Dragon Ball/Z/GT Fan Fiction ❯ Wie der Vater so der Sohn ❯ Tatsachen ( Chapter 2 )

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Tatsachen

Bulma lief im Wartezimmer des Krankenhauses nervös auf und ab, während Vegeta mit vor der Brust verschränkten Armen an der Wand lehnt. Er beobachtete Bulma aus halb geschlossenen Augen. Seit sie Trunks ins Krankenhaus gebracht hatten waren ein paar Stunden vergangen und bisher hatte ihnen noch niemand sagen können, wie es um ihren Sohn stand.

Vegeta schüttelte den Kopf als er an den Rückflug dachte. Er hatte die ganze Zeit neben seinem Sohn aus der Zukunft gesessen und ihn beobachtet. Die Narben hatten ihn dabei am wenigsten beunruhigt, er selber trug eine ansehnliche Anzahl davon. Nein, es war Trunks abgemagerter Körper der ihm Sorgen bereitete. Offensichtlich hatte er über einen sehr langen Zeitraum nicht genug zu Essen bekommen.

Vegeta wusste wie lebenswichtig regelmäßige Nahrungsaufnahme für einen Saiyan war und das aus eigener Erfahrung. Mehr als zwei Tage ohne zu essen würden ihn erheblich schwächen, nach 4 bis 5 Tagen würde er in ein Koma fallen und nach einer Woche ohne Nahrung wäre er tot. Er konnte nur vermuten, dass seinem Sohn über einen sehr viel längeren Zeitraum gerade genug Nahrung zum Überleben zur Verfügung gestanden haben musste. Aber Trunks war nur zur Hälfte Saiyan, vielleicht würde sein Körper damit besser fertig werden.

Bulma hielt kurz inne um Vegeta einen Blick zuzuwerfen. Er lehnte immer noch bewegungslos an der Wand, die Augen halb geschlossen, offensichtlich tief in Gedanken versunken. Er wirkte nach außen unbeteiligt, aber sie wusste das dem nicht so war. Ein kalter Schauer rann ihr über den Rücken als sie sich an die Szene in der Notaufnahme erinnerte.

Vegeta hatte Trunks gerade auf eine Bahre gelegt und lautstark nach einem Arzt verlangt, aber die Auskunft erhalten, dass zur Zeit kein Arzt frei sei. Ein wütender Saiyan war an sich schon beeindruckend, aber ein wütender Super Saiyan hatte etwas furchterregend an sich. Innerhalb von wenigen Augenblicken war eine junge Ärztin erschienen und hatte sich um Trunks gekümmert. Und nun warteten sie schon seit Stunden auf das Ergebnis der Untersuchungen.

Die Ärztin war zwischendurch erschienen und hatte Vegeta um eine Blutprobe gebeten um eine Vergleichsmöglichkeit mit Trunks Blutprobe zu haben. Bulma hatte ihr zudem noch die Krankenunterlagen ihres Sohnes besorgt, was die Ärztin in einige Verwirrung stürzte. Bulma lächelte. Verständlich. Ein und dieselbe Person, der eine fast 7 Jahre alt und der andere fast schon ein erwachsener Mann und der Vater ein Alien.

Bulma hatte versucht ihr alle zu erklären, aber die Ärztin hatte nur abgewunken. Erklärungen seien nicht nötig, solange sie Vergleichswerte habe. Damit war sie wieder in Richtung Untersuchungsraum verschwunden. Seither war eine Stunde vergangen und Bulma konnte ihre Angst kaum noch unter Kontrolle halten.

Vegeta war ihr auch keine große Hilfe. Seit seinem Wutausbruch in der Notaufnahme benahm er sich so, als würde ihn das Ganze nicht berühren. Auch wenn Bulma wusste, dass er nur seine Rolle spielte und er sich, genau wie sie, Sorgen um ihren Sohn aus der Zukunft machte, sie wünschte er würde sie in den Arm nehmen und ihr sagen, dass alles Gut werden würde. Aber das wahr wohl ein Traum und würde ewig einer bleiben.

