Dragon Ball/Z/GT Fan Fiction ❯ Wie der Vater so der Sohn ❯ Wer bist du, mein Sohn? ( Chapter 13 )

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Wer bist du, mein Sohn?

Vegeta lief unruhig wie ein Tiger im Käfig in seinem Zimmer auf und ab. Gelegentlich blieb er stehen, um einen besorgten Blick auf die kleine Gestalt in seinem Bett zu werfen.

Zum Glück hatte Bulma noch eine halbe magische Bohne in ihrem Labor gefunden. Diese hatte das Leben des Jungen gerettet und seinen Zustand stabilisiert. Aber trotzdem war Trunks noch immer nicht aus seiner tiefen Bewusstlosigkeit erwacht.

Er war sehr blass und die dunklen Schatten unter seinen Augen stammten nicht mehr von den Schlägen, die er hatte einstecken müssen. Die magische Bohne hatte die Verletzungen geheilt, doch offensichtlich hatte der kleine Brocken nicht ausgereicht, um dem Jungen seine Kraft zurückzugeben. Jedenfalls hatte Bulma das vermutet, als offensichtlich wurde, dass ihr Sohn so schnell nicht aufwachen würde.

Auf ihren Vorschlag, den Jungen zur Beobachtung ins Krankenhaus zu bringen hatte Vegeta nur mit einem unwirschen Knurren geantwortet. Was konnten die Ärzte dort schon tun? Auf das Erwachen des Jungen warten konnte er auch hier zuhause. Sanft hatte er den noch immer blutverschmierten Körper wieder auf den Arm genommen und in sein privates Zimmer gebracht.

Mit einer Behutsamkeit und Zärtlichkeit, die ihm selber fremd war, hatte er die zerfetzte Kleidung entfernt und den kleinen Körper dann vorsichtig gewaschen. Auch wenn es für ihn das erste Mal war, dass er sich so intensiv um seinen Sohn kümmerte, schienen seine Hände zu wissen, was zu tun war.

Wie selbstverständlich hatte er Blut und Schweiß von der zarten Kinderhaut entfernt, stets bemüht den tiefen Schlaf des Jungen nicht zu stören.

Gedankenverloren setzte er sich auf den Bettrand und beobachtete aufmerksam, wie sich die kleine Brust mit jedem Atemzug langsam hob und senkte. Das beruhigte ihn, aber trotzdem wollte der Schmerz in seinem Herzen nicht verschwinden. Ohne Meister Kaios Warnung wäre er zu spät gekommen, hätte er versunken in tiefer Meditation nicht bemerkt, was vor sich ging und seinen Sohn verloren.

Er fühlte, wie sich ein unangenehmer Druck in seiner Brust ausbreitete und ihm der Schmerz beinahe die Luft raubte. Vorsichtig streckte er eine Hand aus, um mit zitternden Fingern ein paar lila Haarsträhnen aus einer hohen Kinderstirn zu streichen. Doch Trunks reagierte nicht auf die Berührung.

Jemand klopfte leise and die Tür und dann wurde sie langsam geöffnet. Er spürte die Aura seiner Gefährtin hinter sich und dann legten sich ihre Arme auch schon um seine Schultern.

"Wie geht es ihm?"

"Er schläft."

"Trunks ist verschwunden."

Vegeta senkte den Kopf und konzentrierte sich auf die Aura des jungen Mannes. Er musste dazu das schwache Signal seines kleinen Sohnes ignorieren, was es für ihn nicht einfacher machte. Schließlich konnte er die andere Aura orten, aber diese entfernte sich ziemlich schnell.

"Ich bin in den Gravitationsraum gegangen, aber dort ist er nicht mehr. Was ist da eigentlich passiert?"

Bulma presste sich dichter an ihn und schlang ihre Arme fest um seine Brust.

"Ich weiß es nicht. Aber als ich dazu kam, lag unser Junge bewusstlos am Boden und Trunks schwebte über ihm. Er hatte sich unglaublich verändert. Sein Haar war länger als jemals zuvor und golden, nicht hell wie bei einem Supersaiyajin. Auch die Aura war anders, strahlend und doch dunkel. Und das Energieniveau war einfach unglaublich. Stärker als Kakarott jemals war, sogar stärker als alles, was ich bei Son Gohan gespürt habe, bei seinem Kampf gegen Cell. Es war beeindruckend und doch auch beängstigend."

