Weiss Kreuz Fan Fiction ❯ Forgotten Pain ❯ Kapitel 9 ( Chapter 9 )
Mich gibt es noch! So schnell werdet ihr mich nicht los! Und ich hab sogar ein neues Kapitel fertig (hätte selber nicht gedacht, dass ich das noch schreibe). Danke für den symbolischen Arschtritt, Yasashii, ohne dich hätte ich nicht weitergeschrieben.
Ich schätze, niemand wird sich mehr so richtig an "Forgotten pain" erinnern...naja, was soll's, ich hab das Kapitel geschrieben. Vielleicht liest es ja doch jemand.
Ein riesen Sorry an alle Farfie-Fans (an die süße Farfan aber nicht, die hat Schu getötet!). Ich wollte ihn nicht so ohne weiteres umbringen, es hat sich einfach so ergeben. Ich mach's nie wieder, versprochen.
OK, was erwartet euch, falls ihr bis hier her gelesen habt: Lemon, Schu-torure und Brad ...das übliche halt...
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Kapitel 9
Die nächsten Tage verliefen mehr oder weniger ereignislos. Nagi erholte sich recht schnell von seinen Verletzungen, Nemesis lebte sich langsam aber sicher in unsere schrecklich nette Familie ein und ich verbrachte den größten Teil der Tage mit Yohji und bereitete ihn -ohne dass er es selbst realisierte- langsam aber sicher auf seine Aufgabe vor.
Die Nächte sahen allerdings anders und weniger angenehm aus: Sobald es dunkel wurde, konnte ich damit rechnen, dass McGuinic auftauchte und irgendetwas versuchte. Zweimal musste ich Nemesis davor retten erstochen zu werden und zu oft endete ich damit in Sashas Bett zu schlafen.
Wie um alles in dieser Welt hatte es Crawford geschafft auf Nagi, Farfarello und mich aufzupassen, ohne dabei komplett verrückt zu werden? Vielleicht ist er es auch in den Jahren, die er mit uns zusammenarbeiten musste, geworden, das würde zumindest manches erklären...
Ein Gähnen entkam mir, als ich mich gelangweilt in dem Raum umsah, in dem ich die letzten Stunden verbracht hatte. Weiße Wand, Tür, weiße Wand mit Aktenschrank, weiße Wand, Schreibtisch, Fenster mit weißer Jalousie...oh happy day. Noch eine Stunde mehr in diesem übergroßen, sterilen Schuhkarton und ich würde anfangen mit Butterbroten zu reden.
Wenige Tage nach Farfarellos Tod, hatte uns McGuinic unseren neuen Geldgeber, Mr. Koyasu, vorgestellt; er war ein kleiner, fetter, glatzköpfiger Mann mit einer zu großen Nase und kleinen braunen Maulwurfsaugen, die nervös von einer Stelle zur anderen huschten. Schon nach wenigen Minuten wusste ich alles über den Mann, was für mich von Bedeutung war: Keine Familie, keine Freunde, diverse Schweizer Bankkonten, eine Anklage wegen Unterschlagung von Firmengeldern, die aber auf Grund von unzureichenden Beweisen -man könnte auch Korruption sagen- fallengelassen wurde, eine geschmacklose Villa in Rio und er hatte eine Schwäche für kleine Jungs und Mädchen.
Es war sonderbar Koyasu in meiner Nähe zu haben. Er schien von dem Gedanken, dass ihn irgendjemand beobachtet und ihn umbringen will regelrecht besessen zu sein. Seine Gedanken kreisten immer wieder um die Angst vor dem Tod und wie er wohl letztendlich sterben würde. Ein Kopfschuss in einer dunklen Seitenstraße, ein Messerstich direkt in sein Herz, Genickbruch durch eine dunkle unbekannte Gestalt, die plötzlich hinter ihm steht, und so weiter und so fort.
Genervt zog ich mich aus seiner Gedankenwelt zurück. Seit über 2 Stunden waren Nagi und ich bereits in seinem Büro mit den weißen Wänden und der weißen Jalousie, seit 2 geschlagenen Stunden saßen wir auf einem kleinen viel zu harten Sofa und ließen uns von unserem neuen Boss wie Zootiere bestaunen, 2 Stunden in denen rein gar nichts passiert war.
