Weiss Kreuz Fan Fiction ❯ Forgotten Pain ❯ Kapitel 5 ( Chapter 5 )

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Farfie-torture! Jetzt ist Farfarello an der Reihe unter McGuinics Sadismus zu leiden. Nagi und Schu haben dafür auch so ihre kleinen "Differenzen"...

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Kapitel5

Als ich Crawford am Abend zum Flughafen brachte, herrschte eine absolute Stille zwischen uns. Jeder schien in seine eigenen Gedanken versunken zu sein. Das waren also meine letzten Minuten mit Brad.

Crawford hatte sich weder von Nagi noch von Farfarello verabschiedet, er meinte, dass es so einfacher für die beiden sein würde. Ich hatte ihre Gesichter gesehen, als wir das Haus verlassen haben, sie schienen sein plötzliches Gehen nicht wirklich leicht zu nehmen. Nagi hatte sich sofort von dem Fenster, an dem er stand, abgewandt, als er mich sah, und Farfarello stand einfach nur da und starrte Crawford an. Es war ein wenig komisch die beiden so zu sehen.

Ich langweilte mich zu Tode, seit einer knappen Stunde waren wir jetzt schon unterwegs und Crawford tat alles um einer Konversation mit mir aus dem Wege zu gehen.

"Bradley?" Er wusste, dass, wenn ich seinen Namen so sagte, ich etwas von ihm wollte.

"Hn." Für keinen einzigen Augenblick wandte er seinen Blick von der Straße ab, obwohl wir jetzt schon seit ungefähr einer halben Minute an einer roten Ampel standen. Es war mehr als nur unterhaltend ihm dabei zu zuschauen wie er manisch auf das kleine rote Licht starrte -es erinnerte mich ein bisschen an experimentelle Versuche zum pawlowschen Reflex.

Eigentlich wusste ich nicht so richtig worüber ich mit ihm reden sollte.

"Was wirst du eigentlich machen, wenn du in D.C. bist? Was ist deine Aufgabe?"

"SZ wird mir die erforderlichen Informationen geben, wenn ich in Washington angekommen bin."

Ich verdrehte die Augen. "Du klingst schon wie dein verdammter Computer, Braddy-boy! Werd' endlich locker, es gibt auch noch andere Dinge außer Schaltkreise, Zeitungen und...was weiß ich, was du sonst noch machst."

Ich hätte schwören können, dass da ein kurzes Lächeln auf Crawfords Lippen war. Das Ganze sah mir inzwischen sehr nach einer Herausforderung aus.

"Braaaaad?" Meine Stimme war in dem Moment hart an der 'Crawford-Schmerzgrense für Deutsche, die ihm unendlich auf die Nerven gingen' und ich wusste das nur zu gut.

"Wirst du mich vermissen, Brad? Du wirst! Hab ich recht?" An jedem anderen Tag hätte ich bereits ein "Schuldig, raus!" oder ein "Halt den Mund, Schuldig!" kassiert, doch da war es wieder, dieses Lächeln, dass ich als einziger bis jetzt zu sehen bekommen hatte. Crawford antwortete aber nicht auf meine Frage, er lächelte einfach nur.

Meine Augen hefteten sich an diesen Mund. Ich stellte mir kurz vor noch einmal diese Lippen mit meinen berühren zu können, verdrängte meine kleine Fantasie aber schnell wieder. Es hatte keinen Sinn solche Gedanken zu haben. Er ging, vielleicht für immer, und ich würde nie mehr die Gelegenheit haben ihn zu küssen oder neben ihm im Bett aufzuwachen oder ihn einfach nur sehen zu können.

Wir verfielen wieder in unser Schweigen.

Ein paar Minuten später kamen wird am Flughafen an und ich half ihm seine Koffer zum Check-in zu bringen. Wir standen uns schweigend mitten in dem riesigen, fast leeren Raum gegenüber; er sah mich an, ich starrte auf den Boden.

