Dragon Ball/Z/GT Fan Fiction ❯ Schattenseele ❯ Die Beute des Siegers ( Chapter 7 )

[ Y - Young Adult: Not suitable for readers under 16 ]

Worterklärungen:

Oozaru = die Verwandlungsform der Saiyajin
Matte kudasai...! = Warte bitte!
Doshite? = Warum?
Bidansha = schöner Mann

Warnungen für diesen Teil:

Rape, lime, wieder jede Menge Angst, damit hab ich es momentan.....

Anmerkung zum Kapitel:

Hah... it is done... vor diesem Kapitel hatte ich ziemlich Angst, weil es einige schwierige Stellen hat. Ich weiß nicht, ob es mir gelungen ist, alles glaubhaft rüber zu bringen... das müsst ihr entscheiden. Noch eine kleine Anmerkung: In dieser Geschichte ist es so, dass man nur zweimal mit Hilfe der Dragoballs wiederbelebt werden kann. Beim dritten Mal stirbt man endgültig. Ich weiß nicht, ob das in der Originalgeschichte auch so ist, aber hier ist es jetzt so, und damit basta. Ich find diese elende ständige Wiederbeleberei sowieso etwas nervig.

Ahm... ich hab es momentan mit langen Kapiteln. Dieses ist sogar noch etwas länger geworden als das letzte.

Widmung:

Ich widme diesen Teil meinen Reviewern, weil er mir auch besonders am Herzen liegt.

SuesseMarron, Bulmaaa, Kitsumi, Saki, Faith, Stillborn Angel, whispered secret, MajinBejita, Pan, GrosserFanvonDir (*smile), Dark Angel, SweetC18, LiLuPei, Nathaly, nene, Ryumi-chan, Nagiko und besonders Enna Namo, ich danke Euch! Ohne Euch könnte ich nicht weitermachen!

Natürlich danke ich auch meinen Reviewern beim Animexx - obwohl es in letzter Zeit arg wenige geworden sind... *sniff*

Nuriko, Serena, Liane, Meeko-chan, goldmond, tatu, Xtaichi, ChiChi2002, Hsy, Hennny, ErxDisy, SOrion, AkaneV, Alexandra, Niniel, FutureTrunks, Bloody Spike, Mystery, Saki, Kuroichi, vielen vielen Dank! (ich hoffe, ich habe niemanden vergessen, sog. "Schicksiemirs" hab ich jetzt mal außen vor gelassen - ich weiß ja net, ob Euch die Story wirklich gefallen hat...)

Außerdem ganz besonderer Dank wieder an Azurite, die mir über einen leichten Writers Block hinweg geholfen hat, beta readet und diese Story Stückchen für Stückchen beim Wachsen begleitet! *knuddel Arigatooo!

"Schattenseele"

Teil 7: Die Beute des Siegers

"Vegeta!"

Der Prinz der Saiyajin lag am Boden. Er fühlte sein Blut aus zahlreichen Wunden strömen. Sein Rücken brannte wie Feuer, wo ihn hinterrücks ein Schwertstreich getroffen hatte. Er fühlte sich schwach, denn er hatte soeben seinen Schwanz verloren und damit die Möglichkeit, sich jemals wieder in seine Oozaru-Form zu verwandeln. Aber all das spürte er nur nebensächlich. Er war wütend. Er schäumte vor Zorn - Zorn darüber, von so einer Ansammlung lächerlicher Witzfiguren besiegt worden zu sein. Verbissen zog er sich vorwärts, Hand für Hand. Er wusste, dass sie ihn wahrscheinlich gleich töten würden, aber er wollte eher verdammt sein, als aufzugeben. Bevor nicht der letzte Tropfen Blut aus seinem Körper entwichen war, würde er weiter versuchen, die Raumkapsel zu erreichen - und die Sicherheit und Heilung, die sie versprach. Und wenn ihm das gelänge, dann würde er irgendwann zurückkehren... und er würde Rache nehmen! Rache für diese Niederlage und die Demütigung, die damit einher ging. Niemand von ihnen hätte ihn in einem fairen Kampf besiegen können, niemand! Nicht diese lächerlichen Erdlinge, die schneller gestorben waren, als er bis drei zählen konnte, nicht diese Bastardmischung aus Mensch und Saiyajin, die niemals hätte geboren werden dürfen und deren Existenz ihn mit Wut erfüllte und auch nicht der Vater des Mischlings, ein reinrassiger Saiyajin, der sich in nichts so benahm, wie es der stolzesten Kriegerrasse des Universums gebührte. Er war stärker als sie alle, obwohl Kakarott, soviel musste er zugeben, Potential besaß, ein Potential, das, wäre er auf Vegeta-sei ausgebildet worden, sicher die Grenzen seiner beschränkten Klasse gesprengt hätte. Aber die Gefühle des Kämpfers gegenüber seinen sogenannten Freunden und der Welt, die ihn so verweichlicht hatte, hatten ihn geschwächt. Gefühle! Vegeta spuckte unwillkürlich aus. Wer braucht schon so etwas! Völlig überflüssig! Gefühle hindern einen nur daran, das Notwendige zu tun... Hinter sich spürte er eine Präsenz. Ein Blick über die Schulter zeigte ihm diesen kleinen glatzköpfigen Erdling, der sich ihm langsam aber stetig näherte. Er trug ein Schwert in der Hand und einen entschlossenen, hasserfüllten Blick in den Augen. Vegeta rümpfte die Nase. Der! Der war ja am schlimmsten von allen! Er hatte ihm nichts entgegenzusetzen gehabt, mit Ausnahme dieses Energiediskusses vielleicht. Aber Vegeta erinnerte sich genau, wie hasserfüllt der kleine Krieger... Kuririn, so war doch sein Name, oder? - ihn angestarrt hatte. Er hatte Vegeta die Schuld am Tod seiner Freunde gegeben, die im Kampf gegen dessen Untergebenen gefallen waren. Als ob es Vegeta interessiert hätte, was aus diesen unwichtigen Kreaturen wurde. Vegeta sah es jetzt in den Augen des klein gewachsenen Kämpfers, der ihn nun fast erreicht hatte, das Schwert drohend erhoben. So also würde er sterben. Von der Hand eines jämmerlich schwachen Geschöpfes, das ihn niemals hätte herausfordern können, wäre er im Vollbesitz seiner Kräfte. Vegeta war selbst jetzt noch nicht ganz klar, was eigentlich geschehen war. Wie hatten es diese Bande von gefühlsverwirrten bakas nur geschafft, ihn, den Prinzen der Saiyajin, einen der größten Kämpfer des Universums, zu besiegen? Wie nur? Sie... hatten gemeinsam gegen ihn gekämpft und in einem Moment der Unachtsamkeit war sein Schwanz abgeschnitten worden. Damit hatte das Verhängnis seinen Lauf genommen.

"Vegeta! Jetzt wirst Du dafür büßen, was Du Yamchu, Tenshinhan und Chao Zu - und auch Piccolo - angetan hast!"

"Feigling!" Vegetas Stimme troff nur so von Verachtung. "Du würdest einen hilflos am Boden Liegenden hinterrücks umbringen?" Er verschwieg geflissentlich, dass er selbst solche Skrupel oft genug nicht gekannt hatte.

Kuririn sah ihn nur hasserfüllt an und hob die Klinge, um den Mann, der in seinen Augen am Tod seiner Freunde schuld war, endgültig vom Angesicht der Erde zu tilgen.

"Kuririn! Matte kudasai...!" Die Stimme, zwar schwach, aber deutlich hörbar, ertönte in Kuririns Kopf. Auch Vegeta zuckte sichtbar zusammen. Als ausgebildeter Telepath verstand er es, die Gedanken der ihn Umgebenden in viel größerem Maße zu lesen, als ihnen bewusst war. Keiner von ihnen hatte je gelernt, sich abzuschirmen. Und die Gedanken des auf der Erde aufgewachsenen Saiyajins wurden mit großer Kraft in seine Richtung projiziert. Er hätte die Transmission gar nicht verfehlen können, selbst wenn er gewollt hätte.

"Son... Son Goku? Du sprichst... telepathisch zu mir ?", Kuririn klang überrascht.

Natürlich spricht er telepathisch zu Dir, bakayaro, schließlich liegt er da drüben halbzerschmettert, wie könnte es also anders sein, dachte Vegeta erbost. Diese Erdlinge sind so was von ignorant!

"Kuririn...!" Son Gokus Stimme war schwach, aber deutlich vernehmbar. Es musste ihn große Anstrengung kosten, sie zu dem quasi psychisch tauben Erdling zu projizieren. Für Vegeta klang es in etwa, als wolle Kakarott ihm etwas zuschreien.

"Kuririn, du ... darfst ihn nicht töten! Bitte...!"

"Son... Son Goku... er hat unsere Freunde auf dem Gewissen... ich... er muss sterben! Ich muss ihn jetzt erledigen, sonst wird er uns niemals in Ruhe lassen!"

"Nein... bitte töte ihn nicht... ich will nicht, dass er stirbt!"

Vegeta glaubte erst, sich verhört zu haben. Was faselte der baka denn da zusammen?

"Doshite, Son Goku? Ich verstehe nicht ? Warum willst Du, dass ich ihn am Leben lasse...?"

"Weil... weil er ein großer Krieger ist... weil ich ihn gerne selbst im Kampf besiegen will! Er ist viel stärker als ich, Kuririn... ich hatte keine Chance! Ich will trainieren und stark werden und dann will ich noch einmal gegen ihn kämpfen! Er ist die größte Herausforderung, die mir je begegnet ist! Und außerdem... ich glaube nicht, dass er durch und durch schlecht ist..."

Vegeta nickte verstehend. Diese Motivation war ihm nicht fremd... kam also in dem auf der Erde aufgewachsenen Krieger doch endlich der Saiyajin durch! Diese Sucht, immer einen stärkeren Gegner zu finden und dann nicht zu ruhen, bis man ihn besiegt hatte, war etwas zutiefst saiyanisches. Aber was zum Geier sollte dieser letzte Satz? Wie kam der Verräter nur darauf, in ihm würde etwas Gutes stecken? Hatte er denn nicht versucht, ihn, seinen Sohn und seine Freunde umzubringen und ihren Planeten zu zerstören? Vegeta kannte sich selbst nur zu gut... er hatte zu viele Jahre mit der Finsternis in seiner Seele gelebt. Er hatte es längst aufgegeben, sich selbst zu betrügen. Er wusste, dass das Licht seiner Seele lange erloschen war, wenn es denn je existiert hatte... Irgendwie machte ihn dieser Gedanke merkwürdig melancholisch. Er spürte die zahlreichen Wunden plötzlich viel stärker. In seinem Geist konnte er immer noch Kakarott hören, der Kuririn wieder und wieder bat, ihn nicht zu töten... Er keuchte auf vor Schmerz... plötzlich verschwamm die Sicht vor seinen Augen und als er wieder klar sehen konnte, waren die Steinwüste und die Raumkapsel verschwunden.