Verzweifelt suchte ich nach Ablenkung, ich begann mich in seinem übertrieben reinlichen und übertrieben weißen Büro nach irgendetwas interessanten umzusehen. Hinter dem Schreibtisch saß Koyasu, der seine Akten und andere Papiere nervös von einer Seite der Tischplatte zur anderen schob, während er hin und wieder einen kurzen Blick auf Nagi oder mich warf. Besonders Nagi schien sein Interesse geweckt zu haben, allerdings waren seine Hoffnungen den Telekineten als sein neues Spielzeug zu gewinnen schon im Keim erstickt worden. Immer wenn seine Augen länger als 2 Sekunden an Nagi hafteten, starrte ihn dieser mit diesem du-wirst-sterben-wenn-du-mich-anfasst-Blick an. Es war recht amüsant den immer verwirrteren Gesichtausdruck Koyasus und die immer ausdrucksstärkeren Todesblicken Nagis zu verfolgen. Seine dunkelblauen Augen verunsicherten Koyasu von Sekunde zu Sekunde mehr, Nagi war ihm mehr als nur unheimlich.
Ich linkte mich in die Verbindung ein, die ich mit Nagi hatte: // Du solltes aufhören ihn so anzustarren, er mag seine kleinen Jungs etwas unterwürfiger, Chibi. //
Nagi blickte mich für einen Moment genervt an, bevor er sich wieder Koyasu zuwandte.
//Halt die Klappe, Schuldig, er ist widerwärtig. //
// Ich könnte dir seine kleinen schmutzigen Fantasien zeigen, die er von dir hat, aber ich schätze, das willst du nicht wirklich sehen. //
Noch bevor Nagi irgendetwas erwidern konnte, klingelte das Telefon.
"Koyasu." Meldete sich unser neuer Chef. Man konnte deutlich die Nervosität der Stimme hören, die auf der anderen Seite der Leitung war. Immer wieder drangen Wortfetzen durch die Stille des Büros. "Schicken Sie sie hoch." Kaum hatte zu Ende gesprochen, schmetterte er den Hörer quer über den Schreibtisch.
Fragend sah mich Nagi an.
Ich seufzte hörbar. // Seine Geschäftspartner sind zu früh in Tokyo angekommen, er hat nicht die Zeit gefunden sein kleines korruptes Geschäft mit der Konkurrenzfirma abzuschließen. //
Nagi bereitete sich darauf vor die nächste Person, die durch diese Tür trat, gegen die nächste Wand zu schleudern und ich konzentrierte mich auf Koyasus Geschäftspartner.
Mr. Simon Ross, amerikanischer Geschäftsmann, verheiratet, ein reicher Millionärssohn von der Ostküste. Er war sein Leben lang nichts anderes gewöhnt, als dass ihm Zucker in den Arsch geblasen wurde und daran hat sich bis heute nichts geändert. Ohne die Hilfe von seinem Herrn Papa wäre sein so genanntes Geschäftsimperium schon lange dem Erdboden gleichgemacht worden.
Der andere...Ich konnte seine Schilde nicht durchbrechen.
Es war keine Leere, das wäre das falsche Wort gewesen; es war vielmehr als hätte diese Person ein schwarzes Tuch über seine Gedanken gelegt. Man weiß, dass etwas unter dieser undurchdringlichen Dunkelheit liegt, man kann aber nicht erfassen was es ist. Und ich kannte nur eine Person, die ihre Gedanken mit dieser Effizienz abschirmen konnte. Aber das konnte nicht sein...
In der nächsten Sekunde wurde auch schon die schwere Bürotür geöffnet und beide Männer traten ein.
"Crawford", flüsterte Nagi erschrocken.
Unsere Blicke trafen sich für einen kurzen Moment, als er sich zu Nagi umdrehte. Keine Gefühlsregung war in seinen Augen erkennbar, sie wirkten kalt und unnahbar wie Crawfords ganze Erscheinung. Es schien mir in diesem Augenblick so unerträglich in seiner Nähe seien zu müssen. Alles an ihm war so fremd und abweisend, als ob wir uns nie gekannt hätten.
Er setzte sich neben Ross ohne uns auch nur weiterhin zu beachten.
Ein bitteres Lächeln schlich sich auf meine Lippen. Wieso sollte uns Crawford auch beachten? Er war nicht länger ein Teil von Schwarz. Er war nicht mal mehr ein Teil unseres Lebens. Das einzige, was ich noch von ihm hatte, waren Erinnerungen; manche schmerzlich, manche, die mich mit ihm auf eine engere Weise verbanden, als es mir lieb war.
