weil der Rotschopf dadurch unter Garantie seine aufkommende Erektion spüren konnte, aber Yohji gelang es einfach nicht, sie zu unterdrücken.
Er bewegte seine Hüften im Takt der Musik und stöhnte laut auf, als die Reibung gegen Ayas Unterleib ihn entgültig hart werden ließ, und wagte einen vorsichtigen Blick in dessen Gesicht...
Ayas violette Augen schienen Funken zu sprühen, und dann schlangen sich die Arme des Rotschopfes um Yohjis Körper, begannen ihn zu führen. Yohji war zu überrascht um darauf zu reagieren, bis sich eine von Ayas Händen auf seinen eigenen Hintern stahl. Der blasse Rotschopf presste ihre Körper noch enger zusammen und rieb ihre Hüften wild aneinander.
Yohji klammerte sich an Ayas Schultern fest und biss sich auf die Lippe, um nicht laut zu schreien vor Lust, als er deutlich spürte dass Aya genau so hart war wie er selbst auch. Also turnte Aya das hier wirklich an?
Allein der Gedanke bereitete ihm weiche Knie. Ayas andere Hand wühlte sich in seine langen, offenen Haare und zog seinen Kopf zurück, um an seinem Hals zu knabbern. Yohji keuchte überrascht auf. Das hätte er sich in seinen kühnsten Träumen nicht erhofft...
"Aya..." Er wusste dass er wimmerte wie ein hilfloser kleiner Welpe, aber er konnte einfach nicht anders. Dann schlossen sich Ayas Lippen über seinen, und Yohji war alles andere egal.
Er vergaß, dass sie auf einer Mission waren, vergaß, dass sie mitten auf der Tanzfläche standen und von allen beobachtet wurden, er vergaß dass sie überhaupt in diesem Club waren. Alles war unwichtig, bis auf das Gefühl von diesen warmen, weichen Lippen auf seinen. Ayas Zunge fuhr über seinen geschlossenen Mund, und er ließ sie sofort ein, ließ Aya in aller Ruhe seinen Mund erkunden, bevor er begann zu antworten...
Sein lautes Stöhnen wurde von Ayas hungrigen Kuss verschluckt, als der jüngere Mann ein Bein zwischen Yohjis schob und damit begann, sich abermals gegen Yohji zu bewegen, wobei sein Oberschenkel gegen Yohjis bekleidete Erektion rieb und sein eigener Unterleib gegen das Bein von seinem Partner gepresst wurde.
Yohji klammerte sich an Ayas Schultern fest wie ein Ertrinkender, er versank in diesem leidenschaftlichen Kuss, in der Hand, die seinen Hintern massierte...
Er bemerkte am Rande, dass er komische Geräusche von sich gab, die so gut wie alle von Aya verschluckt wurden, und hörte - oder spürte eher- das antwortende Keuchen und leises Stöhnen in seinem Mund.
Das hier war eigentlich andersherum geplant gewesen, aber er hatte nicht vor sich zu beschweren. Nicht, wenn er von seinem angebeteten, sonst so eiskalten Rotschopf so leidenschaftlich umarmt wurde.
Ayas Hand ließ sein Haar los und wanderte über seinen Körper, zuerst über den Brustkorb und dann über seinen Oberschenkel, während ihre Lippen sich wieder trennten damit sie nach Luft schnappen konnten.
"Oh, Gott, Aya… So gut…", keuchte Yohji wild. Ayas Mund platzierte kleine Küsse an seinen Wangenknochen entlang und auf seinem Hals, dann wanderte dieser heiße Mund zu seinem Ohr und Zähne knabberten an seinem Ohrläppchen. Yohji keuchte erneut. Er war im Himmel! Gott, das war so unglaublich gut!
"Das Ziel ist aufgetaucht.", murmelte Aya in sein Ohr, und Yohji fühlte sich als wäre er in ein Becken mit Eiswassergestoßen worden. Das Ziel. Die Mission. Das hatte er total vergessen. Und warum musste dieses blöde Arschloch von Clubbesitzer auch grade jetzt auftauchen?
