Weiss Kreuz Fan Fiction ❯ Uragíri ❯ Eine unerwarte Begegnung ( Chapter 5 )

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Aya konnte immer noch nicht glauben, wer da vor ihm stand. Mit weit aufgerissenen Augen starrte er sein Gegenüber an, unfähig, etwas zu sagen. Youji...hier bei ihm? Lebendig? Wie war das möglich?

Langsam nahm er das Katana runter, um ihn nicht zu verletzen, seinen Youji, und ließ es auf den Fußboden fallen. Ihn, seinen Youji. Dieser sah ihn nur mit ausdruckslosem Gesicht an. Aber das störte Aya nicht im Geringsten.

Überglücklich und mit ein paar Tränen in den Augenwinkeln umarmte der Rotschopf den Älteren. Youji ließ es geschehen, legte aber dann seine Arme um Aya.

"Aya."

Aya schaute ihn an.

"A..Aber wie ist das möglich? Wie bist du den Trümmern entkommen? Ich hab doch gesehen, wie du von ihnen begraben wurdest. Wir alle - ich dachte, du wärst wirklich tot."

Youji kam nicht dazu, die Frage des Rotschopfes zu beantworten, weil sich ein gewisser anderer Jemand einmischte, der bis jetzt am Fenster des Zimmers gestanden hatte.

//Ich hab ihn gerettet, Kätzchen.//

Aya zuckte merklich zusammen. Die Stimme in seinem Kopf kam ihm sehr bekannt vor. Langsam drehte er seinen Kopf in die Richtung, aus der die Stimme zu kommen schien und erblickte Schuldig.

Der Telepath hatte es sich auf dem Fenstersims gemütlich gemacht und grinste Aya breit an.

//Lange nicht gesehen, Rotschopf.//

Aya ballte die Fäuste zusammen.

"Was willst du hier?"

Ayas Stimme zitterte vor Zorn. Am liebsten hätte er Schuldig auf der Stelle getötet.

Er überlegte, ob er sein Katana rechtzeitig aufheben könnte, um den Deutschen damit zu durchbohren. Er wußte, wie schnell dieser war. Hatte er überhaupt eine Chance?

//Du kannst gerne versuchen, mich zu töten. Ich werde dir eine Chance geben und mich nicht von der Stelle bewegen.//

Aya wusste nicht, was er davon halten sollte. Der Deutsche spielte bestimmt nur wieder eins seiner Spielchen mit ihm.

//Ich spiele nicht mit dir. Versuch es ruhig.//

Schuldig schien es ernst zu meinen, also beugte sich Aya langsam zu seinem Katana runter. Dabei bemerkte er den Blick nicht, den der Deutsche Youji zuwarf und dieser nickte.

Dann setzte Youji einen Fuß auf den Griff des Katana, so das Aya vergeblich versuchte, sein Schwert aufzuheben. Leicht gereizt schaute er seinen Freund an.

"Was soll das, Youji? Nimm bitte deinen Fuß runter. Youji?"

Aya schaute auf, nur um den seltsamen Blick zu bemerken, der auf dem Gesicht seines Gegenübers lag. Youji starrte irgendwie geistesabwesend in Schuldigs Richtung. Das irritierte ihn.

"Was ist los, Youji? Sag doch was."

//Du weißt, was du zu tun hast, Youji-chan. Enttäusch mich nicht.//

Ein kaum wahrnehmbares Nicken als Antwort. Dann wandte sich Youji wieder dem Rotschopf zu.

Er beugte sich zu ihm runter und nahm ihn sanft in beide Arme. Aya wehrte sich nicht. Zu lang hatte er dieses Gefühl, von seinem Liebsten gehalten zu werden, vermisst. Dass Schuldig die Beiden gespannt beobachtete, vergaß er dabei.

Youji zog ihn langsam hoch und fuhr mit einer Hand durch die roten Strähnen von Ayas Haar, dann weiter über das perfekte Gesicht, mit einer Haut, fast so wie Porzellan, bis hin zu diesen wunderschönen Lippen.

Aya genoss nur. Youjis Hand wanderte weiter nach unten. Die andere Hand umfasste Ayas Kinn und zwang ihn, Youji anzusehen. Dann sagte er etwas, was den Rotschopf verwirrte.