Ich wandte mich ab und verließ das Büro.
// Nagi, wir gehen. //
Zögerlich folgte mir Nagi zum Aufzug.
Wir schwiegen bis wir die unterste Etage des Hauses erreicht hatten. Jeder schien in seinen eigenen Gedanken versunken zu sein.
"Was ist mit --"
Wütend blickte ich Nagi an, bevor er diesen Satz auch nur zu Ende sprechen konnte.
"Crawford ist durchaus in der Lage allein auf Koyasu und Ross aufzupassen."
Langsam ging ich durch die dunkle Tiefgarage des Hochhauses. Meine Schritte hallten laut an den grauen Wänden wieder, doch ich hörte sie nicht. Vor meinem geistigen Auge wiederholte sich immer und immer wieder der Moment, als wir -Crawford und ich- uns gegenüberstanden. Diese kalten Augen hatten sich unerbittlich in mein Gedächtnis gebrannt. Hatte er die blauen Flecke und die verblassenden Blutergüsse in meinem Gesicht gesehen? Ahnte er, was McGuinic mir antat? Meine Gedanken und Gefühle waren ein einziges Durcheinander.
Erst als ich schon fast bei meinem Auto angekommen war, bemerkte ich, dass Nagi noch immer vor dem inzwischen geschlossenen Fahrstuhltüren stand.
"Wir haben einen Job zu erledigen, Schuldig, du kannst jetzt nicht so einfach gehen!" Rief er mir entgegen. Seine blauen Augen bohrten sich in meine.
Ohne seinen Worten Beachtung zu schenken, ging ich die letzten Meter zu meinen Wagen.
"Mach was du willst, chibi, wenn du unbedingt bei diesem Idioten bleiben willst, dann werde ich dich nicht aufhalten. Ich wusste nicht, dass das Interesse nicht nur von Koyasu ausgeht. Er wird mit dir sicher seinen Spaß haben." Ich grinste ihn an, als ich in meinen Wagen stieg. "Du kannst dich ja von Brad Crawford nach Hause fahren lassen." Mit diesen Worten startete ich den Motor meines Wagens und fuhr mit quietschenden Reifen aus der Tiefgarage.
*~*~*~*~*~*~*~*~*~*
Nur mit Mühe konnte ich mich noch auf den eigenen Beinen halten.
Der Abend war wirklich großartig gewesen. Ich hatte mich, nachdem ich Nagi vor Koyasus Büro regelrecht hatte stehen lassen, in der nächstbesten Bar vollaufen lassen und war danach in eine Schlägerei mit irgendeinem Idioten geraten, der gedacht hat er könnte mich mit Leichtigkeit fertig machen. Auch wenn ich betrunken war, ich war immer noch *der* Mastermind und würde mich nicht von so einem Verlierer aus dem Rennen nehmen lassen. Im Gegensatz zu mir, der nur mit ein paar Kratzern davon gekommen ist, dürfte nun in irgendeiner Straßenecke Tokyos ein heulender Schwächling mit ein paar gebrochenen Fingern und Rippen liegen.
Mit einem Grinsen auf den Lippen stolperte ich Richtung Wohnzimmer. Immer wieder verschwamm meine Sicht, der Flur schien sich unter meinen Füßen zu bewegen.
Ich hörte Stimmen, die aus dem Wohnzimmer zu kommen schienen. Jemand stritt sich. Hatten wir Besuch? Eher unwarscheinlich, dass jemand freiwillig diese Hölle betreten würde. Graues Licht strömte aus dem Wohnzimmer hinaus in den Flur; der Fernseher lief, daher die Stimmen. McGuinic war also noch wach.
Leise öffnete ich die Tür und zwang meine Augen sich an das hellere Licht, in das der Raum getränkt war, zu gewöhnen. Sashas Blick war stur auf den Fernseher gerichtet, ich fragte mich was er schaute. Irgendeinen billigen Krimi? Pornos? Was immer es war, McGuinic war wie ein kleiner Junge ganz und gar in seinem kleinen Film versunken. Ein leises Lachen entkam mir, als ich mir über diesen Vergleich bewusst wurde. Sasha McGuinic war kein kleiner Junge, denn kleine Jungs sind unschuldig und keine Mörder und Sadisten. Sein Kopf drehte sich schlagartig in meine Richtung, als es mich hörte.
"Hey Sasha."
