Weiss Kreuz Fan Fiction ❯ Beautiful Red ❯ Kapitel 4 ( Chapter 4 )
Konnichi wa Minna-san!
Ja, ich lebe noch… Hat etwas gedauert… Ich war im Urlaub, in Holland. Die Sprache da ist ja so cool... Und nicht so schwer wie Japanisch!! ^__^
So, genug gefaselt, viel Spaß bei Teil 4!!!
Kapitel 4
Nachdem Yohji endlich aus seinem Zimmer verschwunden war, seufzte Aya halb erleichtert, halb verzweifelt auf... Das war schwerer gewesen als er gedacht hatte.
Er hatte nicht erwartet, dass Yohji auf einmal vor seiner Tür stehen würde, und schon gar nicht dass der Blonde... Gefühle für ihn hegte.
* "Ich liebe dich, Aya!" *
"Masaka!", fluchte er laut und drehte sich abrupt von seiner Tür weg. Auf der Suche nach Ablenkung begann er ein wenig aufzuräumen, aber außer seinem Trainingshirt und dem Katana lag nichts auf dem falschen Platz, also griff er sich wahllos ein Buch aus seinem Regal und warf sich auf sein Bett.
Aya versuchte wirklich hart, sich auf die Buchstaben vor ihm zu konzentrieren, aber zu seiner Bestürzung wusste er nach fünf Minuten immer noch nicht, was für ein Buch er eigentlich in den Händen hielt, also ließ er es wieder sinken. Er rollte sich zu einer Kugel zusammen und zog die Bettdecke über sich, aber der Schlaf wollte einfach nicht kommen.
Wenn er sonst nicht einschlafen konnte, wandte Aya oft einen Trick an, von dem er mal gelesen hatte: Er schloss die Augen und konzentrierte sich auf die Dunkelheit und darauf, absolut nichts zu denken. Meistens klappte es nach einer leinen Weile, aber heute drifteten seine Gedanken einfach immer wieder ab.
* "Ich liebe dich, Aya!"*
Genervt setzte sich der Rotschopf wieder auf und ging schließlich zum Fenster. Er setzte sich auf den Sims und besah sich den Himmel, die vielen Sterne... Der blasse Mann lehnte seinen Kopf an das kühle Glas und begann, die hellen Punkte am Firmament zu zählen. Eine sinnlose und unmögliche Aufgabe, das wusste er, und genau deshalb tat er es. Allerdings rutschte er immer wieder a und verlor den Stern, den er grade gezählt hatte, aus den Augen, und ein paar mal vergaß er sogar die Zahl bei der er war und musste wieder von vorne anfangen.
Sterne zählen... Das hatte er früher mit Aya-chan oft "gespielt", wenn er sie ins Bett stecken wollte und sie keine Lust hatte. Irgendwann war die Kleine dann immer so müde gewesen, dass sie freiwillig ging, aber trotzdem hatte sie das Spiel immer gemocht. Sie hatte immer gelacht wenn sie auf einmal nicht mehr wusste bei welchem Stern oder welcher Zahl sie war, und gesagt, er solle es besser machen. Meistens hatte er das geschafft. Die Kleine war auch selten über Hundert gekommen, sein Rekord hingegen lag bei 357, wenn er das noch richtig in Erinnerung hatte...
* "Ran-niichan, du hast schon wieder gewonnen! Aber nächstes Mal schlage ich dich! Eins, zwei, drei, vier, fün... /GÃ"HN/... Bringst du mich ins Bett, Niichan? Ich bin müde..."*
Aya lächelte leise als er sich daran erinnerte, wie er seine kleine Schwester oft auf den Armen in ihr Zimmer getragen hatte. Sie hatte dann immer vergnügt gekichert und sich an ihm festgeklammert, als ob sie Angst hätte dass er sie fallen lassen würde. Aber das hätte er niemals getan, damals nicht und heute noch weniger. Er würde immer für Aya da sein, auf sie aufpassen und sie nie fallen lassen, das schwor er sich und ihr einmal mehr.
