Dragon Ball/Z/GT Fan Fiction ❯ Wie der Vater so der Sohn ❯ Konfrontation ( Chapter 12 )

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Konfrontation

Trunks blickte sich in seinem Zimmer um: ein Bett, ein kleines Schränkchen neben dem Bett mit einer Lampe, eine Kommode, ein Schrank und vor dem Fenster eine kleine Sitzecke mit einem Sessel. Es war nicht viel, aber immer noch gemütlicher als das Zimmer im Krankenhaus.

Er seufzte tief auf. Er war froh nicht mehr in der Klinik zu sein, wo er die ganze Zeit unter der Aufsicht der Ärzte und der Schwestern gestanden hatte. Seine wundersame Heilung hatte sich schnell herumgesprochen und die Tatsache, dass sich die berühmte Bulma Briefs persönlich um sein Wohlergehen gekümmert hatte, war auch nicht gerade hilfreich gewesen. Die Ärzte hatten sich geradezu darum gerissen ihn behandeln zu dürfen und waren mehr als enttäuscht gewesen, als er sie wütend aus dem Zimmer geworfen hatte. Die Schwestern waren noch penetranter gewesen. Ständig war eine von ihnen gekommen und hatte ihn nach seinen Wünschen gefragt. Es hatte ihn nicht wenig Selbstbeherrschung gekostet, sich nicht einfach mit einer kleinen Ki-Explosion ein wenig Ruhe zu verschaffen. Aber letztendlich hatten es dann doch wohl alle begriffen, dass er keine Hilfe wünschte und auch keine brauchte.

Er grinste leicht als er sich daran erinnerte, wie er die nervigste der Krankenschwestern davon überzeugt hatte, dass er im Vollbesitz seiner Kräfte war. Das geschockte Gesicht der jungen Frau, als er mit nur einem lächerlich leichten Schlag ein Loch in die Wand geschlagen hatte, war ihm Entschädigung genug gewesen.

Das Grinsen wurde zu einem Lächeln, er sich an die sanften Augen der jungen Ärztin erinnerte. Wie hieß sie doch? Kinu, Dr. Kinu Jones. Er war froh, dass sie seinen Ausbruch nicht mitbekommen hatte. Im Gegensatz zu den anderen Ärzten hatte sie ihm einfach nur zugehört. Sie hatte nichts von ihm verlangt, keine Blutprobe, kein Test, sie hatte einfach nur dagesessen. Hatte sie ihn verstanden? Hatte sie verstanden, was er versuchte zu vergessen? Es hatte den Anschein. Er begann sich zu fragen, wie viel Bulma ihr wohl erzählt hatte.

Aus den Lächeln wurde ein leises, glucksendes Lachen bei der Erinnerung an den Gesichtsausdruck mit dem sie ihren Piepser angesehen hatte. So als würde sie das Ding am liebsten in die nächste Müllpresse schmeißen. Und das Teil war natürlich genau in dem Moment losgegangen als .... ja, als was? Als er dabei war ein Riesendummheit zu machen? Er hatte ihre Hand geküsst, die Hand die sein Leben gerettet hatte. Eine Hand, an der mit Sicherheit genauso viel Blut klebte wie an seinen, wenn auch aus anderen Gründen.

Gedankenverloren machte Trunks sich daran den Schrank auf seinen Inhalt hin zu überprüfen. So wie er Bulma kannte, hatte sie mit Sicherheit dafür gesorgt, dass er genügend Kleidung vorfinden würde um jeden Tag im Jahr etwas anderes tragen zu können. Sie hatte ihm ja auch etwas mit ins Krankenhaus gebracht.

Trunks blickte an sich herunter. Seine Jeans wurden nur durch einen Gürtel daran gehindert dem Gesetzt der Schwerkraft zu folgen und über seine mageren Hüften zu rutschen und das Sweatshirt schlabberte um seinen schmächtigen Oberkörper wie ein Zelt. Es würde eine Zeit dauern, bis er wieder ein einigermaßen normales Gewicht hatte. Bulma's Mutter hatte ihm sofort bei Ankunft versprochen, alle seine Lieblingsgerichten für ihn zu kochen, aber er brauchte mehr als nur ein paar gute Mahlzeiten um wieder in Form zu kommen. Entschlossen griff er nach einem Trainingsanzug und verschwand im Bad.

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Bulma hob verwundert den Kopf, als das vertraute Brummen der Gravitationskapsel an ihr Ohr drang. Über dem dumpfen Brummen konnte man noch ein Hämmern und Wummern hören. Bulma kniff die Augen zu Schlitzen zusammen. Irgendjemand trainierte eindeutig in der Gravitationskammer. War das etwa Vegeta? Sie hatte ihn kurz nach ihrer Rückkehr zu ChiChi geschickt um Trunks abzuholen und eigentlich konnte er noch nicht wieder da sein. Aber wer sonst würde sich in Vegeta's Allerheiligstes wagen? Doch höchstens sie selber und ihr Vater. Bulma schüttelte den Kopf. Nein, ihr Vater arbeitete in einem anderen Labor an einer neuen Erfindung, dessen war sie sicher. Doch bevor sie ihren Gedankengang zuende bringen konnte ertönte aus Richtung Gravitationskapsel ein schriller Schmerzenschrei. Ohne einen Augenblick zu zögern stürmte sie aus ihrem Labor.