Vegeta schwieg peinlich berührt. Ja, er hatte Angst verspürt. Angst vor dem jungen Mann aus der Zukunft, den er als Krieger respektieren und als Sohn zu schätzen gelernt hatte. Aber diese Kreatur, auf die er da gestoßen war, hatte nichts mehr mit diesem jungen Mann gemein gehabt. Das war eine außer Kontrolle geratene, blutrünstige Bestie gewesen. Er seufzte tief auf. War er nicht einst genauso gewesen?

Er spürte wie sich der zitternde Körper seiner Gefährtin enger an ihn schmiegte. Sie hatte es als erste gemerkt und er hatte ihr nicht glauben wollen. Nein, das stimmte nicht. Er hatte ihr geglaubt, aber zu seiner Schande musste er sich eingestehen, dass er auf das ungewohnte Verhalten seines Sohnes stolz gewesen war. Ein wahrer Krieger, ein wahrer Saiyajin, der sich nicht mehr von seinen Emotionen beeinflussen ließ, hatte er ihn genannt. Stolz sei er auf ihn, hatte er ihm gesagt. War es seine Schuld, dass sein kleiner Sohn nun hier lag? Hatte sein anderer Sohn versucht einen schwächeren Rivalen aus dem Weg zu räumen? Vegeta schüttelte sich, geschockt von seinem eigenen Gedankengang.

"Was sollen wir jetzt tun? Glaubst du, so etwas könnte sich wiederholen? Was ist, wenn er jemanden anderes angreift?"

Vegeta schloss die Augen. Seine Gefährtin hatte nicht unrecht. Zur Zeit stellte Trunks eine Gefahr dar und zwar eine nicht unerhebliche. Selbst er hatte den Angriffen nicht lange stand halten können und er erinnerte sich daran, dass es Son Gohan auch nur mit Glück gelungen war, ihn bei seiner Ankunft zu bezwingen. Sanft griff er nach ihren Händen und wand sich aus ihrer Umarmung.

"Ich werde ihn suchen gehen."

Bulma sah ihm nach, wie er langsam zur Tür ging und sich dort noch einmal kurz umdrehte. Die überhebliche Maske, die er sonst zur Schau trug hatte einem besorgten Ausdruck Platz gemacht.

"Es kann sein, dass ich ohne ihn zurückkomme. Es kann auch sein, dass ich nicht zurückkomme. Ruf bitte die anderen der Gruppe Z zusammen und informiere sie. Nur für den Fall, dass Trunks wieder außer Kontrolle gerät. Ich werde ihm dann nämlich nicht lange stand halten können. Sie sollen sich drauf vorbereiten, ihn im Notfall als ihren Todfeind zu betrachten."

Bulma schlug entsetzt beide Hände vors Gesicht und fing an zu schluchzen.

"Er hat bei seiner Ankunft Son Gohan angegriffen. Er hat unseren Sohn angegriffen und beinahe getötet. Und er hat sogar mich angegriffen. Er ist gefährlich, Bulma. Sehr gefährlich."

Mit diesen Worten verließ er das Zimmer und ließ eine in Tränen aufgelöste Bulma zurück.

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Vegeta folgte dem schwachen Ki-Signal nun schon seit einiger Zeit. Er hatte das Gefühl, Trunks näher zu kommen, aber das Signal wurde nicht stärker. Das ließ ihn hoffen, denn so wie er Trunks spüren konnte, so wusste er, konnte der junge Mann sein Näherkommen ebenfalls spüren. Er wollte sich nicht ausmalen, was geschehen würde, wenn dieser in ihm eine Bedrohung sehen würde. Aber das ständig gleichbleibend niedrige Signal beruhigte ihn.

