Dragon Ball/Z/GT Fan Fiction ❯ Wie der Vater so der Sohn ❯ Hoffnung ( Chapter 5 )

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Hoffnung

Vegeta blickte sich verwirrt um. Seit er das Krankenhaus betreten hatte, versuchte er Trunks' Zimmer zu finden. Er war einigen Wegweisern gefolgt, in der Hoffnung zumindest die Notaufnahme zu erreichen und dort die junge Ärztin zu treffen. Bisher jedoch ohne Erfolg. Langsam stieg eine verzweifelte Wut in ihm auf, die sich noch steigerte, als ihm bewusst wurde, dass er die Aura seines Sohnes kaum noch spüren konnte. War er zu spät gekommen? Er bog um eine Ecke und landete wieder am Ausgang. Ein leiser Fluch stahl sich über seine Lippen.

Erneut versuchte er sich auf die Aura seines Sohnes zu konzentrieren um ihn zu finden, aber schließlich gab er es auf. Er musste etwas anderes versuchen. Vielleicht konnte er Bulma's Aura aufspüren. Sie würde bestimmt bei Trunks' auf ihn warten. Natürlich, wieso war er nicht gleich darauf gekommen. Er konzentrierte sich und macht sich dann auf den Weg. Dem Echo ihrer Energie folgend wie einem Leuchtfeuer lief er durch die unendlichen Gänge. Alle seine Sinne waren auf das äußerste angespannt.

Er nahm mehr wahr als ihm lieb war. Er konnte nicht nur Bulma spüren, nein, er spürte jeden anderen Menschen im Krankenhaus. Niedergeschlagenheit machte sich in ihm breit. Er spürte die Angst der Patienten, ihre Schmerzen, die Verzweiflung. Es war lange her, dass er so was gespürt hatte. Und damals hatte er es einfach abgeblockt, hatte es nicht wahrnehmen wollen. Wie oft hatte er Schmerzen und Verzweiflung über andere gebracht und es einfach ignoriert, es nicht wahrnehmen wollen. Aber jetzt hatte er keine andere Wahl. Um Bulma zu finden, um seinen Sohn zu retten, musste er mit offenen Sinnen nach ihr suchen.

Es wurde immer schwerer für ihn, sich auf Bulma's Aura zu konzentrieren. Die Auren der Patienten überlagerten ihre je näher er kam. Für einen Augenblick blieb er stehen und versuchte sein wie wild schlagendes Herz zu beruhigen. Er konnte jetzt keine Pause machen, aber wenn er weiter diesen Schmerz ertragen musste würde er wahnsinnig werden. Es musste einen anderen Weg geben. Er schottete seine Sinne ab und damit verschwand auch Bulma für ihn. Aber er war bereits sehr nahe, dass wusste er.

Ein kurzer Blick auf einen Wegweiser zeigte ihm an, dass er in der Nähe der Intensivstation sein musste. Er folgte dem Pfeil und landete schließlich vor einer großen Tür. Sie war verschlossen. Vegeta überlegte nicht lange und drückte sie mit Gewalt auf. Sogleich ging ein Alarm los, den er jedoch nicht beachtete. Er marschierte den Gang entlang und suchte nach Bulma's Aura, als ihn ein kräftiger Pfleger aufhielt. Bevor der Mann wusste wie ihm geschah, hatte Vegeta ihn gegen die nächste Wand geworfen. Unbeeindruckt ging er weiter. Hier irgendwo musste Trunks sein.

Plötzlich spürte er eine starke Aura, die ihm bekannt vor kam. Misstrauisch blickte er sich um und entdeckte am Ende des Ganges eine Gestalt in einer seltsamen Kleidung, die sich mit jemanden unterhielt. Vegeta beschleunigte seine Schritte. Die beiden Personen wurden auf ihn aufmerksam und die größere von beiden nahm die lächerliche Kopfbedeckung und den Mundschutz ab. Ein wütendes Knurren erfüllte den Gang als er Yamchu erkannte.

"Was willst du hier?"

Vegeta zog die Augenbrauen zusammen und funkelte den jungen Mann warnend an. Dieser hob abwehrend die Arme und ging dabei vorsichtig ein paar Schritte zurück.

"Ich wollte nur wissen wie es Trunks geht. Mehr nicht. Bulma ist bei ihm." Er holte tief Luft. "Außerdem solltest du mir dankbar sein. Ich habe Trunks vorhin das Leben gerettet."

Vegeta riss die Augen auf und starrte den jungen Krieger fassungslos an. Was hatte er da gerade gesagt? Eine Hand schoss vor und griff nach dieser lächerlichen Kleidung. Yamchu wurde vorwärts gerissen und plötzlich war sein Gesicht nur wenige Zentimeter von Vegeta's entfernt.

"Was hast du da gesagt?"

Yamchu schluckte und für einen Moment verschlug es ihm die Sprache. Statt seiner antwortete eine ruhige Frauenstimme.

"Das Herz ihres Sohnes hatte aufgehört zu schlagen. Dieser Mann hat ihn wiederbelebt. Also lassen sie ihn jetzt bitte los."

