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Nur ein Lächeln
Teil 5
Bulma wälzte sich in ihrem Bett herum und versuchte zu ignorieren, dass jemand ohne Rücksicht auf ihre angegriffenen Nerven gegen die Zimmertüre hämmerte.
"Geh weg!", murmelte sie verschlafen. "Es ist noch viel zu früh!"
"Willst du, dass ich deine Türe zu Kleinholz verarbeite?", erklang von draußen gedämpft Vegetas Stimme.
"Geht nicht, die ist aus Kunststoff", gähnte Bulma und zog sich das Kissen über den Kopf. "Komm morgen wieder."
"Es ist bereits morgen", ließ Vegeta nicht locker. "Ich habe meinen Teil des Versprechens erfüllt, jetzt bist du dran. Rück endlich das Raumschiff raus!"
Bulma zog auch noch die Decke über sich, in der Hoffnung, dass er von selbst aufgeben und sie weiterschlafen lassen würde. Aber weit gefehlt.
Es tat einen Knall und die Türe sprang aus den Angeln und fiel ins Zimmer.
Entgeistert fuhr Bulma in die Höhe und war mit einem Schlag hellwach. "Was fällt dir ein, du Idiot!"
Vegeta marschierte ins Zimmer, die Arme auf die übliche Art verschränkt und wollte nochmals lautstark das Raumschiff von ihr fordern. Doch bei Bulmas Anblick wurde sein Mund mit einem Mal ganz trocken. Da es gestern Abend sehr spät geworden war, hatte sich Bulma nur noch rasch geduscht und ein Neglige übergeworfen, ehe sie in die Federn gekrochen war. Das seidene, weiße, hauchdünne Fastnichts wurde von zwei dünnen Trägern gehalten, von denen der rechte die lästige Tendenz hatte, herunter zu rutschen. Bulma, viel zu aufgebracht ob Vegetas rüdem Weckruf und der kaputten Türe, kletterte aus dem Bett, griff nach dem Kissen und stapfte auf Vegeta zu, um ihm das Teil um die Ohren zu hauen. Erst als sie vor ihm stand, fiel ihr der raubtierhafte Glanz in seinen Augen auf und mit einem Schlag wurde Bulma ihre Garderobe (besser gesagt, der Mangel ebendieser) bewusst. Ruckartig hielt sie das Kissen wie ein Schutzschild vor sich. Durch die offene Türe kam ein Luftzug herein und spielte mit dem kurzen Saum. Vegeta schluckte und wie in Trance streckte er die Hand aus, um die weiße Seide zu berühren. Glatt, aber nicht so weich wie die Haut, die darunter verborgen war. Als seine Hand nach oben glitt und auf ihrem nackten Oberarm zu liegen kam, wagte keiner der beiden auch nur Luft zu holen.
Bulmas immer noch ein wenig schlaftrunkene Augen weiteten sich und sie war sicher, dass Vegeta ihr Herz hämmern hörte. Was hatte er vor?
Vegeta wusste es selbst nicht, sie fühlte sich nur verdammt gut an, warm und seidig und wie sie auf seine Berührung reagierte trieb auch seinen Pulsschlag in die Höhe. Wie sie gefunkelt hatten, ihre Augen... gestern, als sie der Grünhaarigen ihre Meinung gesagt hatte, ihre Worte über seinen Stolz und seine Kraft kamen ihm wieder in den Sinn .. er sollte sich wohl irgendwie dafür erkenntlich zeigen ... nicht dafür, dass sie ihn (überflüssigerweise) verteidigt hatte, vielleicht aber dafür, dass sie seine Qualitäten endlich zu würdigen wusste, egal wie sehr sie darüber auch schimpfte... Seine andere Hand fand ihre linke Schulter und zog sie zu sich her, jetzt war nur doch das Kissen zwischen ihnen ...
Bulma konnte ihren Blick nicht von seinem Gesicht los reißen. Er hatte sie noch nie in den Armen gehalten und geküsst... wollte sie das etwa? ... endlich ein echter Kuss, kein Spiel, keine Bestrafung, einfach nur so, weil es richtig war? Ihre Gedanken drehten sich im Kreis, rascher und immer rascher, bis ihr davon ebenso schwindlig war, wie von seiner Nähe.
Er würde es kurz machen, ganz sicher. Nur ein kurzer, Kuss, etwas weicher wie der auf dem Flur, immerhin wollte er sie ja nicht bestrafen, sondern sich bedanken ... irgendwie ... vielleicht ....
Sie würde es einfach geschehen lassen, nur dieses eine Mal ... nur aus Neugier ... für einen Atemzug .... vielleicht auch zwei ....
Vegeta hatte fast keine Erfahrung damit und Bulma nur die mit Yamchu. Beide waren sie nicht vorbereitet auf das überwältigende Gefühl der Nähe, auf das Knistern, das sich wie ein Blitzschlag entlud, als seine Lippen die ihren berühren. Vorsichtig. Tastend. Einen Atemzug lang.
Sie antwortete, indem sie das Kissen fallen ließ und ihre Arme um seine Schultern schlang.
Warm. Umhüllt. Beschützt. Geborgen. Der Kuss wurde intensiver, hungriger. Einen Atemzug lang.
Dann ließ Frau Briefs in der Küche eine Tasse fallen. Ihr Ausruf, sowie das Klirren zerstörte den Zauber des Augenblicks. Bulma und Vegeta fuhren auseinander. Beide atemlos, beide rot im Gesicht und erschrocken über die eigene Kühnheit starrten sie aneinander vorbei.
Zwei, drei Atemzüge lang wagte keiner, als erstes etwas zu sagen, aus Angst, zu verraten wie nahe ihm der Kuss gegangen war. Vegeta fand als erster seine Stimme wieder. "Jetzt bist du hoffentlich wach genug, um mir die Kapsel mit dem Raumschiff zu geben, oder?
Pluff! Hatte er das Kissen im Gesicht. "Erst bringst du meine Türe in Ordnung, du Flegel!" Bulma war zweigespalten. Einerseits war sie froh, dass er so tat, als sei nichts geschehen (.. ein Kuss war nur ein Kuss und kein Liebesbeweis oder sonst was Großes...), andererseits wünschte sie, dass er zumindest ein bisschen Gefühl zeigen möge, nicht nur Hormone, sondern auch Herz. Aber was war schon groß zu erwarten von jemandem, der sich bei Mondlicht in einen Riesengorilla verwandelt hatte?
Ein Griff in den Kleiderschrank und Bulma zog einen Morgenmantel heraus, in den sie sich demonstrativ hüllte und Vegeta dabei den Rücken zukehrte.