"Ziel nähert sich..."
Yohji seufzte frustriert auf. Wie hatte er auch nur auf die Idee kommen können, dass Aya aus anderen Gründen als ihrer Mission an ihm interessiert sein könnte? Hatte er sich wirklich eingebildet, für den Rotschopf mehr als nur ein Teamkamerad sein zu können? Gott, was war er doch für ein Volltrottel. Aya würde ihn niemals wollen...
"Vorsicht, hinter Dir!", hörte er Aya noch zischen. Plötzlich spürte er einen leisen Schmerz, etwa wie einen Nadelstich, und dann wurde alles schwarz.
___
"Yohji?" Aya fing den blonden schnell auf, als er nach hinten umzukippen drohte. Er schüttelte den anderen Mann etwas, bekam aber keine Reaktion. Ohnmächtig. Mist.
"Fehlt ihrem Freund etwas?", fragte eine samtene Stimme neben ihm.
"Ich arbeite zufällig hier. Kommen Sie, bringen Sie ihn in den Nebenraum, dann können wir sehen was ihm fehlt. Wahrscheinlich die schlechte Luft..."
Aya sah auf. Das Ziel. Mist, Mist, Mist.
Er nickte und folgte dem Mann, wobei er Yohji tragen musste. Verdammt, ihr ganzer Plan war jetzt unbrauchbar. Da er bei diesem engen Outfit, das er trug, unmöglich sein Katana in den Club schmuggeln konnte, war er unbewaffnet. Yohji hatte das Ziel töten sollen, da sein Draht ja in der Armbanduhr versteckt keinen Verdacht erweckte.
Verdammt, was sollte er jetzt nur machen? Hoffentlich warteten in dem Hinterraum nicht noch ein paar ähnliche Typen wie die bulligen Türsteher auf sie... Das Ziel würde so schon schwer genug zu schaffen sein, so ganz ohne Waffen.
Moment. Ganz ohne? Yohjis Armbanduhr war ja nicht aus der Welt. Er hatte noch nie die Waffe eines seiner Kollegen benutzt, aber er würde es halt probieren müssen. Denn wenn er es nicht schaffte, würden sie beide als Stricher enden, und zwar als ein Paar sehr tote Stricher.
Sein eigenes Leben war nicht so wichtig, er hatte doch eh schon alle verloren. Alle Menschen, die er geliebt hatte, alle hatte er verloren.
Aber Yohji? Nein, Yohji durfte nicht sterben. Sicher, der ältere Mann hatte auch Probleme, auch Yohji hatte Menschen, die er sehr geliebt hatte, verloren... Aber trotzdem hatte er anscheinend nie so aufgegeben wie Aya es hatte...
Aya straffte sich und presste Yohjis schlaffen Körper noch enger an sich. Er würde diesen nervigen, selbstverherrlichenden, oversexten Baka auf jeden Fall beschützen., und sollte es das letzt sein was er tat.
Das Ziel öffnete eine der Türen mit dem leuchtend-rotem Privat-Schild und führte sie in einen dunklen Raum, in dem ein paar abgenutzte, braune Ledersofas und ein niedriger Couchtisch standen. An den Wänden standen einige Regale und ein Schrank, den das Ziel grade öffnete um zwei Gläser herauszunehmen.
"Ich werde Ihrem Freund ein wenig Wasser bringen. Was möchten Sie trinken?"
Aya legte Yohji vorsichtig auf eines der Sofas. Dann antwortete er:
"Damit Sie mich auch unter Drogen setzen können?"
Der Mann fuhr herum.
Mittlerweile hatte Aya Yohjis Armbanduhr an sich genommen und den Draht hervorgeholt. Mit einer schnellen Bewegung sprang er hinter das Ziel und schlang den Draht um den breiten Nacken des Mannes. Dann zog er den Draht so eng wie möglich und drückte seinem Opfer die Luft ab.