Mein Grinsen wurde breiter, als ich seinen Gesichtsausdruck sah; er hatte nicht damit gerechnet, dass sein Lieblingstelepath in so einem Zustand nach Hause kommen würde.
"Du bist betrunken, Schuldig." Es war keine Frage, er schrie auch nicht, es war eine einfache Feststellung.
Langsam ging ich auf ihn zu. Sashas Augen hafteten an meinem Körper, als ich aus dem Schatten des Flurs trat.
"Ich bin mehr als nur betrunken, Sasha-chan, eher absolut dicht...mehr oder weniger." In dem Moment stolperte ich über den Teppichrand, konnte mich aber irgendwie abfangen. "Eher mehr."
Ich glaube, es hatte mir noch nie so wenig ausgemacht in McGuinics Gegenwart zu sein, als an diesem Abend. Es war mir egal was er von mir dachte, wie er mich ansah oder was diese Nacht noch bringen sollte; meinem alkohol-umnebelten Gehirn schien nichts mehr wirklich von Bedeutung zu sein. Als ich schließlich vor ihm stand, schloss ich meine Augen und spürte nur noch den kalten Windhauch der Klimaanlage und seine gierigen Blicke auf meiner Haut.
Hitze stieg in mir hoch, als ich seine Hand an meinem Arm spürte, ich dachte ich müsste verbrennen, so heiß war es plötzlich. Er zog mich schließlich auf seinen Schoss und begann mit seinen Finger durch meine Haare zu streichen. Es fühlte sich irgendwie gut an, gleichzeitig aber auch irgendwie nicht. Ohne darüber nachzudenken, lehnte ich mich in diese Berührung.
"Du verabscheust mich so sehr und dennoch tust du das hier."
McGuinic zeigte mit einer lässigen Handbewegung über meinen Körper, der immer noch unbeweglich in seinen Armen lag.
"Warum Schuldig? Bist du so selbstzerstörerisch? Hasst du dich mehr als alles andere auf dieser Welt? Weshalb bietest du dich mir an?"
Schweigend lehnte ich mich an ihn. Warum sollte ich ihm meine Gründe sagen? Er interessierte sich doch sonst auch nie dafür. Seine Hand war plötzlich unter meinem Hemd und er strich fordernd über meinen Rücken. Ich presste mein Gesicht an seine Brust, noch immer waren meine Augen fest geschlossen.
"Sag es mir, Schuldig, warum tust du es?" Seine Stimmer war ein leises Flüstern bei meinem Ohr; unwillkürlich lief mir ein Schauer über den Rücken. Der Alkohol schien langsam seine Wirkung zu verlieren, ein Gefühl des Unbehagens breite sich in mir aus; es war als würde mich ein dunkler Schatten umhüllen.
Sollte es mir nicht egal sein, was er mit mir tat, seine Berührungen, seine Worte? Wieso wollte ich ihn dann plötzlich von mir stoßen und in die Einsamkeit meines Zimmers fliehen?
"Sag es endlich." Er begann meinen Hals zu küssen. "Ich will die Wahrheit hören."
Es war so unerträglich heiß in diesem Zimmer. Lief die Klimaanlage nicht?
"Ich weiß es nicht", flüsterte ich mit einer heiseren Stimme.
McGuinic nahm mein Gesicht in seine Hände und zwang mich ihn anzusehen. Seine blauen Augen hatten dieses verrückte Funkeln, stechend, fesselnd und gefährlich.
"Die Wahrheit, meine kleine Schönheit! Ich will keine Lügen aus deinem süßen Mund hören."
Für einen kurzen Moment starrten wir uns einfach nur an, hin und wieder strich er mit seinem Daumen über den Riss an meiner Unterlippe.
"Ich...ich tue es für Nagi. Ich will nicht, dass du ihn noch einmal anfasst."
Ein Lächeln huschte über seine Lippen.
"Das ist nicht alles, nicht wahr, Schuldig?"
Erneut schloss ich für einen kurzen Moment die Augen.
// Nein. //
"Dann sag mir den eigentlichen Grund."
Er riss mein Hemd auf und streifte es über meine Schultern, bevor er meine Hüften an seine presst. Ich wusste was er gleich tun würde, aber das war in diesem Moment nebensächlich, denn er hatte recht, es gab einen Grund weshalb ich die letzten Wochen und die Jahre davor ertragen hatte.
// Du hast mich zu dem gem-- //
"Sag es laut, Schuldig."