Manchmal war Aya-chan dann in seinen Armen eingeschlafen, während er sie die Treppen in ihrem Elternhaus Hochtrug... Lächelnd entspannte sich in seiner Ecke am Fenster und verlor sich selbst in den glücklichen Bildern, die sein Gedächtnis produzierte.
Aya-chan lachte fröhlich und schlang ihre Arme um seinen Nacken, ihr Gesicht vergrub sie in seiner Halsbeuge. Sie gähnte noch einmal laut, dann verriet ihr regelmäßiger Atem ihrem Bruder, dass sie eingeschlafen war. Der Rotschopf lachte leise und festigte seinen Griff um seine Imouto als er die erste der beiden Treppen in Angriff nahm. Liebevoll blickte er auf das kleine Gesichtchen seiner jungen Schwester, und dann stolperte er fast. Na nu? Er wusste doch genau, dass diese Stufe die letzte der Treppe war, so oft wie er schon hier hinauf gestiegen war... Doch als er aufsah, stand er nicht einmal in der Mitte der Treppe. Verwirrt lief er ein paar weitere Stufen hoch, wurde aber langsamer als er sah dass das Ende nicht ein Stück näher kam... Ein wenig ängstlich drehte er sich um und wollte wieder nach Unten laufen, aber auch der Parkettboden des Flurs kam nicht näher, egal wie viele Stufen er hinunterlief!
Panisch sah der Junge zu Aya-chan, obwohl das Gewicht auf seinen Armen bewies dass sie noch da war... Aber das war nicht Aya, die er hielt. Es war Yohji, der da in seinen Armen schlief... und plötzlich stand er auch nicht mehr auf der Treppe in seinem Elternhaus, dass er so gut kannte, sondern auf einer Klippe... Unter ihm tat sich ein Abgrund auf, so tief dass er den Boden nicht sehen konnte. Erschrocken wollte Aya zurückweichen, aber er konnte nicht. Seine Beine gehorchten ihm nicht, sie waren schwer wie Blei, und auch seine Arme schienen immer mehr Gewicht zu bekommen, sich immer weiter zu senken...
"Yohji!", schrie er, wollte seinen Kameraden retten, ihn aufwecken, damit er weglaufen konnte... Langsam öffnete Yohji seine Smaragd-grünen Augen, blinzelte ihn verschlafen an... Dann lächelte der Playboy plötzlich zärtlich. "Aya... Ich liebe dich..."
Ayas Arme wurden immer schwerer. Er kämpfte dagegen an, aber er schaffe es nicht, langsam aber unaufhaltsam senkten sich seine Arme weiter... Yohji fiel, aber trotzdem lächelte er noch. "Ich liebe dich!", rief er, und plötzlich entstand aus der Dunkelheit noch eine Person. Aya-chan... Sie griff nach Yohjis Hand und fiel mit ihm. "Warum lässt du uns fallen? Ran-niichan, du hast doch versprochen mich nie fallen zu lassen... Uns..."
Immer weiter fielen die Beiden in die Dunkelheit, ließen ihn alleine... "Mate! Aya-chan, Yohji..." Er versuchte, ihnen nachzuspringen, aber seine Beine ließen ihn nicht, sie waren wie versteinert, wie an den Felsen gewachsen, auf dem er stand. Aya spürte wie ihm Tränen über die Wangen liefen als er immer wieder die Namen seiner Schwester und seines Teamkameraden rief, aber die Dunkelheit hatte sie verschluckt, er hatte sie verloren... alles verloren...
"Ahhhh...." Mit einem gequälten Schrei wachte Aya auf. Er saß immer noch halbnackt auf seinem Fensterbrett, die Arme um seinen Körper geschlungen. Kalter Schweiß lief an ihm herab und er fror erbärmlich, obwohl sein Atem immer noch stoßweise ging als hätte er grade stundenlang Kendo trainiert.
"Aya-chan... Yohji...", flüsterte er leise, den Blick aus dem Fenster gerichtet. Die Nacht war schwarz, Wolken hatten die Sterne und den Mond verdeckt. Aya glaubte plötzlich seine Schwester und Yohji zu sehen, wie sie fielen... Wie das Schwarz der Nacht sie verschluckte...