Auf dem Weg zum Trainingsraum fiel ihr als erstes auf, dass es wieder still war. Die Generatoren brummten nicht mehr und auch das Geräusch von reflektierten Energiebällen war nicht mehr zu hören. Das konnte zwei Gründe haben. Entweder hatte die Person, die ohne Vegeta's Erlaubnis sein Heiligtum betreten hatte, dieses wieder verlassen und dabei alles ausgestellt oder die Notsicherung war angesprungen. Diese sprang automatisch an, wenn sich die Person, die in der Gravitationskapsel trainierte, länger als 60 Sekunden nicht mehr bewegte hatte. Dann wurden die Generatoren automatisch heruntergefahren und die Trainingssequenz beendet. Sie hatte dieses Programm installiert, als Vegeta angefangen hatte mit ihrem kleinen Sohn zu trainieren.

Bulma stoppte vor der gesicherten Tür. Die Schwerkraft war noch nicht normal und so blieb ihr nichts anderes übrig als einen Augenblick zu warten. Sie spähte durch das kleine Fenster in den runden Raum. Es dauerte einen Augenblick, bis sich ihre Augen an das trübe Dämmerlicht gewöhnt hatten und dann sah sie einige Roboter am Boden liegen. Sie waren verbeult und qualmten leicht. Sie kniff die Augen zusammen und blickte sich weiter suchend um. Wer hatte denn geschrieen? Dann sah sie aus den Augenwinkeln eine Bewegung.

Eine menschliche Gestalt rappelte sich langsam hoch und stützte sich dabei an der Wand ab. Von ihrer Position aus konnte Bulma noch immer nicht erkennen, wer es war, aber die Person tastete sich langsam auf den Ausgang zu. Endlich ertönte ein erlösendes "Ping", dass anzeigte, dass sie den Raum gefahrlos betreten konnte. Schwungvoll öffnete sie die Tür und stürmte hinein, nur um gleich darauf zu einer Salzsäule zu erstarren. Doch die Erstarrung hielt nicht lange an.

"Trunks!"

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Vegeta befand sich auf dem Rückflug. Trunks folgte ihm lustlos in einigem Abstand. Die Ankündigung, wieder nach Hause zu müssen, hatte ihm die Laune gründlich vermiest. Jetzt musste er auch noch unter einem Dach mit diesem Typen aus der Zukunft leben. Das ginge ja noch, aber sowohl Son Gohan als auch Vegeta sprachen von seinem erwachsenen Ich wie von einem Helden. Kaum hatte Vegeta nämlich das kleine Haus betreten, war Son Gohan auf ihn zugestürmt und hatte sich nach dem jungen Mann erkundigt. Und dann hatten beide kurz aber intensiv in Erinnerungen geschwelgt, auch wenn Vegeta die meiste Zeit über nur geschwiegen und Son Gohan das Reden überlassen hatte. Wie tapfer der Junge aus der Zukunft doch gewesen sei und wie mutig er gegen die Androiden gekämpft hatte und welch furchtbares Schicksal ihn wohl wieder in ihre Zeit verschlagen hätte. Trunks hätte sich am liebsten übergeben und ihnen von dem kleinen Zwischenfall im Krankenhaus erzählt und davon, wie unhöflich und gemein dieser angebliche "Held" doch war. Aber andererseits hatte er keine Lust noch nachträglich für den kleinen Ausflug bestraft zu werden. ChiChi würde ihnen beiden den Kopf abreißen und Vegeta würde ihr mit Sicherheit dabei behilflich sein.

Trunks warf seinem Vater einen scheuen Blick zu. Vegetas Gesicht war verschlossen, der Mund eine harte Linie und die Augen brannten in einem wilden Feuer. Trunks kannte diesen Gesichtsausdruck zur Genüge. Er bedeutete im allgemeinen, dass sein Vater sich wieder wochenlang in der Gravitationskammer einschließen und wie ein Wahnsinniger trainieren würde. Und er konnte sich auch denken warum. Schließlich schien dieser Trunks aus der Zukunft die Grenze vom Supersaiyajin Level 2 überschritten zu haben und nun noch stärker zu sein als sogar Son Gohan. Und das war eine Herausforderung, die sein Vater unmöglich einfach so hinnehmen konnte. Schweigend flogen sie in Richtung Heimat.

Das plötzliche Aufflackern unkontrollierter Energie erregte ihre Aufmerksamkeit. Trunks stutzte verblüfft. Die Aura kam ihm unglaublich vertraut vor und er spürte wie sein eigener Körper auf eine merkwürdige Art und Weise reagiert. Es war so, als würde er von außen gezwungen seine eigene Energie zu aktivieren und zu mobilisieren, so als wolle diese fremde und doch vertraute Aura ihn zwingen sich ihrem Level anzupassen. Trunks zuckte erschrocken zusammen und versuchte die Kontrolle über seinen Körper zurückzugewinnen, als der Kontakt auch schon abbrach. Schwer atmend blieb er in der Luft schweben und blickte seinen Vater unsicher an.

"Was war das?"

Vegeta schüttelte verwirrt den Kopf. Für einen Moment hatte er den Eindruck gehabt, als würde Trunks zum Supersaiyajin werden. Aber dieser Anschein hatte sich zu schnell wieder verflüchtigt, als das er sich dessen wirklich sicher sein konnte. Die Energie, die er allerdings zuvor verspürt hatte, war eindeutig die eines Supersaiyajin gewesen. Und diese Aura kannte er nur zu gut. So kurz dieses Aufflackern auch gewesen war, die Aura des Jungen aus der Zukunft hatte sich tief in sein Gedächtnis eingebrannt und ebenso ihr Erlöschen als Cell dieses junge Leben mit einem einzigen Schuss beendet hatte.