"Schu", seine Stimme war so ungewohnt sanft. "Schau mich an."

Wieso musste er gerade jetzt so anders sein, wieso nicht schon vor einem Jahr oder auch nur vor einem Monat?

In dem Moment, als ich meinen Kopf hob, spürte ich auch schon seine warmen Lippen auf meinen. Schon wieder war da dieser einmalige Geruch nach schwarzem Kaffee, als er sich näher an mich

drängte. Ich schloss die Augen und betete zu jedem Gott auf und über diesem Planeten, dass dieser Augenblick für immer andauern sollte.

Ich war anscheinend zu lange schon Atheist gewesen, denn ein paar Sekunden später lösten sich seine Lippen von den meinen und er blickte mich mit einem ernsthaften Gesichtsausdruck an.

"Du wirst ein Auge auf McGuinic haben, du wirst auf Farfarello und Nagi aufpassen, denn du bist jetzt verantwortlich für die beiden, und du wirst dir keinen Fehler erlauben, weder McGuinic gegenüber noch wirst du SZ enttäuschen, verstanden?"

"Sir, ja, Sir!"

Ich salutierte und schlug die Hacken meiner Schuhe zusammen, dass ein lauter Knall durch die Hälfte des Gebäudes hallte.

Er schüttelte daraufhin nur lächelnd mit dem Kopf und legte eine Hand auf meine Schulter.

"Geh jetzt. Es wird Zeit."

Und ich tat was er sagte, ich drehte mich um und ging langsam Richtung Ausgang. Das war es also gewesen. Ein letzter Kuss, ein paar Befehle -ich würde es ja lieber als Ratschläge bezeichnen- und eines seiner seltenen Lächeln. Ist das Leben nicht schön? Wenn es jemanden interessiert, ich finde es großartig! Brad war dabei endgültig zu verschwinden, ein perverses Arschloch wartete in unserem Safehouse auf mich und hätte ich am liebsten gleich, nachdem er angekommen war, vergewaltigt und ich hatte keine Ahnung, was als nächstes auf mich zukommen würde.

Meine Hände, die ich inzwischen in den Taschen meines Jacketts vergraben hatte, ballten sich zu Fäusten, seit wann war ich so übersensibel und unsicher? Es war nicht die Zeit in Melancholie zu versinken, ich konnte es mir jetzt nicht leisten meinen Gedanken und Gefühlen hinterher zu hängen, nicht wenn jemand wie McGuinic in den nächsten Tagen, Wochen, Monaten um mich herum sein sollte. Ich hatte meinen kleinen persönlichen Kampf vor mir, da war keine Zeit für die Vergangenheit.

"Ach, und Schuldig?"

Ich blieb stehen, drehte mich aber nicht zu ihm um, ich wollte ich nicht noch einmal ins Gesicht blicken müssen.

// Erschieß ihn, wenn er auch nur einen Fehler macht. // Fügte Brad gedanklich hinzu.

Mit 'ihn' war Sasha McGuinic gemeint.

// Worauf du dich verlassen kannst, Bradley, worauf du dich verlassen kannst. //

Kalter Wind schlug mir entgegen, als sich die Tür vor mir öffnete, nachdem der Bewegungsmelder mich erfasst hatte. Meine Beine bewegten sich wie von selbst, ich spürte meinen ganzen Körper nicht mehr. Es war kalt und es nieselte und Wind ging und Brad war gegangen...

~*~*~*~*~*~*~*~*

Wie ich wieder zurück in unser Versteck kam, weiß ich nicht. Ich kann mich weder daran erinnern in das Auto gestiegen oder gefahren zu sein zu noch weiß ich, wie ich ohne Schlüssel in das Haus gelangen konnte. Es war alles wie ein verdammter Trip.