Schnell stand er auf und sah weg von seinem Fenster. Er schlüpfte aus seiner verschwitzten Hose und zog eine andere, dunkelblaue Pyjamahose an, die ihm viel zu groß war. Aber seine anderen Schlafanzüge waren alle Schwarz, und für heute hatte er wirklich genug von dieser Farbe. Er kroch in sein /weiß/ bezogenes Bett und schloss erschöpft die Augen.
*Aya-chan, Yohji... ob die beiden sich wohl verstehen würde? Und wo zum Teufel kam der Gedanke auf einmal her???*
Aya seufzte schwer und drehte sich unruhig auf die andere Seite des Bettes. Das würde eine lange Nacht geben...
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"Mhhhhmmm....Oh mein Gott!" Yohji öffnete seine Augen und blinzelte ein wenig. Gut dass es in seinem Zimmer so dunkel war, seine Kopfschmerzen brachten ihn auch so schon fast um, das letzte was er jetzt brauchte war helles Sonnenlicht!
Okay, wie viel genau hatte er gestern getrunken???
Hmm, da waren die paar Bierflaschen, die er aus Sorge um Aya geleert hatte, als er auf den Jüngeren gewartet hatte. Und die paar mehr Flaschen, die er getrunken hatte nachdem Aya ihn so sauber abblitzen lassen hatte. Oh ja, und die Flasche Sake, die er später bei dem Kiosk um die Ecke gekauft hatte.
Kein Grund für einen solchen Kater! Er wahr mehr gewohnt... Und er musste dringends ins Bad, wenn er sein Bett nicht neu beziehen wollte.
Langsam, sehr langsam richtete sich der schlaksige Blonde auf und schwang noch langsamer und vorsichtiger ein Bein aus dem Bett. Dabei stieß er gegen irgendeinen Gegenstand, der vor seinem Bett gestanden haben musste, dem Klirren nach eine Flasche. Es klirrte noch ein paar mal, schien wohl eine Kettenreaktion gewesen zu sein... Nachdem es endlich wieder ruhig in seinem Raum war und der stechende Schmerz in seinem Kopf ein wenig abebbte, Stand Yohji vorsichtig auf.
Hä? Sah er etwa immer noch doppelt? Da lagen 3 leere Sake-Flaschen auf dem Boden, neben etlichen Bierflaschen, viel mehr als er sich erinnern konnte getrunken zu haben. K´so. Der Kater schien doch so seinen Grund zu haben.
Stöhnend vor Schmerz stolperte Yohji Richtung Bad, wo er erst mal seinen sehr flüssigen Mageninhalt entleerte. Dann wühlte er blind in dem kleinen Arzneischrank an der Wand um Aspirin und seine spezielle kleine Wundermedizin zu finden, die eigentlich immer zu Genüge hier vorhanden waren. Beide Objekte gefunden, spülte er die Kopfschmerz-Pillen mit dem bitteren Inhalt der kleinen braunen, Etikett-losen Flasche hinunter. Dann schmiss er das nun leere Objekt in den Müll und machte gedanklich eine Notiz, eine neue Flasche zu kaufen.
Er wankte zurück zu seinem Bett und krabbelte für ein Stündchen Schlaf noch einmal unter die Decke. Dann würde es ihm wahrscheinlich wieder besser gehen.
Und als er nach 3 Stunden die Augen wieder aufschlug, ging es ihm tatsächlich wieder fast gut. Fast, weil er den Streit mit Aya einfach nicht aus seinem Kopf bekam. Eigentlich war es ja nicht einmal ein Streit gewesen, der andere Mann hatte ihn einfach nur herausgeschmissen, hatte ihm kalt ins Gesicht gesagt dass er ihn nicht wollte...
Yohji biss sich wütend auf die Lippe um den Schmerz zu unterdrücken, der sich wieder in seiner Brust breit machen wollte. Aber Gott, es tat so weh von Aya zurückgewiesen zu werden, von dem Mann den er doch so sehr liebte!