***

Er stand alleine auf einer Waldlichtung, über sich nur der Mond. Die Wunden waren verschwunden, aber er spürte immer noch den Nachhall der Worte in seinem Geist. Vegeta... du wirst bezahlen... Töte ihn nicht... er ist der stärkste Krieger, dem ich je begegnet bin...

Ich hatte vergessen, dass er das je gesagt hat... oder... hat er es wirklich gesagt? Bilde ich mir das nur ein? Ich hatte vergessen... dass ich ihn einmal besiegt habe... und danach nie wieder...

Vegeta...

"Vegeta..." Vegeta schreckte auf, als er seinen Namen tatsächlich laut ausgesprochen hörte.

Er spürte eine Hand auf seiner Schulter und zuckte zusammen. Wieso hatte er keine Präsenz gefühlt?

Langsam drehte er sich um. Er sah direkt in die tiefen dunklen Augen seines ehemaligen Erzfeindes. Kakarott stand nur etwa einen Schritt von ihm entfernt, aber er hatte kein warnendes Empfinden gehabt, spürte keine Bedrohung. Normalerweise hasste er es, berührt zu werden, brauchte seinen persönlichen Freiraum, aber jetzt störte es ihn merkwürdigerweise gar nicht, dass ihm der andere Saiyajin so nahe kam. Nein, im Gegenteil... sein Herz schlug schnell, aber es war nicht aus Zorn.

Kakarott hatte diesen merkwürdigen unergründlichen Ausdruck in den Augen, mit dem Vegeta so gar nichts anzufangen wusste. Soweit er sich erinnern konnte, hatte ihn noch niemals jemand so angesehen. Vegeta erstarrte, als der größere Saiyajin ganz langsam seine Hand hob und seinen Wangenknochen mit einer Fingerspitze nachfuhr. Normalerweise hätte er doch denken müssen, "wie kannst Du es wagen!!", oder "behalt deine Gefühlsduseleien doch für dich..." oder ihn am besten gleich ohne Umstande mit einem Final Flash rösten müssen - aber das Gefühl war so angenehm... Vegeta schloss die Augen und genoss es einen Moment lang einfach, dann öffnete er sie wieder. Er war gänzlich frei von der Wut und dem Trotz, die ihn sonst immer begleiteten. Er sah in Kakarotts Augen und wollte nur darin versinken... darin eintauchen und endlich Vergessen finden. Sich verbinden und eins werden, ganz werden und geheilt... geheilt von Wut und Hass und Trauer und Schmerz.

Langsam beugte sich Kakarott vor und Vegeta wusste ganz genau, was kommen würde, aber er wich nicht zurück, er lehnte sich sogar vor, dem Kuss entgegen und als ihre Lippen sich trafen, erwiderte er den Kuss schon nach kurzer Zeit leidenschaftlich. Er sehnte sich so nach einer Berührung, die keinen Schmerz brachte... Er spürte die Wärme, die der andere ausstrahlte, spürte die Lippen, die so zart und doch so fordernd auf die seinen gepresst waren. Dieses Mal würde er sich nicht überrumpeln lassen...! Ungeduldig drängte er vorwärts und fand sofort Einlass, und er begann langsam, dieses wundervolle neue Spiel auszukosten, indem er den Mund seines Gegenüber erforschte. Ihrer beider Zungen rangen einen Moment um Dominanz, aber dann glitten sie spielerisch umeinander, und als ihre Lippen sich wieder trennten, atmeten beide schwer. Vegeta fühlte sich so befreit wie lange nicht mehr. Alle Zweifel, alle Vorbehalte waren irgendwie von ihm abgefallen und er konnte sich ganz einfach dem Augenblick hingeben.

Kakarotts Hände umschlossen sein Gesicht, während sie einander leidenschaftlich küssten. Seine Augen waren fest geschlossen und Vegeta spürte seinen heißen Atem auf seinen Lippen. Diese Haltung ließ dem Prinzen genau den Spielraum, den er sich wünschte. Ohne zu zögern nutzte er es aus, dass die Hände des jüngeren Saiyajins nicht frei waren. Seine eigenen Hände schlüpften unter das lose orangene Oberteil und begannen eine Reise über den muskulösen Körper vor ihm. Langsam strich er über Kakarotts Brust, die wundervolle Glätte bewundernd. Er wurde dafür mit einem leichten Aufstöhnen und einem Erschauern des unglaublich perfekt gebauten Mannes vor ihm belohnt. Vegeta war ein wenig erstaunt zu finden, dass ihn das mit großer Befriedigung erfüllte. Er wollte dem anderen Lust bereiten, wollte seinen Namen von seinen Lippen hören, wie er in Ekstase aufschrie... Seine Hände glitten auf Kakarotts Rücken und abwärts, er fuhr die Muskelstränge nach und ertastete jede Wölbung. Jedes Mal, wenn er einen sensiblen Punkt erwischte, erschauerte der jüngere Saiyajin und stöhnte ganz leicht und Vegeta machte sich ein Spiel daraus, möglichst viele solcher Punkte zu finden.

Er selbst atmete inzwischen auch schwer und irgendwann waren Kakarotts Hände von seinem Gesicht nach unten gerutscht und hatten sich selbständig auf die Wanderschaft gemacht, Vegetas eigene Bewegungen fast spiegelbildlich wiederholend. Die fingerspitzenleichte Berührung ließ ihn erbeben und Schauer rannen über seine Haut. So etwas hatte er überhaupt noch niemals erfahren. Vegeta drängte sich näher an Kakarotts Körper, ihn nun vollständig umarmend, und während sie sich weiterhin immer fordernder küssten, spürte er durch den Stoff, wie Kakarotts Erregung gegen seinen Körper rieb. Dieses Gefühl jagte Wellen von Hitze durch seinen Körper und seine Hände wurden fordernder. Sie griffen forschend tiefer, bis er den Punkt ertastet hatte, an dem einstmals Kakarotts Schwanz gesessen hatte. Er wusste genau, wie sensibel dieser Punkt war und machte sich einen Spaß daraus, ihn erst ganz langsam mit den Fingerspitzen zu streifen und dann leicht zu massieren.

Er wurde mit einem überraschten Aufkeuchen belohnt, Kakarotts ganzer Körper wölbte sich geradezu durch und stieß hart gegen den seinen.

Hab ich Dich...

Vegeta war inzwischen so erregt, dass es schon schmerzte, und er wollte mehr. Seine Hände strichen tiefer und griffen in das Hosenband. Er wollte dem anderen hier und jetzt die Kleider vom Leibe reißen. Er glaubte, er müsse sterben, wenn er nicht endlich eine Möglichkeit fände, wie sie beide eins werden konnten...

Umso enttäuschter, ja geradezu entsetzt war er, als er plötzlich spürte, wie sich der wundervolle Körper des anderen von ihm löste. Kakarott trat einen Schritt zurück und sah ihn wieder aus diesen unergründlichen Augen an. Ein leises Lächeln umspielte seine Lippen, das nichts von seiner sonstigen naiven Fröhlichkeit hatte. Es schien fast... bedauernd... und mitfühlend? Vegeta sah denjenigen, nach dem sein Körper schrie wie noch niemals zuvor, nur verständnislos an.

"Kakarott...?" fragte er erstaunt. Das Gesicht des jüngeren Saiyajins lag nun im Schatten und sein Lächeln war verschwunden. Aus seinen Augen sprach jetzt eine unergründliche Traurigkeit und er sah Vegeta an, als wüsste er um ein unabwendbares furchtbares Schicksal.

Vegeta verstand nicht... eben hatten sie noch hell füreinander in purer Ekstase gelodert und jetzt zog Kakarott sich von ihm zurück... was war geschehen?

***

Plötzlich lief ihm ein eiskalter Schauer den Rücken herunter. Er versteinerte geradezu, als er hinter sich ein schleifendes Geräusch hörte. Noch immer blickte er in das Gesicht Kakarotts, das nun komplett im Schatten lag, so dass nur noch die Augen sichtbar waren, die das Mondlicht reflektierten und ihn voll von unendlicher Trauer anstarrten.

"Ka... Kakarott...?", fragte er noch einmal unsicher, nun mit der furchtbaren Gewissheit, dass gleich irgendetwas Schreckliches geschehen würde... Sein Herz verkrampfte sich, als er den Hauch eines heiseren Lachens hörte. Und plötzlich kam wieder etwas auf seiner Schulter zu liegen, aber es war keine Hand, es war eine Klaue... Langsam, voll von der furchtbaren gewissen Ahnung, drehte sich Vegeta um... und keuchte auf.

"Du... Du bist tot! Ich habe Dich selbst sterben sehen ! Du... Du kannst nicht mehr am Leben sein!"

"Aber, aber, kleiner Prinz..." Die grauenvoll vertraute Stimme war voll von Vergnügen und Verachtung, "weißt Du denn nicht, dass ich immer zu Dir zurückkehren werde, selbst über den Tod hinaus? Nichts kann mich jemals aufhalten, mein kleiner Affenprinz, nichts und niemand, am allerwenigsten Du..."

"Nein...", Vegeta flüsterte es nur noch gebrochen und sein Blick hing flehend an dem Gesicht in den Schatten. Hilf mir! bat er lautlos. Bitte...! Sprechen konnte er vor Entsetzen nicht mehr.

Aber Kakarott stand nur da, von Schatten verhüllt und sah zu, furchtbares, demütigendes Mitleid im Blick und er rührte keinen Finger, um Vegeta zu helfen, als scharfe Klauen von hinten seine Kleidung zerfetzten. Er wurde brutal zu Boden gestoßen, er konnte sich nicht wehren... all seine Stärke war dahin, war vergebens, es war, als sei er wieder zehn Jahre alt und würde den furchtbaren Schmerz spüren, als sein empfindlicher Schwanz zum ersten, aber lange nicht zum letzten Mal in den stahlharten Krallen zerquetscht wurde. Kakarott stand nur da, stumm und still und das einzig Lebendige an ihm waren seine Augen, die Vegetas Gesicht niemals losließen, nicht während der ganzen langen Zeit, als der Saiyajin in Qual aufschrie, nicht als sein Blut die Erde benetzte, nicht als das Reptil ihn wieder und wieder missbrauchte, ohne Gnade, ohne Erbarmen, ohne Ende... Nur Stille, Starre und Augen, die Vegeta selbst durch den Schleier aus Blut und Tränen niemals wieder vergessen würde...

***

Bumps!

***

Vegeta schlug die Augen auf. Sein Herz schlug rasend schnell und er hatte abwehrend die Hände erhoben. Tränen liefen seine Wangen herunter.