Die Landschaft unter ihm veränderte sich stetig, was ihm aber nicht weiter auffiel, da es inzwischen tiefe Nacht war. Sein Weg führte ihn weiter und weiter weg von jeglicher menschlichen Ansiedlung. Am Rande einer gewaltigen Steinwüste stoppte er schließlich. Der Ort kam ihm bekannt vor. Aufmerksam blickte er sich um und erkannte dann den Platz wieder, an dem Trunks das erste Mal aufgetaucht war. Erinnerungen stiegen in Vegeta hoch, Erinnerungen an den Kampf mit Freezer und dessen Vater. Wie hatte er den jungen Mann damals dafür gehasst, die Stufe zum Supersaiyajin überschritten zu haben und ihm seine Rache an dem Icejin zu nehmen. Er hatte damals in seiner Arroganz doch tatsächlich geglaubt, eine Chance zu haben, genau wie im Kampf gegen Cell. Doch egal was er auch tat, wie hart er auch trainierte, es gab immer jemanden der besser war als er. Und nun hatte er nicht nur als Krieger versagt, sondern auch als Vater.

Vegeta sah sich um. Obwohl der Mond inzwischen aufgegangen war und die Landschaft unter ihm in ein fahles Licht tauchte, musste er alle seine Sinne benutzten um sich orientieren zu können. Doch dann entdeckte er plötzlich auf einer hochaufragenden Felsnadel einen zusammengekauerten Körper. Das Signal, dem er bis hierher gefolgt war, kam von dort. Langsam flog er näher. Kurz zog er in Betracht, sich in einen Supersaiyajin zu verwandeln, aber verwarf den Gedanken sofort. Zum einen könnte Trunks das als Angriff werten und zum anderen hatte er auch als Supersaiyajin keine Chance, diese schmerzliche Erfahrung hatte er bereits machen müssen.

Er war nur noch einige Meter von der Spitze der Felsnadel entfernt, als ein seltsames Geräusch an seine Ohren drang. Es hörte sich beinahe wie Schluchzen an, aber sehr gedämpft und unterdrückt. Vegeta flog näher und erstarrte.

Trunks lag zu einem Ball zusammengerollt vor ihm. Der ganze Körper schien von heftigen Krämpfen geschüttelt zu werden und zitterte wie bei einem Fieberkranken. Einen Arm fest um die Beine geschlungen, hatte er sein Gesicht in die Beuge des anderen Armes gepresst, so dass Vegeta es nicht sehen konnte. Aber der heftige, unregelmäßige Atem und die halb erstickten Geräusch ließen nun keinen Zweifel mehr daran aufkommen, dass Trunks weinte.

Vorsichtig landete Vegeta neben dem bebenden Körper. Er konnte es nicht fassen. Der gleiche junge Mann, der vor nicht mal zwei Stunden ohne jeglichen Ausdruck von Emotionen versucht hatte, ihn zu töten, lag nun wimmernd und weinend vor ihm im Staub. Vegeta war versucht die jämmerliche Gestalt an den Haaren hoch zu zerren. Wie konnte sich Trunks nur so gehen lassen? Ein Krieger weint nicht und erst recht kein Saiyajin, ging es ihm durch den Kopf. Doch andererseits waren diese Tränen das erste Anzeichen dafür, dass Trunks überhaupt noch etwas fühlte. Die kalte, emotionslose Maske, hatte Risse bekommen. Vegeta entschloss sich, diese auszunutzen und kniete sich vor den jungen Mann. Sanft berührte er ihn an der Schulter.

Trunks zuckte bei der leichten Berührung zusammen. Er hatte nicht damit gerechnet, dass ihm jemand folgen würde und wenn, dann bestimmt nicht aus Sorge, sondern nur um ihn zu töten. Auch wenn das hier auf diesem Planeten niemanden gelingen konnte. Niemand in dieser Zeit und auf diesem Planten war stark genug, es mit ihm aufzunehmen. Er hob den Kopf, um zu sehen, wer so verrückt war, sich in diese Gefahr zu begeben und blickte in die dunklen Augen Vegetas. Sein Schluchzen stoppte abrupt, als er so etwas wie Sorge in ihnen zu erkennen glaubte. Bei der Absurdität dieses Gedanken fühlte Trunks ein hysterisches Lachen in sich aufsteigen, konnte es aber noch unterdrücken. Vegeta wäre ihm niemals gefolgt, schon gar nicht weil er sich Sorgen um ihn machen würde. Wahrscheinlicher war eher, dass er halluzinierte, dass das Bild eines besorgten Vegetas nur eine Einbildung war. Resigniert ließ Trunks seinen Kopf wieder auf seinen Arm zurückfallen. Doch zu seinem Erstaunen konnte er noch immer die sanfte Berührung an seiner Schulter spüren.