"Gomen, Aya-chan. Es tut mir so leid."

"Was...Was tut dir leid?" stotterte dieser.

Doch Youji sprach nicht weiter, sondern zog Ayas Gesicht für einen sanften Kuss näher. Während die Beiden sich küssten, fühlte Aya plötzlich, wie sich ein Knie in seine Magengegend bohrte und die Luft rasch aus seiner Lunge entwich.

Seine Augen weiteten sich, vor Entsetzen und vor Schmerz, und er rang, auf den Boden sinkend, nach Luft. Das letzte, an das er sich erinnerte, bevor er ohnmächtig wurde, war Youjis kalter Gesichtsausdruck und seine Faust, die Aya endgültig ausknockte.

%*%

Schuldig hatte mit äußerstem Interesse beobachtet, wie sich die beiden ehemaligen Freunde und Kollegen gegenüber standen. Er hatte eigentlich nicht erwartet, dass sich noch ein Mitglied von Weiss im Haus befand, noch dazu dieser Rotschopf.

Der Deutsche beschloss, die Szene weiter zu beobachten und wenn nötig, einzugreifen. Würde bestimmt Spass machen. In Gedanken ging er drei Stunden zurück.

Der "wichtige" Auftrag, den Bradley ihnen erteilt hatte, bestand eigentlich nur daraus, das er und Youji die Sachen des Weißmitglieds aus seinem ehemaligen Heim holen sollten, da er ja bis jetzt nichts weiter hatte als die Sachen, die er schon vor zwei Wochen besaß.

Natürlich hatte Schuldig argumentiert, dass er nicht so verrückt sei, freiwillig in die Höhle des Löwen zu gehen, wenn sich dort noch der Rest von Weiss aufhalten würde.

Aber Mr. "Ich - kann - in - die - Zukunft - sehen - und - weiß - immer - alles - besser" Crawford hatte gesagt, das sie überhaupt nicht da sein würden und er deshalb nichts zu befürchten hätte. Und damit basta.

Typisch Crawford. Immer das letzte Wort haben. Manchmal hasste er den Amerikaner wirklich. Na, es war jetzt auch egal. Auf jeden Fall hatte Schuldig Youji einen Mantel von sich geliehen, weil das Wetter wirklich zum Weglaufen war und da beide ungefähr die gleiche Statur und Größe hatten, war es kein Problem gewesen.

Später, als sie beim Blumenladen angekommen waren, hatten sie ungefähr zweieinhalb Stunden, nachdem die rothaarige Frau gegangen war, in einer kleinen Gasse gegenüber gewartet.

Ungefähr eine halbe Stunde, bevor Youji und er reingegangen waren, hatte auch der Rest von Weiss den Laden verlassen, wie Crawford gesagt hatte.

Sonst war nichts weiter geschehen, bis der Rotschopf auftauchen musste. Schuldig hatte zugesehen, wie die Beiden sich geprügelt hatten und es war einfach herrlich gewesen, zuzusehen.

Tja, und jetzt standen sich beide gegenüber und sagten nichts. Negative Gedankenströme holten Schuldig in die Realität zurück. Der Rotschopf wollte unbedingt wissen, wie Youji überlebt hatte.

Fein, sollte er es wissen, auch wenn Schuldig das Gefühl hatte, das der Rotschopf versuchen würde, ihn zu töten. Vielleicht könnte er ja ausprobieren, ob Youji es schaffte, den Rotschopf außer Gefecht zu setzen.

//Ich hab ihn gerettet, Kätzchen.//

Schuldig konnte förmlich sehen, wie der Rothaarige zusammenzuckte und ihn dann mit mörderischen Augen ansah.

//Lange nicht gesehen, Rotschopf.//

Der Deutsche konnte deutlich den Hass spüren, der von ihm ausging und beschloss, ein bisschen mit ihm zu spielen.

Der Rotschopf überlegte, ihn irgendwie zu töten. Sollte er es versuchen.

//Du kannst gerne versuchen, mich zu töten. Ich werde dir eine Chance geben und mich nicht von der Stelle bewegen.//

Er schien ihm nicht zu glauben. Also musste Schuldig deutlicher werden. Nicht, das er es zulassen würde, das der Andere ihm irgendwie zu nahe käme.