"Nein...!! Oh bitte... hilf mir... warum tust Du nichts?" Erst als er diese Worte aussprach, wurde ihm bewusst, dass sich etwas verändert hatte. Stöhnend fasste er sich an den Kopf. Sein Herzschlag beruhigte sich langsam wieder. Er ist nicht hier... er kann gar nicht hier sein... es war nur ein Traum...

Vegeta stöhnte laut auf, als er versuchte, den Kopf zu heben und die Augen zu öffnen, und Schmerzwellen wie heiße Nadelstiche durch sein Gehirn fuhren. Oh kami, er hatte Kopfschmerzen... blind tastete er um sich herum. Er lag auf dem Boden... er schien von etwas herunter gefallen zu sein. Ganz langsam öffnete er die Augen, um sie gleich wieder zusammenzukneifen. Es war nicht sehr hell, aber das bisschen Licht reichte aus, dass er sich wünschte, er müsste es nie wieder sehen. Wie pathetisch... was ist nur los mit mir? Teufel, mein Schädel brummt, als hätte jemand darauf rumgetrampelt. Ganz langsam richtete er sich in eine sitzende Position auf. Die Bilder des vergangenen Traumes verblassten bereits, verschwanden in seinem Unterbewusstsein und wurden dort bei all den anderen unangenehmen Erinnerungen verstaut. Aber es war nicht alles unangenehm in dem Traum, oder? Ich weiß nicht... ich will es vielleicht gar nicht wissen.

Er öffnete die Augen und blinzelte, bis sie sich an die Lichtverhältnisse gewöhnt hatten. Dann sah er sich um, darauf bedacht, den Kopf nicht zu heftig zu bewegen, da jede Bewegung sofort Wellen pulsierenden Schmerzes auslöste.

Verdammt, das letzte woran ich mich erinnere, ist diese Bar und wie der Barkeeper meinte, dass 20 Gläser Wodka genug wären.... vielleicht hatte er doch recht. Ich fühle mich, als würde jemand versuchen, mir den Kopf abzuschrauben... Und ähm... jetzt bin ich... in der Capsule Corporation? Wie bin ich hierher gekommen? Ich kann mich an nichts erinnern... ah... ich hab auf der Couch geschlafen. Bin wohl da runtergefallen. Moment... was... was ist das?

Sein Blick wurde starr, als er auf eine dunkle Silhouette fiel, die auf der Couch lag, und sich ganz leicht bewegte. Ruhige Atemzüge hoben und senkten einen Brustkorb. Einen Moment lang weigerte Vegeta sich, das Offensichtliche zu begreifen. Dann grollte er langsam aus tiefster Kehle und seine Haare stellten sich auf die Nackenhaare eines Hundes.

Shimata... das... das ist Kakarott?!?! Was zum... wie kommt er hierher? Das kann doch alles nicht wahr sein! Und wieso pennt der baka hier auf meiner Couch? Auf der selben Couch, auf der ich... ICH HAB ZUSAMMEN MIT KAKAROTT AUF EINER COUCH GESCHLAFEN?!?

Vegeta ließ den Kopf in die Hände sinken und massierte sich heftig die schmerzenden Schläfen. Verdammt... ich muss mich erinnern... was ist geschehen? Ruhig Vegeta... du schaffst das... also, ich bin in diese Bar gegangen, weil ich mich betrinken wollte... weil ich vergessen wollte... Alle Farbe wich aus seinem Gesicht, als er sich an die Ereignisse des gestrigen Tages erinnerte. Er verengte die Augen und blitzte zu der friedlich schlafenden Gestalt hinüber. Kakarott... Du Verräter! Jetzt weiß ich wieder, was Du getan hast... Aber was ist danach passiert? Warum tut mir alles weh, als hätte mich eine Dampfwalze überfahren? Eine Hand auf meiner Schulter... eine Hand an meiner Wange...? Kakarott... hast Du etwa...?

Ungestüm stand Vegeta auf, nur um von einem heftigen Schwindel, der von übelsten Kopfschmerzen begleitet wurde, erfasst zu werden. Ihm war zum Erbrechen schlecht, und das lag nicht nur an dem Alkohol. Erregung... Klauen... und furchtbar traurige Augen... und ein Gesicht in den Schatten... Vegeta stöhnte laut auf und als Reaktion darauf wurde der ruhige Atem des Schläfers vor ihm plötzlich scharf eingesogen. Vegeta starrte entsetzt. Lieber Gott, wach jetzt nicht auf! Ich muss erst dieses Schlamassel in meinem Kopf ordnen! Wenn Du jetzt aufwachst, weiß ich nicht, was ich tue!

Als hätte Kakarott ihn gehört, verschwand das Stirnrunzeln wieder von seinem Gesicht, er drehte sich auf die Seite und schlief friedlich weiter. Einen Moment lang betrachtete Vegeta ihn fassungslos. Er sah so unschuldig aus, wie er so da lag... und doch erweckte er so starke gegenteilige Emotionen in Vegeta. Es tat irgendwie weh... und er fühlte auch Zorn und Hass, jede Menge davon, wenn er daran dachte, was der andere Saiyajin ihm angetan hatte - Meine Gedanken zu missbrauchen, sich einzuschleichen, meine Geheimnisse auszuspionieren... und mir all diese Erinnerungen zurück zu bringen... kuso, bakayaro! Warum tust du das?

Und doch war da auch dieses Sehnen, das Vegeta einfach nicht verleugnen konnte, und das ihn vielleicht noch wütender machte. Ausgerechnet! Wo Du doch der letzte bist, mit dem ich... Er warf noch einen Blick auf den Schlafenden, dann stapfte er aus dem Raum. Er musste sich dringend abreagieren, sonst würde er Kakarott entweder auf der Stelle im Schlaf erwürgen, oder... die Beherrschung... verlieren... Vielleicht half ihm sein gewohntes Training, sein Seelenleben wieder auf die Reihe zu kriegen. Er duschte sich rasch, zog seine Trainingskleidung an und stapfte dann hinüber in den Gravitationsraum. Nach der Dusche fühlte er sich etwas besser, obwohl er immer noch grausame Kopfschmerzen hatte. Er stellte die Schwerkraft auf das 70-fache der Erdschwerkraft ein und begann dann mit einem leichten Aufwärmtraining.

Während dessen tobten immer noch Gedanken in seinem Kopf umher. Fetzen des Traumes glitten immer wieder an seinem Bewusstsein vorbei und verursachten ein unangenehmes Gefühl, von dem er sich nicht so recht erklären konnte, wo es herkam.

Jemand, der mich beleidigt... und wohltuende weiße Wut... und dann eine Barriere, die mich davon abhält, zu vollenden, was ich angefangen habe... Gelächter... eine Hand auf meiner Schulter - oder ist es eine Klaue? Finsternis... Schmerz... Demütigung... Augen aus der Dunkelheit, die mich ansehen... und noch lange davor dieses Gefühl, wieder besiegt zu sein... und Angst... und jemand, der mich umarmt... Eine Präsenz in meinen Alpträumen... Finsternis, die mich verschluckt... Hass und Tod... ich verletze jemanden schwer... so viel Blut und ein Licht, das mich aus der Dunkelheit leitet... und wieder diese Augen, die mich so merkwürdig ansehen. Was ist das? Mitleid? Abscheu? Verachtung?

"Verdammt sollst du sein, Kakarott!!"

***

Goku fand langsam aus den verwirrenden Träumen zurück in die Welt der Wachen. In seinen Träumen war überall Vegeta gewesen, aus jeder Richtung hatte er ihn angesehen, so vorwurfsvoll... aber jedes Mal, wenn Goku ihn berühren wollte oder sich auch nur ihm zuwandte, um sich zu entschuldigen, ihn zu bitten, nicht böse zu sein, ihm alles zu schwören, was er wollte, verschwand Vegeta und ließ ihn einsam zurück. So war er durch die Landschaften seiner Träume geirrt, immer wieder einen Blick auf einen flammengleich aufstrebenden schwarzen Haarschopf erhaschend oder auf einen muskulösen Arm oder einen weißen Stiefel, aber niemals konnte er Vegeta näher kommen, immer verschwand der Prinz, sobald er sich zu ihm umdrehte...

Langsam schlug Goku die Augen auf und gähnte heftig. Verwirrt kratzte er sich am Kopf. Er war nicht in seinem Bett? Plötzlich fiel es ihm siedend heiß wieder ein und er tastete panisch um sich, obwohl er schon wusste, dass Vegeta fort war. Er spürte seine Präsenz ein ganzes Stück entfernt. Der Schock durchfuhr Goku und brachte ihn dazu, ganz schnell hellwach zu werden. Shimata! Vegeta ist vor mir aufgewacht! Und ich dachte, nach der Sauftour schläft der mindestens drei Tage durch! Lieber Gott... erstaunlich, dass ich noch am Leben bin... hätte mich nicht gewundert, wenn er mich gleich umgebracht hätte. Er muss in einer tierisch miesen Laune sein. Würde mich nicht wundern, wenn er den Kater seines Lebens hätte... Ich frage mich, was er tut?

Goku konzentrierte sich. Vegeta war im GR-Raum. Nachdenklich ließ sich Son Goku in die weichen Polster der Couch zurückfallen.

Was soll ich jetzt tun? Soll ich einfach gehen und so tun, als wäre nichts geschehen? Das wäre vielleicht das klügste...

Unglücklicherweise neigte Goku dazu, nicht unbedingt die logischste Alternative zu wählen, wenn es darauf ankam.

Gestern wollte ich ihn finden, mit ihm sprechen... und... ihm alles schwören, was er will, wenn er mir nur verzeiht... Gokus Herz krampfte sich bei diesem Gedanken zusammen. Kami... ich weiß nicht, was ich tue, wenn er mich nie wieder sehen will... Verdenken könnte ich es ihm nicht. Es ist meine Schuld... alles meine Schuld. Weil ich so neugierig war, weil ich ihn nicht in Ruhe lassen konnte, weil ich ihn mit meinen wertlosen Gefühlen belästigen musste, mich nicht unter Kontrolle hatte... aber... wenn er mich hasst und niemals wiedersehen will... dann soll er mich lieber umbringen. Ich ... ich denke nicht, dass ich das aushalten könnte... selbst wenn er nichts für mich fühlt, selbst wenn er mich verachtet... ihn niemals wieder zu sehen... das würde ich nicht ertragen...

Sei nicht so ein furchtbarer Feigling, Goku! Kein Wunder, dass Vegeta Dich verachtet! Du gehst jetzt zu ihm und sagst ihm endlich die ganze Wahrheit und dann werden wir weiter sehen...

Son Goku raffte sich auf und stand von der Couch auf. Sein Körper schmerzte von der Nacht in der unbequemen Lage - die er mit Vegeta halb über sich verbracht hatte... Er trug noch immer die Bluejeans und das burgunderfarbene Shirt von gestern Abend. Er hätte sich gerne geduscht und umgezogen, bevor er Vegeta gegenübertrat, hätte sich in seiner gewohnten Trainingskluft sicherer gefühlt, aber das war nun mal nicht möglich. Langsam ging er hinüber zum Gravitationsraum. Er dachte, dass sich so vielleicht ein Gefangener auf dem Weg zum Schafott fühlen musste...