Vegeta blieb verwirrt neben der zusammengekauerten Gestalt seines Sohnes sitzen. Wieso hatte dieser geschwiegen? Hatte er ihn nicht erkannt? Zumindest hatte Trunks aufgehört zu weinen, aber außer noch immer leicht unregelmäßigen Atemzügen kam keine weitere Reaktion auf seine Anwesenheit. Vorsichtig verstärkte er den Druck seiner Hand, um den jungen Mann wissen zu lassen, dass er immer noch da war.

Trunks zuckte zusammen. Konnte das wirklich eine Einbildung sein? Alle seine Sinne sagten ihm, dass Vegeta neben ihm saß, aber er konnte es einfach nicht glauben. Er presste sein Gesicht fester in seine Armbeuge, als er wieder Tränen in seinen Augen aufsteigen fühlte. Verzweifelt biss er in den Stoff, um zumindest das Schluchzen zu unterdrücken. Aber wie zuvor übermannten ihn seine Gefühle und Verzweiflung und Traurigkeit spülten die letzen Reste eines eisernen Willens davon wie eine unaufhaltsame Flut.

Vegeta fühlte seine Ratlosigkeit wachsen. Er war mit dieser Situation einfach überfordert. Was sollte er tun? In dem Zustand in dem Trunks jetzt war, würde er ihm seine Fragen nicht beantworten können. Er musste den jungen Mann irgendwie beruhigen, aber wie sollte er das machen? Eine alte, längst vergessen geglaubte Erinnerung stieg in ihm hoch. Trunks war damals noch ein Baby gewesen und hatte sich die Lunge aus dem Hals geschrieen. Er war damals kurz davor gewesen den Säugling mit einem gezielten Ki-Angriff ins nächste Leben zu befördern, aber Bulma hatte ihren Sohn wieder beruhigt. Wie hatte sie das gemacht?

Trunks fühlte sich plötzlich an den Schultern bepackte und hochgehoben. Dann schlossen sich zwei starke Arme um ihn und drückten ihn in einer sanften aber festen Umarmung gegen eine muskulöse Brust. Eine Hand rieb vorsichtige und beruhigend über seinen Rücken, während eine andere beinahe zärtlich durch sein kurzes Haar strich. Noch immer davon überzeugt zu halluzinieren, ergab er sich dem langsam in ihm aufsteigenden Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit und ließ seinen Kopf auf eine breite Schulter sinken. Auf einmal war es nicht mehr wichtig, ob er träumte oder ob es wirklich war.

Keiner von beiden konnte sagen, wie lange dieser Moment der Ruhe und des Friedens andauerte, bevor Trunks sich langsam aus der Umarmung wand und seinen Vater mit einer Mischung aus Angst, Unglauben und Sehnsucht ansah. Vegeta erwiderte den Blick ruhig. Er hatte beschlossen zu warten, bis der junge Mann von sich aus anfing zu reden. Doch dieser drehte sich mit einem leichten Kopfschütteln um und wandte ihm erst mal den Rücken zu. Schweigend blieben Vater und Sohn auf der Felsnadel nebeneinander sitzen. Schweigend blickten sie zum Horizont wo die Sonne langsam aufging.

"Es ist lange her, dass ich einen Sonnenaufgang gesehen habe."

Vegeta zuckte zusammen, als er die leise gesprochenen Worte hörte. Eine tiefe Traurigkeit schwang in der Stimme mit, die ihn leicht irritierte.

"Mutter hat Sonnenaufgänge geliebt. Sie sagte immer, jeder Sonnenaufgang ist ein Zeichen der Hoffnung auf einen neuen Tag. Sie hat die Hoffnung nie aufgegeben. Weder als Son Goku krank wurde, noch als die Androiden....."

Trunks Stimme brach und einige heftige Atemzüge verrieten, dass es mit seiner Fassung kämpfte.

"Wie geht es deinem Sohn?"

Überrascht von der Frage brauchte Vegeta einen Augenblick um zu antworten.

"Er lebt. Bulma kümmert sich um ihn."

Der junge Mann drehte sich zu ihm um und ein erleichtertes Lächeln huschte über das hagere Gesicht.

"Ich glaube, ich bin dir einige Erklärungen schuldig."

Vegetas Antwort bestand aus einer hochgezogenen Augenbraue und einem kurzen Nicken, ansonsten blieb sein Gesicht ausdruckslos. Trunks seufzte tief auf und blickte dann zu Boden.