Wieder lief Yohji ins Badezimmer, diesmal mit frischen Klamotten in der Hand. Automatisch zog er sich aus, drehte das warme Wasser auf und benutzte die Toilette, damit das Wasser Zeit hatte warm zu werden. Dann putze er sich noch schnell die Zähne, um den ekligen Geschmack aus seinem Mund zu bekommen.
Erleichtert stieg Yohji danach in die -mittlerweile warme- Dusche und ließ sich von den harten Wasserstrahlen massieren. Er warf den Kopf in den Nacken und ließ die Tropfen auf sein Gesicht prasseln.
Für ein paar Minuten stand er einfach nur da und genoss das Gefühl, dann suchte er blind nach dem Shampoo und schnappte sich irgendeine der Flaschen, die sich in dem kleinen Regal, das an der Duschwand hing, stapelten. Er blinzelte gegen den Wasserstrahl an, um zu erkennen, was er in der Hand hielt... Duschöl "Flavor Green-Tea"?? Das konnte nur einem gehören-Aya.
Yohji starrte die grün-goldene Flasche unverwandt an. Schließlich öffnete er sie und schnupperte vorsichtig an dem grünlich schimmernden Inhalt...
Sofort stieg ihm dieser leicht süßliche und doch herbe Geruch in die Nase, der Aya immer zu umgeben schien. Und gleich überschüttete ihn sein Gehirn mit all diesen Bildern, die es mit diesem Geruch verband... Funkelnde violette Augen, marmor-weiße, samtene Haut... Oh, und dann erst dieser Geschmack!
Yohji seufzt leise. Er schüttete ein wenig von dem Duschgel in seine Handfläche und begann, sich damit einzuseifen. Arme, Hals, Gesicht, Brust... Er konnte nicht wiederstehen und verweilte ein wenig bei seinen Brustwarzen, neckte sie mit seinen eigenen Fingern und stellte sich vor, er wären Ayas.
Irgendwann ließ er seine Hände weiter wandern, er seifte flüchtig seinen Bauch ein, seine langen Beine, bis seine Hände dann endlich auf ihr Ziel trafen.
Yohji stöhnte sanft und bewegte seine Hand auf seinem harten Schaft auf und ab. Dabei erinnerte er sich daran, wie Ayas Mund ihn dort verwöhnt hatte, an all diese Dinge, mit denen der Rotschopf ihn fast um den Verstand gebracht hatte...
Yohjis Atem wurde zu schnellem Keuchen. Er stützte sich mit seiner freien Hand an der Wand ab, als seine andere Hand schneller und schneller wurde. Bilder dieser unvergesslichen Nacht rasten durch seinen Kopf, und mit einem lauten Stöhnen verströmte der Blonde seinen weißlichen Saft über seine Hand.
Schwer atmend stützte er sich mit beiden Händen an der Wand ab, während er sich von dem Duschwasser säubern ließ. Eins war klar: Er musste Aya haben. Er wollte sich nicht mehr mit Fantasien oder Erinnerungen zufrieden geben, er wollte mehr!
"Aya... Ich brauche dich!"
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Aya gähnte verhalte hinter einer Hand. Er war furchtbar müde und konnte sich einfach auf gar nichts richtig konzentrieren... Dabei wollte er doch ein besonders schönes Gesteck für seine Imouto anfertigen!
*Trottel! Denk an Aya-chan und /mach/ endlich!*
Mit größter Sorgfalt suchte er die schönsten Rosen in all den Farben, die Aya-chan besonders gerne mochte, heraus. Ein paar dunkelrote, volle Blüten, viele kleine, hellrosa Knospen, ein paar blasse, gelbe Rosen mit rötlichem Rand, große, voll aufgeblühte weiße ...
Dazu noch ein wenig Farnkraut und große, dunkelgrüne Blätter, die sie nur für ihre Gestecke im Laden hatten., und ein paar blühende Kirschzweige...
Aya breitete seine "Beute" auf der Arbeitstheke aus.
Wie erwartet war es im Laden sehr ruhig, Ken las in einer Ecke irgendein Fußballmagazin und sah hin und bediente die wenigen Kunden, die sich in den Laden verirrten... Also hatte Aya genug Ruhe und alle Zeit der Welt... Dachte er.