Er fühlte wie sich sein Herzschlag beschleunigte. Sollte das plötzliche Verlöschen der Energie bedeuten, dass der Junge wieder in Gefahr war? Er streckte seine Fühler aus und beruhigte sich schnell wieder, als er die schwache aber trotzdem eindeutige Signatur spürte. Trunks war nur erschöpft, nicht in Gefahr. Trotzdem wollte er so schnell wie möglich zurück um herauszufinden, was vorgefallen war. Ohne auf seinen kleinen Sohn zu achten wurde er zum Supersaiyajin und schoss in Richtung Capsule Corporation davon.

Trunks blickte seinem Vater verwirrt und verletzt nach. Sicher, er würde den Weg auch alleine finden, aber dass dieser ihn so einfach zurückließ schmerzte doch sehr. Was war denn auf einmal so wichtig, dass Vegeta ohne sich auch nur umzusehen davonflog, als wäre ihm eine Horde wütender Monster auf den Fersen? Sollte zuhause etwa was passiert sein?

Er wusste das zwischen seinem Vater und seiner Mutter ein besonderes Band bestand. Mehr als einmal hatte er erlebt, wie sie sich ohne Worte zu verständigen schienen. Hatte seine Mutter etwa auf diese Art und Weise um Hilfe gerufen? Hatte sie jemand angegriffen? Hatte er deshalb diesen unheimlichen Energieanstieg verspürt? Angst schnürte ihm plötzlich die Kehle zu und Tränen traten ihm in die Augen. Aber die Angst wurde schnell zur Wut, als er sich klar machte, dass seine Mutter alleine und schutzlos zuhause auf ihn wartete. Er ballte die Hände zu Fäusten und ein dumpfes, tiefes Knurren rang sich aus seiner Kehle. Niemand sollte es wagen, seiner Mutter weh zu tun. Entschlossen sammelte er alle seine Kräfte und konzentrierte sich. Er folgte Vegeta so schnell es ihm möglich war.

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Vegeta stürmte ins Haus und stoppte nur kurz um sich zu orientieren. Überrascht zog er eine Augenbraue hoch als er laut und deutlich Bulma schimpfen hörte. Er konnte zwar den genauen Wortlaut nicht ausmachen, aber der Tonfall war ihm nur zu bekannt. So sprach sie nur, wenn sie in Sorge war und dieses hinter einem Wutanfall versteckte. Als er nach ihrer Aura suchte, stellte er zu seiner Verblüffung fest, dass sich Trunks Aura in ihrer Nähe befand. Gleichzeitig konnte er Trunks aber auch noch außerhalb des Hauses wahrnehmen. Er fluchte leise vor sich hin, als er sich in die Richtung aufmachte, aus der er Bulma's Stimme hörte. Dabei wurde er das unangenehme Gefühl nicht los, dass es noch Probleme damit geben würde, dass sein Sohn aus der Zukunft und sein Sohn aus der Gegenwart nun in der selben Zeit waren.

Er brauchte nicht lange um die beiden Gesuchten zu finden. Bulma stand, die Fäuste in die Taille gestemmt, vor dem jungen Mann aus der Zukunft und schimpfte wie ein Rohrspatz. Nun konnte Vegeta auch verstehen, was sie so aufgebracht hatte. Offensichtlich hatte sich Trunks in die Gravitationskammer geschlichen um zu trainieren und sich dabei wahrscheinlich verletzt.

Vegeta grinste in sich hinein. Das erinnerte ihn an eine ähnliche Szene, die sich zwischen ihm und Bulma abgespielt hatte. Nach der Warnung vor den Androiden hatte er wie ein Besessener trainiert und dabei die Kapsel zerstört. Er war in seinem Bett wieder zu sich gekommen, nachdem er in den Trümmern bewusstlos zusammengebrochen war. Bulma hatte einen Anfall bekommen, als er sofort wieder mit dem Training angefangen hatte. Aber das hatte ihn nicht davon abgehalten, seinen Körper immer weiter bis an die Grenzen des möglichen und darüber hinaus zu fordern.

Er spürte, wie sich ein warmes Gefühl in seinem Inneren ausbreitete. Ein Gefühl, dass er nur als Stolz bezeichnen konnte. Kaum genesen und schon wieder am trainieren. Dies war wirklich sein Sohn, ein wahrer Saiyajinkrieger genau wie sein Vater. Jetzt musste er nur noch Bulma davon überzeugen den jungen Mann in Ruhe zu lassen. Trunks würde schon wissen, was er sich zumuten konnte und was nicht. Das sein eigener kleiner Sohn hinter ihm stand bemerkte er nicht, als er auf seine streitbare Gefährtin zuging.

"Lass den Jungen trainieren, wenn er will. Und hör auf, dich wie ChiChi aufzuführen. Er ist ein Saiyajin und dazu noch der Sohn des Prinzen der Saiyajin."

Vegeta wollte Bulma zur Seite schieben um an ihr vorbei in den Trainingsraum zu gehen, aber ein eisiger Blick aus tiefblauen Augen stoppte ihn.

"Es ist mir egal, ob er ein Saiyajin ist oder nicht. Er kommt gerade aus dem Krankenhaus und muss sich noch schonen. Anstatt mir in den Rücken zu fallen solltest du mir lieber helfen ihn davon zu überzeugen, es langsam angehen zu lassen."

Vegeta verschränkte die Arme vor der Brust und erwiderte ihren Blick mit derselben Intensität.