Vegeta seinerseits fragte sich, ob alle Erdlingsfrauen ihre Gefühle einfach an und abschalten konnten, wie es ihnen passte. Erst schmolz sie in seinen Armen dahin und dann behandelte sie ihn wie eine lästige Plage und einen zeigte ihm die kalte Schulter. Na gut, er würde sich auf jeden Fall nicht anmerken lassen wie sehr ihre Nähe, ihre Küsse, ihr Duft ihn innerlich wärmten und Gefühle in ihm weckten, die er lieber nicht benennen wollte... es war schon schlimm genug, dass er sich wie ein hilfloser Erdling vorkam, wenn er sie in den Armen hielt.
Also griff er nach der Türe und versuchte, sie wieder in den Türrahmen zu pressen, was nicht so recht klappen wollte und kaum setzte er etwas mehr Kraft ein, barst der Kunststoff in der Mitte.
"Na bestens". Bulma klopfte mit der Fußspitze auf den Boden und schüttelte den Kopf. "Kaputt machen kannst du ja prima, aber wenn es ans reparieren geht ..."
"Das ist doch eine Spezialität, oder?" gab Vegeta patzig zurück. "Ich will nur das Raumschiff, dann kannst du dich um deine Türe kümmern."
"Wie großzügig von Eurer Hoheit", spöttelte Bulma. Aber da es nicht anders ging, gab sie nach und fischte eine Kapsel aus ihrer Unterwäscheschublade. "Hier ist es!" Sie warf die Kapsel Vegeta vor die Füße. "Bücken wirst du dich ja wohl noch können, oder?"
Ohne Erwiderung nahm Vegeta die Kapsel auf und marschierte aus dem Zimmer. Unter seinen Füßen zerbröselten die Bruchstücke der Türe in noch kleinere Teile.
"Was ist denn hier passiert?", fragte Frau Briefs verwundert und steckt den Kopf zum Türrahmen herein. "Ich wollte dich eben wecken und fragen, ob du Frühstück möchtest."
"Vegeta hat sich wieder mal wie ein Urviech benommen", schnaubte Bulma.
"Ach so." Frau Briefs nahm die Aussage mit der für sie typischen Gelassenheit zur Kenntnis. "Willst du nun Frühstück oder soll ich alles abräumen?"
"Ich komme gleich. Wenn du noch etwas Blaubeerkuchen hast ... ich brauche jetzt etwas, das ich mit der Gabel zermantschen kann..."
"Kein Problem!" Lächelnd ging Frau Briefs in die Küche zurück.
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Inzwischen hatte Vegeta im Garten das Raumschiff aus der Kapsel geholt.
"Willst du wieder da drin trainieren?", fragte Prof. Briefs hinter ihm und rückte seine Brille zurecht.
"Ja, gibt es damit ein Problem?"
"Ich müsste erst mal den Gravitationskonverter neu justieren", erklärte Bulmas Vater. "Du willst doch, dass die Leistung stimmt, oder?"
Natürlich wollte Vegeta das. Also ließ er dem Professor den Vortritt. Als dieser nach ein paar Minuten wieder aus dem Raumschiff trat, fragte ihn Vegeta, wie es mit der Weltraumtauglichkeit und der Geschwindigkeit aussah.
"Willst du irgendwohin?", antwortete Prof. Briefs mit einer Gegenfrage.
"So genau weiß ich es noch nicht", erwiderte Vegeta. "Irgendwie kann ich mich hier nicht so recht austoben."
"Glaub mir, Vegeta, uns ist es auch lieber, wenn du ich etwas zurückhältst.", meinte Prof. Briefs trocken. "Was die Weltraumtauglichkeit betrifft ... hmm du hast es bei deinem letzten Ausflug ganz schön ramponiert. Das gröbste habe ich geflickt und Bulma konnte ja auch durch den Schneesturm fliegen, aber es bräuchte sicher eine Generalüberholung ehe man einen längeren Ausflug ins All damit macht."
"Wie lange würde das in etwa dauern?"
"Etwa fünf Tage, wenn ich es wirklich gründlich mache."
"Bulma sage, sie braucht etwa 14 Tage für den Anzug .... dann hätte ich eine Woche Zeit zum Training im Schiff, ehe es überholt wird ... das wird reichen müssen...." , überlegte Vegeta halblaut. "In Ordnung, dann überlasse ich Ihnen das Schiff in sieben Tagen für eine Generalüberholung."
"Mir soll's recht sein, ist etwas Abwechslung nach dem Aurengenerator", nickte Bulmas Vater. "Du wirst aber noch mehr brauchen. Treibstoff, Sauerstoff, Vorräte und vor allem eine neue Stereoanlage."
"Also darauf kann ich verzichten", grinste Vegeta. "Um den Rest kümmere ich mich auch noch."
Mit einem flüchtigen Nicken zu Prof. Briefs betrat Vegeta das Rauschiff, schloss die Luke und fuhr den Gravitationskonverter hoch. Für den Anfang mal 30G zum Aufwärmen ....
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Inzwischen hatte sich Bulma geduscht, angezogen und stocherte mit missmutigem Gesicht in ihrem Blaubeerkuchen. Ihr erster Zorn auf Vegeta war wie schon oft, schnell verflogen, dennoch .... es war ganz allein seine Schuld, dass sie immer dieses Wechselbad von Gefühlen durchmachen musste. So schlimm war es mit Yamchu nie gewesen. Nicht einmal am Anfang. Das konnte natürlich daran liegen, dass sie beide sich ihre Zuneigung gleich zu Anfang ihrer Beziehung eingestanden hatten und somit gleich ein Paar gewesen waren. Was aber waren sie und Vegeta? Ein Paar wohl kaum. Egal wie anziehend er sein konnte, wie unwiderstehlich, wenn er sich von der weicheren Seite zeigte ... "Nein, Bulma, du darfst jetzt nicht schwach werden", ermahnte sie sich. Wenn sie dieser Schwäche für ihn nachgab, würde es eine Katastrophe geben. Nicht für Vegeta. Für sie. Nur allzu gut konnte sie sich vorstellen, wie Vegeta bei ihrem Liebesgeständnis laut lachen würde. "Such dir einen schwächlichen Erling wie Yamchu. Bei mir bist du an der falschen Adresse für solche Gefühlsduseleien..." Genau das würde er sagen. Falls (aber auch nur falls) sie wirklich in ihn verliebt wäre, würde ihr sein Spott das Herz brechen. Wenn sie sich ihm öffnete, ihre Gefühle (die sie noch nicht hatte, wie sie sich immer wieder sagte) preisgab, wäre das, als würde ein Reh einem Wolf die Kehle hin halten. Bitte einmal zubeißen.