Ich kam erst wieder zu mir, als ich vor Farfies Raum stand und McGuinics Stimme hörte. Als ich das weiß gestrichene Zimmer schließlich betrat, traute ich meinen Augen nicht: Sasha stand mit dem Rücken zu mir und las aus einem in braunes Leder gebundenen Buch vor; er betete vor Farfarello. Seine Stimme war bereits ein wenig heiser, wer weiß wie lange er jetzt schon hier bei dem Iren war. Die Szene, die sich vor mir erstreckte war einfach zu unwirklich.

"...schaue auf uns herab, die wir in Demut vor Deinem Altare uns niedergeworfen haben. Dein sind wir, Dein wollen wir sein."

McGuinic machte eine Pause und ging langsam auf Farfie zu. Er legte seine Hand auf den Kopf des jüngeren vor ihm, bevor er sein Gebet fortsetzte.

"Du wirst für mich beten, mein kleiner Teufel!" Flüsterte er und blätterte auf die nächste Seite. "Damit wir aber immer inniger mit Dir verbunden sein mögen, darum weiht sich ein jeder von uns heute freudig Deinem heiligen Herzen. Viele haben Dich niemals erkannt, viele haben Deine Gebote verachtet und Dich von sich gestoßen."

Farfarello rutschte die Wand herunter, an der er lehnte, der harte Beton zeriss seine Kleidung und zerkratzte seine helle Haut. In meinem benommenen Zustand bemerkte ich erst jetzt, dass zwei hölzerne Kreuze in seinem Zimmer hingen.

"Erbarme Dich ihrer aller, gütigster Jesus, und ziehe alle an Dein heiliges Herz. Sei Du, o Herr, König nicht nur über die Gläubigen, die niemals von Dir gewichen sind, sondern auch über Deine verlorenen Söhne, die Dich verlassen haben."

Sasha thronte grinsend über Farfarello, der nun zusammengekrümmt auf dem Boden lag und immer wieder verzweifelt das Wort "Nein" flüsterte.

"Egal was du tust, Farfarello, egal was du zu ihm sagst, Gott wird dich immer lieben und dir verzeihen. Du kannst ihm nichts anhaben, denn du bist eines seiner verlorenen Kinder und du wirst mit seiner und meiner Hilfe wieder zurück auf den richtigen Pfad finden. Glaube mir, du wirst für mich und für ihn beten, mein kleiner Teufel!"

Noch während er redete, ging er an mir vorbei und verließ er das Zimmer.

"...Farfie?" Meine Stimme klang etwas unsicher, als ich seinen Namen sagte. Ich hatte ich noch nie so hilflos gesehen.

Farfarello antwortete nicht, er lag einfach nur bewegungslos auf dem Boden.

Ich konnte das ganze nicht begreifen. Jeder einzelne von uns wurde von McGuinic Stück für Stück gebrochen ohne dass wir etwas dagegen unternahmen. Wir waren Schwarz, wir sollten uns nicht einfach von so einem Scheißkerl beeinflussen lassen! Doch Sasha verstand es wie kein zweiter sich unsere Schwächen und Ängste zu nutze zu machen. Farfarellos Hass gegen Gott, Nagis Angst vor der Wehrlosigkeit, das alles benutzte er gegen uns.

// Nicht zu vergessen deine ganz persönliche Angst vor deiner Vergangenheit bei SZ. //

Ich versuchte McGuinics Stimme zu ignorieren und wandte mich statt dessen Farfie zu. Behutsam legte ich eine Hand auf seine Schulter um ihn aus seinem schockähnlichen Zustand zurückzuholen. Nach einer Weile -ich weiß nicht wie lange ich neben ihm gekniet hatte- nahm er mich endlich war und ließ sich von mir aufhelfen.

Seine Hände und Arme waren vollkommen kalt. Ich zog mein Jackett aus und legte es Farfarello um die Schultern, als wir die Treppe zu den restlichen Schlafzimmern des Hauses hinaufstiegen.

Bis jetzt hatte er auf keinen Versuch mit ihm ein Gespräch anzufangen reagiert, ich hoffte, dass, wenn ich ihn weg von McGuinic in Crawfords Schlafzimmer bringen würde, er vielleicht wieder zu sich kommt.