"Ich werde mit ihm trainieren und du wirst uns nicht daran hindern. Er ist schließlich kein Weichling sondern ein Krieger. Und ich bin stolz auf ihn."

Mit diesen Worten schob er seine vor Wut schäumende Gefährtin endgültig zur Seite, nickte Trunks zu und betrat die Gravitationskammer. Bulma konnte nur hilflos mit ansehen, wie der junge Mann seinem Vater folgte und dann, ohne sich noch einmal umzudrehen, die Tür schloss. Bald darauf war das Brummen der Generatoren wieder zu hören und Augenblicke später war das Zischen von Energieschüssen zu vernehmen.

Bulma drehte sich resigniert um und blickte in die aufgerissenen und tränenerfüllten Augen ihres kleinen Sohnes, der mit starrem Blick die Tür zur Gravitationskammer fixierte. Sie ging auf ihn zu und berührte ihn vorsichtig an der Schulter.

"Was hast du denn, mein Liebling?"

Er schien sie nicht zu hören, sondern ganz auf etwas anderes konzentriert zu sein. Sein Blick wich nicht von dem kleinen Fenster der geschlossenen Tür durch das man gelegentlich die Umrisse eines der beiden Kämpfer sehen konnte. Als ihm die ersten Tränen über die Wangen rollten, wischte er sie hektisch weg und bemerkte erst in diesem Moment seine vor ihm kniende Mutter.

"Trunks? Was ist denn los? Hast du dich mit Son Goten gestritten?"

"Nein. Es ist alles in Ordnung."

Er schüttelte den Kopf, drehte sich weg und ging den Gang wieder zurück in die Richtung aus der er gekommen war. Er wollte jetzt nur noch auf sein Zimmer und seine Ruhe haben.

Bulma seufzte tief auf. Sie wusste das mit dem Jungen was nicht stimmte, aber wenn er nicht sprechen wollte, dann würde er auch nicht sprechen. Diesen Dickkopf hatte er von seinem Vater geerbt. Und offensichtlich hatte der erwachsene Trunks auch eine gute Portion davon mitbekommen. Kaum war er auf den Beinen musste er schon wieder unter härtesten Bedingungen trainieren. Sie verstand einfach nicht, wie Vegeta so eine Verantwortungslosigkeit tolerieren konnte. Nein, er tolerierte sie nicht nur, er förderte sie auch noch. Aber was konnte sie dagegen tun? Nichts. Aber zumindest würde sie dafür sorgen, dass die beiden eine anständige Mahlzeit erwartete, wenn sie eine Pause machten. Sie musste nur ihrer Mutter Bescheid sagen. Die würde schon alles regeln.

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Trunks warf sich auf sein Bett und ließ den Tränen freien Lauf. Wütend und verzweifelt begann er auf sein Kissen einzuschlagen. Er war es gewohnt, dass sein Vater ihn die meiste Zeit vernachlässigte und ihm nur dann etwas Beachtung schenkte, wenn sie zusammen trainierten, aber so ignoriert zu werden tat ihm unendlich weh. Er hatte das Gefühl gehabt, gar nicht zu existieren, als sich sein Vater mit seiner Mutter stritt. Alles drehte sich auf einmal nur noch um diesen anderen Trunks. Und dann hatte sein Vater noch gesagt, dass er stolz auf diesen Trunks sei. Zu ihm hatte er so etwas noch nie gesagt. Immer hieß es nur, er sei zu schwach, zu klein, er müsse stärker werden. Egal wie er sich auch anstrengte, seinem Vater war nichts gut genug. Und dann kam da dieser Typ aus der Zukunft an, schleppte sich halbtot ohne Erlaubnis in das Allerheiligste und wurde dafür auch noch gelobt? Mit einem tränenerstickten Wutschrei griff er sein Kissen und schmiss es gegen die nächste Wand.

Das Kissen platzte auf sobald es die Wand traf und ein Schauer aus weißen Federn wirbelte durch das Zimmer. Aber Trunks beachtete es nicht. Heftig atmend und leise schluchzend hockte er sich im Schneidersitz auf sein Bett und schlang die Arme um seine Körper. Dann begann er seinen Körper im Rhythmus seiner Schluchzer hin und her zu wiegen. Tränen rannen ihm ungehindert und unbeachtet über das Gesicht.

"Das ist gemein. Das ist gemein. Das ist gemein. Das ist gemein. Das ist gemein."

Wie ein Mantra murmelte er diesen Satz immer und immer wieder vor sich hin, bis er vor Erschöpfung einschlief.

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Es war bereits Abend, als Trunks wieder erwachte. Verschlafen rieb er sich die Augen und blinzelte in das warme Licht der untergehenden Sonne. Sein Magen knurrte unüberhörbar. Kein Wunder, schließlich hatte er seit dem Frühstück nichts mehr gegessen. Mit einem Seufzer stand er auf und verschwand kurz im Bad um sich das Gesicht zu waschen. So verheult, wie er bestimmt aussah wollte er sich seinem Vater nicht zeigen. Und dieser andere Trunks sollte ihn schon gar nicht so sehen.

Etwas später tapste er leise die Treppen zum Wohnbereich hinunter und blieb dann wie angewurzelt in der Küchentür stehen. Seine Großmutter war dabei eben jenem anderen Trunks den Teller wieder aufzufüllen und schien ihn gar nicht zu beachteten. Dabei redete sie die ganze Zeit auf ihn ein und stellte ihm tausend Fragen.