Mit einem bitteren Lächeln schlürfte Bulma ihren Kaffee. Nein, ihre einzige Chance ohne Schaden aus der Sache auszusteigen war, es ihn niemals merken zu lassen. Sollte er sie doch für launisch und unberechenbar halten. Immer noch besser, als wenn er sie auslachte. Entschlossen aß sie den Blaubeerkuchen bis zum letzten Krümel auf. Vom Herumsitzen und Grübeln würde sie nur trübsinnig werden. Es wartete noch viel Arbeit auf sie...
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Noch immer nicht ganz zufrieden schaltete Vegeta den Regler zurück auf 1. Also 100 G waren noch nicht drin, fürs erste würde er sich an die 80 halten müssen, bis er seien Form zurück hatte. Mit etwa Glück und Spucke wäre er Ende der Woche soweit, probeweise auf 130 zu schalten, zumindest für kurze Zeit.
Vegeta sah auf die Uhr. Kein Wunder dass sein Magen knurrte, es war Mittag. Mit seiner Gesundheit war auch sein Appetit zurück gekommen.
Wie weit Kakerott wohl mit seinem Training war? Ob Chichi ihn lange im Haus festgehalten hatte? Vegeta selbst würde sich eher die Zunge abschneiden, als Interesse am Training seines Erzrivalen zeigen, aber er konnte ja Bulma vorschicken. Dazu würde er sie erst einmal fragen müssen. Er zog eine Grimasse. Hoffentlich kam sie nicht gleich wieder auf die Idee eine Gegenleistung haben zu wollen. Diese Frau war einfach zu gierig. Auch heute morgen .... Vegeta klatschte sich eine Handvoll Wasser ins Gesicht. Wenn er nicht aufhörte, über solche Dinge nachzudenken, konnte er sich bald nicht mehr aufs Training konzentrieren und das durfte nicht geschehen. Nicht ehe er Kakerott, die Cyborgs und diesen unverschämten jungen Spund aus der Zukunft in ihre Schranken gewiesen hatte.
Besser er brachte es jetzt gleich hinter sich. Vegeta rieb sein Gesicht trocken und verließ das Raumschiff. Für das Mittagessen musste er sich natürlich erst mal duschen, Frau Briefs würde ihn sonst nicht in die Küche lassen, (unverschämt, was man sich als Prinz so alles gefallen lassen musste ...) danach machte er sich auf die Suche nach Bulma. Die Bruchstücke der Tür waren weggeräumt worden, aber der Türrahmen war immer noch gähnend leer. Vegeta zögerte einzutreten und rief nur kurz Bulmas Namen. Niemand antwortete, also war sie wohl in der Werkstatt.
Als er druch den Flur ging, hörte er aus dem Wohnzimmer die Stimme eines Mannes und einer Frau. "Wie kannst du nur so kalt sein", warf der Mann der Frau vor. "Ich habe dir meine Liebe gestanden und du schäkerst mit meinem Bruder, meinem Cousin und meinem Großvater, als bedeute dir meine Liebe nichts." Neugierig geworden öffnete Vegeta die Türe einen Spalt. Frau Briefs saß auf der Couch, ein Taschentuch in der Hand und starrte gebannt auf den Fernseher, wo eben ein blonder Erdling Hände ringend einer rothaarigen Schönheit zu Füßen sank.
"Du übertreibst", sagte die Frau distanziert. "Wir haben uns geküsst, na und? Es war ja ganz nett, aber kein Versprechen, dir mein Herz zu schenken oder meine Seele. Du bist einfach ein Waschlappen, das ist alles. Wärst du ein Mann zu dem man aufschauen könnte, ein Mann mit Stolz und Würde, wäre dir meine Liebe gewiss. Aber so erntest du nur meine Verachtung. Komm mir nie wieder unter die Augen!" Damit riss sie sich von ihm los und stöckelte davon. Der abgewiesene Liebhaber kauerte wie ein Häufchen Elend auf dem Boden und heulte.
Angewidert schloss Vegeta die Türe wieder. Erdlinge! Die Männer taugten nichts und die Frauen waren Biester. Nein, ehe er auch nur im Entferntesten in Gefahr geriet, sich derart lächerlich zu machen, würde er der Erde für immer den Rücken kehren, es gab noch viele Planeten im Universum, wo man trainieren konnte....
Er öffnete die Tür zur Werkstatt und sah sich nach Bulma um. Sie hockte an einem Computer und hieb hektisch auf die Tasten ein. Als er näher trat, erkannte er, dass auf dem Bildschirm der erste Entwurf für seinen Anzug entstand. Ein Fenster stand offen und draußen herrschte gerade reger Verkehr, daher hörte Bulma ihn nicht als er hinter sie trat.
Sie hatte einen Bleistift zwischen die Zähne geklemmt und neben der Tastatur lag ein Stapel Skizzenblätter vollgeschmiert mit kaum leserlichen Zeichen, Zahlen und Symbolen. Er musste sich tiefer beugen, um ein paar davon entziffern zu können und der warme Duft nach blauen Blüten stieg ihm wieder in die Nase. Eine leichte Brise vom Fenster her zauste ihre feinen Haare. Ob sie so weich waren, wie sie aussahen? Wie so oft handelte Vegeta ohne lange nachzudenken und fuhr mit den Fingern sacht durch ihre Haare. Feiner noch als die Seide des weißen Negliges...
Bulma fuhr erschrocken hoch und spuckte den Bleistift aus. "Vegeta! Wie kannst du mich so erschrecken!"
Vegeta, der seine Neugier schon bereute, ging auf Distanz. "Kein Grund sich so hysterisch aufzuführen, ich wollte doch nur wissen, wie weit du mit dem Anzug bist."
"Dafür musst du meine Frisur nicht durcheinander bringen und klopf gefälligst an, wenn du rein kommst."
"Du hast mir keine Befehle zu geben und außerdem ist deine Frisur bei Gott kein Kunstwerk, das großen Schaden nehmen könnte."
"Wenigstens sehe ich nicht so aus, als würde ich ständig einen Stromschlag bekommen."
"In Saiyanhaaren steckt eben mehr Power als in den schwächlichen Strähnchen von euch Erdlingen, die ihr Gel und Spray benötigt um nur halbwegs so stark auszusehen."