Vegeta drehte den Kopf um die Frau anzustarren die es gewagt hatte, ihn einfach so anzusprechen. Als er die junge Ärztin erkannte gab er Yamchu frei. Mühsam beruhigte er sich.

"Wo ist er?"

Wortlos wies die Ärztin auf eine Tür. Vegeta griff nach der Klinke, aber eine schmale Hand auf seiner Schulter hielt ihn davon ab, dass Zimmer zu betreten.

"Sie müssen erst sterile Kleidung anlegen, bevor sie das Zimmer betreten dürfen. Kommen sie bitte mit."

Vegeta schüttelte nur den Kopf und drückte energisch die Klinke herunter und war einen Augenblick später eingetreten. Der Anblick der sich ihm bot ließ ihn jedoch mitten in der Bewegung erstarren. Er hatte mit einigem gerechnet, aber nicht damit. Wie Yamchu konnte auch er zuerst nicht glauben, dass diese hilflose Gestalt inmitten all dieser Geräte sein Sohn sein sollte, aber nun, da er ihm so nahe war, konnte er auch seine Aura spüren und diese lies keinen anderen Schluss zu.

Er spürte wie ihn jemand ansah und seine Augen begegneten Bulma's Blick. So viele Emotionen spiegelten sich in ihren blauen Augen, dass er es kaum ertragen konnte. Draußen auf dem Flur konnte er Yamchu mit der Ärztin reden hören, aber es war ihm gleichgültig. Er hatte besseres zu tun. Mit einem Griff schob er einen Stuhl unter die Klinke, so dass man von außen nicht mehr in das Zimmer kommen konnte und ging dann zum Fenster. Zu seinem Pech entdeckte er nirgendwo einen Griff oder eine andere Möglichkeit es zu öffnen.

Bulma beobachtete ihn.

"Wonach suchst du?", fragte sie schließlich.

"Ich will das Fenster aufmachen.", war die mürrische Antwort.

"Wir sind hier auf der Intensivstation. Hier kann man die Fenster nicht so einfach aufmachen."

Vegeta wirbelte herum und sah sie an. Ruhig erwiderte sie seinen Blick.

"Aber ich muss das Fenster aufmachen. Dende wartet da draußen."

Hoffnung flackerte in Bulma's Augen auf.

"Dende? Du bist zu ihm geflogen und hast ihn hergebracht? Vegeta. ....."

Tränen stiegen in ihren Augen auf, aber bevor sie weiterreden konnte wurde sie von einem leisen Klopfen am Fenster unterbrochen. Dende schwebte auf der anderen Seite und winkte kurz zu ihr rüber. Bulma strahlte ihn dankbar an. Ihr Blick irrte suchend durchs Zimmer und blieb dann an einem Schalter neben der Tür hängen. Einen Augenblick später war sie dort und betätigte ihn. Langsam fuhr die Scheibe herunter.

Dende landete neben Trunks' Bett. Besorgnis spiegelte sich in seinen Augen wieder als er langsam die Hände hob und sich auf seine Heilkraft zu konzentrieren begann. Schließlich schloss er die Augen und seine Hände strahlten in diesem eigentümlichen warmen Licht das für die heilende Magie so kennzeichnend war.

Langsam wich die unnatürliche Blässe aus Trunks' Gesicht. Sein Atem wurde ruhiger und der Herzmonitor zeigte bald einen regelmäßigen und kräftigen Herzschlag an. Als Dende seine Hände zurückzog spielte ein entspanntes Lächeln um Trunks' Lippen. Der junge Namekianer wandte sich Bulma zu. Sie war wieder an das Bett getreten und hatte eine der schmalen Hände in ihre genommen. Dende's heilkräftige Magie hatte innere Verletzungen geheilt und Trunks Kraft gegeben, aber abgesehen davon sah sein Körper noch immer so hager und zerbrechlich aus wie vorher.

"Er schläft jetzt. Mach dir keine Sorgen."

Dende lächelte Bulma zuversichtlich zu, bevor er zum offenen Fenster zurückging. Er zögerte kurz und blickte sich noch einmal um.

"Du hast mir was versprochen, Vegeta. Vergiss es nicht."

"Ich werde es nicht vergessen. Sag mir nur wie und wann und ich werde es tun."

In Vegeta's dunklen Augen glühte Ärger auf. Er hatte Dende's Rätselsprüche langsam satt. Wie sollte er seinen Sohn heilen? Dende würde ihm schon sagen müssen, was er von ihm erwartete. Der junge Gott nickte einfach nur als Antwort und verließ dann das Zimmer wie er es betreten hatte.

Vegeta sah ihm nachdenklich hinterher und schloss dann das Fenster. Auf der anderen Seite der Tür konnte er noch immer Yamchu mit der Ärztin sprechen hören. Wahrscheinlich versuchte dieser Dummkopf sich an sie ran zu machen. Er grinste in sich hinein und schob vorsichtig den Stuhl zurück um dann mit einem Ruck die Tür aufzureißen.