"Hast du auch genug zu essen, mein Junge? Möchtest du noch etwas anderes? Und wie sieht es mit Nachtisch aus? Eiskrem oder lieber Pudding? Oder möchtest du beides? Ich habe auch noch Kuchen da. Schmeckt es dir denn? Es ist genug da. Iss ruhig alles auf. Du kannst auch noch die Portion von meinem kleinen Enkel haben. Er schläft wohl noch. Das hier ist übrigens sein Lieblingsgericht. Ich mache ihm dann irgendetwas anderes."

Das versetzte ihm einen schmerzhaften Stich mitten ins Herz. Normalerweise überschlugen sich doch seine Großeltern immer vor Freundlichkeit wenn sie ihn nur sahen. Sein Großvater baute ihm ein neues Spielzeug nach dem anderen und seine Großmutter ließ keine Gelegenheit aus um ihn mit Leckerbissen vollzustopfen. Und nun stand er gut sichtbar in der Küchentür und alles was zählte war wieder nur dieser andere Trunks.

Er ballte seine kleinen Hände zu Fäusten und drehte sich abrupt um. Nein, dass wollte er sich nicht weiter ansehen. Es verursachte ihm eine unangenehme Übelkeit, mitzuerleben, wie seine geliebte Oma so einen Aufstand um diesen Kerl machte. Er beschloss auf sein Zimmer zurückzukehren und dort zu bleiben, bis er sich sicher sein konnte, seinem anderen Ich nicht über den Weg zu laufen.

Als das konstante Brummen der Generatoren der Gravitationskammer wieder anschwoll machte er sich erneut auf den Weg zur Küche. Sie war leer. Mit einem leisen Seufzen öffnete Trunks den Kühlschrank und schnappte sich was auch immer ihm essbar erschien. Kurz darauf stapelten sich auf dem Tisch leere Schüsseln und Teller und Trunks lehnte sich satt in seinem Stuhl zurück. Eine angenehme Ruhe machte sich langsam in ihm breit und er entspannte sich. Einen vollen Magen zu haben war doch ein sehr angenehmes Gefühl.

Das plötzlich lauter werdende Dröhnen und Brummen aus dem Trainingsraum drang bis in die Küche. Mit einem wütenden Knurren sprang Trunks mit geballten Fäusten auf und stürmte zur Gravitationskammer. Sollte das etwa die ganze Nacht so weitergehen? Konnte dieser Kerl überhaupt keine Rücksicht nehmen? Was wollte der eigentlich noch? Ihn in den Wahnsinn treiben?

Trunks hämmerte wütend auf die geschlossene Tür ein und vernahm befriedigt, wie die Generatoren langsam heruntergefahren wurde. Er trat vorsichtshalber einen Schritt zurück, als die Tür langsam geöffnet wurde und ein sehr wütender Trunks auf ihn herunter sah.

"Was willst du?"

Trunks sah seinem erwachsenen Ich fest in die Augen. Auch wenn der Tonfall des Älteren nichts gutes verhieß, einschüchtern ließ er sich nicht. Schließlich war er mit Vegeta aufgewachsen und dass hatte ihn abgehärtet.

"Was ich will? Ich lebe hier. Das hier ist mein Haus. Ich gehöre hierher. Ich sollte dich eher fragen, was du hier willst."

Er verschränkte die Arme vor der Brust, wie er es von seinem Vater kannte und funkelte den jungen Mann vor ihm aufgebracht an. Der reagierte nur mit dem Hochziehen einer Augenbraue, dann verzog er den Mund zu einem spöttischen Grinsen.

"Wenn du trainieren willst, komm rein. Aber beschwer dich nicht, wenn du mit der Schwerkraft nicht klar kommst."

Damit drehte sich der Ältere um und ging zum Kontrollpult. Trunks folgte ihm zögernd, schloss aber die Tür hinter sich. Skeptisch verfolgte er, wie der junge Mann die Tastatur bediente. Er hatte ein ungutes Gefühl, aber jetzt konnte er nicht mehr zurück. Als der Ältere sich plötzlich zu ihm umdrehte und ihn mit harten blauen Augen fixierte zuckte er kurz überrascht zusammen.

"Bei welcher Schwerkraft trainierst du?"

Trunks grinste ihn breit an.

"300g. Ich bin kein Weichling."

Die Antwort des anderen bestand aus einem verächtlichen Schnauben. Dann flogen dünne Finger über die Tastatur und die Schwerkraft begann sich langsam wieder aufzubauen. Aus Öffnungen in den Wänden schossen neue Trainingsroboter und flogen in Warteposition.

"Wieso Trainingsroboter? Du kannst doch gegen mich kämpfen."

Ein harsches Lachen echote durch den Raum. Trunks ballte die Fäuste. Der Ältere hatte es nicht einmal für nötig gehalten sich umzudrehen und ihn anzusehen. Er fühlte Wut ihn sich aufsteigen. Eine heiße wilde unkontrollierte Wut, der er nur auf eine einzige Art und Weise Luft machen konnte. Er griff den Älteren, einen lauten Kampfschrei ausstoßend, an.

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Vegeta hatte sich nach einem intensiven Training in sein Zimmer zum Meditieren zurückgezogen. Im Geiste rief er sich alte Kämpfe ins Gedächtnis, um sie wieder und wieder durchzuspielen und zu analysieren. Welche Taktik hatte sein Gegner angewendet, wie hatte er reagiert, was hätte er anderes, besser machen können um noch schneller zu siegen. Fragen die er auf diese Weise zu beantworten versuchte. Es war wichtig, die volle Kontrolle über seinen Körper zu haben, aber Vegeta war ein Krieger, der sich nicht nur auf seine Körperkräfte verließ. Die Strategie eines Kampfes war für ihn genauso entscheidend.