"Wo bringst du ihn hin?"

McGuinic lehnte an dem Türrahmen von meiner Zimmertür und schaute mich mit einem empfindungslosen Blick an.

"Crawfords Zimmer. Ich will ihn nicht die ganze Nacht auf dem Boden liegen lasse, es ist eiskalt da unten."

Ich würdigte ihm keines Blickes, als ich an ihm vorbei ging.

"Aaaaaw, wie niedlich, meine kleine Schönheit kümmert sich wie eine junge Mutter um den Verrückten von der Insel."

Er lachte kurz auf.

Bevor Farfie und ich das Zimmer von unserem Ex-Teamleader betraten, drehte ich mich zu McGuinic um und grinste ihn an.

"Du weißt weshalb ich das alles mache, Sasha-chan. Du hasst es, wenn nicht alles so läuft wie du es willst und ich werde dafür sorgen, dass nie wieder etwas nach deinem Willen laufen wird."

Schnellen Schrittes kam McGuinic auf mich zu und packte mich am Kragen meines Hemdes. Er rammte mich unsanft gegen die nächstbeste Wand, dass meine bereits geprellten Rippen knackten und ich vor Schmerz aufschreien musste.

"Du weißt wo dein Platz ist oder hast du das vergessen, du kleines Stück Scheiße? Du bist zu nichts anderem gut als meine die Schuhe zu lecken und die Beine breit zu machen, wenn ich es dir sage!"

Ich funkelte ihn nur herausfordernd an und biss die Zähne zusammen; die nächsten Minuten würden wirklich schmerzhaft werden.

"Siehst du was ich meine, Sasha? Es pisst dich gewaltig an, wenn nicht jeder macht was du willst, nicht war? Glaubst du wirklich, du könntest uns mit deinen billigen Psychospielchen unter deine Gewalt bringen? Es ist nur eine Frage der Zeit und du wirst keine Kontrolle mehr über uns haben."

Das nächste, was ich wahrnahm, war eine Faust, die mit meinen Rippen kollidierte, und sein Mund, der sich an mein Ohr legte.

"Pass heute Nacht gut aus dich auf, meine kleine Schönheit, oder du wirst für die nächsten 3 Tage weder sitzen noch stehen können." Er verlieh seinen Worten Nachdruck indem er meinen Hintern packte und mich näher an sich zog. "Vielleicht sollte ich aber auch dem kleinen, braunhaarigen Kunstwerk einen kleinen Besuch abstatten. Du weißt wie sehr ich Jungfrauen schätze."

"Rühr Nagi an und du bist tot, du Arschloch."

"Na, so schlechte Worte aus so einem süßen Mund." McGuinic leckte kurz über meine Lippen, ließ mich dann los und ging ohne ein weiteres Wort zu sagen in das Wohnzimmer. Ich versuchte den Schmerz, der von meinen Rippen ausging, zu ignorieren, es gab andere, wichtigere Dinge als das.

Als ich Crawfords Schlafzimmer betrat, sah ich, dass Farfie sich auf das große Doppelbett, das am anderen Ende des Raumes stand, gelegt hatte. Er sah so friedlich aus wie zusammengerollt aus der weißen Decke lag und mein Jackett wie eine Rettungsleine umklammerte. Vielleicht träumte er ja gerade von einer anderen, für ihn besseren Welt, in der Gott für immer leidet und McGuinic langsam bei lebendigem Leibe von Ratten, Würmern und Käfern aufgefresen wird. Ein zufriedenes Lächeln stahl sich bei diesem Gedanken auf meine Lippen.

Ich beschloss den Tag ebenfalls zu beenden und ging -nach einem kleinen Abstecher zur Küche, immerhin hatte ich den ganzen verdammten Tag noch nichts gegessen- in mein Zimmer, wo ich duschte und mein neues Lieblingshemd anzog. Brad hatte es nicht mitgenommen, als er gegangen war. Dass er es einfach auf meinem Bett vergessen hatte, konnte ich nicht glauben, ich sah es vielmehr als sein Abschiedsgeschenk für mich. Ein plötzliches Gähnen riss mich aus meinen Gedanken.