Meine Stimme klang mehr wie ein Flüstern als ich sprach: "Du hast mich zu dem gemacht, was ich heute bin, Sasha."
Ich versuchte seinen Augen auszuweichen, als ein meine Arme nahm und sie um seinen Nacken legte.
Nichts hatte wirklich mehr Bedeutung, es war egal, denn jetzt kannte er den wahren Grund. Ich hatte mich selbst verleugnet und das, was ich war, aufgegeben.
Es war ein Teufelskreis aus dem ich nicht fliehen konnte. Zu wem sollte ich auch? Niemand würde mich akzeptieren, das hatte man mir zeitig bei Rosenkreuz und SZ beigebracht. Es war wie ein ungeschriebenes Gesetz: man gehörte immer dem, der einen trainiert und geformt hatte. Er hatte das Recht das zu tun, was er gerade tat, denn er hatte mich erschaffen und er konnte mich auch wieder zerstören; ich gehörte Sasha McGuinic, das hatte ich nun endlich zugegeben.
"Ich war der, der dir beigebracht hat deine Gabe zu nutzen, der deine Vergangenheit vergessen und dir einen neuen Namen gegeben hat. Du verdankst mir alles, du bist meine Schöpfung, mein Eigentum, vergiss das nie, denn ich werde immer an deiner Seite sein!"
Er schob mich plötzlich von seinem Schoß, sodass ich nur mit meiner Hose bekleidet vor ihm auf den Boden fiel.
"Zieh dich aus."
Nach kurzen Zögern tat ich was er verlangte und zog meine Hose und Shorts aus. Nackt wie am Tag meiner Geburt stellte ich mich vor ihm, ich präsentierte mich regelrecht. Sein Blick glitt wie eine Berührung über meine Haut, während sich McGuinic über seine Lippen leckte; ihm gefiel was er sah. Langsam, als ob er Angst hätte mich zu verschrecken, stand er auf, umfasste meine Taille und drückte mich auf das Sofa, bevor er sich neben mich legte.
"Wir sind uns wirklich ähnlich, Schuldig." Heißer Atem strich über meine Schulter als er diese Worte flüsterte.
Ich stieß ihn ein Stück von mir und lehnte mich zurück an das Sofapolster. Seine Hände wanderten indessen über meinen nackten Körper, der immer heftiger auf diese Berührung reagierte.
"Ich wüsste nicht in wie wir uns ähnlich sein sollten, McGuinic. Du bist ein perverses Arschloch, das seine Befriedigung darin findet alles um sich herum zu beherrschen und zu zerstören."
Noch während ich sprach, spreizte Sasha meine Beine und legte sich auf mich, seine Erregung war deutlich durch den Stoff seiner Hose zu spüren. Für einen kurzen Moment vergrub er sein Gesicht in meinen Haaren, bevor seine Zunge sanft meinen Hals entlangfuhr.
"Du denkst wirklich, dass du so anders bist?" McGuinic lachte kurz auf und biss mir leicht in mein Ohr, was mir ein leises Seufzen entlockte. "Ich bin ein perverses Arschloch nur weil ich meinen Spaß mit dir habe? Was ist mit dir und all den Menschen mit denen du 'gespielt' hast oder mit den Weiß-Kätzchen oder..." Er kramte ungeduldig in seiner Hosentasche und fand auch schließlich was er suchte, eine kleine Tube Gleitgel. "...oder mir dem kleinen Computerfreak? Ich weiß, dass du ihn willst, ich habe es gesehen." Er strich mit seinem Zeigefinger über meine Stirn.
"Wenn ich etwas sehe, was mir gefällt, will ich es haben und ich bekomme es für gewöhnlich auch. Du bist da nicht anders, meine kleine Schönheit."
Vorsichtig beugte er sich zu mir hinunter und schloss damit die Distanz, die noch zwischen uns lag. Unsere Lippen berührten sich flüchtig, bevor er den Kuss vertiefte. Seine Zunge strich fordernd über meinen geschlossenen Mund, fand schließlich auch Einlass. Ich wollte meinen Kopf zur Seite drehen, doch er umfasste mein Kinn und zwang mich damit meinen Mund noch weiter zu öffnen. Immer wieder spielte er mit meiner Zunge, neckte sie, bis ich begann den Kuss zögerlich zu erwidern.