Yamchu sprang erschrocken zurück und stolperte dabei. Bevor er reagieren konnte landete er ziemlich unsanft auf seinem verlängerten Rücken. Dr. Jones zog nur eine Augenbraue hoch und warf dem grinsenden Sayian einen müden Blick zu. Ohne ihn weiter zu beachten ging sie an ihm vorbei ins Zimmer. Mit ein paar Schritten war sie an Trunks' Bett und überprüfte die Geräte. Als könne sie die Ergebnisse ihrer Untersuchung nicht glauben, überprüfte sie die Werte gleich noch mal.

"Was ist hier passiert?"

Bulma's Antwort auf die perplexe Frage der Ärztin war ein Lächeln aus dem ihre ganze Erleichterung sprach. Dr. Jones warf Vegeta einen fragenden Blick zu. Dieser lehnte mit verschränkten Armen an der Wand und auf seinem Gesicht war keine Gefühlsregung zu erkennen. Auch Yamchu, der sich inzwischen aufgerappelt hatte und nun neben ihr stand, lächelte die junge Ärztin nur verlegen an. Bulma räusperte sich und antwortete dann leise.

"Verbuchen sie es einfach unter Wunder, Dr. Jones."

Die Ärztin schüttelte nur den Kopf und blickte einen Augenblick angestrengt auf den Boden.

"Wie oder was auch immer hier passiert ist, an Wunder glaube ich nicht. Aber sie wollen mir offensichtlich nicht die Wahrheit sagen." Sie hielt einen Moment inne um auf eine Antwort zu warten, die nicht kam. Dann fuhr sie fort. "Trunks wird in jedem Fall noch ein paar Tage zur Beobachtung hier bleiben müssen."

"Ich bleibe bei ihm." Bulma strich ihrem erwachsenen Sohn vorsichtig über die scharf hervortretenden Wangenknochen. Ein verärgertes Knurren kam aus Vegeta's Richtung.

"Und ich soll mich dann wohl zuhause um die kleine Nervensäge kümmern, was? Kommt nicht in Frage. Ich habe besseres zu tun."

Bulma währe beinahe in Lachen ausgebrochen. Vegeta stand noch immer mit verschränkten Armen an der Wand und funkelte sie verärgert an. Manchmal fragte sie sich, wer von ihren beiden *Männern* der kindischere war. Und nun hatte sie drei von der Sorte. Nein, dass stimmte nicht. Ihr Sohn aus der Zukunft hatte sich nie kindisch benommen. Im Gegenteil, er war ihr sogar zu ernst gewesen. Eine leichte Traurigkeit schlich sich in ihr Herz und auch Ärger über Vegeta.

"Wenn du mit dem Kleinen nicht fertig wirst, schick ihn zu Chi Chi. Die hat zwei von der Sorte und beklagt sich auch nicht. Und dabei ist sie nur ein schwacher Mensch und kein Sayian Krieger."

"Wenn dieser Schwächling hier bleibt, bleibe ich auch hier."

Bulma verdrehte nur die Augen und zwinkerte ihrem langjährigen Freund zu. Yamchu fröstelte als er Vegeta's Blick bemerkte. Und gleichzeitig wunderte er sich. Bulma schien keine Angst zu haben, kein bisschen. Er war sich sicher, hätte er es gewagt auch nur ansatzweise so mit dem Prinzen der Sayians zu sprechen, er wäre inzwischen tot oder würde sich wünschen tot zu sein. Und er wollte ihn auf keinen Fall noch provozieren.

"Ich wollte sowie so gehen, Bulma. Ruf mich an wenn du was brauchst oder ich was für dich oder Trunks tun kann. Und ich meine beide damit." Yamchu beugte sich kurz über die schlafende Gestalt im Bett. "Auf bald, Trunks."

Bulma blickte Yamchu nachdenklich hinterher, als dieser das Zimmer verließ. So ernst kannte sie ihn nicht. Dann fiel ihr Blick auf Vegeta, der noch immer unverändert an der Wand lehnte.

"Yamchu ist weg. Also?"

Wortlos stieß sich Vegeta von der Wand ab und verließ den Raum. Er würde die kleine Nervensäge gleich morgen früh bei Chi Chi abliefern. Auch wenn es ihm nicht gefiel, dass Kakarot's jüngster Sohn und sein Sohn durch eine tiefe Freundschaft verbunden waren, im Moment sah er keine andere Lösung. Er durfte sein Training nicht vernachlässigen und Bulma würde die nächsten Tage das Krankenhaus mit Sicherheit nicht verlassen. Und Kakarot's Frau hatte in der Tat mehr Erfahrung im Umgang mit Rabauken Marke Halber-Saiyan als er. Ein zufriedenes Lächeln spielte um seine Lippen, als er das Krankenhaus verließ und in Richtung Capsule Corporation davon flog.

Dende stand kopfschüttelnd am Rande seines Himmelspalastes und beobachtete den Prinzen der Saiyans aufmerksam.

"Vergiss es nicht, Vegeta. Dein Sohn wird dich brauchen und nur du kannst ihm helfen."