Ich fühlte mich ungewohnt müde und wollte nur noch ein paar Stunden Schlaf, bevor ich mich wieder unserem Arschloch von Anführer stellen musste.

Mit einem erleichterten Seufzen legte ich mich in mein Bett und schloss die Augen. Es dauerte nicht lange und ein traumloser Schlaf hatte mich in seine dunkle Umarmung geschlossen.

~*~*~*~*~*~*~

"Schuldig."

Jemand schüttelte meine Schulter.

"Schu."

Das schütteln wurde stärker.

Ich drehte mich auf die andere Seite und ignorierte die Person, die vor meinem Bett stand; der Tag war einfach zu lang und kraftraubend gewesen um mich mitten in der Nacht mit irgendjemanden zu beschäftigen, dem es gerade jetzt einfiel, meine Geduld zu strapazieren.

"Schuldig, wach auf!"

Die Person griff nach einer meiner Haarsträhnen und zog kurz dran. Entnervt schlug ich die Hand weg und setzte mich auf um kurz darauf in Nagis nachtblaue Augen zu blicken.

"Was willst du, Nagi? Einen Albtraum gehabt? Hat dich das Schrankmonster belästigt? Kekse und Milch sind im Kühlschrank und du bist groß genug um allein aufs Klo gehen zu können. Also, was in Gottes Namen willst du in meinem Zimmer? " Nur mit Mühe unterdrückte ich ein Gähnen.

Trotz der Dunkelheit, die in meinem Zimmer herrschte, konnte ich Nagis genervten Blick sehen, der aber bald wieder verschwand und von Unsicherheit ersetzt wurde. Er zögerte noch einen Moment, kroch dann aber auf mein Bett und kuschelte sich an meinen Arm.

"Ich will hier schlafen, Schu, in deinem Bett." Ungläubig zog ich eine Augenbraue hoch und schaute ihn eingehend an.

"Vergiss es, Kleiner! Verschwinde in dein Zimmer!"

Ich zog meinen Arm von ihm weg, rutschte auf die andere Seite des Bettes und legte mich wieder hin.

Die Minuten vergingen, doch Nagi bewegte sich kein Stück, seine Blicke bohrten sich in meinen Rücken. Ich wurde von Sekunde zu Sekunde nervöser. Wer sollte das ertragen können? Ein 15 jähriger Teenager saß in nicht mehr als einer kurzen, engen Boxershorts und einem viel zu großen dunkelroten Hemd auf meinem Bett und zog mich mit seinen Blicken langsam aus.

"Nagi, geh in dein Bett! Sofort!!" Schrie ich ihn an, während ich mich umdrehte.

Er saß noch immer auf meinem Bett und starrte mich seinen großen traurigen Kinderaugen an. Ich glaubte wirklich, das jeden Moment riesige Kullertränen über seinen Wangen laufen würden.

Dann dämmerte es mir langsam...

"Du Biest!"

Er hatte sich meine kleine Schwäche für diesen Blick schneller zu nutze gemacht, als mir lieb war.

Ein kleines Grinsen stahl sich fast unmerklich auf Nagis Lippen. Er lehnte sich ein wenig nach vorn, was zur Folge hatte, dass sein übergroßes Nachtshirt über seine linke Schulter rutschte, und flüsterte leise: "Ich hatte einen guten Lehrer, nicht war, Mastermind?"

Wie gebannt starrte ich auf das Stück cremefarbene Haut, das sein Schlafanzug freigegeben hatte. Nagi war für mich ohne Zweifel so etwas wie ein Kunstwerk aus Fleisch und Blut. Ich wollte mit meinen Fingerspitzen über seinen Hals hinab zu seinen Schultern streichen, ich wollte mit meiner Zunge mit dem halbsichtbaren, hellrosafarbenen Nippel spielen, bis er hart unter meiner Berührung werden würde, ich wollte jeden Millimeter dieser weichen, hellen Haut küssen...