"Ach ja, wenn deine Haare so viel besser sind als unsere...." Bulma griff in ihre Hosentasche und ehe Vegeta reagieren konnte, hatte er ein Exchangerarmband am Handgelenk. Während er noch auf das Teil starrte und versuchte, sich zu erinnern, wo er so etwas schon einmal gesehen hatte, streifte sich Bulma das Gegenstück über. ".... dann prüfen wir das doch nach." Damit drückte sie ihren Kristall auf jenen Vegetas und Wusch! hatte sie seine und er ihre Haare.
"Verdammt!" Vegeta betastete seinen Kopf und konnte es nicht glauben. Sie hatte ihm doch tatsächlich ihre Haare verpasst, fein, seidig und absolut unbrauchbar für einen Saiyan. "Das darf noch nicht wahr sein! Rück sofort meine Haare wieder heraus, oder ...."
"Oder was?", Bulma kam sich sonderbar vor mit diesen Gebilde auf dem Kopf. Die Haare wogen viel mehr als ihre eigenen. Sie griff nach einer der Strähnen. "Ihhh! Die sind ja ganz steif und jucken tun sie auch. Wann hast du sie zuletzt gewaschen? Vor einem Jahr oder vor zehn?"
Sie schüttelte ihre Hand, als könne sie das Gefühl so los werden. "Kein Wunder, dass Mama dein Kissen jeden Tag frisch beziehen muss."
"Es sind meine Haare, also mäkle nicht dran rum", er starrte missmutig auf den Exchanger. "Wie kriegt man das Ding dazu, wieder umgekehrt zu funktionieren?"
"Mal nicht, indem man laienhaft dran rumhantiert." Bulma wollte auch ihre sauberen Haare zurück, aber andererseits, so eine Gelegenheit kam nicht so rasch wieder. "Warte hier mal kurz auf mich Vegeta, ja?" Sie lief Richtung Tür.
"He! Wo willst du mit meinen Haaren hin?"
"Nicht zum Fernsehen, falls du Angst davor hast. Aber sie müssen unbedingt mal gewaschen werden."
Vegeta sah Bulma vor seinem geistigen Auge alles mögliche mit seinen Haare anstellen, von Lockenschere bis zu farbigen Strähnchen, Bulma hatte schon so viele Frisurentrends mitgemacht, da war das schlimmste was er sich vorstellen konnte wahrscheinlich noch nicht einmal schlimm genug.... "Das lass bleiben, gib sie mir einfach zurück." Vegeta packte Bulma am linken Handgelenk, doch sie trug ihren Exchanger nicht mehr. "Der liegt da hinten auf der Werkbank", sagte sie . "Aber das Zurücktauschen kann warten."
"Das wollten wir mal sehen", Vegeta war nicht übermäßig grob, aber sein Griff war echt eisern, als er sie zur Werkbank zog. "Gib auf, Bulma gegen mich hast du keine Chance."
"Das wollen wir mal sehen..." Bulma fasste in eine ihrer vielen Taschen des Arbeitsanzugs und schwups hatte sie eine Schere in der rechten Hand und nahm eine besonders vorwitzige Strähne als Geisel. "Ein Schritt weiter und du hast einen Bürstenschnitt ...."
Vegeta fluchte im Stillen. Obwohl er sonst durch die meisten Erdlinge hindurch sehen konnte wie durch Glas war Bulma für ihn absolut nicht zu lesen und damit ein unberechenbarer Faktor. Zähneknirschend trat er zurück. "Aber nur waschen. Wehe dir, wenn du sie parfümierst oder färbst."
"Du kannst ja mit meinen Haaren machen was du willst", zeigte sich Bulma durch seine Einsicht milde und großzügig gestimmt. "Schlimmstenfalls rasiere ich sie mir hinter her ab und kaufe mir ein paar schicke Perücken bis sie nachgewachsen sind."
Vegeta war versucht, ihr die Zunge herauszustrecken wie ein kleiner Junge. Er wunderte sich über diesen Impuls. Albernheiten und Trivialitäten wie dieses Haaretauschspiel, das Tanzen und Ähnliches waren ihm frührer fremd gewesen. Beseelt von dem Wunsch, einmal endlich das Joch Freezers abschütteln zu können, hatte er Entbehrungen und Schmerzen auf sich genommen, einen schwachen Abglanz von Lebensfreude nur darin gefunden, wenn er noch Schwächeren seine Kraft aufzwingen konnte .... Irgendwie mochte er diesen Vegeta von früher gar nicht mehr so gern leiden. Jetzt in seinem Wettstreit mit Kakerott,, in dem Leben hier schien alles ein wundervolles Spiel zu sein, nach wie vor hart, aber immer wieder mit Momenten wie diesen, die den erstarrten Panzer um seine Seele aufweichten und ihm bewiesen, dass Kämpfen nicht das ganze Leben war. Da gab es noch mehr und wenn er ehrlich war, so reizte es ihn im Geheimen, sich ein wenig von diesem mehr zu kosten. Doch zuvor musste er erst einmal diese Cyborgs erledigen und danach Kakerott klar machen, wer hier der stärkste Saiyan auf Erden war und als nächstes vielleicht ....
Bulma sah ihm an, dass er mit den Gedanken woanders war. Die Schere immer noch an der Strähne angesetzt ging sie vorsichtig zur Türe hinaus, den Flur hinunter und betete, dass ihre Mutter ihr nicht über den Weg laufen würde. Dem hektischen Klappern von Geschirr und dem Zischen nach, war deren Lieblingsseifenoper zu Ende und sie tobte sich in der Küche aus. Unbehelligt gelangte Bulma ins Badezimmer (ein Segen, dass ihr Vater um diese Tageszeit meistens im Glashaus Katzen fütterte) und verschloss alle Türen sorgfältig, ehe sie den Arm sinken ließ und tief durchatmete. Ein Glück dass Vegeta nicht wusste, dass sie ihre Drohung nie im Leben in die Tat umgesetzt hätte. Ihn fürs Leben mit einer verschandelten Frisur zu bestrafen wäre doch wohl überzogen gewesen. Bulma wagte einen flüchtigen Blick in den Spiegel und erstarrte. Sie sah einfach grässlich aus. Nein, also diesen Besen wollte sie nicht länger als nötig auf ihrem Kopf spazieren tragen. Im Schrank war eine große Auswahl von Schampons und es fiel ihr schwer, sich für eines zu entscheiden. Schließlich wählte sie eines, das sie ihrem Vater mal gekauft hatte. Es hatte sich als Fehlgriff erwiesen und war nie gebraucht worden. Bulma schraubte es auf und schnupperte daran. Ein wenig wie Sandelholz, Lavendel und Minze, genau die richtige Mischung, die Wärme und Frische gleichzeitig versprach. Entschlossen legte sie ihre Kleider ab, trat unter die Dusche und weichte das Haar erst mal ordentlich ein. Dann eine gleich mal eine ordentliche Portion Schampon auf die Haare verteilt und los ging's. Nun, insgesamt waren vier Waschungen nötig, bis Bulma sicher war, dass jedes einzelne Haar vor Sauberkeit quietschte. Erleichtert trocknete sie sich ab. Kaum zu glauben, selbst nass standen die Haare noch in den Himmel, die waren echt unverwüstlich. Auch das Trocknen ging erstaunlich rasch und erleichtert schlüpfte Bulma wieder in ihre Klamotten um in die Werkstatt zurückzulaufen. Aus der Küche roch es schon verlockend und gleich mal würde ihre Mutter zu Tisch rufen. Zu Bulmas Erleichterung hatte sich Vegeta nicht mit ihren Haaren davon gemacht und sich auch nicht an diesen vergriffen. Vielmehr hockte er vor Bulmas Computer und begutachtete die Pläne für seinen Anzug.