//Ich spiele nicht mit dir. Versuch es ruhig.//

Der Andere schien ihm endlich zu glauben, weil er sich langsam zu seinem Schwert runterbeugte. Weiter wollte Schuldig sein Spielchen aber nicht gehen lassen.

//Youji-chan, bitte setz doch mal kurz deinen Fuß auf den Griff. Du willst doch nicht, das er mich tötet, oder? Alles verstanden?//

Youji nickte und Schuldig grinste wieder.

Der Rotschopf war ziemlich perplex, als er sah, dass sich sein Freund gegen ihn stellte. Oder doch nicht? Der deutsche Telepath hatte keine Lust mehr zum Spielen und beschloss, es zu beenden.

//Du weißt, was du zu tun hast, Youji-chan. Enttäusch mich nicht.//

Was darauf geschah, übertraf selbst seine kühnsten Träume. Youji spielte erst mit dem Rothaarigen, tat so, als versuchte er ihn zu küssen, was er auch machte.

Aber dann. Ein kurzer gezielter Tritt mit dem Knie in die Magengegend und der Rotschopf lag am Boden und schnappte nach Luft. Noch ein letzter Faustschlag ins Gesicht und er war endgültig k.o..

//Gut gemacht, Yo-tan. Hätte ich nicht besser machen können.//

In Gedanken, nur für sich, fügte er natürlich noch etwas hinzu. (Natürlich hätte ich es etwas anders gemacht.)

Dann schwang er sich vom Fenstersims und ging auf Youji zu.

//Das Beste ist, wenn du dich beeilst und endlich deine restlichen Sachen zusammensuchst. Ich hab nicht vor, hier länger als nötig zu bleiben.//

"Was machen wir mit Aya?"

Youji zeigte auf den ohnmächtigen Rotschopf.

//Darum werd ich mich schon kümmern. Keine Bange.//

%*%

Als Aya wieder zu sich kam, stellte er fest, dass er sich in einer äußerst misslichen Lage befand. Er war immer noch in Youjis Zimmer, aber der Rotschopf lag auf dem Bett. Sein Oberkörper und seine Füße waren mit Draht gefesselt und er war regelrecht verschnürt worden.

Aya versuchte, sich zu bewegen, ließ es aber, als er merkte, dass sich der Draht dadurch nur in seine Haut einschnitt.

//Na. Endlich aufgewacht, Dornröschen?//

Er fröstelte, als er wieder die näselnde Stimme in seinem Kopf hörte und dessen grinsendes Gesicht vor sich sah. Aya versuchte sich aber nichts anmerken zu lassen.

Was war eigentlich passiert? Aya versuchte, sich an das zu erinnern, was vor seinem Blackout passiert war. Dann fiel es ihm es wieder ein. Youji...ausgerechnet Youji hatte ihn ausgeknockt. Damit hätte er nie im Leben gerechnet. Nie.

//Du hast schon recht mit deinen Gedankengängen. Aber fragst du dich nicht, warum er das gemacht hat?//

Aya schaute den Deutschen, der sich neben ihm aufs Bett gesetzt hatte, hasserfüllt an, während Youji damit beschäftigt war, seine Sachen in eine große Reisetasche zu stopfen.

"Ich wette, du hast ihn unter deine Kontrolle gebracht, damit du ihn gegen uns einsetzen kannst."

//Was für ein kluges Kätzchen du doch bist.//

Schuldig wandte seine Aufmerksamkeit für einen Augenblick wieder Youji zu.

//Wie weit bist du, Youji-chan?//

Dieser drehte sich um und sah ihn an.

"Bin fast fertig, suche nur noch was Bestimmtes."

//Und was?//

"Das hier."

Triumphierend hielt Youji ein Paar Autoschlüssel hoch.

"Von mir aus können wir gehen."

//Einen Moment noch, Youji-chan.//

Schuldig stand vom Bett und ging zu ihm. Aya beobachtete die ganze Szene. Langsam beschlich ihn das Gefühl, das er Youji bald für immer verlor, wenn er nichts unternehmen würde. Aber Aya schwor sich insgeheim, das er etwas unternehmen würde, um Youji aus den Klauen von Schwarz zu befreien. Aber erst, wenn die Anderen wieder hier waren.