Seine Schritte verlangsamten sich immer mehr... aber er durfte nicht in seinem Entschluss wankend werden. Es musste endlich ein Ende haben. Lieber ein Ende mit Schrecken... Goku wollte grinsen, aber sein Gesicht gehorchte ihm nicht.

Endlich hatte er den Gravitationsraum erreicht. Auf Knopfdruck glitt die Tür leise zischend auf und Goku trat in den Raum, gerade noch rechtzeitig, um Vegeta zu sehen, der starr in der Mitte des Raumes stand, die Fäuste geballt, und zu hören, wie er laut "Verdammt sollst du sein, Kakarott!!" sagte.

Son Goku blieb wie erstarrt im Türrahmen stehen. Er spürte, wie die erhöhte Erdschwerkraft des Trainingsraumes an ihm zerrte, aber das war nichts verglichen mit den Gewichten, die mit einem Mal an seinem Herzen hingen. Fast hätte er sich umgedreht und wäre wieder gegangen, aber in diesem Moment wandte Vegeta den Kopf zu ihm um und ihrer beider Augen trafen sich.

***

Kaum hatte Vegeta diesen letzten Gedanken laut ausgesprochen, fühlte er das Ki Son Gokus, der soeben den Raum betreten hatte. Erschrocken fuhr er herum. Ich werde unaufmerksam! Gerade seine Präsenz sollte ich auf Meilen spüren, aber er schafft es immer wieder, mich zu überraschen! Kuso!

Kakarott trug ein Paar Bluejeans und ein rötliches T-Shirt mit einer weißen Aufschrift, der Vegeta keine Beachtung schenkte. Kami... Blue Jeans stehen ihm! Er sieht heiß aus! fuhr es ihm unwillkürlich durch den Kopf! Sofort knurrte er, wütend auf sich selbst.

Ich habe mich nicht unter Kontrolle! Ich will ihm so kalt und gefühllos wie immer gegenübertreten, aber ich kann es nicht! Zuviel ist geschehen... Wo ist nur mein stoisches gefühlskaltes Selbst hin? Warum tobt in mir so ein Aufruhr? Warum weiß ich nicht, ob ich ihn hassen will oder... Warum geht er mir so unter die Haut?

Vegeta fühlte tatsächlich eine leichte Röte in seine Wangen aufsteigen.

Wir... Wir haben die Nacht zusammen verbracht... ich frage mich, was geschehen ist, dass wir so geendet sind... er muss es ja wissen... warum hat er... gehört das alles zu dem perfiden Spiel, dass er spielt? Ist denn mein Leben zu einer endlosen Achterbahnfahrt aus Schmerz und Demütigung geworden?

Son Goku sah Vegeta mit verschränkten Armen dort im Raum stehen, und ihn anstarren. Der Schwanz des Saiyajins peitschte wild hinter ihm die Luft und war das einzige Anzeichen für eine Gefühlsregung, das Vegeta von sich gab. Er knurrte leise, aber Gokus empfindliche Ohren nahmen das Geräusch trotzdem wahr. Goku hätte zu gerne gewusst, was der Prinz gerade dachte, aber er konnte selbst aus der empathischen Verbindung nicht schlau werden. Er spürte sie zwar noch, aber es schien, als würde Vegeta jedes Quäntchen Kraft darauf verwenden, sich vor Goku abzuschotten. Der war in seinen telepathischen Kräften nicht so weit ausgebildet, dass er die empathische Sperre des weitaus erfahreneren Prinzen hätte umgehen können. Er konnte also nur raten. Trotz Vegetas finsterem Gesichtsausdruck musste Goku heftig schlucken, als er ihn dort so stehen sah. Der enganliegende Trainingsanzug betonte den Körper des Prinzen mehr, als dass er ihn bedeckte, und brachte jeden einzelnen Muskel voll zur Geltung. Er sieht aus wie eine perfekte Statue, wie aus Stein gemeißelt, dachte Son Goku unwillkürlich... Er fasste sich ein Herz.

"Vegeta..." Wie sollte er nur anfangen?

Vegeta starrte ihn aus finster gesenkten Brauen an.

"Kakarott.", gab er scheinbar gleichgültig zurück. Diese Reaktion machte es dem jüngeren Saiyajin auch nicht leichter, einen Anfang zu finden.

"Ich... Vegeta... wir müssen reden... bitte."

"Reden? Du willst immer nur reden. Nutzloses Gewäsch. Was könntest du mir schon sagen, was mich interessieren würde?"

Du könntest mir zum Beispiel sagen, was gestern passiert ist! Und was in Kaioshins Namen dich dazu getrieben hat, zu tun, was Du getan hast! Und warum ich das Gefühl habe, dass es mehr Lücken in meinem Gedächtnis gibt als Löcher in einem Sieb! Und warum ich dauernd Dunkelheit und Blut vor mir sehe und diese schrecklichen Vorahnungen habe und warum ich dich nicht hassen kann, obwohl ich es doch so sehr will! Und warum ich mich so seltsam fühle, wenn du mich anschaust! Warum mir so warm wird, wenn ich Dich sehe! Alles das könntest Du mir vielleicht erklären. Aber ich will verflucht sein, wenn ich dich darum bitte!

Vegeta schwieg nur, seinen inneren Aufruhr sorgsam verbergend und blitzte Son Goku weiter an. Der wusste nicht wirklich weiter und reagierte wie immer. Er hob eine Hand und kratzte sich ratlos an Hinterkopf. Das Bild war so gewohnt für Vegeta, und doch so absolut unpassend in diesem Moment, dass er beinahe losgelacht hätte. Aber das machte ihn irgendwie noch wütender.

Dies ist nicht die Zeit zum Lachen! Soviel ist passiert... und ich will Antworten. Aber warum traue ich mich dann nicht, zu fragen? Vielleicht, weil mir die Antworten nicht gefallen könnten? Vielleicht weil sie - Klauen in der Dunkelheit - wieder etwas wecken könnten, was ich schlafend glaubte?

"Wenn Du reden willst, dann erklär mir zuerst, was Du eigentlich hier zu suchen hast."

Der schneidende Unterton in Vegetas Stimme jagte Goku einen Stich durch das Herz - er hatte befürchtet, dass so eine Frage kommen würde...

"Woran erinnerst Du Dich noch?"

Vegeta trat unbehaglich von einem Fuß auf den anderen und grollte.

"Ich saß in dieser Bar und habe dieses komische Zeug getrunken, von dem der Barkeeper meinte, es wäre wirklich stark. Aber ich habe gar nichts gefühlt. Und dann... wird irgendwie alles weiß. Ich erinnere mich an jemanden, der mich beleidigt hat und an Gelächter. Das war es aber auch schon."

"Ahm... du weißt also nicht mehr, dass Du die halbe Kneipe in die Luft gejagt hast?"

Vegeta nickte nachdenklich. Das erklärte einiges.

"Nur die halbe.....? So wie ich drauf war, wundert es mich etwas, dass die Stadt noch steht....."

Er sah aus dem Augenwinkel, wie Son Goku rot wurde und mit der Fußspitze Muster vor sich auf die Erde malte. Vegeta grollte noch tiefer.

"Du verschweigst mir etwas...!"

"Vegeta... ich... ich habe nach dir gesucht... ich wollte mit Dir reden, darüber, was geschehen war. Ich habe Dich in der Kneipe gefunden... Da war so ein Typ, der hat Dich beleidigt und Du wolltest ihn töten. Du bist Super Saiyajin geworden. Ich... ich musste Dich aufhalten, Du hättest tatsächlich das ganze Viertel zerstört!"

"Du. Musstest. Mich. Aufhalten.", quetschte Vegeta zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Son Goku fuhr so schnell wie möglich fort, sichtlich bestrebt, es hinter sich zu bringen.

"Naja, und dann bist Du umgekippt... kein Wunder, Du hattest ja auch massenweise dieses komische Wodka-Zeugs intus. Dann habe ich..." Ein lautes Grollen unterbrach Son Goku.

"WIE BITTE?!?! ICH BIN WAS?!?!"

"Umm. Ohnmächtig geworden? Ich glaube, so was nennt man Delirium tremens... ich hab dich jedenfalls zur Capsule Corporation gebracht, weil das am nächsten war und du hier in Ruhe deinen Rausch ausschlafen konntest. Und... es schien, als wolltest du nicht alleine bleiben... es tut mir wirklich leid, aber ich schwöre, es ist nichts passiert, ich..." Son Goku klappte den Mund zu, als er seinen Blick von seinen Fußspitzen hob und zu Vegeta sah.

"NICHTS PASSIERT?!!?"

Dessen Haare standen förmlich zu Berge. Sein Gesicht war zu einer Grimasse der Wut verzogen. Son Goku konnte seinen Zorn quasi wie eine rötliche Aura um ihn herum leuchten sehen. Aber als Vegeta erneut sprach, klang er ganz ruhig. Zu ruhig. Son Goku schauderte unwillkürlich. Vegetas Stimme klang beinahe... erloschen...

"Lass mich sehen, ob ich das auf die Reihe bekomme!"

Ganz ruhig bleiben, Vegeta... oh ich werde dich umbringen, Kakarott.....

"Wenn ich das alles richtig verstanden habe, dann ist es so abgelaufen. Erst einmal nutzt Du einen kurzen Moment der Unaufmerksamkeit bei mir aus, um dich hinterrücks in meine Gedanken einzuschleichen. Dann gehst Du auf Besichtigungstour durch meine Erinnerungen. Du missbrauchst dabei das telepathische Band, dass verflucht noch mal in dieser Intensität unter gar keinen Umständen ohne beiderseitige Zustimmung genutzt werden darf. Du brichst damit nicht nur die heiligen Rituale der Saiyajin, wo ein solches Band nur zwischen den gewählten Lebenspartnern geknüpft werden darf, nein Du verdammter Bastard spazierst auch so mir nichts Dir nichts durch MEINE Erinnerungen! Und aus irgendeinem mir völlig schleierhaften Grund beschließt Du, mich zusätzlich demütigen und verspotten zu wollen, indem Du mir so eine dämliche Klamotte vorspielst und mir bei jeder Gelegenheit auf die Pelle rückst.. Und als ob das alles noch nicht reichen würde, folgst Du mir seitdem auf Schritt und Tritt, anscheinend nur mit dem einen Ziel, mich endgültig in den Wahnsinn zu treiben! Als ob es nicht genug wäre, dass wegen Dir... diese Erinnerungen wieder kommen... nein... als ob das nicht genug wäre..."

