Weiss Kreuz Fan Fiction ❯ Uragíri ❯ Eine fehlgeschlagene Mission ( Chapter 2 )

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Rauch. Überall dieser beißende, schwarze Rauch, der furchtbar in den Augen brannte. Aya konnte kaum die Hand vor seinen Augen sehen. Zudem kratzte der Rauch in seiner Kehle und ließ ihn ununterbrochen husten.

Und es war höllisch heiß. Aya hatte das Gefühl, von innen heraus zu verbrennen. Wo zur Hölle war Youji?

Er war doch direkt hinter ihm gewesen. Hoffentlich ging es ihm gut, aber weiter darüber nachdenken konnte er nicht, denn ein weiterer Hustenanfall schüttelte seinen Körper durch und zwang ihn auf die Knie.

Der Rotschopf konnte kaum noch atmen, so dicht war der Qualm inzwischen geworden und er fühlte sich leicht benommen. Vielleicht der Mangel an Sauerstoff. Auch der Hustenreiz in seiner Kehle wurde immer schlimmer.

Sollte das etwa sein Ende sein? Erstickungstod wegen einer Rauchvergiftung? Einfach Spitze.

Aya war kurz davor, sein Bewusstsein zu verlieren, als ihn jemand von hinten hochzog.

"Komm, Aya. Wir müssen hier sofort raus."

Es war Youjis Stimme, wie Aya feststellen konnte, obwohl sie heiser
klang. Gott sei Dank, er war noch am Leben!

%*%

Youji hatte mehrere Minuten vergeblich nach Aya gesucht. Scheiß Feuer!

Warum musste dieser Idiot von Bodyguard seine Kippe ausgerechnet in eine Benzinlache werfen? Klar, das alles gleich Feuer fangen musste.

Und wie der Mann gebrannt hatte !!! Das Feuer hatte ihm unwissentlich die ganze Arbeit abgenommen.

Aber es hatte sich auch rasend schnell ausgebreitet und sich innerhalb von wenigen Minuten im halben Gebäude weitere Nahrung gesucht.

Das Schlimmste war aber, dass er durch den Rauch Aya aus den Augen verloren hatte, der direkt vor ihm gewesen war. Er musste ihn unbedingt finden. Youji würde es sich nie verzeihen, wenn er Aya auf so eine Weise verlor. Nicht jetzt.

Vorsichtig tastete er sich durch den Rauch und rief nach seinem Freund, obwohl ihm das Sprechen in der ganzen Hitze und dem Qualm sehr schwer fiel.

"Aya, wo bist du? Kannst du mich hören?" schrie er, so wie es seine Stimme erlaubte.

Youji rief solange weiter, bis seine Stimme versagte. Scheiß Rauch!

Auf einmal wünschte er sich, dass die anderen hier wären. Aber Aya und er hatten beschlossen, diese Mission allein zu übernehmen. Nun mussten sie sich auch irgendwie allein aus der Misere befreien.

Plötzlich erblickte er vor sich eine auf dem Boden kniende Gestalt mit vertrauten, feuerroten Haaren. Aya. Na endlich. Ihm schien es nicht gut zu gehen. Sie mussten sofort hier raus, bevor alles zu spät war.

Vorsichtig packte Youji Aya an beiden Schultern und zog ihn hoch.

"Komm, Aya. Wir müssen hier sofort raus."

Der Rotschopf nickte nur kurz. Youji nahm Ayas rechten Arm und schlang ihn um seinen Nacken, um ihn zu stützen. Seinen eigenen linken Arm legte er um die Taille des Rotschopfes, zur weiteren Unterstützung. Gemeinsam versuchten sie, einen Weg aus dem Flammeninferno zu finden.

%*%

Aya war froh, das Youji ihn gefunden hatte. Wer weiß, ob er sonst allein rausgekommen wäre. Und das er ihn auch stützte. Jetzt sah er
eine Chance für sie beide zum Überleben.

"Arigatou, Youji."

"Ist schon gut. Sehen wir zu, dass wir Land gewinnen. Mir wird's hier nämlich zu heiß."

Aya musste lächeln. Trotz ihrer mehr als feurigen Situation hatte Youji seinen Humor nicht verloren. Aya würde sich später auf seine eigene Weise bei ihm für
alles bedanken.

Ein verdächtig klingendes Knacken in der Decke erregte ihre Aufmerksamkeit. Was daraufhin geschah, schien wie in Zeitlupe abzulaufen.

Beide schauten nach oben. Youji schien zu ahnen, was passieren würde. Blitzschnell stieß er Aya zur Seite. Dieser wollte ihn aber nicht los lassen, versuchte ihn noch aus dem Gefahrenbereich zu ziehen, aber zu spät.