Ein leises Räuspern riss beide aus ihren Gedanken und sie blickten in Richtung Tür. Die junge Ärztin hatte gerade den Warteraum betreten und schien nun auf etwas zu warten.

"Mrs und Mr Brief. Würden sie mir bitte in mein Büro folgen?" Ihre Stimme klang ruhig, aber Bulma war der traurige Blick nicht entgangen, den die junge Frau ihr zugeworfen hatte. Schweigend gingen sie und Vegeta der Ärztin hinter her.

Das Büro war klein, aber zweckmäßig eingerichtet. Bulma bemerkt sofort die vielen Fotorahmen auf dem Schreibtisch, aber zu ihrer Überraschung waren es Aufnahmen von Katzen und nicht von Menschen. Die Ärztin lächelte als sie Bulma's Blick bemerkte. Sie drehte ein ganz besonders großes Foto um. Es zeigte ein älteres Ehepaar vor einem Bauernhaus. Zwischen ihnen stand ein junges Mädchen mit einer Katze auf dem Arm.

"Das sind meine Eltern. Mein Vater wollte eigentlich das ich Tierärztin werde, aber ich bin dann *Menschenärztin* geworden. Aber ich möchte mich erst mal vorstellen. Ich bin Dr. Kinu Jones."

"Danke Dr. Jones. Ich glaube ich muss mich nicht mehr vorstellen und ich möchte mich noch einem für den Wutanfall meines Mannes in der Notaufnahme entschuldigen." Bulma atmete tief durch. "Wie geht es unserem Sohn?"

"Ihrem Sohn geht es sehr schlecht. Sein Körper ist erschöpft könnte man sagen. Er hat so gut wie keine Reserven mehr und eigentlich wundert es mich, dass er überhaupt noch am Leben ist."

"Mein Sohn ist ein Saiyan Krieger. Er gibt nicht auf." Aus Vegeta's Stimme klang unendlicher Stolz, aber sein Gesicht war eine ausdruckslose Maske. Die Ärztin nickte nur kurz.

"Wenn die Situation nicht so ernst wäre, würde ich mir gerne erklären lassen, was es mit diesen Saiyan's auf sich hat. Aber im Moment gibt es wichtigeres zu besprechen." Dr. Jones strich sich mit einer fahrigen Bewegung ihre langen schwarzen Haare aus dem Gesicht und rieb sich die Augen, unter denen bereits dunkle Schatten waren.

"Es ist folgendermaßen. Ihr Sohn Trunks war offensichtlich über einen längeren Zeitraum schwerster Folter ausgesetzt."

Bulma's entsetzter Aufschrei unterbrach sie.

"Mrs. Briefs, sie können auch gerne schon auf die Intensivstation zu ihrem Sohn gehen, wenn sie möchten. Sie müssen nicht hier bleiben. Trunks ist zwar bewusstlos, aber ich bin mir sicher er wird ihre Nähe spüren können."

Bulma schüttelte energisch den Kopf. Sie hatte Tränen in den Augen und ihre Kehle war wie zugeschnürt.

"Nein, ich will wissen was ihm zugestoßen ist. Ich bin seine Mutter, .... irgendwie. Ich muss es wissen."

Dr. Jones lächelte sie traurig an und fuhr dann fort.

"Wer auch immer für die Folter zuständig war hatte kein Interesse daran ihn zu töten. Seine Verletzungen wurden medizinisch versorgt, soviel steht fest. Wir haben Operationsnarben gefunden, die keinen anderen Schluss zulassen. Aber diese Verletzungen machen mir keine Sorgen."

"Was einen Saiyan nicht tötet, macht ihn stärker."

"Ich habe keinen Zweifel daran, Mr. Briefs, aber diese Verletzungen hätten ihn auch nicht getötet wenn sie nicht versorgt worden wären. Was mir Sorgen macht ist der massive Flüssigkeitsmangel."

Vegeta zog eine Augenbraue hoch und blickte die Ärztin fragend an.

"Er ist abgemagert weil er nicht genug zu Essen hatte. Das ist alles. Ein Saiyan braucht mehr als ein Mensch. Sorgen sie dafür das er anständig zu Essen bekommt und er ist bald wieder auf den Beinen."