Wem machte ich was vor, ich hatte wirklich eine Schwäche für Nagi. Es war nicht so wie bei Brad, es war viel mehr mein Beschützerinstinkt, der durch Nagi geweckt wurde. Er hatte so etwas unschuldiges an sich, was ich bewahren wollte; wer weiß, vielleicht wollte ich es auch nur für mich selbst haben.

Meine Gedanken fanden ein abruptes Ende, als ich plötzlich heiße, weiche Lippen an meinem Hals spürte. Ich schreckte zurück und starrte Nagi ungläubig an.

"Du...du hast mich..."

"Geküsst", sagte er leise und lehnte sich erneut vor, diesmal um meine Lippen mit seinen gefangen zu nehmen.

Ich packte seine Schultern und schob ihn ein Stück von mir weg, bevor er mich küssen konnte.

"Nagi-chan, wenn du das noch einmal machst, dann schwöre ich dir, dass du deine Jungfräulichkeit endgültig begraben kannst."

Eine Welle von Lust und Nervosität ging von ihm aus und erfasste mich. Ich konnte es nicht fassen!

"Du willst also tatsächlich mit mir schlafen." Ich hatte nicht mal mitbekommen, dass ich das laut gesagt hatte, bis ich sein Nicken sah.

Nagi zwängte sich aus meinen Händen, die immer noch seine Schultern festhielten, und kletterte langsam auf meinen Schoß. Er begann meinen Hals mit sanften Küssen zu übersehen, während ich versuchte meine Gedanken erfolglos zu ordnen.

Ohne das ich es wollte, legten sich meine Hände um seine Hüften und zogen den kleineren Jungen näher an mich, was Nagi nur noch eifriger in seinen Taten werden ließ. Meine Boxershorts wurden langsam aber sicher zu eng, ich verfluchte meine hyperaktiven Hormone! In dem Moment als ich mich zu ihm hinunter beugte, wusste ich, dass ich meine eh schon geringe Selbstkontrolle verloren hatte. Der Kuss war sanft und sinnlich, ich verlor mich nach und nach in dieser süßen Berührung. Seine Zunge strich leicht über meine Lippen und drang dann ein wenig zögernd in meinen Mund ein. Es kam mir alles so irreal und wie aus einem Traum gerissen vor.

Nagis Körper wirkte zerbrechlich im Vergleich zu meinem, seine Handgelenke, die ich umfasste, waren so dünn, genau wie seine Beine, die sich um meine Taille schlangen. Er erinnerte mich eine fragile Puppe aus Glas, als er in meinem Armen lag; er war ein Kind, er war viel zu jung für so was hier.

Mit einem dumpfen Knall landete Nagi auf dem Parkettboden vor meinem Bett. Ich hatte ihn ein wenig zu schnell von mir weggestoßen, sodass er das Gleichgewicht verloren hatte und von der Bettdecke gerutscht war.

"Ich kann nicht mit einem Kind schlafen." Meine Worte waren mehr wie eine Aussage mit der ich vielmehr mich selbst als ihn überzeugen wollte.

Nagi bewegte sich nicht von seinem Platz auf dem Boden und blickte mich einfach nur ausdruckslos an.

"Nagi?"

Keine Antwort.

"Steh auf, Nagi."

Noch immer keine Reaktion.

Ich seufzte übertrieben laut und streckte ihm meine Hand entgegen.

"Benimm dich nicht wie ein Baby und steh endlich auf." Sein Shirt war schon wieder über seine Schulter gerutscht.

Als ich meine Augen von seiner unbedeckten Schulter wieder auf sein Gesicht richtete, sah ich, dass Nagis ausdruckslose Miene einem arroganten, abwertenden Lächeln gewichen war.