Der Kerl dachte aber nicht daran, so schnell aufzugeben. Er versuchte sich durch strampeln aus Ayas Griff zu befreien, und als das nicht half versuchte der Mann Aya mit einem seiner Ellbogen zu treffen. Mit ein wenig Glück schaffte Aya es, dem Arm auszuweichen, und er schlang den Draht noch ein zweites mal um den Stiernacken seines Opfers und verengte seinen Griff noch.
Das Ziel röchelte und strampelte verzweifelt, seine Hände flogen zu seinem Hals und versuchten den Draht los zu bekommen. Aya verstärkte seinen Griff noch einmal mit aller Kraft, und schließlich hörte das Zappeln auf und das Ziel fiel leblos in seine Arme. Angeekelt ließ Aya ihn fallen.
Er löste den Draht vom Hals des Opfers und verstaute ihn wieder in der Armbanduhr. Er war zwar nicht halb so elegant wie Yohji gewesen, aber er hatte es immerhin geschafft. Jetzt mussten sie nur noch hier rauskommen, was ein weiteres Problem aufwies, da Yohji immer noch ohnmächtig war und er ihn schlecht in aller Öffentlichkeit aus dem Raum tragen konnte, zumal eine Leiche darin lag.
Er lief zu dem Sofa, auf das er Yohji gelegt hatte, und ohrfeigte den älteren Killer. Keine Reaktion. Verdammt. Die Droge würde wohl noch für eine weile anhalten.
Moment mal, irgendwie musste das Ziel doch auch seine Opfer aus diesem Raum geschafft haben. Er hatte mit Sicherheit die bewusstlosen Männer nicht durch den ganzen Club getragen...
Aya lief an den Wänden entlang. Irgendwo musste es hier noch eine Tür geben!
Schließlich fand er sie, hinter dem Schrank versteckt. Er schob das nicht allzu schwere Möbelstück weg und lief wieder zurück zu Yohji. Tja, den würde er wohl tragen müssen.
Gut, dass Yohji so schlank war. Wenn er mit Ken hier gewesen wäre, stünde er jetzt vor einem gewaltigen Problem... Trotzdem, Yohji war ein ausgewachsener Mann, und ewig würde er ihn nicht tragen können.
Er warf sich den ohnmächtigen Blonden im Huckepack über den Rücken und schlüpfte dann durch die Geheimtür.
Treppen. Natürlich. Alles andere wäre ja auch zu einfach gewesen. Seufzend schleppte Aya sich mit Yohji die nicht enden wollenden Stufen hinab, bis er schließlich erneut auf eine Tür traf.
Vorsichtig öffnete er die schwere Eisentür ein kleines Stück und lukte vorsichtig durch die Lücke. Niemand war zu sehen, also öffnete er die Tür ganz und trat schnell hindurch.
Eine Tiefgarage? Natürlich, er war durch die Stufen ein wenig nach Westen abgekommen, und dort war ert letztes Jahr diese Garage gebaut worden. Klar, von hier aus konnte man die Opfer aus dem Club beuem wegschaffen, ohne dass es auffiel. Es gab nirgendwo Überwachungskameras, und der einzige Wachmann saß wahrscheinlich ganz vorne am Ausgang der Garage. Vielleicht war der Kerl auch noch bestochen worden.
Plötzlich hörte Aya Stimmen, die von Links zu kommen schienen. Schnell warf er sich (und damit natürlich auch Yohji) hinter eines der Autos, um in Deckung zu gehen. Er sollte sich hier besser nicht sehen lassen... Er brauchte zu viel Zeit, um mit diesem verdammten Draht jemanden zu töten. Wenn Yohji nur endlich aufwachen würde!