"Vegeta. Lass sie ausreden."

Für einen Augenblick herrschte Stille. Bulma lächelte der Ärztin zu.

"Bitte fahren sie fort, Dr. Jones."

"Der Flüssigkeitsmangel ist ein größeres Problem als der Nahrungsentzug. Ein Mensch kann bis zu 2 Wochen ohne Nahrung auskommen, aber ohne Wasser beginnt nach 2 Tagen ein Delirium und nach 3 Tagen besteht Lebensgefahr. Ihr Sohn hat die Grenze bereits überschritten. Das er noch lebt verdankt er mit Sicherheit ihrem Erbe, Mr. Brief. Aber ich will ihnen keine großen Hoffnungen machen."

Dr. Jones hielt kurz inne um tief durchzuatmen.

"Wir haben ihn an mehrere Infusionen angeschlossen, aber ich befürchte es ist bereits zu spät."

Bulma hatte ihre Hände zu Fäusten geballt, ihre Fingernägel schnitten tief in ihre Handflächen ohne das sie es bemerkte.

"Was meinen sie damit?"

"Wenn dem Körper keine Flüssigkeit zugeführt wird, schalten die Nieren auf Sparbetrieb um. Normalerweise wird das Blut ihn den Nieren von Schadstoffen befreit, die dann mit dem Urin den Körper verlassen. Wenn keine Flüssigkeit da ist, hören sie irgendwann auf zu arbeiten und der Körper wird langsam aber sicher von innen vergiftet. Die Blutwerte ihres Sohnes lassen nur den einen Schluss zu, dass die Nieren bereits nicht mehr richtig arbeiten."

"Nein. Mein Sohn wird nicht sterben. Nicht an so etwas Dummen. Er ist mein Sohn, er ist der Erbe des Thrones von Vegeta-Sei. Er ist ein Prinz, wie sein Vater. Ich lasse nicht zu, dass er an so etwas stirbt."

Vegeta zitterte vor ohnmächtiger Wut und Verzweiflung. Er war aufgesprungen und der Stuhl auf dem er gesessen hatte war nach hinten gefallen. Seine dunklen Augen flackerten wild und unbeherrscht. Er nahm kaum war, wie Bulma neben ihn trat und ihn vorsichtig in den Arm nahm.

"Vegeta. Bitte. Beruhige dich. Dr. Jones tut doch was sie kann. Es ist nicht ihre Schuld. Bitte setzt dich wieder hin."

Ihre flehende Stimme erreichte ihn schließlich und er sah sie verzweifelt an.

"Er ist mein Sohn. Ich lasse nicht zu das er stirbt."

Die ruhige Stimme der Ärztin unterbrach ihn.

"Mr. Brief, genau darüber muss ich mit ihnen sprechen. Bitte, setzten sie sich."

Vegeta warf der Ärztin einen vernichtenden Blick zu, stellte dann aber den Stuhl wieder auf um sich zu setzen. Bulma rückte näher an ihn heran und griff nach seiner Hand. Er bemerkte es, aber er zog sie nicht weg, sondern gab ihr durch einen kurzen Druck zu verstehen, dass er sich wieder unter Kontrolle hatte.

"Mrs. Briefs, Mr. Briefs. Es fällt mir schwer mit ihnen darüber zu sprechen, aber ich muss es tun. Wenn die Nieren bei ihrem Sohn versagen sollten, werden nach und nach die anderen Organe versagen und er wird sterben. Es ist aber möglich, dass sein Herz bereits vorher versagt. Er ist sehr geschwächt und es ist möglich, dass sein Körper einfach nicht mehr die Kraft hat um weiterzuleben." Sie holte tief Luft. "Die Frage die ich ihnen stellen muss lautet: Sollen wir ihren Sohn wiederbeleben, wenn sein Herz versagt oder nicht."