"Du hast dich von Crawford ficken lassen, ebenso von McGuinic, vielleicht sogar von dem Rest von SZ, du müsstest mit deiner Erfahrung" Nagi spuckte das Wort regelrecht aus und stand ohne Eile von dem Boden auf "eigentlich wissen, was ich von dir wollte." Er ging langsam zur Tür, während er weitersprach: "Ich wusste nicht, dass du nach 'all dem' noch so moralisch bist. Vielleicht sollte ich zu jemand anderem gehen, der mich--"

'Jemand anderem'...er meinte McGuinic. Irgendetwas machte in mir Klick. Ich wusste, dass Nagi mich nur provozieren wollte, konnte mich selbst aber nicht mehr zurückhalten und beschloss McGuinics Spiel nach meinen Regeln zu spielen.

In dem Moment, als er die Tür öffnen wollte, war ich von meinem Bett aufgesprungen und vor den Ausgang meines Zimmers geschnellt. Mit einer blitzschnellen Bewegung legte ich meine Hand um seinen schlanken Hals und drückte ihn brutal auf den Boden. Nagis Augen weiteten sich in Schock und er fing an zu japsen, als er feststellte, was gerade mit ihm passierte und dass er seine telekinetischen Fähigkeiten nicht einsetzen konnte; ich hatte anscheinend doch das ein oder andere von Sasha gelernt.

"Du willst also mit mir schlafen, Nagi-chan. Du willst von meiner Erfahrung, wie du es so schön umschrieben hast, profitieren?" Ich zischte die Worte in sein Ohr.

Wenn es überhaupt möglich war, aber seine blauen Augen weiteten sich noch ein wenig mehr. Jetzt war ich an der Reihe mein arrogantes Grinsen aufzusetzen.

"Wenn ich mit dir fertig bin, mein kleines Püppchen, wirst du dir wünschen nie in mein Zimmer gekommen zu sein! Du hättest deinen hübschen Mund lieber geschlossen halten sollen, vielleicht würde dann das ganze jetzt nicht passieren."

Angst war Nagi inzwischen deutlich ins Gesicht geschrieben. Während ich meinen Blick über seinen zitternden Körper wandern ließ, knöpfte ich sein rotes Hemd auf.

"Du weißt, was ich jetzt mit dir machen werde?" Ich durchbrach ohne Schwierigkeiten seine mentalen Schilde und schickte ihm ein paar meiner Erlebnisse mit McGuinic.

Für die letzten Knöpfe machte ich mir nicht mal die Mühe sie zu öffnen, ich riss Nagi das Shirt einfach vom Körper. Er gab ein leises Wimmern von sich und begann mit aller Macht gegen mich anzukämpfen. Ich lachte nur, bevor ich ihm eine schallende Ohrfeige verpasste und dann meinen Griff um seinen Hals verstärkte.

"Hör auf dich zu wehren, das ist sinnlos!" Ich lachte erneut. "Es wird Zeit, dass du eine kleine Lektion lernst, Nagi-chan."

Im nächsten Augenblick lag Nagi ausgestreckt unter mir auf dem Bett.

"Stop...Schu...bitte nicht!" Seine Stimme hatte einen Hauch von Hysterie, als er mich anbettelte aufzuhören.

"Es hat doch noch gar nicht richtig angefangen, chibi, wieso soll ich jetzt schon aufhören? Und heißt es nicht: Was man anfängt, soll man auch zu Ende bringen?" Während ich sprach, riss ich ihm die Shorts von den Beinen und schnappte mir dann einen Stofffetzen seines zerrissenen Hemdes um damit seine Hände über dem Kopf zu fesseln. Ich kniete mich zwischen seine nackten Beine und strich mit meinen Händen immer wieder über seine Schenkel.