Als er beiläufig auf seine Uhr sah bemerkte er, dass seine Schicht schon in einer Stunde beendet war. Dann sollte er sich wohl lieber ranhalten...
Der Rotschopf griff sich eine der blauen Kristallvasen, die er schon immer besonders gemocht hatte, und begann damit Rosen und Blätter zu ordnen.
So in seine Arbeit vertieft bemerkte er nicht, das sich jemand von hinten näherte, bis sich plötzlich eine elegante Hand mit langen Fingern auf seine Schulter legte.
Erschrocken fuhr Aya herum. Yohji. Natürlich.
Ohne ein Wort wandte er sich wieder seiner Arbeit zu und platzierte eine der gelben Rosen zwischen Farnkraut und Sakura-Zweigen.
"Schön... Für wen ist das?", fragte eine etwas heisere Stimme. Aya antwortete nicht.
Yohji seufzte laut genug, dass er es hören konnte, dann setzte sich der Playboy kurzerhand auf die Arbeitsfläche und starrte Aya an. Er sah ihm nicht bei der Arbeit zu oder wagte ein paar heimliche Blicke, wie er das früher schon oft getan hatte, sondern er starrte Aya direkt an.
Der Rotschopf biss die Zähne zusammen. Dieser durchdringende Blick aus grünen Augen, der über den Rand der obligatorischen Sonnenbrille auf ihn geheftet war, machte ihn langsam, aber sicher wahnsinnig. Und nervös. Und Yohji wusste das, er legte es darauf an...
Aya war drauf und dran, den Ã"lteren anzuschreien dass er ihn gefälligst in Ruhe lassen sollte, als ihm dieser verstörende Alptraum wieder einfiel. * "Ich liebe Dich..."*
Seine Hände begannen zu zittern, was Yohji natürlich bemerkte. Mit besorgtem Gesichtsausdruck fragte der Blonde auch sofort, ob alles in Ordnung sei.
"Dajobou.", presste Aya zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor und flüchtete in den Hinterraum.
Was das dümmste war das ihm einfallen konnte, denn natürlich folgte Yohji ihm. Als die Tür hinter ihnen zuschlug, wurde Aya schlagartig bewusst, was für einen Fehler er gemacht hatte: Hier waren sie allein. Yohji und er. Alleine im Hinterraum des Konekos. Shimatta.
"Aya, was ist los? Warum flüchtest du vor mir? Was habe ich dir denn bitteschön getan???"
Aya schloss die Augen und atmete tief durch. *Nur ein Traum... Kein Grund um durchzudrehen...*
"Nichts. Und jetzt lass mich in Ruhe.", zischte er Yohji zu.
"Nein!" Was eine Überraschung... "Aya, ich denke du schuldest mit zumindest eine Erklärung!!!"
"Wofür?", fragte Aya, nun ehrlich erstaunt. Es war doch alles geklärt. Und wenn der Ã"ltere nun wieder auf ihre eine gemeinsame Nacht zurückkommen würde, dann würde Weiß demnächst ohne einen gewissen blonden Playboy auskommen müssen! Aya fragte sich flüchtig, ob Kritiker ihm wohl sein Gehalt kürzen würde, wenn er Yohji umbrachte...
"Setsunakutemoto.", sagte Yohji ruhig.
Aya starrte ihn an. Hatte er das gestern Nacht etwa laut gesagt??? Er war sich sicher, das Wort nur Gedacht zu haben... Aber Yohji war nun mal kein Telepath, Gott sei Dank nicht...
"Nani?", murrte Aya, wobei er hoffte das Yohji seine Verwirrung nicht mitbekommen hatte.
"Oh, du weißt schon was ich meine. Warum, Aya? Warum weist du mich ab, wenn es dir doch selbst weh tut? Aya, du schuldest mir zumindest diese Antwort!"
Aya verfluchte sich innerlich. Wie hatte ihm das nun wieder passieren können? Verdammt!
"Ich schulde dir gar nichts. Lass mich durch, ich muss noch ein Arrangement fertig machen."