Die Stimmen kamen näher, und ein paar Sekunden später konnte Aya vier Männer erkennen. Allesamt solche Bullen wie die beiden Türsteher, und auch in schwarz gekleidet. Sie sahen nicht grade freundlich aus.
"Wo bleibt der Boss nur? Mittlerweile müsste er die beiden neuen Spielzeuge doch haben.", knurrte einer der Männer.
"Sollen diesmal ja zwei besonders hübsche Exemplare sein...", meinte ein anderer.
"Ja, und sogar einer mit roten Haaren."
"Bestimmt gefärbt."
"Werden wir dann ja sehen...."
Alle vier lachten laut. Aya knirschte verhlten mit de Zähnen. Wenn die Yohji und ihn finden würden, hätten sie beide ein ziemliches Problem...
"Hey, wieseo ist die Tür offen?"
Kuso! Aya gefror for Schreck fast zur Statue. Wie hatte er das nur vergessen können?
"Was jetzt?", fragte einer der vier Männer, und sprach Aya damit voll und ganz aus der Seele.
"Keine Ahnung. Ich glaube ich geh lieber mal hoch.", antwortete der größte der Männer und trat durch die Tür. Seine Schritte auf den Treppenstufen hallten in der Garage wieder, dan wurden sie leiser und schließlich wurde es so still, dass Aya unwillkürlich den Atem anhielt.
Dann ein Schrei. Die restlichen drei Männer rannten los, alle uf die Treppe zu.
Jetzt oder nie. Aya schnappte sich Yohji und sprintete los. Wenn er die Situation richtig einschätze, waren sie im hinterste Teil der Garage, und der Ausgeng musste südlich liegen. Er hoffte nur, dass er richtig lag, denn sie hatten wirklich keine Zeit für Fehlkalkulationen!
Hinter ihm hörte er die Männer schreien und die Treppen hinauf oder hinunter poltern, dass konnte er nicht so genau sagen. Yohji stöhte leise und bewegte einen seiner Arme, ließ ihn dann aber wieder schlaff hinunterfallen. Die Droge wirkte also immer noch. Verdammt!
"Sie müssen hier noch irgedwo sein! Los, sucht diese Arschlöcher! Stellt die ganze verdammte Garage auf den Kopf, wenn es sein muss!", brüllte jemand hinter ihnen.
"Scheiße!" Aya rannte um eine Ecke und sah sich hastig um. Da, eine Feuerschutz-Tür.
Er lief auf die Tür zu und riss sie auf, dachte diesmal sogar daran sie wieder zu verschließen, und lief die Eisentreppen hinauf. Gott, warum eigentlich immer Treppen? Yohji wurde immer schwerer und schwerer, grade jetzt wo es auf Schnelligkeit ankam!
Aya bog um die zweite Kurve der Eisenwendeltreppe, als die Tür unten mit einem Knall aufschwang.
Aya blieb sofort stehen und presste sich gege die Wand, wobei er Yohji eng an sich drückte. Wenn er jetzt weiterlaufen würde, würden seine Schritte auf den Eisenstufen laut hallen und sie beide verraten, das konnte er nicht riskiere. Er konnte nur hoffen, dass man sie von unten nicht sehen konnte, denn solange er Yohji tragen musste war er viel zu langsam. Und so groß war ihr Vorsprung auch nicht, dass er bis zu seinem Porsche gelangen würde...
Er hörte wie jemand hastig die ersten paar Treppenstufen hinaufrannte und dann stehenblieb, wahrscheinlich um die Treppe abzusuchen. Ayas Finger krallten sich in Yohjis Rücken fest, ohne dass er das wirklich realisierte, doch das brachte den imer noch bewusstlosen Mann dazu, vor Schmerz leise aufzustöhnen.
TBC
Okay, das war Kapitel 1. Da ich auf FF.net schon bei Kapitel 4 bin, sollte das nächste Update nicht lange auf sich warten lassen... Wenn ich ein paar Kommentare kriege! ^___~
Dewa Mata!
Leeya