Den Kampf gegen Freezer hatte er verloren, weil dieser am Ende doch stärker war. Aber sich von Krillin verletzten und dann von Dende heilen zu lassen um stärker zu werden, war trotzdem eine Taktik gewesen, auf die er stolz war. Und durch seinen Tod und die anschließende Wiedergeburt war seine Kraft noch weiter angestiegen.

Er verzog unwillig das Gesicht, als er sich an die unglaubliche Energiesignatur erinnerte, die er kurz nach Trunks Ankunft wahrgenommen hatte. Das war nicht mehr die Energie eines doppelten Supersaiyajin, dass ging weit darüber hinaus. Allein mit Training hätte der junge Mann das nicht erreichen können und die Narben auf seinem Körper sprachen eine überdeutliche Sprache. Was war nur geschehen? Aber solange Trunks nicht von selber davon sprach, würde diese Frage wohl unbeantwortet bleiben. Und das Traumbild, das Meister Kaio ihm gezeigt hatte, machte auch keinen Sinn.

Verärgert, dass er sich in seiner Meditation hatte ablenken lassen, konzentrierte sich Vegeta erneut und versenkte sich wieder in eine tiefe Trance. Er verspürte nur am Rande, wie sich plötzlich zwei identische Energiesignaturen aufbauten. Dass dieses bedeutete, dass seine beiden Söhne sich bekämpften, nahm er nicht wahr.

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Aber jemand anderes, der den jungen Krieger aus der Zukunft intensiv beobachtete, fühlte den doppelten Anstieg überdeutlich. Da war nicht nur Kampfbereitschaft und Wut zu spüren. Etwas anderes, weitaus gefährlicheres, schwang in einer der beiden Energiesignaturen mit. Und es wurde immer stärker und stärker.

Meister Kaio konzentrierte sich. Erst als er sich sicher war, dass er sich nicht irrte, unterbrach er kurz den Kontakt. Er blickte sich hektisch um. Als er Son Goku entdeckte, winkte er ihn energisch zu sich.

"Was gibt es denn Meister Kaio? Ihr seht so besorgt aus."

"Auf der Erde geschieht gleich ein großes Unglück. Wir müssen es unbedingt verhindern. Leg deine Hand auf meine Schulter und versuch mit Trunks zu sprechen."

Son Goku wollte erst fragen warum, aber irgendetwas an Meister Kaios Tonfall und Gesichtsausdruck hinderte ihn daran. Gehorsam legte er seine rechte Hand auf die Schulter des Herrn des westlichen Universums und schloss die Augen. Aber genauso schnell zog er sie mit einem schmerzhaften Aufschrei wieder zurück. Stöhnend hielt er sich den Kopf und ging langsam in die Knie.

"Was war das? Ich hatte das Gefühl mein Körper würde in tausend Stücke gerissen, Meister Kaio.

Ungläubig und schmerzerfüllte blickte er verwirrt auf.

"Trunks. Der Junge aus der Zukunft. Ich weiß nicht warum, aber das ist es was ich von ihm wahrnehme. Ich habe den Verdacht, dass er den Verstand verliert. Er kämpft gegen sein junges Ich und ich befürchte, er wird ihn töten, wenn es uns nicht schnell gelingt ihn aus diesem Wahnsinn zu befreien."

Son Goku schüttelte ungläubig den Kopf.

"Niemals. Trunks würde so etwas niemals tun. Warum sollte er auch? Das ist einfach nicht seine Art."

"Son Goku. Erinnere dich an das Bild, dass ich dir gezeigt habe. Das ist nicht mehr der Trunks, den du kennst. Das ist nicht der schüchterne Junge aus der Zukunft, der in die Vergangenheit gereist ist, um euch zu helfen. Dieser Trunks ist eine Gefahr für sich und andere. Ich weiß nicht, was ihn in den Wahnsinn treibt, aber es ist stark genug um mich daran zu hindern, telepatisch mit ihm Kontakt aufzunehmen."

Son Goku blickte entsetzt auf.

"Dann müssen wir Vegeta sprechen. Er wird wissen was zu tun ist."

Meister Kaio blickte auf den noch immer Knieenden hinunter und nickte dann langsam. Er richtete seinen rundlichen Körper wieder auf und seine Antennen zitterten kurz, als er mit dem Prinzen der Saiyajin Kontakt aufnahm. Dieser kam auch ohne Probleme zustande. Nur war Vegeta nicht sehr begeistert darüber, in seiner Meditation gestört zu werden. Trotzdem hörte er ruhig zu, als Meister Kaio ihm von seiner Entdeckung berichtete. Und machte sich dann eilig auf den Weg zum Gravitationsraum.

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Trunks rollte seinen kleinen Körper aus der Bahn eines erneuten Ki-Blitzes. Er blutete bereits aus unzähligen kleinen Wunden und er war sich sicher, dass einige seiner Rippen gebrochen waren. Sein Gegner griff ihn unaufhörlich an und gönnte ihm keine Atempause. Mit einem schmerzlichen Aufstöhnen versuchte er einen Tritt auszuweichen, aber er reagierte zu spät. Die Wucht des Angriffes schleuderte ihn quer durch den Raum gegen eine Wand.