Yohji bewegte sich nicht, und Aya seufzte. Irgendwie hatte er das erwartet. Er versuchte, sich an Yohji vorbei zu drücken, da der Ã"ltere die Tür blockierte, aber Yohji stellte sich ihm genau in den Weg. Aya ging einen Schritt zur Seite, und Yohji folgte umgehend.
Aya starrte ihn wütend an und grollte seinen Namen in einer Art, die dem Blonden sagte dass er besser den Weg frei geben sollte, wenn ihm sein Leben lieb war. Trotzdem bewegte sich der Playboy nicht vom Fleck.
"Ich gehe nicht eher, bis ich meine Antwort habe, Aya."
"Yohji, ich warne dich, geh mir aus dem Weg oder ich werde nachhelfen müssen!"
"Nein, Aya, i..."
"Yohji, beweg deinen Arsch, und zwar /jetzt!", schrie Aya wütend und spießte Yohji mit dem mörderischsten Blick auf, den er grade bewältigen konnte.
Yohji stolperte erschrocken ein paar Schritte zurück, bis er mit dem Rücken auf die Tür traf.
"Aya, ich will doch nur eine Antwort! Warum hast du so viel Angst davor?"
Aya knirschte wütend mit den Zähnen. "Ich habe keine Angst! Es geht dich einfach nichts an, was ich warum gesagt habe!!! Lass mich endlich in Ruhe!"
Yohji grinste schwach und machte Aya ein Angebot. "Wie wär's wenn ich dir versprechen würde, dich nicht mehr zu "belästigen", wenn du mir sagst was ich wissen will?"
Aya blinzelte überrascht. Das klang annehmbar. Nur was sollte er sagen? `Ich liebe dich, aber ich will trotzdem nichts von dir wissen'? Oder `Ich will dich nicht in Gefahr bringen, weil bisher allen etwas passiert ist die ich liebe'? Eigentlich wollte er sich nicht total lächerlich machen...
Aya seufzte. Gut, dann eben die wortlose Variante...
Er ging einen Schritt auf Yohji zu und griff mit einer Hand in diese seidigen, dunkelblonden Locken, um Yohjis Kopf damit zu sich hinunter zu ziehen. Dann presste er seine Lippen auf die des Blonden.
Er spürte wie Yohji überrascht keuchte, dann öffneten sich seine Lippen und hießen seine Zunge willkommen. Aya gönnte sich einen kleinen, sündigen Moment und plünderte Yohjis Mund, genoss seinen Geschmack und seine eifrige Art zu antworten...
Dann brach er den Kuss abrupt ab. "Darum...", flüsterte er, dann schlüpfte er an einem verwirrten Yohji vorbei durch die Tür.
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"Noch einen Doppelten, bitte.", rief Yohji dem Barmann zu und steckte sich eine neue Zigarrete an. Verwirrt strich er über seine Lippen.
Gott, wie sollte er aus Aya nur schlau werden? Zuerst drohte er ihm und gab ihm wieder mal /diesen/ Blick, dann küsste er ihn plötzlich... Und dann diese Eile, als er heute Morgen mit diesem wunderschönen Bouquet in der Hand aus der Tür geeilt war... Wohin nur? Yohji verfluchte die Eifersucht, die er-wieder einmal- spürte.
Er nickte dem Barkeeper zu, der das nächste Glas von ihm abstellte, und inhalierte tief.
*/Was/ zum Teufel noch mal soll ich bitteschön /tun/? Ihn verführen? Unter Drogen setzen und ans Bett fesseln? Und wie soll ich es anstellen, den Tag danach zu überleben???*
Yohji seufzte und nahm einen tiefen Schluck von seinem Shochu. Abwesend drehte er das Glas in seiner Hand und ließ die Eiswürfel darin klirren, bevor er den Rest austrank. Yohji zog noch einen Drink in Erwägung, aber es war nun mal erst Mittag, und er hatte schon mehr als genug gehabt. Aya brachte ihn wirklich noch mal ins Grab...
Gott, aber er brauchte einen Plan! Aber er wusste auch so furchtbar wenig über seine neueste Rotschöpfige Sucht...