Vegetas Tonfall war bisher ganz ruhig gewesen, aber jetzt holte er tief Luft -

"ALS OB DAS NICHT GENUG WÄRE, SOLL ICH AUCH NOCH QUASI IN DEINEN ARMEN OHNMÄCHTIG GEWORDEN SEIN?!!? SAG MAL, WILLST DU MICH VERSCHEISSERN?!?! Und DU glaubst allen Ernstes, ich würde Dich nach dieser ganzen Sache am Leben lassen? Damit Du überall herumerzählen kannst, was Du Dir aus meinen Gedanken gestohlen hast? NIEMALS!!"

"Ve...Vegeta...", Son Goku war völlig paralysiert und sprachlos. Er hatte gewusst, dass Vegeta alles in den falschen Hals bekommen würde, aber dass es so furchtbar schief laufen würde...

Er denkt, dass ich mit ihm spiele? Dass ich ihn demütigen will? Kami, wie sehr er mich hassen muss... er kann sich nicht mal vorstellen, dass ihn jemand wirklich begehren könnte... er glaubt immer nur an Falschheit und Verrat! Er hat ja auch nie etwas anderes kennen gelernt... Aber wie kann er nur glauben, dass ich ihm so etwas antun würde? Dass ich sehe, was ich gesehen habe und ihn dann mit Absicht... ich hatte gehofft, er hätte eine höhere Meinung von mir... es tut so weh...Oh Vegeta, es schmerzt so...

Und unter all dem fühlte Son Goku aber auch ein bisschen Wut aufsteigen ob der ganzen Anschuldigungen, die Vegeta ihm entgegen geschmettert hatte. Ja, er hatte vielleicht einen Fehler begangen - was war das eigentlich noch mal mit dem Band, das nur Lebenspartner verbindet? - aber er hatte es doch nur gut gemeint, er hatte Vegeta doch nur helfen wollen... wie hätte er denn ahnen können, dass er derartiges Unheil heraufbeschwören würde? Und Vegetas Vorwürfe trafen nun wirklich nicht zu. Es tat Son Goku mehr als alles andere weh, dass Vegeta wirklich von ihm dachte, dass er zu so etwas imstande war. Sein Gesicht wurde steinern. Zumindest diesen Schmerz wollte er sich nicht anmerken lassen.

Vegeta sah Gokus Gesicht versteinern und nickte grimmig. Ins Schwarze getroffen! Bis jetzt hatte er es ja nicht wirklich glauben wollen... aber das war der endgültige Beweis. Er hatte sich so fest von dem unseligen Band abgeschnitten, das der andere Saiyajin zwischen ihnen geknüpft hatte, dass er nichts von dessen Gefühlen spürte. Er wollte überhaupt nie wieder etwas fühlen. Er wollte nur Rache! Rache für diesen Verrat, von dem einzigen, den er vielleicht jemals als Freund bezeichnet hätte. Rache für den Schmerz und die Verwirrung. Rache dafür, dass er auch nur einen Moment lang auf das falsche Spiel herein gefallen war, das Son Goku mit ihm spielte. Kommt also zuletzt doch der Saiyajin in ihm durch, der nichts lieber tut, als Unterlegene zu quälen... Habe ich das nicht immer gewollt? Dass er sich mehr so benimmt, wie es sich unserer Rasse geziemt? Nun, es scheint, ich war ein guter Lehrmeister... Vegeta biss die Zähne zusammen.

"Kakarott! Was Du mir angetan hast, kann durch keine Worte wieder gut gemacht werden! Also kämpfe!"

Son Goku starrte seinen Prinzen an. Kämpfen? War ja klar... Wenn Du beleidigt bist, kämpfe. Wenn dein Stolz verletzt ist, kämpfe. Wenn was unklar ist, kämpfe. Immer die gleiche Leier. Aber er fühlte auch die altbekannte Lust am Kampf in sich aufsteigen. Es war lange her... und er war seinerseits wütend auf Vegeta. Darauf, dass er immer so stur war. Dass er nicht verstehen wollte, dass Goku sich ernsthaft um ihn sorgte. Darüber, dass er immer alles fast schon absichtlich missverstand.

Die beiden Krieger gingen wie von selbst in ihre Angriffsposen. Vegeta wartete keine Sekunde länger. Er stürzte sich mit hoher Geschwindigkeit auf Goku, der dem Angriff dennoch elegant auswich. Das ließ Vegeta vor Wut schäumen und sofort zu einer weiteren Attacke ansetzen. Auch dieser konnte Goku durch einen raschen Schritt ausweichen, aber dabei bemerkte er, dass seine Kleidung einem Kampf eigentlich nicht angemessen war. Es mangelte ihm an Bewegungsfreiheit. Der nächste Schlag kam aus dem Nichts und landete in seiner Magengrube. Aber Son Goku keuchte nur kurz und landete dann sofort einen Schwinger auf Vegetas Kinn. Der revanchierte sich mit einer Serie schneller Tritte, die alle genau ihr Ziel fanden. Goku rammte dem Prinzen dafür das Knie in die Magengrube und sah - irgendwie befriedigt - wie Vegeta sich kurz zusammenkrümmte.

Ihr Schlagabtausch wurde schneller. Schon bald wurden ihre Bewegungen unsichtbar für das menschliche Auge. Mit einem Aufschrei und einem hellen Aufflackern ihrer Ki wechselten beide fast gleichzeitig zum Super Saiyajin Modus. Dann setzten sie ihren tödlichen Tanz fort.

Beide mussten Schläge und Tritte einstecken, teilten aber gleich viel aus. Vegeta feuerte aus nächster Nähe einen Ki-Blast auf Son Goku, der gerade eben noch ausweichen konnte. Im nächsten Moment spürte er schon, wie Vegetas Fäuste ihn seitlich trafen. Sich um die eigene Achse drehend schlug er gegen die Wand des Gravitationsraumes, nur um sich dort abzufedern und sofort wieder auf Vegeta zu stürzen. Der wartete nicht lange, sondern beschleunigte und tauchte an einer gänzlich anderen Stelle wieder auf. Doch Son Goku hatte das erwartet und als Vegeta wieder sichtbar wurde, begrüßte er ihn schon mit einem Schlag in die Nieren, der einen Schwächeren sofort getötet hätte. Vegeta flog gegen eine andere Wand des Raumes, verschwand aber, kurz bevor er sie traf und tauchte hinter Goku wieder auf.

Verbissen setzten sie ihren Kampf fort. Beide waren absolut gleich stark und mit einem wütenden Schrei transformierte Vegeta zur zweiten Stufe. Goku folgte ihm sofort nach. Helle Ki-Entladungen kennzeichneten nun nur noch ihr Zusammentreffen in der Luft, wenn Ellenbogen auf Schulter traf oder Faust auf Rippe. Vegeta feuerte fast ununterbrochen Ki-Blasts auf seinen Gegner, der den meisten jedoch geschickt auswich. Eine Kamehameha, von Goku abgefeuert, streifte Vegeta und ließ ihn kurz benommen im freien Fall gen Boden sausen, bevor er sich fing. Sein Gesicht war nur mehr eine Grimasse des Hasses.

Ich werde dir zeigen, was es bedeutet, mit mir spielen zu wollen, Kakarott! Ich werde dich bereuen lassen, dass du je deine Unterklassen-Nase in meine Gedanken gesteckt hast!!

Son Goku war sich bewusst, dass bisher noch keiner von beiden es geschafft hatte, einen Vorteil zu erringen. Langsam machte ihm die Kleidung zu schaffen, die er trug. Seine normalen Trainingsanzüge kamen mit dem Anwachsen der Muskelmasse, welches mit dem Erreichen der ersten und zweiten SSJ-Stufe einherging, gut zurecht, aber die Bluejeans waren "shrinked to fit" und inzwischen reichlich eng geworden. Trotzdem beschloss Goku, dass er seinen Trumpf ausspielen und diesen sinnlosen Kampf endlich beenden sollte. Mit einem gewaltigen Schrei zog er alle Energie an sich, die er finden konnte und transformierte zum SSJ Level 3.

Kurz wurde Vegeta von der schieren Energie geblendet. Er kniff die Augen zusammen und starrte auf den Anblick, der sich ihm bot. Son Gokus goldenes Haar flatterte hinter ihm und seine kornblumenblauen Augen strahlten geradezu. Seine goldene Aura umgab ihn und ließ die Haare langsam auf und nieder schweben. Die Jeans waren letztendlich mit der schieren Masse des Körpers nicht fertig geworden. Sie waren an mehren Stellen aufgeplatzt und gaben den Blick auf Son Gokus gewaltige Muskeln frei. Das Shirt spannte sich über seiner breiten Brust und dem mächtigen Bizeps. Alles in allem war er ein solches Bild absoluter Macht und Perfektion, dass Vegeta nicht anders konnte, als einen Moment lang einfach nur voller Bewunderung diese unglaubliche Verkörperung von saiyanischer Kraft und machtvollem Stolz zu bewundern.

Kamisama... er sieht unglaublich aus, wenn er kämpft! Ich... ich liebe es, wenn er so wild und machtvoll aussieht... nichts von seiner sonstigen Naivität und diesen schwächlichen Gefühlen, nur Kraft und Schnelligkeit, Fleisch und Muskeln, Stahl und Stolz. Kakarott...

Vegeta schüttelte sich. Seine eigenen Gefühle hintergingen ihn. Er empfand doch keine Bewunderung für den Mann, der ihn so gedemütigt hatte. Aber warum nur, warum schlug sein verräterisches Herz dann so schnell?

Im Bruchteil einer Sekunde griff Goku an und Vegeta wurde unsanft aus seinen Gedanken gerissen, als die Faust des dreifachen Supersaiyajin Kontakt mit seinem Kinn aufnahm. Er krachte in die Wand des Gravitationsraumes und hinterließ einen deutlichen Abdruck in der superharten Legierung. Sofort waren alle merkwürdigen verwirrenden Gefühle vergessen. Die befreiende Wut, die Vegeta so sehr schätzte, loderte hell in ihm auf. Plötzlich erinnerte er sich. Er hatte noch Reserven! Er war nun selbst ein dreifacher Super-Saiyajin! Die Ereignisse des letzten Tages hatten diesen Triumph aus seinem Kopf verbannt. Vegeta lächelte kalt. Er zog die Energie an sich und seine Aura wuchs um ein Vielfaches. Son Goku wich überrascht zurück, als eine explosionsartige Druckwelle mit Vegeta im Zentrum den Raum erfüllte. Er hörte Vegeta aufschreien, dass die Wände erzitterten und sein Haar wurde länger.

Oh... Kuso..... ich hatte völlig vergessen... dass Vegeta jetzt auch ein dreifacher Supersaiyajin ist... ich... ich dachte irgendwie, dass er das nicht ohne die Hilfe der Dunkelheit schaffen würde, aber da habe ich mich wohl getäuscht. Jetzt wird es brenzlig...