Er wollte seinen Sturz abfangen, aber bevor er auf dem Boden aufschlug war sein Gegner schon wieder da und griff nach ihm. Eine Faust grub sich tief in seinen Magen und er fühlte den metallischen Geschmack von Blut im Mund. Wollte ihn sein Gegner etwa umbringen? Er hatte doch versucht sich für den plötzlichen Angriff zu entschuldigen, aber sein anderes Ich hatte ihm nicht einmal zugehört. Er hatte ihn gnadenlos angegriffen und seine Energie mit jedem Angriff gesteigert.

Auch das Aussehen seines Gegners hatte sich drastisch geändert. Die kurzen Haarstoppeln waren unglaublich lang gewachsen und eine starre goldene Mähne hing über dem Rücken der dunkel schimmernden Gestalt. Auch wenn die goldene Aura alles überstrahlte, der Körper, den sie einhüllte schien von einem düsteren Schleier umhüllt zu sein.

Trunks fühlte, wie ihn seine Kräfte verließen. Er hatte seinem Gegner nichts mehr entgegenzusetzen. Er konnte nicht einmal mehr fliehen, geschweige denn um Hilfe rufen. Und der Gravitationsraum selber schien sich auch gegen ihn verschworen zu haben. Während des Kampfes war die Steuerungseinheit schwer beschädigt worden und nun war die Schwerkraft außer Kontrolle. Sie schoss teilweise in unglaubliche Höhen und presste ihn dann wie mit Bleigewichten auf den Boden, um dann gleich darauf wieder zu verschwinden, nur um dann noch heftiger und stärker zu werden.

Die Zerstörung des Kontrollpultes hatte auch alle Sicherheitsprogramme außer Kraft gesetzt. Die Tür war nun doppelt verriegelt. Er hatte bereits erfolglos versucht, sie zu öffnen, aber selbst mit einem gezielten Ki-Strahl hatte er ihr nicht einmal einen Kratzer verpassen können. Er saß hilflos in der Falle. Oder besser gesagt, er lag hilflos am Boden, der Gnade eines Gegners ausgeliefert, der die Bedeutung dieses Wortes nicht zu kennen schien.

Trunks fühlte mehr, als dass er sah, wie eine Faust auf sein Gesicht zuschnellte und konnte gerade noch rechtzeitig den Kopf zur Seite reißen. Die Faust krachte direkt neben seinem Kopf in die Wand und verschwand bis zum Handgelenk darin. Dieser Schlag hätte ihn mit Sicherheit getötet, ging es Trunks durch den Kopf und er sammelte alles was er noch an Kraft in sich hatte für einen letzten verzweifelten Befreiungsversuch. Sein Gegner hatte ihn an seinem Shirt gepackt und drückte ihn erbarmungslos gegen die Wand. Wenn er es schaffte, genug Energie für einen Tritt zu sammeln dann könnte er sich vielleicht befreien.

Gerade als sein anders Ich die Faust wieder aus der Wand riss, setzte Trunks seinen Plan um und trat zu. Es war eine reine Verzweiflungstat, in einem fairen Kampf hätte er niemals dorthin gezielt wo er seinen Gegner nun zielgenau traf. Aber es hatte den gewünschten Erfolg. Sein anders Ich ließ ihn vor Schmerzen aufschreiend los und Trunks plumpste schlaff zu Boden. Er konnte ein leichtes Grinsen nicht unterdrücken, als er sein älteres Gegenstück über sich in der Luft schweben sah, sich vor Schmerzen krümmend und die Hände fest gegen den Unterleib gepresst. Kein Wunder, dass diese Tritte nicht erlaubt sind, schoss es ihm durch den Kopf.

Aber sein Triumph sollte nicht von langer Dauer sein. Zu schnell erholte sich sein Gegner und dieser schien nun wirklich wütend zu sein. Aber Trunks war es egal. Er war am Ende und er fühlte eine seltsame Ruhe in sich aufsteigen. Zu seinem Erstaunen hörten sogar die Schmerzen auf. Es beunruhigte ihn zwar und eine leise Stimme tief in seinem Innern schien warnend aufzuschreien, aber er war zu schwach um noch darauf zu hören. Alles was er wollte, war, die Augen schließen und schlafen, sich ausruhen.

Er blinzelte heftig als seine Sicht immer verschwommener wurde und die drohende Gestalt über ihm immer mehr an Kontur verlor. In den Händen seines Gegners schien sich plötzlich eine Kugel aus reinem Licht zu befinden. Irgendwie kam ihm das bekannt vor, aber er konnte sich nicht erinnern woher. Und irgendwie hatte das etwas mit Gefahr zu tun, aber warum war ihm ein Rätsel.

War es nur Einbildung oder wurde es tatsächlich dunkel? Alles schien sich auf die schwebende Gestalt über ihm und diese leuchtende Kugel in seinen Händen zu konzentrieren. Und dann war da plötzlich ein lautes Geräusch. Mit letzter Kraft drehte Trunks den Kopf zu Seite und sah gerade noch wie die Tür zum Gravitationsraum kurz aufstrahlte und dann in tausend Stücke zerbarst. Das letzte was er danach noch sah war die goldglänzende Gestalt seines Vaters, der sich schützend vor ihn stellte. Dann versank er in der bodenlosen Schwärze einer tiefen Bewusstlosigkeit.

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Vegeta hatte große Mühe den Angriffen des außer Kontrolle geratenen jungen Mannes standzuhalten. Energieschuss auf Energieschuss prasselte auf ihn ein und laugte ihn langsam aber sicher aus. Er war sich nicht sicher, wie lange er seine Verteidigung noch aufrecht erhalten konnte, an einen Angriff brauchte er gar nicht erst zu denken.