//Youji-chan. Glaubst du, dass du etwas unternehmen kannst, um unsere Spuren zu verwischen? Die Anderen müssen ja nicht unbedingt wissen, dass wir hier waren. Oder?//

"Kein Problem, Schuldig."

Youji lächelte den Deutschen vielsagend an.

//Fein. Dann gib mir noch einen letzten Kuss und warte dann unten, wenn du fertig bist. Ich unterhalte mich noch ein bisschen mit Aya. Okay?//

"In Ord...mpffhm."

Youji wurde durch Schuldig Mund unterbrochen und widmete sich ganz dessen Kuss. Nach einer ganzen Weile ließen sie wieder von einander und Youji verschwand nach unten. Aya brach es fast das Herz, als er Youji Schuldig küssen sah. Der Deutsche hatte ihn wirklich voll unter Kontrolle. Nachdem Youji verschwunden war, wandte sich Schuldig wieder ihm zu.

"Und was hast du jetzt mit mir vor? Willst du mich töten?"

//Nein. Das wäre viel zu leicht und würde keinen Spass machen.//

Der Deutsche hielt kurz inne, als von unten ein Scheppern und Klirren zu hören war.

(Gute Idee, Yo-tan.)

Dann setzte er sich wieder zu Aya aufs Bett. Sein Finger wanderte unter Ayas Kinn und zwang ihn, den Deutschen anzusehen.

//Und machen wir zwei Hübschen inzwischen?//

"Nichts. Warte nur, bis die Anderen kommen und dir deinen Telepathenarsch versohlen, wenn ich ihnen erzählt habe, was du mit Youji gemacht hast."

Schuldig hob angesichts dieser Worte erst eine Augenbraue und begann dann laut zu lachen, bis er nicht mehr konnte und sich wieder einigermaßen im Griff hatte.

//Das war ein guter Witz. Nein, im Ernst. Solche unschönen Worte aus deinem Mund. Tsk, Tsk, du solltest dich schämen.//

Der Deutsche fuhr mit einer Hand durch Ayas rotes Haar, um ihn dann fest daran zu packen.

Aya zuckte vor Schmerz zusammen und starrte den deutschen Telepathen dann mit hasserfüllten Augen an, die Zähne zusammengebissen.

//Und was die anderen betrifft. Ich fürchte, dass kann ich nicht zulassen, mein kleiner Rotschopf. Kudou ist mein und keiner von euch wird das ändern.//

Dann grinste er. Diesmal war dieses Grinsen so kalt, das selbst Aya Angst bekam. Da war plötzlich dieser furchtbare Schmerz, der durch alle Windungen seines Gehirns zu zucken schien. Danach wusste er nichts mehr.

%*%

Youji hatte inzwischen seinen Roadster aus der Garage herausgefahren und wartete vor dem Laden auf Schuldig, während er eine Zigarette rauchte.

Er hatte auf einmal das Gefühl, das irgendwas nicht mit ihm stimmte. Was zur Hölle machte er hier eigentlich? War das eigentlich das Richtige, was er hier machte?

"Was ist nur mit mir los?"

Er griff sich an den Kopf, weil er plötzlich Kopfschmerzen bekam.

//Youji-chan?//

Youji drehte seinen Kopf zur Seite und erblickte den Deutschen, der plötzlich auf dem Beifahrersitz saß.

//Alles in Ordnung?//

"Yeah. Nur ein paar Kopfschmerzen."

//Aha. Dann lass uns heimfahren. Okay?//

"Okay."

Youji startete den Wagen und fuhr los.

%*%

"Maaaann, endlich wieder zu Hause."

Ken streckte sich, als er aus dem Wagen stieg. Die Mission war doch etwas schwieriger verlaufen als zuerst gedacht. Schwarz war plötzlich aufgetaucht, zumindest drei Mitglieder - nämlich Crawford, Nagi und Farfarello, und hatte versucht, ihnen die Informationen, die sie mühsam beschafft hatten, abzujagen. Ohne großen Erfolg freilich.