Regungslos hingen die beiden Saiyajins einander gegenüber in der Luft. Beide maßen sich mit Blicken, die heiß wie Feuer brannten und doch an Kälte nicht zu überbieten waren.

Dann brach die Hölle los. Gewaltige Explosionen erschütterten den spezialverstärkten Raum. Das gesamte Gebäude erzitterte, als es Energien aushalten musste, für die es bei seiner Planung nicht annähernd ausgelegt worden war. Aber es hielt, dank der genialen Konstruktion einer gewissen Wissenschaftlerin, die vier Jahre zuvor einer ihrer eigenen Erfindungen zum Opfer gefallen war.

Im Gravitationsraum selbst tobte ein Sturm gewaltiger Energien, als die zwei größten Mächte des Planeten und vielleicht des gesamten Universums aufeinander prallten. Beide wichen keiner der gegnerischen Attacken mehr aus, sondern nahmen sie mit voller Wucht, ihr Stolz ließ nichts anderes zu. Das war das Glück des Planeten, denn die gewaltigen Energieausbrüche hätten ihn sonst in Sekundenbruchteilen zerfetzt.

Zu seinem Entsetzen spürte Son Goku, dass seine eigenen Attacken nachzulassen begannen, während Vegeta mit unverminderter Stärke weiter auf ihn einschlug.

Das kann nicht sein! Ist er... ist er stärker als ich? Kami... es entzieht mir zuviel Energie... ich kann bald nicht mehr... Oh Vegeta... ich will nicht mehr... ich will doch nicht gegen dich kämpfen!

Die gnadenlosen grünen Augen des Prinzen funkelten Goku an, als er mit einer brachialen Doppelfaust dessen Verteidigung durchbrach und einen präzisen Schlag in Gokus Magengrube landete. Goku hatte nicht einmal Zeit, aufzukeuchen, da erschien Vegeta schon hinter ihm und schmetterte einen Tritt gegen seine Rippen, der seinen gesamten Körper erbeben ließ. Benommen krachte Goku zu Boden, und wurde sofort danach von einer gewaltigen Energieentladung voll getroffen, die Vegeta bereits seit einigen Minuten vorbereitet hatte. Der Boden des Gravitationsraumes war nun ein einziger Krater und Staub aus zerschlagenem Gestein und zerbröseltem Metall schwebte durch den Raum und versperrte die Sicht. Als der Staub sich etwas legte und der Schein der Explosion verblasste, konnte Vegeta sehen, dass Kakarott noch immer in dem Krater lag. Er war noch ein dreifacher Supersaiyajin, aber er atmete schwer und schien sich nicht aufrichten zu können.

Ein merkwürdiges Gefühl ergriff Vegetas Herz.

Ich...ich habe gewonnen?!? Ich habe ihn... besiegt?!? Nach all den Jahren? So... leicht?

Ein grausames Lächeln setzte sich auf seine Lippen.

ENDLICH! Jetzt bekomme ich endlich die Gelegenheit, mich für all das zu rächen, was er mir angetan hat!

Zögernd landete der Prinz aller Saiyajin und setzte auf dem trümmerübersäten Boden auf. Seine Energie umtoste ihn noch immer. Langsam näherte er sich der liegenden Gestalt. Als er direkt vor Kakarott stand, hob dieser mühsam den Kopf. Er sah Vegeta über sich stehen, das lange goldene Haar im unsichtbaren Wind seiner Energie flatternd und auf ihn herunterstarren mit den typisch verschränkten Armen und einem ganz merkwürdigen Lächeln auf den Lippen.

In diesem Moment brach etwas in ihm entzwei.

Er wollte sich aufrichten, keuchte aber vor Schmerz. Es kostete ihn unglaubliche Mühe, auch nur seinen Energielevel zu halten, und kurz darauf ging auch das nicht mehr. Seine Haare wurden kürzer und verfärbten sich schwarz, als er in sich zusammensank und nach Atem ringend zu Vegetas Füßen lag.

Verloren...!! Vegeta... bist Du jetzt glücklich? Ich wollte immer nur deinen Respekt... jetzt habe ich auch das verloren. Was habe ich noch, wofür es sich zu leben lohnt? Du bist mir das Wichtigste auf der Welt, aber Du... Dein Blick ist so kalt und ich weiß, Du hasst mich. Was wirst Du jetzt tun? Du hast dein Ziel erreicht. Wirst du es zu Ende bringen? Mir ist es egal. Wenn Du dann glücklich bist... dann hat wenigstens mein Tod noch einen Sinn, wenn schon mein Leben keinen mehr hat.

"Nun ist endlich klar, wer hier der stärkste ist, nicht wahr, Kakarott? Du hast es ja nicht anders gewollt. Nach all diesen Jahren voller Demütigung werde ich nun endlich meine verdiente Rache bekommen!"

"Vegeta... Du hast gewonnen."

Vegeta blinzelte kurz bei diesem Eingeständnis. Irgendwie hatte er sich das ein bisschen anders vorgestellt. So lange hatte er auf diesen Moment hingearbeitet und jetzt gab der baka es einfach zu, leise keuchend und zu seinen Füssen liegend zwar, aber die Befriedigung, auf die der Prinz so lange gewartet hatte, wollte einfach nicht einsetzen. Er hatte Kakarott besiegt... aber er fühlte sich irgendwie nicht so. Er sollte gebrochen sein, voller Demut, ihn um Gnade und sein Leben anbetteln, aber der jüngere Saiyajin sah nur ruhig mit ein wenig schmerzverschleierten Augen zu ihm auf. Und diese Gleichgültigkeit in seiner Stimme... So als habe das Ganze gar nichts zu bedeuten...

Woher kenne ich dieses Bild? Ich habe das schon einmal gesehen... aber da war mehr Blut, und mein Gegner war viel schlimmer verletzt... warum habe ich das Gefühl, gerade ein Deja-Vu zu erleben?

"Was... was wirst Du nun tun, Vegeta?"

Was tue ich jetzt? Ich könnte dich umbringen... dich in die nächste Dimension pusten dafür, was Du mir angetan hast! Aber... würde mir das die Befriedigung verschaffen, die ich begehre? Dann bist Du fort. Es ginge schnell... ob deine Söhne und deine ach so tollen Freunde einen Weg fänden, dich doch noch einmal wiederzubeleben? Obwohl beim dritten Mal eigentlich Schluss ist? Das ist nicht unmöglich. Dann war sowieso alles sinnlos...Nein... meine Rache muss anders aussehen. Ich will dass Du so leidest wie ich, dass Du in vollen Ausmaß begreifst, was Du mir angetan hast. Du hast mit mir spielen wollen, Kakarott und ich habe Dir vertraut... Du hast mich verraten. Dafür sollst Du Qualen erleiden, wie Du sie noch niemals zuvor erlebt hast.

Vegeta kniff die Augen zusammen. Ein düsteres Grinsen verzog sein Gesicht. Son Goku sah es und es gefiel ihm gar nicht.

"Wirst Du mich nun töten, Vegeta? Ich weiß, Du hasst mich... obwohl ich immer gehofft hatte... aber egal. Ich kann mich nicht wehren. Ich... ich will es auch gar nicht mehr. Bist du froh, dass Du deine ultimative Rache bekommst? Rache für etwas, das Du Dir doch nur einbildest? Vegeta... ich bitte dich, wenn Du es tun willst, dann tue es jetzt, und mach es schnell... denn ich sterbe lieber, als noch länger so weiterzuleben."

Son Goku ballte die Hände zu Fäusten und eine einzelne Träne lief seine Wange hinunter.

Aber das konnte Vegeta von seinem Standpunkt aus nicht sehen. Ein scharfes Einatmen signalisierte Son Goku, dass Vegeta überrascht war. Der Schwanz des Prinzen peitschte hinter ihm hin und her und zeigte seinen inneren Aufruhr an. Goku senkte den Kopf, bis er im Staub lag. Sein Herz schlug schnell und schmerzhaft. Er war es so leid... dieses ewige Hin und Her. Egal, was er auch tat, es schien das falsche zu sein.

Vegeta... egal was ich tue, meine bloße Präsenz scheint dich entweder wütend zu machen, oder dich zu verletzen. Zwischen uns kann es wohl keine Freundschaft geben... geschweige denn mehr. Es bricht mir das Herz. Ich will dich nicht so sehen, ich wollte niemals, dass Du leiden musst. Vielleicht ist es sogar besser, wenn Du mich tötest... dann hast Du endlich, was Du schon immer wolltest und vielleicht hört dann auch dein Schmerz auf... und meiner endlich auch. Ich kann Dich ja doch nie haben...

Vegetas Gedanken wirbelten umher wie fallende Blätter im Wind. Er sah auf seinen ewigen Feind hinunter, der zu seinen Füßen lag und ihn bat, ihn zu töten.

Was meinst du damit, so willst du nicht weiterleben? Warum sehe ich die ganze Zeit soviel Blut um dich herum, das doch gar nicht da ist? Warum kommt es mir so vor, als würde langsam alles um uns herum finster? Kakarott... Du sollst leiden! Ich will, dass Du schreist... dass Du meinen Namen schreist..... Nein... NEIN! Ich will, dass Du genau die gleichen Qualen erleidest wie ich! Ich... ich will... Warum liegst Du so da? Warum unterwirfst Du Dich? Bist Du wirklich schon geschlagen? Kami... selbst so siehst Du nicht wie ein Verlierer aus... sogar so bist Du mir noch überlegen... Kakarott... ich will... ich will dass Du gebrochen wirst... so wie ich gebrochen wurde... und... ich will DICH.....

Dunkelheit hüllte Vegetas Gedanken ein, als seine Gedanken in einem unentwirrbaren Kreislauf von Rache, Begehren und Hass gefangen wurden. Er spürte die vertraute Dunkelheit zwar, aber er beachtete sie nicht. Sie war so lange ein Teil seiner selbst gewesen...

Ein plötzlicher Gedanke durchzuckte Vegeta, er schien fast von außerhalb zu kommen.

Kakarott... Du wolltest mit meinem Herzen spielen. Du hast mein Vertrauen verraten... vielleicht sollte ich..... Dir zeigen, wie es ist, wenn man vertraut und dann verraten wird? Vielleicht sollte ich Dir zeigen, wie es ist, hilflos zu sein, und nichts dagegen tun zu können, was mit einem geschieht?
Vegetas Augen weiteten sich und sein Blick schweifte über die Gestalt zu seinen Füßen.

Selbst so - gerade so - war der Körper des jüngeren Saiyajins noch immer von unglaublicher Perfektion. Vegeta sah die mächtigen Muskeln, die sich langsam hoben und senkten, als Kakarott mühsam die Luft einzog. Seine ebenholzschwarzen Haare verbargen sein Gesicht, das dem Boden zugewandt war, aber Vegeta wusste genau, wie seine Augen aussahen... seine Augen, die ihn einmal gefangen und seitdem niemals wieder losgelassen hatten. Augen, die so tief und dunkel waren, dass man kein Licht darin vermuten würde, und die doch niemals kalt wirkten.