Es gab ein reißendes Geräusch, als ob jemand Stoff zerriss. Eine Sekunde später gab die Decke nach und krachte auf den Boden, genau dort wo Youji war. Aya wurde von der Wucht der herunterfallenden Steine getroffen und an die Wand geschleudert.

Dort blieb er, halb unter Schutt und Geröll begraben, liegen. Kurz bevor er das Bewusstsein verlor, floss eine einsame Träne an seiner Wange herunter. Dann wurde alles schwarz.

~*~*%*%*~*~

**...Es war Abend. Youji saß auf einer kleinen Mauer auf dem Dach des Koneko no Sumu Ie und rauchte. Es war ziemlich kalt und er hatte nur seine Jeans und einen schwarzen Rollkragenpullover an.

Bald würde es Winter werden. Aber diese Kälte war normal für den Spätherbst und es störte ihn auch nicht weiter. Youji mochte dieses Wetter lieber, als wenn es zu warm war.

Er schaute in den Himmel. Man konnte kaum Sterne sehen, da die Lichter der Wolkenkratzer alles überstrahlten. Schade eigentlich.

Youji drehte sich um 180° und sah die Stadt vor sich. Millionen von Lichtern. So hell und doch so dunkel in ihrem Wesen. Er machte seine Zigarette aus, nur um sich eine neue anzuzünden.

Kurz darauf hörte er, wie die Tür zum Dach geöffnet wurde. Youji brauchte sich nicht umzudrehen. Er wusste, wer sein Besucher war. Schritte näherten sich und etwas später setzte sich ein bekannter Rotschopf zu ihm.

"Noch auf, Aya?" fragte Youji

"Ich könnte dich das gleiche fragen. Ist dir nicht kalt?"

"Eigentlich nicht."

Youji schaute den Rotschopf an. Dieser hatte natürlich seinen Mantel angezogen. Im Gegensatz zu Youji fror er nämlich. Aya drehte sich auch um 180° und schaute auf die Stadt hinaus.

"Nervös wegen unserer Mission morgen?"

"Ein wenig...Aya...ich hab so ein komisches Gefühl in der Magengegend. Als ob irgendwas passieren wird."

"Du machst dir zuviel Gedanken. Es wird schon alles gut gehen."

"Wahrscheinlich hast du Recht."

Youji warf seine Zigarette raus in die Dunkelheit, wo sie verschwand.

(Ich sollte wirklich mit dem Rauchen aufhören.)

Aya betrachtete seinen Freund. Es war das erste Mal, dass er ihn vor einer Mission so nervös sah. Was, wenn an seinem Gefühl etwas dran war? Was, wenn morgen einer von ihnen sterben würde?

Youji fühlte die amethystfarbenen Augen des Rotschopfes auf sich ruhen. Sah ihn an. Er konnte praktisch seine Gedanken lesen, die sich in den Augen widerspiegelten.

"Keine Angst, Aya. Was auch passiert, ich werde dich irgendwie beschützen. Versprochen."

Er lächelte und gab Aya einen sanften Kuss auf die Stirn. Dann zog er ihn näher an sich ran, ganz nah an seine Schulter.

Aya kuschelte sich eng an ihm. Er mochte Youjis Nähe, seine Wärme. Er mochte alles an ihm, seine wundervollen dunkelbraunen Haare, die glänzenden jadegrünen Augen, die wie Edelsteine aussahen. Aya wusste, das Youji genau so fühlte.

"Youji...?"

"Hmmm...?"

"Ich liebe dich."

"Ich weiß. Ich dich auch."

Youji strich sanft über Ayas flammendrotes Haar, was dieser so sehr genoss. Beide blieben so noch eine ganze Weile sitzen, eng aneinander gekuschelt und schauten einfach in die Nacht.

Schließlich unterbrach Youji die Stille.

"Was hältst du von einem kleinem Urlaub nach der Mission? Nur wir beide."

"Klingt gut." murmelte Aya leicht schläfrig.

"Müde?"

"Mhhhmmmm."

"Dann lass uns schlafen gehen. Es ist schon spät."

Beide drehten sich um und standen auf. Dann gingen sie in Ayas Zimmer und machten sich für die Nacht fertig, wie sie es seit dem Beginn ihrer Beziehung gewohnt waren.

Aya brauchte etwas länger, da er ja mehr anhatte. Youji hatte bis auf seine Boxershorts schon alles ausgezogen und es sich auf Ayas Bett gemütlich gemacht. Er wartete, bis der Rotschopf sich ausgezogen hatte.

Als Aya fertig war, machte er das Licht aus und kletterte zu Youji ins Bett und zog ihn fest an sich ran. Dieser hob eine Augenbraue leicht an, als Aya begann, Youjis Gesicht mit sanften Schmetterlingsküssen zu übersähen. Dieser zog eine Augenbraue hoch.