"Ken-kun?" Omis Stimme riss ihn aus seinen Gedanken.

"Ja? Wie geht's deiner Schulter?"

"Etwas besser."

Omi hielt seine Hand an seine Schulter, dort wo Farfarello ihn mit seinem Messer gestreift hatte.

"Gut, gehen wir rein, dann verarzte ich dich."

"Arígató, Ken-kun."

Beide gingen ins Wohnzimmer, wo Omi sich auf die Couch setzte und seine verwundete Schulter freimachte, während Ken schnell ins Bad huschte und den Verbandskasten holte. Dann versorgte er Omis Verletzung.

"Besser?"

"Danke."

"Ich geh noch mal kurz in den Laden, gucken, ob alles in Ordnung ist. Wartest du solange?"

"Ich werde uns noch was zu essen und etwas Tee machen. Einverstanden?"

"Okay, ich freu mich schon. Wir sollten dann noch einmal nach Aya schauen. Bis gleich."

"Bis gleich, Ken-kun."

Ken ging in den Laden und machte das Licht an. Doch was er sah, ließ ihm den Atem stocken.

"Was zum...?"

Überall im Laden waren die Kübel mit den Blumen umgestoßen worden. Alles lag verstreut auf dem Boden und durch das Wasser in den Kübeln war dieser ganz nass. Zusätzlich war die Eingangstür von außen eingeschlagen worden.

"So eine verdammte Scheiße."

Ken fluchte so laut, dass es bis in die Küche zu hören war und Omi den Herd ausmachte, um zu sehen, was los war.

"Ken-kun, was ist....? Oje, was ist denn hier passiert?"

"Keine Ahnung, es war schon alles so, als ich das Licht angemacht hab."

Omi ging vorsichtig durch den Laden, bemüht, nicht noch mehr Unordnung zu machen. Dann betrachtete er sich den Schaden an der Eingangstür genauer. Ä

"Ken-kun, wer auch immer das war, muss genau gewusst haben, wie man in den Laden reinkommt."

"Ich werde Manx Bescheid geben."

"Sollten wir nicht lieber die Polizei rufen?"

"Später vielleicht."

"Aber Ken-kun...."

"Kein Aber. Überleg mal, Omi. Was würde ein Einbrecher schon groß hier finden? Es sei denn,..."

"...er weiß, wer wir in Wirklichkeit sind. Du könntest recht haben, Ken-kun."

Ken ging zum Telefon und wählte eine Nummer.

"Ich rufe jetzt Manx an. Mal sehen, was sie dazu sagt."

%*%

"Hallo, ist hier jemand?"

Manx trat vorsichtig ein, die Glasscherben von der Türe umgehend. Sie sah sich kurz um.

"Oje, hier sieht's ja aus. Hallöchen, wo seid ihr denn alle?"

Ken steckte seinen Kopf aus dem hinteren Raum.

"Manx. Gut, das du schon hier bist."

Er kam ganz raus und ging zu ihr.

"Tut mir leid, dass wir dich noch mal gestört haben."

"Schon gut. Ich wäre morgen sowieso vorbeigekommen. Ich schätze, ihr werdet wohl die nächsten Tage damit beschäftigt sein, hier sauber zu machen."

"Bestimmt."

"Ken-kun, ist Manx schon da?"

"Ja, Omi."

Omi kam aus der Küche, ein Tablett mit drei Tassen Tee in der Hand haltend.

"Manx-san, darf dir eine Tasse Tee anbieten?" "Aber gern."

Manx lächelte und nahm sich eine Tasse.

"Ken-kun?"

"Danke. Gehen wir ins Wohnzimmer, dort können wir besser reden."

Alle drei gingen ins Wohnzimmer und setzten sich hin.

"Und habt ihr schon eine Ahnung, wer es war?"

Ken schüttelte den Kopf.

"Nein, aber anscheinend hat er gewusst, wie man hier reinkommt. Im Laden scheint nichts zu fehlen. Vielleicht hat der Einbrecher nach Informationen oder ähnlichem gesucht. Wir sind noch nicht dazu gekommen, zu schauen, ob aus unseren Zimmern etwas fehlt."