"Können wir zurückfliegen? Ich bin ziemlich fertig und würde gerne erst etwas essen."

"Wir reden später."

Vegeta stand langsam auf und machte sich bereit in Richtung Capsule Corporation zurückzukehren, als ihn ein leises "Danke." noch kurz innehalten lies.

"Wir alle leben mit den Dämonen unserer Vergangenheit, Trunks. Ich weiß nicht, was deine Mutter dir über mich erzählt hat, aber ich weiß das Bulma noch längst nicht alles über mich weiß und es auch nie erfahren wird. Es ist an dir zu entscheiden, was und wie viel du mir erzählen willst. Nur über eines solltest du dir im klaren sein. Wenn du jemals wieder meinen Sohn oder meine Gefährtin oder sonst jemanden auf diesem Planten angreifst, werde ich Mittel und Wege finden, um dich zu töten."

Mit diesen Worten hob Vegeta ab und machte sich auf den Heimweg. Trunks sah ihm hinterher.

"Und ich werde dich nicht daran hindern."

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Vegeta beobachtete wortlos wie Trunks sich über ein opulentes Mahl hermachte, dass ausreichen würde, eine 5-köpfige Familie eine Woche lang mehr als ausreichend zu ernähren. Sein Blick wanderte dabei über den mageren Körper des jungen Mannes. Auch wenn die Kleidung vieles verbarg, das hagere Gesicht und die knochigen Finger ließen keinen Zweifel daran, dass Trunks noch einiges nachzuholen hatte. Es war für Vegeta ein Rätsel, wie es der junge Mann trotzdem geschafft hatte, in diesem geschwächten Zustand die Grenze zum Supersaiyajin zu überschreiten und dann auch noch zu kämpfen. Aber vielleicht würde dieses Rätsel ja bald gelöst werden.

Mit einem tiefen, zufriedenen Seufzer schob Trunks die leere Schüssel von sich und rieb sich dann erschöpft die Augen. Er war müde und sein Körper schrie geradezu nach einem Bett. Mühsam ein Gähnen unterdrückend blickte er zu Vegeta, der ihn nach wie vor mit ausdrucksloser Miene ansah. Trunks spürte, dass Vegeta seine Worte ernst gemeint hatte, er würde tatsächlich warten, würde ihn nicht bedrängen, eine Begründung für sein Verhalten abzugeben. Aber der Ältere hatte ein Recht auf eine Erklärung, schließlich hatte er sowohl ihn als auch seinen Sohn beinahe getötet. Bei dem Gedanken lief Trunks ein Schauer über den Rücken. Er seufzte noch einmal auf.

"Wo soll ich anfangen?"

"Am Anfang. Oder am Ende. Das liegt bei dir."

Trunks grinste leicht vor sich hin. Vegeta meinte es tatsächlich ernst. Er würde keine Fragen stellen, sondern sich tatsächlich mit den Antworten zufrieden geben, die er bekam.

"Ich habe die Stufe zum Supersaiyajin 2 überschritten und den dritten Level erreicht. Mein Problem ist, dass ich dann meine Instinkte nicht mehr kontrollieren kann. Oder um es anders auszudrücken, ich kann den Saiyajin in mir dann nicht mehr unterdrücken. Ich hatte schon auf Stufe 2 ähnliche Schwierigkeiten, aber da war ich noch immer ich selber. Zwar aggressiver, aber nicht so wie auf Stufe 3. Ich kann dann nicht mehr richtig denken, ich handle nur noch. Und wenn ich auf Stufe 3 angegriffen werde oder sich jemand mit einem hohen Energieniveau in der Nähe befindet, dann will ich nur noch kämpfen und siegen. Ich bin geradezu blutrünstig, könnte man sagen."

Trunks schüttelte sich leicht. Ihm behagte die Situation überhaupt nicht, aber was sollte er tun?

"Es war ungefähr zwei Jahre nach dem Sieg über die Androiden. Wir hatte die meisten Schäden beseitigt und das Leben fing langsam an wieder normal zu werden."

Vegeta beobachtete, wie Trunk's Augen leicht glasig wurden und er durch ihn durch sah, wie durch Glas. Mit leiser Stimme begann der junge Mann zu erzählen.