"Ich dachte, du wärst müde."

"Bin ich auch. Ich hatte gehofft, ich bekomme noch einen Gute-Nacht-Kuss von dir."

Youji konnte sich ein Lachen nicht verkneifen.

"Natürlich. Alles, was du willst. Aber erst...."

Ein teuflisches Grinsen erschien auf seinen Lippen, während seine Hände langsam nach unten wanderten und er plötzlich begann, Aya heftig durchzukitzeln.

Dieser wäre vor Schreck beinahe aus dem Bett gefallen. Youji begann laut zu lachen. Er liebte es, Aya so zu ärgern. Der fand das Ganze überhaupt nicht witzig. Er war nämlich ziemlich kitzlig und Youji wusste das und nutzte das schamlos aus.

Schmollend sah der Rotschopf, die Hände vor seiner Brust verschränkt, seinen Bettpartner an, der immer noch versuchte, seinen Lachanfall unter Kontrolle zu bringen.

"Sag mal, was sollte das? Du weißt ganz genau, dass ich kitzlig bin. Alles, was ich wollte, war ein Kuss und dann so was."

"Gomen, Aya-chan. Ich wollte dich nur etwas aufheitern."

"Du sollst mich nicht Aya-chan nennen. Wie oft.....mhhmmppf?"

Aya verstummte, als Youji seine Lippen auf Ayas senkte und ihm den versprochenen Kuss gab. Sofort hatte er vergessen, was er sagen wollte und vertiefte den Kuss, indem er tief in Youjis Mund mit seiner Zunge eintauchte.

Youji tat es ihm gleich. Beide Zungen lieferten sich einen wilden Kampf miteinander, bis Aya schließlich den Kuss beendete, obwohl er es überhaupt nicht wollte.

"Arigatou."

"Ich hab's dir doch versprochen. Wie wär's jetzt mit Schlafen? Morgen wird ein langer Tag werden."

Aya schaute Youji noch mal tief in die Augen, bevor er merkte, dass er wirklich langsam müde wurde.

Er legte seinen Kopf auf Youjis Brust und kuschelte sich wieder fest an ihn. Youji schlang seine Arme um Ayas Taille und kuschelte sich ebenfalls fest an seinen Rotschopf.

"Oyásumi, Aya-chan."

"Oyásumi, Youji. Träum was Schönes."

"Du auch."

Kurz darauf waren beide eingeschlafen...**

~*~*%*%*~*~

Es war wieder schwarz.

"Ich liebe dich, Aya."

Diese Worte hallten durch die Dunkelheit und wurden durch ein monotones Piepen sowie andere Geräusche überlagert, bis sie verhallt waren.

Ein kleiner gelber Lichtpunkt erschien in Ayas rechtem Blickfeld und anschließend in seinem linken und blendete ihn.

Von fern erklang eine Frauenstimme, die ihn rief.

"Hallo! Fujimiya-san, können Sie mich hören? Hören Sie mich?"

Die Stimme verstummte und der Punkt verschwand auch wieder. Aya beschloss, nachzusehen, wer ihn gerufen hatte und öffnete langsam seine Augen. Zuerst sah er alles verschwommen. Aber langsam konnte er alles klarer erkennen. Er war an verschiedene Maschinen angeschlossen worden und trug eine Beatmungsmaske über seinem Gesicht, die ihn mit frischem Sauerstoff versorgte.

Es war eine junge Ärztin, wie Aya am Kittel und am Stethoskop sah, die ihn freundlich anlächelte, die schwarzen Haare zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden und die ihn vorhin gerufen hatte.

"Wie geht es Ihnen? Haben Sie Schmerzen, Fujimiya-san?"

Aya versuchte, zu antworten, aber seine Stimme versagte.

"Schon gut. Ganz ruhig. Ich hab mich noch gar nicht vorgestellt. Mein Name ist Dr. Aiyima. Ich bin ihre Ärztin."

Sie drehte sich um und nahm das Krankenblatt von einer Krankenschwester entgegen. Dr. Aiyima blätterte ein wenig darin herum und widmete sich wieder Aya.

"Sie haben sehr viel Glück gehabt. Wenn man Sie etwas später gefunden hätte, wäre es vielleicht zu spät gewesen. Sie hatten eine schwere Rauchvergiftung und zusätzlich noch eine schwere Gehirnerschütterung sowie zahlreiche Rippenbrüche und leichte Verbrennungen. Sie waren eine ganze Woche ohne Bewusstsein. Haben Sie das verstanden?"

Natürlich hatte Aya verstanden. Aber es interessierte ihn im Moment nicht. Er wollte lieber wissen, wo Youji war. Er war doch bei ihm gewesen. Das Nachdenken verursachte Aya furchtbare Kopfschmerzen und er schloss die Augen, um irgendwie den Schmerz loszuwerden. Aber nicht nur der Kopf tat weh, sondern auch sein gesamter Oberkörper.