Atemlos trennten wir uns schließlich wieder. Meine Gedanken und Gefühle waren einziges Durcheinander, vergeblich versuchte ich wieder zu Sinnen zu kommen. Noch immer konnte ich dieses Kribbeln auf meinen Lippen spüren.
Er lächelte mich kurz an, bevor er ich erneut seinen Mund auf meiner Haut spürte. Ich warf meinen Kopf zurück, als er langsam über meine Brust und meinen Bauchnabel leckte. Einer Schauer lief über meinen ganzen Körper.
"Wieso tust du das, McGuinic? Wieso--" Meine Worte wandelten sich in ein lautes Keuchen, als sich ein feuchter, heißer Mund um mein halb hartes Glied schloss. Durch halbgeschlossene Augen blicke ich ihn an. Seine eisigen Augen wendeten sich für keine Sekunde von meinen Blick ab, während sein Kopf in einem immer schnelleren Rhythmus vor und zurück gleitete. Dieses Saugen und Lecken, das leichte kratzen der Zähne über meine empfindliche Haut, allein schon der Anblick, der sich mir bot, machte mich wahnsinnig.
Plötzlich spürte ich eine Hand, die über meinen Hintern strich, bevor ein Finger langsam in mich eindrang.
"Sasha, stop..."
Erfolglos versuchte ich mich von ihm wegzudrehen, doch sein Finger fand in diesem Moment auch schon diesen süßen Punkt in mir. Mein Protest ging in einem erstickten Schrei unter.
"Willst du wirklich, dass ich damit aufhöre, Schuldig?"
Ein dreckiges Grinsen zierte seine Lippen, als er erneut über diese Stelle in mir strich. Ein lusterfülltes Stöhnen drang aus meinem Mund, noch bevor ich es verhindern konnte.
"Du bist zu sensibel, Schu. Eine kleine Berührung hier, ein Kuss da und schon windest du dich unter mir. Das einzige, was du empfindest, ist Lust, als ob du sämtliche Hemmungen verloren hättest..." Er öffnete seine Hose, während er sprach, und verteilte ein wenig Gleitmittel auf seinem steifen Glied, bevor er sich zwischen meine Beine kniete.
"Sssh, entspann dich, Schuldig."
Meine Hände gruben sich in seine Haare, als er in mich stieß. Ich konnte jeden Millimeter von ihm, jede noch so kleine Bewegung in mir fühlen. Einzelne Haarsträhnen, die sich aus seinem lose gebundenen Zopf gelöst hatten, vielen über seine Schultern und strichen über meinen Hals. Es war berauschen ihn in mir zu haben, seine Hände auf meiner Haut zu spüren und die weichen Haare zwischen meinen Fingern zu fühlen. Nichts anderes zählte mehr, als dieses Gefühl. Ich wusste, er manipulierte mich, aber ich konnte mich einfach nicht dagegen wehren. Mein Geist schrie vor Abscheu und Selbsthass, doch mein Körper wollte mehr.
Die sanften Berührungen, die beruhigenden Worte, diese federleichten Küsse, die Sasha über meinen Hals und mein Gesicht hauchte, während er sich in mir zu bewegen begann, das alles fühlte sich nach *ihm* an, als sei es...
"Brad."
Ich stöhnte leise seinen Namen und spürte in dem Moment auch schon eine Hand, die sich in meine Haare grub und meinen Kopf nach hinten zog. Sashas Augen funkelten mich voller Wut und Verachtung an.
"Nein, nicht Brad. Ich bin es, der dich gerade fickt und ich will diesen verdammten Namen nie wieder hören, hast du mich verstanden?!" zischte er mich an.
Verzweifelt versuchte ich mir -oder besser gesagt meinem Körper- verständlich zu machen, dass es McGuinic und nicht Crawford war, mit dem ich gerade schlief.
Erneut entkam mir ein Stöhnen, als er in meinen Hals biss und dann zärtlich über die Wunde leckte. Ich verstand mich selbst nicht mehr. Sasha McGuinic hatte mich geschlagen, vergewaltigt, gedemütigt und gequält und dennoch genoss ich seine Hände und Lippen auf meiner Haut und die stetigen, festen Bewegungen in mir.
Von Sekunde zu Sekunde wurde der Rhythmus, in dem er sich bewegte, schneller und härter. Mein Körper bäumte sich unter Sashas tiefen Stößen auf, reckte sich ihm entgegen. Unser beider Atem vermischte sich.
"Oh, Sasha...mehr, bitte..."