"Wir können zurücktauschen", sagte Bulma laut. Vegeta drehte sich um und war froh, dass seine Haare weder lockig noch pink geworden waren. Bulma streifte ihren Exchanger über und der Haartausch wurde rückgängig gemacht. Vegeta fühlte den Unterschied deutlich. Seine Haare rochen anders, nicht unangenehm, aber eben wie die eines Erdlings. Nun ja, so würde er sie zumindest in den nächsten sechs Monaten nicht mehr waschen müssen ... Bulma erriet was er dachte und meinte: "Also wenn du deine Haare jedes Mal nach dem Training waschen würdest, würden sie immer so gut aussehen wie jetzt. Echt prinzlich eben."
Vegeta grollte. Er hatte sich zwar daran gewöhnt sich zur Entspannung einzuweichen, aber dazu auch noch Haare waschen .. .war er denn ein eitler Erdling? Aber, irgendwie fühlte sich sein Kopf leichter an und er war versucht, sich wiederholt durch die Strähnen zu fahren, weil das saubere Gefühl einfach angenehm war. Dennoch es ging natürlich nicht an, dass Bulma einfach seine Haare ausgeliehen hatte. Wenn er das auf sich sitzen ließ, würde sie als nächstes irgendeine andere lächerliche Tauschgeschichte aufziehen, ihm am Ende seine gestählten Muskeln klauen, nur weil sie dachte, dass er mit sich zu hart umging. Er beschloss, ihr bis zu seiner Abreise aus dem Weg zu gehen. Wenn da nicht sein Anzug wäre.... "Wirst du mich für Anproben brauchen?", fragte er und deutete auf die Skizzen.
Bulma überflog ihre Notizen und rechnete rasch nach, wie lange die erste Phase noch andauern würde. "Nicht in den nächsten fünf Tagen. Bis dahin müsste ich die Masse haben und dann fehlen nur noch ein paar Feinheiten ehe ich zum Modellieren übergehe."
Fünf Tage also. Er würde sie zu nutzen wissen.
Dann rief Frau Briefs von der Küche her ihre Namen. Zeit fürs Mittagessen.
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Sechs Tage später:...
Bulmas Zimmertüre war inzwischen repariert und da sie stets länger schlief als Vegeta, begegneten sie sich nur noch beim Essen. Bulma verbrachte nicht die ganze Zeit über mit seinem Anzug. Sie hatte auch begonnen, den Exchanger zu enträtseln und zu modifizieren. Safrano hatte sich nicht mehr gemeldet, also war ihm wohl egal, dass sie ihm die beiden Modelle noch nicht zurückgebracht hatte.
Seine Ernennung zum Chef der Entwicklungsabteilung war in allen Medien groß verkündet worden und der Exchanger versprach das Erwachsenenspielzeug der Saison zu werden. Daneben war der Aurengenerator leider völlig untergegangen, was Bulma aber nicht störte, sie hatte wichtigeres zu tun, als mit irgendwelchen anderen Firmen über einen Verkauf des Patentes zu verhandeln.
Als dann der Container mit dem Noctarion (so hatte Bulma die schwarze Masse getauft) angeliefert wurde, war Bulma mit den Plänen soweit, um Vegeta in den nächsten Schritt einzuweihen.
Sie schob am Abend eine Nachricht unter seine Zimmertüre durch, in der Erwartung, dass er sie am nächsten Tag gleich nach dem Aufstehen lesen und sich darauf vorbereiten würde.
"Ich hoffe, es dauert nicht zu lange, ich muss bis zum Wochenende noch das Maximum an Training herausholen", sagte er beim Betreten der Werkstatt ungnädig.
"Wenn du den Anzug nicht mehr willst, kann ich die Masse an die Armee verkaufen", war Bulmas schnippische Antwort.
"Nun flip mal nicht gleich aus, ich bin ja da, oder?" Vegeta verschränke die Arme. "Was also soll ich machen?"
"Ganz einfach, zieh dich aus."
Vegetas Kinnlade fiel herab. "WAAAS?"
"Soll das Teil wie angegossen passen, oder willst du Ware von der Stange, die da zu weit und dort zu eng ist?"
"Kann das nicht dein Vater machen?", Vegeta konnte nicht verhindern, dass er rot anlief.
Bulma verdeckte ein Lächeln mit dem Handrücken und schüttelte den Kopf. "Der ist in letzter Zeit ständig auf der Suche nach irgendwelchen Ersatzteilen für das Raumschiff. Man könnte glauben, es fällt bald auseinander."
"Ah, du weißt es ja noch gar nicht!", entfuhr es Vegeta.
Als Bulma daraufhin eine Augenbraue in die Höhe zog, fügte er hinzu, als sei es die nebensächlichste Sache der Welt. "Ich werde in gut neun Tagen ins Weltall fliegen, um draußen in Ruhe trainieren zu können."
"Für wie lange?" Warum fühlte sich ihre Kehle so trocken an? Bulma räusperte sich und hustete.
Vegeta, dessen brennende Augen keine Sekunde von ihrem Gesicht gewichen waren, registrierte ihre offensichtliche Überraschung mit Genugtuung.
"Bis zu dem Tag, an dem die Cyborgs auftauchen werden, natürlich." Würde sie ihn bitten zu bleiben?
Bulma fühle den Kloß in ihrem Hals immer größer werden. Was, wenn er sich da draußen übernahm? Wenn es ihm noch schlimmer erging als bei der anderen Reise. Er war zwar technisch nicht völlig unbegabt, aber .... "Bist du dir sicher, dass du es so lange da draußen aushältst?"