Dr. Aiyima sah, das Aya Schmerzen hatte und ließ sich von der Schwester eine Spritze mit Schmerzmitteln geben.

"Ich werde Ihnen jetzt etwas gegen die Schmerzen geben. Dann werden sie gut einschlafen können. Wir sehen uns dann morgen."

Sie verabreichte ihm das Schmerzmittel und ging dann, nachdem sie sich verabschiedet hatte.

Zurück blieb Aya.

%*%

Ken und Omi warteten unterdessen vor der Tür. Es war ein Schock gewesen, als sie vor einer Woche den Anruf vom Krankenhaus bekommen hatten. Natürlich waren sie sofort hingefahren, nur um den schwer verletzten Aya vorzufinden. Dann war noch der schlimmere Anruf eine Stunde später.

Oh Gott, Ken konnte gar nicht daran denken. Wie sollte er die Nachricht, die er erhalten hatte, nur Aya beibringen? Omi hatte nach dem Anruf eine Woche lang nur geheult. Ken konnte es verstehen. Ihm war es nicht viel besser gegangen. Hoffentlich wachte Aya bald auf.

Das Knarren der Türe riss beide aus ihren Gedankengängen und sie standen auf. Anscheinend war Dr. Aiyima mit ihrer Visite fertig und ihr Gesichtsausdruck ließ Hoffnung in ihnen aufkeimen.

"Ihr Freund ist aufgewacht. Wenn sie möchten, können sie ihn für 5 Minuten besuchen. Aber wirklich nur 5 Minuten."

<Gott sei Dank.> dachte Ken erleichtert.

Auch Omi atmete hörbar auf.

"Vielen Dank, Aiyima-sama."

"Schon gut."

Beide gingen in das Krankenzimmer.

%*%

Aya ging es etwas besser. Das Schmerzmittel tat langsam seine Wirkung. Da hörte er, wie die Tür wieder aufging und zwei ihm bekannte Gestalten hereinkamen. Ken und Omi. Der Rotschopf lächelte schwach.

"Mann, Aya. Du hast uns vielleicht einen Schrecken eingejagt."

Ken sah aus, als wäre ihm ein ganzer Berg vom Herzen gefallen, genau so wie Omi, der an seine linke Bettseite geeilt war und jetzt seine Hand hielt.

"Wie fühlst du dich, Aya-kun'?"

"...Etwas....besser...."

Ayas Stimme war ganz heiser. Es war ihm unmöglich, lauter zu reden. Aber die anderen hatten ihn trotzdem verstanden.

"Ich bin so froh, Aya-kun, das du noch lebst."

Omis Stimme zitterte. Aya sah Tränen in seinen Augenwinkeln. Irgendwie schaffte er es, die Kraft aufzubringen, Omis Hand kurz zu drücken. Aber jetzt musste er wissen, was mit Youji war.

"....Youji...."

"Was ist, Aya?"

".....Youji...Was...ist mit...Youji?...Geht es ihm...gut?..."

Ken und Omi sahen sich entsetzt an. Was sollten sie ihm nur sagen? Aya bemerkte die Anspannung der beiden und das sie ihm etwas verheimlichten. Ein ungutes Gefühl machte sich bei ihm breit.

"...Was...ist..?...Bitte...was ist mit...Youji?"

Ken brach schließlich sein Schweigen. Omi wollte nicht noch mal hören, was er sagte und drehte seinen Kopf weg. Ken sah Aya mit ernster Miene an.

"Es tut mir leid, Aya. Aber Youji ist tot."

Owári Teil 1 - Tsuzúku
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So, Teil 1 meiner allerersten Yaoi-Fanfic ist endlich fertig. Das er so schnell fertig wurde, grenzt an ein Wunder, wo ich doch etwas schreibfaul bin.

Ich hoffe, es hat euch gefallen. Und keine Bange, es wird noch spannend werden. Inspiriert hat mich übrigens die gleichnamige WK-BGM von Kisho Yamanaka. Ein wunderschönes Stück. Die eigentliche Idee ist mir aber 3.30 Uhr früh gekommen, beim Zeitungsaustragen. Verrückt, nicht?

Hoffentlich nehmt ihr mir das mit Youji nicht übel, also bitte seid gnädig. * schaut in die Runde, sieht aufgebrachte Youji-Fans und versteckt sich.*

Morddrohungen, Liebesbriefe, Hasstiraden oder normales Feedback bitte an folgende Adresse: terrenis-chan@gmx.net oder besser noch an: Terrenis@web.de

Ja ne!

^_^ Eure Terrenis-chan ^.^