An einem Tisch nur ein paar Meter hinter ihm nahm eine Gruppe von jungen Frauen platz, und einige schickten neugierige Blicke zu ihm herüber. Yohji lächelte breit und zwinkerte ihnen zu, aber ausgerechnet die Hübscheste beachtete ihn gar nicht. Er fragte sich grade, ob er sich einen Spaß daraus machen sollte, sie zu knacken, als die Sitznachbarin seiner Auserwählten plötzlich laut aufkreischte und auf die Hand "seines" Mädchens zeigte.
Die Frau lächelte ein wenig stolz und zeigte ihren Freundinnen einen funkelnden Ring. Sie hatte sich wohl verlobt...?
Yohji zuckte mit den Schultern und wollte sich schon abwenden, als eines der Mädels Nebenan rief: "Wie hat er dich gefragt??"
Hm, das war eine interessante Frage! Der blonde Playboy spitzte seine Ohren, als er versuchte soviel wie möglich von dem Gespräch mitzukriegen.
Giggelnd erzählte die frisch Verlobte von einer Einladung zum Essen. Eine mit Rosen geschmückte Wohnung... Ihr Zukünftiger hatte anscheinend extra für sie selbst gekocht, ihr Lieblingsessen...
Yohji fragte sich flüchtig, was wohl Ayas Lieblingsessen war, während sich eine Idee in seinem Hinterkopf zu bilden begann...
"Und, wie hat´s geschmeckt?", kicherte eine der Frauen.
"Oh, ein wenig angebrannt vielleicht... Aber trotzdem gut. Ich fand die Idee alleine schon so süß..."
Es folgte typisches Geschwätz über kochende Männer im Allgemeinen und den baldigen Ehemann im Besonderen, nichts sonderlich interessantes...
Yohji bezahlte seine durchaus nicht grade geringe Rechnung und verließ die Bar.
Was für Essen mochte Aya???
Er ließ seinen Seven stehen (genaugenommen durfte er jetzt eh schon nicht mehr fahren, aber er hatte schon wichtigere Gesetze als die SVO gebrochen, und das nicht grade selten...) und überquerte die Straße. Nachdem er sich durch ein paar Seitengassen gewunden hatte, war er endlich in einer der Haupt-Fußgängerzonen angekommen. Noch ein paar Meter, dann war er in der Straße, die er gesucht hatte.
Das war einer der Vorteile daran, das so viele Touristen nach Tokyo kamen: Es gab diese Straßen, an denen sich nur Restaurants, Pubs und Fressbuden aneinander reihten. Gut, vielleicht mal unterbrochen von einem Souvenirshop oder sinnigerweise von ein paar Apotheken, aber das war's dann auch.
Yohji schlenderte die Straße entlang und sah sich aufmerksam um. In welches Restaurant würde Aya wohl gerne gehen?
Yohji grinste in sich hinein, er kam sich schon albern vor... Das er sich noch mal wie ein frisch verliebter Highschool-Bengel aufführen würde, hätte er sich auch nicht träumen lassen.
Er überlegte schon, ob er nicht einfach wieder umkehren sollte, als ein Schild seine Aufmerksamkeit fing.
"O-cha senmonten ryotei"?
Das klang doch gut! Ein Restaurant mit Grüntee-Spezialitäten...
Fröhlich pfeifend ging er hinein. Ob die hier wohl auch Kochbücher verkaufen würden? Er bezweifelte dass er einfach so in die Küche spazieren und nach dem Rezept fragen konnte!
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Aya-chans Ponyhaare waren kürzer als gestern... Aya fragte sich, ob er den Krankenschwestern auch einmal Blumen mitbringen sollte, als kleines Dankeschön. Sie kümmerten sich wirklich gut um seine Imouto...
Oftmals, wenn er die Kleine besuchte, bemerkte er wieder irgendeine Kleinigkeit, die die Kangofus für Aya-chan getan hatten, ohne dass er sie extra darum auffordern musste. Manchmal waren ihre Nägel lackiert, oder sie roch gut nach einem neuen Parfum, das er nicht gekauft hatte, oder fremde Blumen standen in ihrem Zimmer... Auf ihrem Nachttischchen saß sogar ein zuckersüßer Teddybär, den eine Krankenschwester seiner Schwester geschenkt hatte.