Eine Hitze, die er bisher nur wenige Male erlebt hatte, stieg in dem Prinzen auf. Sie vermischte sich mit dem Hass und der Dunkelheit und zusammen wurde ein schwarzes Feuer daraus, das in Vegetas Seele loderte. Er selbst konnte es nicht spüren, aber Son Gokus Kopf ruckte nach oben, als er eine Veränderung in Vegetas Ki bemerkte... Schwärze... Dunkelheit...

Kami, nein! Ich will das nicht noch einmal sehen... bitte...

"Ve... Vegeta?"

Der Prinz grinste, als er den fragenden, fast ein wenig flehenden Unterton in der Stimme Kakarotts bemerkte. Gut so! Bevor ich mit Dir fertig bin, wirst Du mich noch um Gnade anflehen..... Fieberhaft durchdachte Vegeta seinen perfiden Plan und die pure Bosheit ließ sein verdunkeltes Herz auflachen. Die Beute des Siegers....

Kakarott sah zu ihm auf und Unsicherheit überzog sein schönes Gesicht. Vegeta lachte leise in sich hinein. Er wünschte sich, er könnte dieses Bild für alle Ewigkeiten so bewahren.

"Nein... nein Kakarott... ich werde Dich nicht töten... jedenfalls nicht jetzt... auch wenn Du Dir das vielleicht wünschen magst."

Diesmal lachte Vegeta hörbar und Son Goku riss seine Augen weit auf. Was hatte der Prinz vor? Unwillkürlich wollte er sich aufrichten, aber wurde brutal zu Boden geschmettert, als ein Stiefel zwischen seinen Schulterblättern landete. Nun langsam ernsthaft beunruhigt, versuchte Son Goku, Energie an sich zu ziehen, aber er hatte sich völlig verausgabt und er hatte dem dreifachen Supersaiyajin, dessen Fuß ihn gnadenlos auf die Erde presste, absolut nichts entgegen zu setzen.

"Was ... was hast Du vor, Vegeta?!?"

Wieder lachte der Prinz und der Unterton in seiner Stimme bewirkte, dass sich Son Gokus Nackenhaare aufstellten.

"Kakarott... ich werde Dir zeigen, was es heißt, hilflos zu sein... Du magst mich bemitleidet haben oder vielleicht hast Du auch Abscheu gespürt oder sogar Belustigung, als Du meine Erinnerungen missbraucht hast, aber ich sage Dir... Du wirst sehr bald am eigenen Leibe spüren, was es heißt, sich nicht wehren zu können..." Und mit diesen Worten verstärkte Vegeta den Druck, den sein Fuß ausübte, bis Son Goku vor Schmerz aufkeuchte.

Was... was hat das zu bedeuten? Was hat er vor? Er meint doch nicht...? Nein... unmöglich... Oh Gott... wahrscheinlich bringt er mich doch um...

Son Goku spuckte einen Blutklumpen aus. Er bekam langsam keine Luft mehr.

Vegeta lächelte triumphierend. Jetzt habe ich ihn da, wo ich ihn haben wollte! Er leckte sich über die Lippen. Ich werde Dich biegen und brechen, Kakarott... ich werde Dich lehren, was es heißt, sich gegen mich aufzulehnen... ein Schauer lief ihm den Rücken herunter, aber er schenkte ihm keine Beachtung.

Statt dessen beugte er sich zu seinem Gefangenen hinunter und flüsterte ihm leise ins Ohr:

"Kakarott... du wirst leiden..."

Und mit diesen Worten trat er dem Liegenden heftig in die Seite, so dass er vor Schmerz aufschrie und sich auf den Rücken drehte.

"Ich will, dass Du mir in die Augen siehst, wenn ich mit Dir rede!"

Son Goku starrte geschockt zu dem älteren Saiyajin hinauf, der nun über ihm stand.

Seine Augen... sie sind so anders... so... kalt... und leer... Oh... mein... Gott...

Gedankenschnell kniete Vegeta plötzlich auf Son Goku Brustkorb. Seine Hände nagelten die Handgelenke des schwer atmenden verletzten Kämpfers auf den Boden. Son Goku sah ihn aus weit aufgerissenen Augen an.

"Vegeta...!" flüsterte er.

Was... was tust du? Oh... bitte... ich... ich kann nicht atmen...

Vegetas grausames Lächeln wirkte wie eine Parodie, als er sich vorbeugte. Die eine Hand hielt nun beide Handgelenke felsenfest, während er mit der anderen Son Gokus Shirt packte.

Eine zischelnde Stimme in seinem Unterbewusstsein feuerte ihn an, aber er ignorierte sie.

Ganz kurz zog ein Hauch von Unsicherheit über sein Gesicht, als sein Blick auf die Aufschrift - "Angel" - fiel, dann kehrte das düstere triumphale Grinsen zurück und mit einem Ruck fetzte er das Gewebe entzwei und ließ es achtlos zu Boden fallen.

Son Goku schluckte heftig. Er war klug genug, um nicht erahnen zu können, wohin das alles führen konnte. Hinzu kam, dass er trotz der furchtbaren Situation, in der er sich befand, nicht verhindern konnte, dass er bei dem Gedanken daran, wie nahe Vegeta ihm nun war, zitterte. Er schloss die Augen, öffnete sie aber gleich wieder, als er einen heftigen Schlag ins Gesicht bekam.

"Schau mich an! Ich will sehen, wie Du langsam begreifst, was hier passiert!" herrschte Vegeta ihn an.

In Son Gokus Augen schimmerten Tränen. Vegeta sah es und war erfreut.

Vegeta... Gott... ich habe davon geträumt, dass Du mich berühren würdest... aber nicht so, nicht so... Du tust das nur aus Rache... Du willst mich demütigen... ich bedeute Dir nichts, es ist nur einfach das Schlimmste, was Dir einfällt, nicht wahr? Du willst mir zeigen, was Du durchmachen musstest... als ob ich nicht verstehen würde... Oh kami, bitte lass das nicht zu. BITTE NICHT SO!

"Vegeta! Bitte tu das nicht... ich... es tut mir leid, ich... ich schwöre... bitte, töte mich wenn Du musst, aber ... nicht so..."

Vegeta lachte.

Das hättest du wohl gerne! Wird Dir endlich klar, was ich vorhabe? Ich kehre den Spieß um... Du dachtest, Du könntest meine Schwachstelle, meine Erinnerungen gegen mich benutzen, aber das hättest Du wohl nicht erwartet! Ja... zittere nur vor Abscheu und vor Furcht! Die Geister, die Du riefst, wirst Du nun nicht wieder los!

"Aber warum denn, bidansha? Gefällt es Dir nicht? Du warst doch derjenige, der mich küssen wollte...! War das nur ein Spielchen von Dir? Hast Du nicht gedacht, dass ich den Spieß umdrehen könnte?"

Und mit diesen Worten zog er die Fingernägel der freien Hand über Gokus bloße Haut, so, dass sie fünf blutige Striemen auf seinem Brustkorb hinterließen.

Son Goku keuchte auf... vor Schmerz oder ob es etwas anderes war, das konnte Vegeta nicht sagen. Der Prinz beugte sich vor, dabei die Augen seines Opfers nicht loslassend, und fuhr ganz langsam mit Zunge über die frischen Wunden. Der Geschmack des Blutes ließ die Welt einen Moment lang weiß erglühen.

Das Blut eines anderen Saiyajin... ich habe noch nie... es schmeckt so... süß! Wie Nektar.

Gierig saugte Vegeta an der Wunde und genoss das Zittern des hilflosen Körpers unter sich.

Dann kam ihm ein Gedanke. Er wollte das ganze Ausmaß des Entsetzens spüren, dass Kakarott in diesem Moment empfinden musste. Er erinnerte sich unbewusst an einen Trick... es war auch mit ihm geschehen, vor langer Zeit...

Langsam öffnete er die empathische Verbindung zu seinem Opfer. Son Goku erwachte langsam aus seiner Starre und begann, sich unwillig zu bewegen. Er versuchte, sich aus dem eisernen Griff des Prinzen zu befreien. Vegeta lachte nur. Diese sinnlosen Versuche erregten ihn nur noch mehr. Vorsichtig tastete Vegeta nach dem Geist seines Gefangenen, begierig darauf, an seiner Angst und seiner Demütigung teilzuhaben. Gleich darauf war die Verbindung hergestellt.

Verwirrung...

Schmerz...

Trauer...

Aber keine Angst und keine Demütigung. Vegeta war überrascht. Eher... so etwas wie Resignation... und darunter war noch etwas anderes...

Unwillig zog Vegeta die Brauen zusammen. Er wollte, dass Kakarott vor Entsetzen zitterte! Er wollte... Eine Erinnerung streifte seinen Geist... es gab da etwas... Er konzentrierte sich und projizierte dann seine Emotionen durch das Band zu seinem Gefangenen. All seinen Hass, seine Verachtung und seine Wut bündelte er und schickte sie in Kakarotts Geist.

Son Gokus Körper wurde steif, als er unter der geballten Macht der anbrandenden Emotionen erschauderte. Plötzlich war die Verbindung zu Vegeta voll geöffnet und er spürte abgrundtiefen Hass und Verachtung. Und er spürte den Ansturm der furchtbaren Dunkelheit... Er erzitterte, wurde aschfahl und sein Herz begann hart zu klopfen. also empfindet Vegeta für mich... Sein Hass ist so groß, dass er sich der Finsternis ein weiteres Mal ergibt, nur um mir wehzutun...

Eine weitere Träne lief über seine Wange. Er wollte die Augen abwenden, aber er konnte nicht... Vegetas Hand griff nach seinem Kinn und zwang ihn brutal, ihm in die Augen zu sehen.

Eine leise Stimme in ihm war erwacht. Sie flehte ihn an, sich doch anzusehen... was tust Du Prinz der Saiyajin? Ist es wirklich das, was Du willst? Willst Du wirklich so tief sinken? Aber er beachtete die Stimme nicht. Das schwarze Feuer machte ihn blind allem anderen gegenüber.