Während sich das Ki des jungen Mannes immer noch weiter aufzubauen schien, spürte Vegeta wie die Energie seines kleinen Sohnes immer schwächer wurde. Er musste etwas unternehmen bevor es für seinen Jungen zu spät war, aber was sollte er tun?

Das Bild das sich ihm bei Betreten der Gravitationskammer geboten hatte würde ihm wahrscheinlich noch einige Zeit Alpträume bereiten, wenn er denn überlebte.

Der kleine Körper seines Sohnes hatte am Boden gelegen und aus der Position der Arme und Beine hatte er sofort erkennen können, dass dort einige Knochen gebrochen waren. Das Blut, das überall an den Wänden und am Boden klebte, war aus den zahlreichen Wunden, die Trunks davon getragen hatte. Unter dem Körper seines Jungen hatte sich auch eine nicht gerade kleine Blutlache gebildet. Und die Art wie sich der schmale Brustkorb hob und senkte, verriet Vegeta, dass wahrscheinlich mehr als nur eine Rippe gebrochen war.

Er konnte spüren, wie die Wände und der Boden der Trainingskuppel unter dem Ansturm von Trunks Angriffen bebten und langsam zeichneten sich auch die ersten Risse ab. Wenn der Raum zusammenbrach, würde es den jungen Mann vielleicht genug ablenken und er könnte seinen Jungen außer Reichweite in Sicherheit bringen. Aber er musste sich beeilen. Die Energie des Jungen flackerte nur noch schwach wie eine Kerze kurz vor dem Erlöschen. Nein, er konnte nicht warten und auf einen glücklichen Zufall hoffen, er musste so schnell wie möglich etwas unternehmen.

Am Rande hörte er wie Son Goku verzweifelt in seinem Kopf aufschrie. Offenbar versuchte der Idiot noch immer telepatisch Kontakt mit Trunks aufzunehmen. Hilflosigkeit machte sich in Vegeta breit und er fühlte eine verzweifelte, brennende Wut in sich aufsteigen, der er schließlich mit einem wilden, animalischen Schrei Luft machte.

Zu seiner Überraschung stoppte Trunks seinen Angriff augenblicklich und hing nun reglos in der Luft.

Vegeta starrte ihn fassungslos an. Das Gesicht des jungen Mannes war verzerrt, der gesamte Körper zitterte vor Anspannung. Aber am Erschreckensten war der leere Ausdruck der Augen. Stumpf und tot blickten sie wie blind auf ihn herunter. Nichts deutete darauf hin, dass der junge Mann auch nur im geringsten wahrnahm, was um ihn herum geschah. Aber zumindest die Angriffe hatten aufgehört.

"Red mit ihm. Ich glaube, er wird auf dich hören."

Vegeta zuckte zusammen, als er die telepatische Stimme in seinem Kopf hörte. Im Augenblick war es ihm mehr als egal, ob sich da gerade Son Goku oder Meister Kaio gemeldet hatte, er hatte ein anders Problem. Die kurze Ruhepause schien vorbei zu sein, den zu seinem großen Schrecken musste er feststellen, wie Trunks langsam aber sicher wieder eine Angriffposition einnahm und der fiebrige Glanz in seine Augen zurückkehrte.

"Verdammt, Trunks. Willst du uns beide umbringen? Wie willst du das deiner Mutter erklären?"

Erleichtert stellte Vegeta fest, dass seine Wort offensichtlich zu seinem erwachsenen Sohn durchgedrungen waren. Der schwebende Körper nahm langsam aber sicher eine entspanntere Haltung ein und Leben kehrte in die blauen Augen zurück.

Er sah wie der junge Mann mehrfach heftig blinzelte, so als müsse er erst aus einem Traum erwachen und sei sich noch nicht sicher was nun Realität und was Einbildung sei. Dann richtete sich der verwirrte Blick auf die beiden Gestalten unter ihm und Entsetzten zeichnete sich auf dem jungen Gesicht ab. Schlagartig erlosch die Aura, die Schatten um den Körper verschwanden und ebenso die lange Haarmähne.

Vegeta nutzte die Situation und ging neben seinem kleinen Sohn in die Knie, um ihn sanft und äußerst behutsam auf den Arm zu nehmen. Den kleinen Körper in einer zärtlichen Umarmung festhaltend, stürmte er aus der Gravitationskammer in Richtung Labor. Er durfte keine Zeit verlieren. Trunks brauchte sofort Hilfe und er hatte sich daran erinnert, dass Bulma einige magische Bohnen in ihrem Labor für Untersuchungszwecke aufbewahrt hatte. Ohne seinem anderen Sohn einen weiteren Blick zu gönnen verließ er den Raum. Er bekam nicht mehr mit wie dieser mit einem entsetzten Aufstöhnen die Hände vor das Gesicht schlug und dann haltlos zusammenbrach.

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"Meister Kaio?"

"Ja, Son Goku?"

"Wieso hat er das gemacht?"

"Ich weiß es nicht, Son Goku. Wir müssen warten, bis Trunks von alleine anfängt zu erzählen."

"Ob er jetzt wohl bereit dazu ist?"

"Ich befürchte, es wird ihm nichts anderes übrig bleiben, nachdem was geschehen ist."

Es herrschte einen Augenblick Ruhe.

"Meister Kaio?"

"Ja, Son Goku?"

"Ich glaube, ich will gar nicht wissen, was Trunks passiert ist, wenn es ihn so sehr verändert hat."