Der Rotschopf fand es wirklich rührend, dass die Pflegerinnen sogar ihr eigenes Geld für seine Schwester ausgaben...
Ein paar Blumen waren wirklich mal angebracht, fand er.
"Ne, Aya-chan, Du denkst doch auch dass wir uns bei den netten Kangofus bedanken sollten, die sich so gut um dich kümmern, oder?"
Natürlich gab sie keine Antwort. Trotzdem war Aya sich sicher, dass sie ihm voll und ganz zugestimmt hätte. Aya-chan hatte gerne Geschenke gemacht, sie mochte es zu sehen, wie sehr sich die anderen Menschen darüber freuten. Sie hatte immer allen eine Freude machen wollen, war immer so nett gewesen, hatte alle zum Lächeln gebracht...
*Yohji hat dich auch zum Lächeln gebracht...*
Aya biss sich auf die Zunge, um nicht am Bett seiner Schwester laut zu fluchen. Diese hartnäckige Stimme, die sich neuerdings in seinem Hinterkopf eingenistet zu haben schien, ging ihm langsam wirklich auf die Nerven! Und seit er Yohji geküsst hatte, war sie noch beharrlicher geworden....
*Aber der Kuss hat sich doch wirklich gut angefühlt...*
"Sch..."...
Aya fing sich grade noch rechtzeitig. Auch wenn sie ihn nicht hören konnte, er würde nicht vor Aya-chan fluchen!!!
Zärtlich strich er über die Haare seiner kleinen Schwester, erinnerte sich daran wie oft er die braune Masse früher gebürstet hatte...
"Ne, Aya-chan? Erinnerst du dich noch an dieses Schulfest ? Du wolltest unbedingt so hübsch wie möglich aussehen, und ich sollte dich frisieren... Du warst mir danach über 2 Stunden lang böse, die längste Zeit, die ich mich erinnern kann, dass du sauer auf mich gewesen bist..."
Er grinste bei der Erinnerung an die total verhunzte Frisur seiner Imouto. Seine Mutter hatte eine halbe Stunde gebraucht um die Knoten aus den Haaren der Kleinen wieder heraus zu bekommen...
Plötzlich knurrte Ayas Magen so laut, dass er meinte das Geräusch an den Wänden des eh sehr stillen Krankenzimmers wiederhallen hören zu können.
Klar, er hatte gestern weder Mittag- noch Abendessen gehabt, und sein Frühstück hatte an diesem Tag auch nur aus einer Tasse Kaffee bestanden. Zeit für ein wenig feste Nahrung... Aya-chan hatte immer sehr mit ihm geschimpft, wenn er nicht genug gegessen hatte. Sie hatte immer aufgepasst wie ein Luchs, das er auch ja ordentlich aß!
"Hey Kleine, ich geh jetzt schnell was Essen. Aber ich komm bald wieder, ja? Mata ne!"
Mit einem Kuss auf Aya-chans Stirn verabschiedete er sich und ging leise aus ihrem Zimmer. Während er sich auf dem Weg zu seinem Auto seine Jacke anzog, überlegte er, worauf er Hunger hatte...
Dann erinnerte er sich hier in der Nähe der Fußgängerzone ein sehr interessantes Restaurant gesehen zu haben. Und Nachsehen kostete ja bekanntlich nichts...
Sein knurrender Magen trieb ihn zur Eile, und so stiefelte er zügig los.
TBC
So, Minna-san, das war's auch schon wieder... Ich befinde mich wohl so ein wenig in einem Krea-Tief, hab kaum noch Ideen... Trotzdem hoffe ich mal, dass das nächste Kapitel ein wenig schneller kommt! ^__~
Bitte Reviewt das hier oder schickt mir ne´ Mail! (nuriko22@gmx.de)
Ich bemühe mich zwar eigentlich immer, allen zu antworten, aber ich vergesse schon mal ein paar Antworten... GOMEN! Hol ich alles nach, versprochen... ^___^;;
Mata ne,
Leeya