Vegeta war hoch erfreut zu sehen, wie der Gesichtsausdruck seines Opfers wechselte. Es wurde Zeit, den nächsten Schritt zu tun. Absichtlich lockerte er seinen Griff. Er spürte die plötzliche Hoffnung in Kakarott, als dieser die Lücke bemerkte. Mit einer plötzlichen Bewegung versuchte er, sich aus Vegetas Griff zu winden. Vegeta ließ es ihm durchgehen - er tat so, als wäre er überrascht. Kakarott bäumte sich auf und Vegeta rutschte von ihm herunter. Aber kaum dass der jüngere Saiyajin ihm entkommen schien und sich aufrichten wollte, da ließ Vegeta lachend beide Fäuste in seine Magengrube krachen. Kakarott fiel flach zurück und krümmte sich zusammen. Er schlug hart auf dem Boden auf, hatte das Gleichgewicht verloren. Seine Arme waren weit ausgebreitet. Er konnte einen unterdrückten Schmerzensschrei nicht verhindern. Grinsend beschwor Vegeta die Ki-Ringe herauf, die er bereits benutzt hatte, als er unter dem Befehl Babidis gegen Kakarott gekämpft hatte. Er schleuderte sie und nagelte die Handgelenke seines Opfers an den Boden. Lachend stand er über dem so gefesselten Kakarott, der nun am Boden über seinem Kopf festgekettet war und nicht mehr fort konnte. Die Ki-Ringe brannten hell und mussten ihm große Schmerzen verursachen.

"Kakarott..."

Vegeta weidete sich an dem Anblick seines hilflosen Opfers. Sein Blick wanderte zu der Hose des Mannes. Sie war bereits an vielen Stellen gerissen und ließ den Blick auf das helle Fleisch darunter zu. Vegeta kniete an der Seite des gefesselten Kakarott nieder und sah ihn an.

Er ist wunderschön... dachte er unwillkürlich. Aber dann war der Gedanke auch schon wieder verschwunden, als Vegeta daran dachte, was zu tun er im Begriff war. Die kleine Stimme in seinem Unterbewusstsein fuhr fort, ihn zu bitten, damit aufzuhören. Willst Du das wirklich? Du weißt, was Du da gerade zu tun im Begriff bist...

Aber die Dunkelheit erstickte die Stimme.

Kakarotts Körper bäumte sich auf, als er verzweifelt versuchte, sich von den Ki-Ringen zu befreien. Langsam sickerte das Entsetzen in ihn hinein, das spürte Vegeta. Er ignorierte die verzweifelten Versuche seines Opfers, sich zu befreien und fasste nach Kakarotts Jeans. Der versuchte daraufhin noch energischer, sich zu befreien. Vegeta lächelte grausam.

Son Goku war außer sich.

Ich darf das nicht zulassen! Vegeta... bitte... hör damit auf... warum tust Du das?!? Wem willst du etwas beweisen? Hasst Du mich wirklich so sehr, dass Du mich so quälen musst? Du hast ja keine Ahnung... Du denkst wahrscheinlich, ich würde mich so wehren, weil ich solche Abscheu davor empfinde, was zu tun Du im Begriff bist... aber so ist es nicht... mein Körper hungert geradezu nach deiner Berührung... aber... ich will nicht, dass es so geschieht... Was tust Du jetzt? Du fasst nach meiner Jeans... Aaah... das tut weh... ich sehe, Du willst mir Schmerz zufügen... Du hältst Dich nicht damit auf, die Knöpfe aufzumachen. Du reißt sie einfach entzwei. Vielleicht ist das die gerechte Strafe... die Strafe dafür, dass ich neugierig war, dass ich an Dinge gerührt habe, die vielleicht besser verborgen geblieben wären. Vielleicht hast Du recht... es ist ja meine Schuld. Ich habe die Beherrschung verloren... es ist dein gutes Recht, jetzt das gleiche zu tun... vielleicht... vielleicht ist das der einzige Weg, wie Du... wie wir...

Vegeta machte sich einen Spaß daraus, die Jeans Stück für Stück entzwei zu reißen. Dabei ging er äußerst unsanft vor und betrachtete gierig den wundervollen Körper seines Gefangenen. Er sog das Bild geradezu in sich auf. Alleine der Anblick brachte ihn nahe an den Rand des Wahnsinns. Er spürte, wie erregt er war. Gut... das würde es einfacher machen...

Plötzlich realisierte er, dass der jüngere Saiyajin aufgehört hatte, sich zu wehren und nun ganz still lag. Stirnrunzelnd sah er in dessen Gesicht. Kakarotts Augen bannten ihn einmal mehr. Darin war kein Schimmer von Hass oder Wut. Auch keine Angst. Sondern etwas unendlich viel Tieferes. Eine furchtbare Traurigkeit... und... noch etwas anderes... Vegeta zuckte zusammen.

Wie kann er mich so ansehen? Weiß der baka denn immer noch nicht, was hier geschieht?

Vegeta griff hinaus und fühlte nach der empathischen Verbindung. Aber auch hier war jedes Gefühl von Angst und Entsetzen, Hass und Verwirrung verschwunden. Eine tiefe Ruhe hatte den Mann zu seinen Füßen ergriffen. Und er hatte wieder diesen Blick in den Augen, der Vegeta verfolgte, seitdem er ihn zum ersten Mal gesehen hatte, und von dem er immer noch nicht wusste, was er bedeuten mochte.

"Vegeta." Kakarotts Stimme riss ihn aus seinen Gedanken. Überrascht bemerkte er, dass die Stimme seines Gefangenen ganz leicht zitterte. Eine einzelne Träne rann über Kakarotts Wange, als er mühsam den Kopf hob, um Vegeta ganz direkt anzusehen.

"Vegeta... es ist in Ordnung... ich... ich... werde es akzeptieren... Wenn es Dir hilft zu vergessen... wenn es dein wirklicher und wahrer Wunsch ist... wenn Du meinst, es tun zu müssen, auch wenn Du mich damit nur verletzen und demütigen willst... dann werde ich es ertragen. Ich verstehe. Ich werde mich nicht wehren." Er versuchte, seine Stimme ruhig zu halten - aber die Emotionen, die darin mitschwangen, ließen sich nicht verbergen.

Ich würde alles tun, damit Du glücklich wirst. Wenn Du es so haben willst... dann werde ich mich nicht wehren... wenn ich nur so mit Dir zusammen sein kann... ich hätte Dir alles geschworen... alles was Du gewollt hättest. Und wenn dies der Weg ist, den Du wählst... dann werde ich dich nicht hindern...

Vegeta starrte völlig sprachlos auf seinen Gefangenen hinunter. Kakarott schloss die Augen und ließ den Kopf zurück sinken. Er bewegte sich nicht und wartete sichtlich darauf, dass Vegeta zu Ende brachte, was er angefangen hatte.

Tu es! Er sagt zwar, er werde es ertragen, aber das ist nur wieder eine Lüge. Er versucht nur, dich abzuschrecken. Nimm Dir dein Recht und zeige diesem minderwertigen drittklassigen Bastard, was es heißt, hilflos zu sein! Füge ihm dieselben Schmerzen zu, die Dir zugefügt wurden, kleiner Prinz..

Die zischende Stimme in seinem Unterbewusstsein ermutigte Vegeta weiterhin, fortzufahren.

Aber eine andere, klarere Stimme rief dagegen:

Nein! Tue es nicht... Siehst du denn nicht, was mit Dir geschieht? Weißt Du nicht, dass Du gerade dabei bist, ihm dasselbe anzutun... was Dir angetan wurde? Wie kannst du wollen, dass jemand das Gleiche durchmacht... Wenn Du das tust... dann bist Du auch nicht besser als Freezer!!!

Aufhören! schrie Vegeta lautlos. Er gab ein Ächzen von sich und sank in die Knie.

Hört auf damit! Ich will das nicht...

Die zischende Stimme erwiderte:

Red keinen Unsinn! Natürlich willst Du! Du willst ihn und du willst, dass er leidet, dafür, was er Dir angetan hat! Dies ist die perfekte Rache! Tue es! Deine Seele gehört sowieso der Dunkelheit...

Die andere Stimme hielt dagegen:

Nein! Es ist noch nicht zu spät! Hast du nicht gehört, was er gesagt hat? Selbst jetzt denkt er nicht an sich selbst! Er unterwirft sich Dir, weil er denkt, dass das der einzige Weg ist, wie Du mit deinen Erinnerungen fertig wirst! Glaubst Du wirklich, dass er nur mit Dir spielt? Glaubst Du wirklich, dass er Dich verraten hat? Du hast es doch in seinen Augen gesehen...

Aaaah...! Ruhe! Seid still! Hört endlich auf, Euch um meine Seele zu streiten! Ich... ich bin ich selbst und ich werde meine eigenen Entscheidungen treffen!!

Die zischende Stimme lachte nur. Als ob Du eine Wahl hättest...

Die andere blieb stumm.

Ohne es zu merken hatte Vegeta die Hände zu den Schläfen gehoben und die Augen fest zusammengepresst. Ein gequältes Stöhnen entrang sich seiner Kehle.

Was will ich wirklich?

Großer Gott, was tue ich hier?

Meine Hände... sie sehen aus wie Klauen...

Das bin doch nicht ich?

Kakarott... Nein...

Das schwarze Feuer... es verbrennt mich...

Wie konnte ich nur...

Blut... Schmerz... was wird aus mir?

In einer furchtbaren Vision sah Vegeta Freezer... und er sah eine Gestalt am Boden liegen, blutig und zerbrochen... bin ich das? Wieder einmal? Nein... ich bin es nicht... es ist... Kakarott... Kami... er sieht so verloren aus... aber was hat das zu bedeuten? Soviel Blut... Freezer... und Kakarott... nein... Moment...

Vegetas Blick blieb an dem Monster hängen, dass ihn seit so vielen Jahren selbst bis in seine Träume verfolgte und plötzlich schien sein Herz auszusetzen.. Es war die vertraute widerliche Gestalt... aber er trug Vegetas Gesicht... und er lachte... lachte grausam und furchtbar...

"NEEEEIIIIIN!"

Ende Teil 7...

Offtopic-Anmerkung:

Also, die Meinungen bezüglich mehr Trunks/Goten waren sehr gespalten. Keine Sorge, dies bleibt eine Vegeta-Goku-Story! Aber ich werde Trunks und Goten ein bisschen Raum (wirklich nur ganz wenig) als Nebenhandlung einräumen, weil das den Hauptstrang der Handlung stützt. Ich hoffe, das ist ein guter Kompromiss...

Wie jetzt? Keiner hat meine Anspielung verstanden? Och... na ja, es war auch schwierig. Gut hier, die Auflösung des Rätsels: "Hellnails" spielt an auf den Osten-Ard-Zyklus von Tad Williams. Das sind meine absoluten Lieblingsbücher! Darin kommt ein Schwert vor, das Hellnagel heißt. Wakarimasuka... Hellnagel - Hellnails... na ja, es war wie gesagt ein Insider, und nicht mal ein besonders guter... ich schätze, wohl ein bisschen arg weit her geholt. Schade, als Belohnung wollte ich den Gewinner in die Story einbauen und zwar in einem der nächsten Kapitel... na ja, vielleicht mache ich noch mal so ein Gewinnspiel. :o)

Biiiiiitte gebt mir Reviews!!! Ich brauche sie so... bittebittebitte... Je mehr Reviews und Kommentare ich bekomme, desto schneller gibt es den nächsten Teil!! Versprochen!!

Dark Serapha