"Du denkst, ich könnte eine Panne haben und im Nichts stranden?"
Sie nickte und er zeigte sein übliches, schmales Lächeln, das von Überlegenheit troff.
"Du machst dir umsonst sorgen, dein Vater stellt eine Reparaturanleitung für mich zusammen, ich werde soviel Proviant, Wasser und Nahrung laden, dass ich notfalls doppelt so lange davon leben könnte und was er an Ersatzteilen vorbereitet, hast du ja gesehen. Auch an den Treibstoff habe ich gedacht. Ich warte nur noch auf den Anzug, dann bin ich weg."
Musste er unbedingt so tun als gäbe es kein größeres Vergnügen als von hier wegzukommen? Na gut, sie würde nicht noch Öl in das Feuer seiner Selbstzufriedenheit gießen.
Betont gleichgültig zuckte sie die Achseln: "Dann hoffe ich nur, dass du dieses Mal nicht wieder die Steuerung zu Klump haust, die Stabilisatoren überlastest und die Düsen falsch einstellst. Aber als dein eigener Mechaniker wirst du das sicher in den Griff kriegen."
"Für einen Saiyan wie mich ist nichts unmöglich", erklärte Vegeta mit absoluter Überzeugung.
"Wenn du dich da nur nicht irrst...", murmelte Bulma leise. Sollte er doch da draußen stranden, allein in der Dunkelheit des Alls, oder von einer Sonne verschluckt werden. Sie würde diesem sturen Trottel keine Träne nachweinen. "Dann sollten wir weiter machen. Wir wollen doch deinen schönen Zeitplan nicht über den Haufen werfen, oder?" Der schneidende Sarkasmus in ihrer Stimme hätte sensiblere Gemüter tief getroffen, doch an Vegeta perlte er ab wie Regenwasser an seinen Haaren. Eines jedoch erreichte sie, Vegeta wurde wieder verlegen und das gefiel ihr ausgezeichnet.
"Muss ich gar alles ausziehen? Es wird ja kein Ganzkörperpanzer, der sitzen muss wie ein Taucheranzug."
Leider nicht, dachte Bulma für sich und zeigte sich gnädig (nicht dass er es verdient hätte...) : "Du kannst deine Shorts anbehalten und meinetwegen auch deine Schuhe. Siehst du den Würfel mit den runden Löchern dort drüben?"
Vegeta nickte. Daraufhin ging Bulma zu dem angesprochenen Objekt und drückte einen kaum sichtbare Schalter. Der Würfel öffnete sich. Er war innen komplett hohl und bis auf ein paar Wärmesensoren leer. "Sobald du deine Klamotten los geworden bist, stellst du dich so in die Mitte des Würfels und spannst alle Muskeln an so stark du kannst, ich brauche die maximale Ausdehnung?" Sie machte es vor. "Alles klar?"
"Wenn es denn sein muss..." Vegeta sah sie scharf an. "Und was machst du während ich mich ausziehe?"
"Ich filme das ganze und schicke die Bilder anschließend dann dem Fernsehen zur Wahl des heißesten Typen des Jahres. Welche Musik hättest du für deinen Striptease denn gern?" Wäre die Ironie in ihrer Stimme nicht gewesen, wäre Vegeta aus Verlegenheit und Wut noch röter angelaufen. So aber sah er sie nur verärgert an und Bulma zuckte die Achseln. "Schon gut, das war ein blöder Witz, gebe ich ja zu. Ich bereite am Computer die Details vor und drehe dir den Rücken zu. Zufrieden?"
Ohne seine Reaktion abzuwarten setzte sie sich an den Computer und hieb in die Tasten.
Vegeta atmete tief durch, dann streifte er seinen Overall ab und band den Gürtel auf. Bulma war froh, dass er ihr Gesicht nicht sehen konnte. Das Bild auf dem Schirm war dunkeln genug, um das Glas wie einen schlechten Spiegel wirken zu lassen und da die größte Lichtquelle der Werkstatt genau über seinem Kopf hing, waren Einzelheiten zwar verschwommen, aber dennoch zu erkennen.
Warum klopft mein Herz so, fragte sich Bulma. Ich habe ihn doch schon nackt gesehen. Ist es, weil ich ihn heimlich beobachte? Diese Muskeln ... er quält sich so noch stärker zu werden, dabei gibt es gar nichts, das man an ihm noch verbessern müsste (zumindest äußerlich nicht....)... Sie seufzte.
Vegeta, der gerade seine Hose herunterlassen wollte zuckte zusammen. Sie sah ihn doch nicht, oder? Dank seiner geschärften Wahrnehmung erkannte er sein verschwommenes Spiegelbild im Bildschirm neben der Negativskizze des Anzugs. Diese Bulma.... Er kämpfte seine Verlegenheit nieder und stieg aus den Hosenbeinen. In den Boxershorts steckte er sich und tat, als müsse er seine Muskeln lockern. Da der Schirm leicht schräg stand, konnte er auch Bulmas Gesicht darin spiegeln sehen, auf der anderen Seite, ebenfalls verschwommen, aber die Art wie sie ihre Lippen leckte und wie ihre Hände auf den Tasten erstarrten, beschleunigte seinen Puls. Nicht vor Ärger oder Verlegenheit, sondern weil er sich wünschte, sie jetzt auf der Stelle in den Arm nehmen zu können, sie auf seiner bloßen Haut zu spüren, ihre Hände, ihr seidiges Haar und ihre Lippen... Vielleicht sollte er seinen Plan nochmals überdenken .... nein, dazu war es zu spät und der Kampf gegen die Cyborgs hatte absoluten Vorrang. Eisern kämpfte er seinen Impuls nieder und ging zum Würfel hinüber, wo er sich so aufstellte, wie sie es ihm gezeigt hätte. Seine Stimme war heiser als er ihr zurief, dass er soweit sei.
Bulma riss sich ebenfalls zusammen, doch wenn auch ihre Finger wieder rasend schnell über die Tasten huschten, ihr Blick war immer noch auf den Winkel des Bildschirms gerichtet, wo Vegeta sich spiegelte. Sie hasste es, dieses Verlangen ihn an sich zu drücken, diesen Wunsch zu spüren ob seine Haut immer noch so warm war wie sie es in Erinnerung hatte, diesen Impuls ihn doch zu bitten hier zu bleiben. Entschlossen drückte sie die Eingabetaste. Nein, sie hatte sich entschieden die Distanz zu wahren und da er sowieso fortging, was hätte es für einen Sinn, seinen Gefühlen einfach nachzugeben?