Was war nur mit mir los? Wieso mochte ich das, was er mit mir tat? Wieso wollte er, dass ich es mochte?
Immer heftiger und hemmungsloser drang er in mich ein. Seine Hände hatten meine Hüften in einem schmerzhaften Griff umklammert, ich würde die Abdrücke seiner Finger noch nach Tagen sehen können. Mein Stöhnen wurde zu lusterfüllten Schreien, je näher ich meinem Höhepunkt kam. Mein Herz raste, alles drehte sich. Es war, als ob meine Gedanken und mein eigener Wille diesem übermächtigen Gefühl der Lust vollständig gewichen war. Verzweifelt krallte ich mich in seinen Rücken, als ich den nächsten tiefen Stoß spürte. Mit einem heiseren Schrei kam ich.
"Mein", raunte er neben meinem Ohr, als ich langsam wieder zu Sinnen kam.
"Dein." Wie gebannt starrte ich in seine fiebrig glänzenden Augen, als ich dieses Wort aus meinem eigenen Mund hörte.
Sein. Sein bis in alle Ewigkeit. Bis zu seinem...Tod.
In diesem Moment spürte ich auch schon wie Sasha seinen Höhepunkt erreichte. Tief in mir konnte ich diese zähe Flüssigkeit fühlen, als er sich in mir ergoss.
Für ein paar Minuten blieb er erschöpft auf mir liegen, bevor er sich langsam aufsetzte and auf meinen Körper hinabblickte.
// Du warst großartig, meine kleine Schönheit, so unterwürfig und gehorsam wie eine Hure. // flüsterte er in meine Gedanken, während er noch immer versuchte wieder zu Atem zu kommen.
Ich schloss meine Augen und versuchte seine Präsenz aus meinem Kopf zu verbannen. Wir beide wussten genau, weshalb ich mich so benommen hatte. Es war nicht meine eigene Entscheidung, dass ich in dieser Nacht mit ihm geschlafen hatte; zumindest nicht vollständig.
Zufrieden streckte er sich und legte sich dann eng an mich, während er seine Arme lässig um meine Hüften schlang.
"Es spielt keine Rolle, ob ich dich ein wenig beeinflusst habe. Du hast es genossen, Schuldig, du wolltest, dass es passiert, obwohl du gewusst hast für wen du die Beine breit machst."
Sasha McGuinic würde sterben, das schwor ich mir in diesem Moment.
Er verstärkte plötzlich den Griff, den er um meine Taille hatte.
"Was planst du, Schuldig? Sag mir, was in deinem hübschen Kopf vorgeht."
Ein Grinsen huschte über mein Gesicht. Er würde mich nicht durchschauen; er konnte nicht, denn mein kleines Geheimnis war zu tief in meinen Gedanken vergraben.
"Du wirst es erfahren, wenn es zu spät ist, McGuinic."
Ich wandt mich aus seiner Umarmung und erhob mich vom Sofa, doch ein Hand umfasste mein Handgelenk, als ich gehen wollte.
"Denkst du wirklich, dass du gegen mich eine Chance hast? Egal was du vorhast, du wirst es bereuen, das schwöre ich dir."
Hass und Abscheu, das war das einzige, was ich in diesem Augenblick fühlte. Es war, als ob sich pures Eis um mein Herz schließen würde.
Mit einer blitzschnellen Bewegung zog ich meinen Arm zu mir und griff dafür mit meiner anderen Hand nach seinem Handgelenk.
"Ich bereue nichts", zischte ich leise.
McGuinics Augen verdunkelten sich für einen kurzen Moment, bevor ich sein Handgelenk losließ.
"Wie du willst, es ist allein deine Entscheidung, Schuldig."
Er hatte Recht, es war meine Entscheidung und ich hatte sie bereits getroffen. Sasha würde sterben; er würde büßen, für das was er mir und Schwarz angetan hatte.
Es wurde Zeit mit ein paar Kätzchen zu spielen.
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Kapitel 9! Nach knapp 5 Monaten! ^______^ Ich habs geschafft!!!
Wenn jemand überhaupt bis hier hin gelesen hat, würde ich mich über den ein oder anderen Review freuen. Will doch wissen, ob ich weiterschreiben soll, oder ob "Forgotten Pain" schon vergessen ist.
Ach ja: Warum McGuinic Gleitcreme mit sich rumschleppt? Fragt nicht mich, er ist der Perversling! ^__~