Wieder breitete sich Stille in dem kleinen Büro aus. Bulma hatte ihre Augen geschlossen und nun rannen ihr die Tränen über das Gesicht. Tränen die sie bisher zurückgehalten hatte und die sich nun nicht mehr zurückhalten ließen. Vegeta hatte die Augen ebenfalls geschlossen und alle Farbe war aus seinem Gesicht gewichen. Es dauerte eine Weile bevor er sich gefangen hatte. Seine Stimme kam ihm fremd vor als er schließlich zu sprechen begann.

"Sie wollen dass wir unseren Sohn sterben lassen?"

"Nein, Mr. Brief. Sie lassen ihn nicht sterben. Sie haben ihn hierher gebracht, damit wir alles menschenmögliche tun können um ihn am Leben zu erhalten. Aber es sieht nicht so aus als könnten wir diesen Kampf gewinnen. Die Frage die sie sich stellen sollten ist eher, lassen wir unseren Sohn in Frieden ruhen oder verdammen wir ihn zu einem qualvollen Tod. Patienten die an Nierenversagen sterben, sterben langsam."

"Aber es gäbe doch sicher eine Möglichkeit ihn an eine künstliche Niere anzuschließen, bei Menschen funktioniert so was doch auch.", flüsterte Bulma mit erstickter Stimme.

"Mrs. Briefs, ihr Sohn ist kein Mensch. Ich habe bereits über diese Möglichkeit nachgedacht und auch über eine Transplantation, aber bei der Überprüfung der Blutproben viel mir etwas auf. Er ist weder Mensch noch Saiyan. Eine künstliche Niere funktioniert nur bei Menschen. Sie wäre mit der veränderten Blutzusammensetzung überfordert und eine Transplantation kommt aus den selben Gründen nicht in Frage. Trunks Körper würde jede andere Spenderniere abstoßen. Sie wäre eventuell durchführbar, wenn ihr kleiner Sohn älter wäre. Da es sich nach ihren Erklärungen bei den beiden offensichtlich um dieselbe Person handelt dürfte es keine Abstoßungsreaktion geben. Aber sie werden keinen Arzt finden, der einem 7 jährigen eine Niere entfernt. Das Risiko ist einfach zu groß."

"Ich will ihn sehen." Bulma hatte den Kopf gehoben um der Ärztin in die Augen zu sehen. Ihre ozeanblauen Augen waren noch immer voller Tränen, aber in ihnen leuchtete eine Entschlossenheit, der sich niemand entziehen konnte.

"Bulma."

"Nein Vegeta, versuch nicht mich zurückzuhalten. Bevor ich das entscheide, will ich ihn sehen. Ich will mich selber davon überzeugen, dass , dass, .....", ihre Stimme versagte und wieder liefen ihr haltlose Tränen über die Wangen.

"Selbstverständlich. Wenn sie möchten können wir sofort zu ihm gehen."

Bulma nickte energisch und stand auf. "Ich möchte sofort zu meinem Sohn."

"Dann folgen sie mir bitte." Dr. Jones erhob sich ebenfalls und ging zur Tür, wo sie sich kurz zu Bulma umwandte. "Mrs. Brief, ich wünschte ich könnte mehr tun, aber ich bin nur eine Ärztin und kein Heiler." Wieder lag dieses traurige Lächeln auf ihrem Gesicht. "Die gibt es leider nur im Märchen."

Plötzlich flackerte Hoffnung in Vegeta's Augen auf.

"Bulma, ich muss noch einmal weg. Triff keine Entscheidung bis ich wieder zurück bin. Sorg dafür das er nicht stirbt, egal was passiert."

Er ging entschlossen auf das Fenster zu und öffnete es als ihn Bulma's Wutschrei zurückhielt.

"Was hast du vor? Wo willst du hin? Du herzloser, arroganter Mistkerl. Dein Sohn liegt ihm sterben und du verschwindest einfach und lässt mich alleine zurück?"

Sie griff nach seinem Arm um ihn aufzuhalten, aber er schüttelte sie mühelos ab und verschwand dann ohne zu antworten durch das offene Fenster. Bulma konnte ihm nur vor Wut und Schmerz zitternd hinterher sehen, wie er dunklen Nachthimmel verschwand. Dann wandte sie sich um.

"Lassen sie uns gehen, Dr. Jones. Mein Sohn wartet auf mich."