Der Würfel schloss sich. Vegeta war darin gefangen, der Kopf schaute zum oberen Loch heraus und die Hände jeweils zu einem Loch aus der Seite. Es sah lächerlich aus und das wusste er.
"Geht`s bald weiter? Ich will nicht den ganzen Tag so verbringen!"
"Nur Geduld. Jetzt spann die Muskeln an, aber mach dabei den Würfel nicht kaputt."
"Komische Art Maß zu nehmen", brummte Vegeta und konzentrierte sich. Die Muskeln schwollen an und Bulma, welche die Werte der Sensoren am Bildschirm ablas nickte zufrieden. Ja, sie hatte sich in der Kalkulation nicht vertan. Sein Muskelumfang war fast genauso viel gewachsen wie sie es berechnet hatte. Noch ein Klick mit der Maus, dann konnte sie den nächsten Schritt einleiten. Sie stand auf und ging zu dem Tank mit der Harzmasse hinüber, nahm den vorbereiteten Schlauch und steckte ihn in die letzte Öffnung auf der Rückseite des Würfels. "Dann musst du ganz still stehen, es wird sich komisch anfühlen aber nicht weh tun, versprochen." Vegeta zog lediglich beide Brauen in die Höhe. Bulma öffnete den Hahn und das Spezialharz floss in den Würfel.
"Igitt! Was ist das?"
"Nur eine Masse für die Form, mehr nicht. Lass ja nicht locker, sonst wird der Anzug zu eng."
Zähneknirschend erduldete Vegeta, dass er hier sozusagen in Harz gegossen wurde. Die Masse war klebrig, warm aber und irgendwie eklig. Es dauerte etwa drei Minuten bis er vom Hals abwärts darin eingeschlossen war. "War's das?", fragte er, als Bulma den Hahn zudrehte.
"Noch nicht ganz. Es dauert jetzt etwa eine Minute, dann ist es hart. Atme tief ein und halte solange die Luft an."
Die Minute erschien ihm wie eine Ewigkeit. Wäre er kein Saiyan wäre er sicher im Harz erstickt, doch Bulma hatte genug Daten gesammelt, um sicher zu sein, dass sie nichts Unmögliches verlangte.
"Okay, du kannst ausatmen. Es dürfte hart genug sein."
Vegeta ließ sich nicht zweimal bitten. Ihm war ein wenig schwindlig geworden und er war froh, dass er zumindest wieder nach Luft schnappen konnte. "Wie lange muss ich noch hier drin ausharren. Du kriegst das Zeugs doch von mir runter, oder?
"Ganz sicher. Ich habe das Harz selbst getestet. Eine Sekunde." Sie langte zum Knopf hinüber, der den Würfel öffnen würde. "Allerdings habe ich es nur an der Haut getestet, nicht an Stoffen ..." Sie drückte und der Würfel öffnete sich. Das Harz haftete an den Innenflächen. Durch die Bewegung des Würfels brach es wie berechnet sauber in der Mitte dort wo Vegeta stand, sodass die Abdrücke seiner Vorder- wie Rückseite sauber in je einem Harzblock abgedrückt waren. Die Shorts allerdings überlebten es nicht ... und so kam ein splitternackter Vegeta zum Vorschein. Bulma hatte das geahnt und tat so, als bemerke sie es nicht, als er mit hochrotem Kopf an ihr vorbei huschte und eilends in seine Hosen schlüpfte.
Sie hatte sich die Dose mit dem Härter geholt und fixierte die beiden Blöcke damit, sodass es zu keinen weiteren Sprüngen und Absplitterungen kommen konnte.
"Das war alles, Vegeta", sagte sie, ohne ihn anzusehen. "Du kannst weiter trainieren gehen, ich bin dann in acht Tagen soweit, dass du den Anzug probieren kannst und ich noch einen Tag für eventuelle Ausbesserungen habe."
Vegeta räusperte sich. Soviel Rücksicht hätte er von ihr nicht erwartet, oder hatte er die Spiegelung falsch gedeutet und sie interessierte sich nicht für seine Muskeln und ähmm... den Rest. Das war nicht weiter schlimm, sagte er sich, aber ein Gefühl der Enttäuschung blieb doch. So egal es ihm auch sein konnte, ihre Bewunderung (falls er es sich nicht eingebildet hatte...) gab ihm seltsamerweise Kraft und er fühlte sich größer und stärker wenn sie ihn so ansah.... Ob es Kakerott ähnlich ging mit seiner Chichi? Ich bin nicht Kakerott, sagte er sich, ich brauche so etwas nicht und das werde ich mir beweisen, da draußen. Ich werde stärker werden, viel stärker und dann werde ich die Cyborgs zerlegen und Kakerott....
"Willst du hier Wurzeln schlagen?", fragte Bulma laut. Sie war mit dem Härten fertig und begab sich wieder zum Computer, um anhand der Abdrücke die letzten Rechnungen anzustellen, ehe sie mit dem Guss der ersten der über tausend Schichten beginnen konnte. Ihr standen noch acht harte Tage bevor und das Wissen seiner Nähe, selbst wenn sie ihn nicht ansah, war keinesfalls hilfreich....
Vegeta zuckte zusammen. Hinaus geworfen zu werden, war das letzte, das er erwartet hatte. Nun gut, er hatte wirklich Besseres zu tun, als über Bulma zu grübeln. Zwei Tage noch, dann musste er das Raumschiff wieder aufgeben. Ohne ein Wort des Abschieds marschierte er zur Tür hinaus in sein Zimmer, um sich neue Shorts zu holen.
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Drei Tage später....
Bulma half ihrem Vater, die großen Energiezellen zum Raumschiff zu schleppen. "Braucht er wirklich acht Stück davon?", ächzte sie.
"Nein, er will zehn", keuchte ihr Vater. "Er muss echt Angst haben, dass ihm da draußen der Saft ausgeht."
"Er könnte uns wenigstens beim Tragen helfen", schnaufte Bulma und hob die Zelle noch weiter an, damit sie nicht in der Luke hängen blieb.
"Soweit ich weiß, ist er wieder da draußen am Trainieren", erwiderte Herr Briefs und setzte seine Zelle ab, um sich den Schweiß mit einem Tuch zu trocknen.
"Dann hängt Mama wieder am Bildtelefon?", fragte Bulma trocken.
"Sie kann am besten mit Major Espe reden", grinste der Professor und faltete das Taschentuch wieder zusammen.
"Wie teuer wird es uns dieses Mal kommen?"