"Du willst also wissen wie es ist ohne irgendeine Vorbereitung plötzlich einen Schwanz in sich zu haben, du willst spüren wie jemand ohne Rücksicht auf deine noch frischen Verletzungen in dich brutal eindringt und währenddessen über seine Schmerzensschreie lacht, du willst wissen wie es ist am Morgen in Bettlacken aufzuwachen, die von deinem eigenen Blut durchtränkt sind?" Längst vergessene Erinnerungen stiegen bei diesen Worten in mir hoch und meine Stimme fing leicht an mit beben.

"Willst du wirklich, dass ich meine 'Moral' vergesse und dich um diese Erfahrungen reicher mache? Willst du, dass ich dich behandle wie es McGuinic damals mit mir getan hat?" Mein Grinsen war schon lange aus meinem Gesicht verschwunden.

Nagi schüttelte nur mit dem Kopf.

"Dann sag mir was du willst!" Schrie ich ihn an.

"Ich w-will nicht, dass-dass e-er..." Tränen liefen ihm frei über sein Gesicht.

Das war es also, er hatte es so gut wie ausgesprochen. Ich ahnte es eigentlich schon vom ersten Moment an, als sich Nagi regelrecht an mich rangeworfen hatte, seine Gedanken lagen zu deutlich an der Oberfläche seines Bewusstseins. Er wollte nicht, dass jemand wie Sasha McGuinic sein erstes Mal wird.

Ich öffnete seine Fesseln, stieß ihn dann von mir weg und drehte mich mit dem Rücken zu ihm, als ich mich wieder auf dem Bett ausstreckte.

"Geh in dein Bett, Nagi."

Nur ein lautes Schluchzen bekam ich als Antwort.

Nach ein paar Minuten bewegte sich Nagi auf meinem Bett, allerdings nicht um aus meinem Zimmer zu verschwinden, sondern um näher an mich heranzurücken. Er drängte sich so eng wie möglich an meinen Rücken und umklammerte mich mit seinen Armen.

"Es tut mir leid, Schu...es tut mir leid..." Diese Worte wiederholte er immer wieder, noch immer zitterte und weinte er.

Ich dachte wirklich, ich hätte ihn mit dieser Aktion ein für alle mal von mir verschreckt.

Nach all dem, was er in den letzten Minuten erlebt hatte, überwog seine Angst vor McGuinic mehr, als die Angst vor dem, was ich ihm antun könnte. Ich hoffte nur, er würde nie wieder versuchen sich wegen McGuinic irgendjemandem so anzubieten wie er es in dieser Nacht getan hatte.

Langsam drehte ich mich zu ihm um und schloss ihn dann in meine Arme. Er blickte mit seinen verweinten Augen zu mir auf, während er noch immer seine entschuldigenden Worte flüsterte.

"Du wirst so etwas nie wieder tun, hast du mich verstanden, Nagi?" Meine Stimme beruhigen ihn ein wenig und er hörte schließlich auf mit weinen.

Ich küsste ihn kurz und vergrub mein Gesicht in seine weichen Haare, sie rochen nach dem Pfefferminzshampoo /1/, das er immer benutzte.

"Ich werde nicht zulassen, dass er dich anfasst, das verspreche ich dir!" Während ich sprach, merkte ich wie sich Nagis Muskeln plötzlich anspannten.

Was er dann nach ein paar Sekunden sagte, traf mich wie ein Faustschlag in den Magen.

"Zu spät."

°~~*~~°

/1/ Ich liebe dieses Shampoo, es riecht wirklich gut! Muss jetzt nur immer an Nagi und Schu denken, wenn ich mir die Haare wasche.

OK, ich geb's zu, wenn man das hier so ließt (dh. Einen Teil davon), könnte man denken das hatten wir doch alles schon mal in ner anderen Ff. Aber diesmal ist es doch eigentlich anders...oder? Ich wollte das einfach mit einbauen, ich konnte nicht anders... ... ...*bricht heulend zusammen* Ich bin so unkreatiiiiiiiiiiv!!

Außerdem: Ich wollte das eigentlich gar nicht zu so was wie nem NagixSchu pairing kommen lassen, aber irgendwie bin ich ja gerade auf dem besten Weg dahin...