"Sicher mehr als die letzten vier Mal", seufzte der Professor. "Wie gut, dass endlich jemand Interesse am Aurengenerator gezeigt hat."
"Wir sollten Vegeta da draußen Gold schürfen lassen", grollte Bulma. "Damit er zumindest einen Teil des Schadens, den er jedes Mal an der Landschaft anrichtet bezahlt."
"Was glaubst du denn, warum er hinaus will ins All? Ich denke, er weiß recht gut, was es uns kostet."
Davon war Bulma weniger überzeugt. Er nimmt immer Bentos mit und kommt extra so früh heim, dass er mir nicht mal mehr beim Abendessen gegenüber sitzt. Seit dem Tag mit dem Abdruck habe ich ihn nicht wieder gesehen. Wenn er wirklich erst zum Kampf der Cyborgs zurück kommt und dann dort vielleicht getötet wird? Dann habe ich viel zu wenige schöne Erinnerungen an ihn ... an uns ...
In diesem Moment erzitterte die Erde und das Raumschiff schwankte leicht. Auf den Straßen hielten die Autos und die Scheiben der Hochhäuser klirrten.
"Er ist wieder voll in Fahrt", meinte Bulmas Vater seufzend.
"Kein Zweifel", nickte Bulma. "Ich hoffe nur, Major Espe hat gute Laune. Ich beneide Mama echt nicht darum, dem Militär klar zu machen, dass da draußen jemand Krieg spielt und keiner sie eingeladen hat mitzuspielen..."
"Ist doch wesentlich sicherer für sie. Major Espe weiß das auch. Komm, sonst werden wir heute nicht mehr fertig. Wie weit bist du mit dem Anzug?"
"Es fehlen noch hundert Schichten und dann muss ich mir etwas mit den Verschlüssen einfallen lassen."
"Hast du die Zwischenschichten so eingebaut wie ich es vorgeschlagen habe?"
"Habe ich. Du hast recht, so wird der Anzug flexibel und außerdem um einiges leichter. Vegeta wird angenehm überrascht sein...."
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Das war er auch, als er am Tag vor seiner Abreise in den Anzug schlüpfte.
"Gute Arbeit, Bulma. Er ist noch besser geworden als ich dachte." Vegeta machte ein paar Sprünge, kickte in die Luft und hieb um sich. "Erstaunlich wie du das zuwege gebracht hast, ihn auch noch so leicht zu machen."
Bulma errötete. Sein offensichtliches Kompliment war genug Lohn für acht Tage Schwerstarbeit.
"Also reist du morgen wirklich ab." Es war keine Frage, es war eine Feststellung.
Vegeta war die Trauer in ihrem Blick nicht entgangen und sein Herz machte einen unvernünftigen Freudensprung. Sie würde ihn vermissen... seltsam, wie gut diese Gewissheit tat.
"Na, es ist ja nicht für immer. Sobald die Cyborgs erledigt sind, ziehe ich wieder bei euch ein."
Bulma wagte nicht, ihn anzusehen. Er sollte die Besorgnis und den Zweifel in ihrem Blick nicht sehen.
"Dann ist es ja gut", sagte sie daher betont munter. "Immerhin habe ich dann für eine Weile Ruhe und kann endlich ein paar neue Erfindungen austesten."
Vegeta ließ sich davon nicht beirren. Mit bester Laune ging er daran, seine letzten Vorbereitungen zu treffen. Den Anzug brachte er gleich mal ins Raumschiff, dessen Lagerräume bis obenhin mit Ersatzteilen und Proviant vollgestopft waren.
Gleich am nächsten Morgen verabschiedete er sich offiziell von Bulmas Eltern, nahm ein großes Frühstück zu sich und machte sich auf den Weg ins Schiff.
Er bewältigte alle Startvorbereitungen problemlos. Bulmas Eltern hatten sich ins Haus zurück gezogen, um ihre täglichen Arbeiten zu verrichten. Bulma selbst stand draußen und kämpfte mit den Tränen. Nein, sie würde nicht weinen, ganz sicher nicht.
Plötzlich ging die Luke auf und Vegeta steckte den Kopf heraus. "Bulma, ich habe ganz vergessen zu fragen, ob ich spezielles Werkzeug brauche, um den Anzug zu reparieren, falls etwas daran kaputt geht."
"Das kommt dir aber früh in den Sinn!", fauchte Bulma. Sie rannte in die Werkstatt und warf in aller Eile Werzeug und Etwas Ersatzmasse, die sie für Ausbesserungen zur Seite gelegt hatte, in eine leere Kiste. Ohne es in ihrer Hast zu bemerken, warf sie auch die beiden Exchanger in die Schachtel. Halblaut vor sich hin fluchend schleppte sie die Kiste zum Raumschiff. Die Luke stand noch offen, aber Vegeta war schon wieder bei seiner Checkliste für den Start und sah nicht mal auf, als Bulma die Kiste schnaufend abstellte. "Noch etwas?"
"Ja, hier ist sie im Weg, schau ob in der leeren Kabine unten noch Platz ist."
"Kannst du das nicht selbst machen? Das Ding ist schwer."
"Soll ich starten oder willst du? Ich habe keine Lust eine halbe Energiezelle zu verschwenden, nur weil du so lahm und schwächlich bist."
Das zahle ich ihm irgendwann wieder heim, schwor sich Bulma wutentbrannt und schleppte die Kiste über die Wendeltreppe nach unten an dem Badezimmer vorbei in den kleinen Lagerraum, wo sie den Anzug untergebracht wusste.
Sie stellte die Kiste ab, drückte den Schalter und die Türe glitt lautlos auf. Ja, da drüben lag der Anzug in der schwarzen Truhe. Davor war noch etwas Platz. Bulma fasste den Griff der Kiste und schleifte sie in den Raum vor die Truhe. Gerade als sie erleichtert den Schweiß von der Stirn wischte und sich streckte, ging ein Rumpeln durch das Schiff, das sie nur allzu gut kannte.
"Vegeta, du Trottel!" Sie hetzte aus dem Raum, die Wendeltreppe hinauf, was nicht leicht war, da der Boden unter ihren Füßen immer noch zitterte. Oben angekommen sah sie mit Entsetzen, dass es schon zu spät war. Vegeta schob den Regler nach vorne.
Bulma taumelte auf ihn zu, doch ehe sie seine Hand von den Amaturen zerren konnte, hatte er schon nach hinten gegriffen und schubste sie in einen der Passagiersessel. "Schnall dich an, oder willst du dir alle Knochen brechen?"
Bulmas wütender Aufschrei ging im Lärm des Starts unter....
Ende des 5. Teils