Ken leerte seine Tasse. Manx dagegen nahm einen kleinen Schluck aus ihrer Tasse.

"Verstehe. Weiß Aya eventuell, was passiert ist?"

Ken und Omi sahen sich entgeistert an.

"Aya-kun? Den haben wir total vergessen?"

"Hoffentlich ist nichts passiert."

Beide sprangen auf und liefen in Richtung Apartment. Manx stand ebenfalls auf, stellte ihre Tasse ab und lief den Beiden, so schnell sie konnte, hinterher.

"So wartet doch auf mich."

Als sie oben im Apartmentkomplex angekommen waren, gingen Omi und Ken sofort zu Ayas Zimmer und öffneten es. Es war leer. "Nein, nicht schon wieder. Wo kann er denn nur sein? Hoffentlich hat er nichts Dummes gemacht." Ken ließ einen großen Seufzer raus.

Manx, die auch inzwischen oben war, hatte sich zu ihnen gesellt. Als sie ihren Blick schweifen ließ, sah sie, dass die Tür zu einem der Zimmer leicht geöffnet war.

Langsam ging die rothaarige Frau dorthin und öffnete sie vorsichtig. Als sie reinschaute, weiteten sich ihre Augen erschrocken.

"Omi, Ken. Er ist hier. Schnell."

Die beiden Anderen hörten sie rufen und eilten zu ihr.

"Ist das nicht Youji-kuns Zimmer?...Oh Gott, Aya-kun."

Omi konnte es nicht glauben, wie der Rotschopf auf dem Bett lag. Immer noch mit Draht verschnürt und zusätzlich noch geknebelt, lag er mit geschlossenen Augen da.

Ken und Omi eilten zu ihm und entfernten vorsichtig den Knebel. Dann versuchten sie, ihn von dem Draht zu befreien. Aber ohne Erfolg. Omi sah, dass Ayas Katana auf dem Boden lag und hob es auf.

Obwohl es sehr gewöhnungsbedürftig und ungewohnt war, hielt er es fest in beiden Händen und machte sich daran, den Draht ganz vorsichtig damit zu zerschneiden. Endlich geschafft. Als der Rotschopf befreit war, schüttelte Ken ihn ganz sanft, um ihn aufzuwecken.

"Aya. Wach auf. Aya. Aya. Aufwachen."

Der Rotschopf murmelte erst etwas Unverständliches und riss dann, als der Fußballliebhaber ihn weiter rüttelte, panisch die Augen auf. Er wollte Ken von sich wegstoßen, aber dieser beruhigte ihn.

"Beruhige dich, wir sind's nur. Was ist passiert? Weißt du, wer das war?"

Aya bekam sich langsam in den Griff und setzte sich aufrecht hin.

"Was ist denn nun passiert, Aya-kun?"

Aya überlegte, wie er wohl in Youjis Zimmer gekommen war. Das Letzte, an das er sich erinnerte, war, das die Beiden ihn in seinem Zimmer ins Bett gebracht hatten. Danach war nichts mehr.

"I...Ich weiß es nicht. Ich kann mich nicht erinnern."

Ken und Omi sahen sich besorgt an. Irgendwie ging es seit heute früh alles etwas seltsam zu. Erst bemerkte Ken, dass im Zimmer sich etwas verändert hatte.

"Nanu, warum ist es hier plötzlich so leer? Wo sind Youjis Sachen hin?"

"Was meinst du, Ken-kun?"

Ken ging zu einem offen stehenden Schrank und zeigte, das er leer war.

"Hier. Alles weg."

"Jetzt, wo du's sagst. Vorhin, als wir wiedergekommen sind, hab ich bemerkt, das Youji-kuns Auto nicht mehr da ist. Ob das der Einbrecher mitgenommen hat?"

"Wer weiß?"

Aya hatte die kleine Diskussion seiner Freunde mitbekommen. Warum sollte jemand einfach so Youjis Sachen stehlen? Er verstand es einfach nicht. Und wie war er überhaupt hierher gekommen? Es war, als ob ein großes schwarzes Loch seine Erinnerungen an die letzten Stunden verschluckt hätte.

Auch Manx hatte bis jetzt zugehört und die Gedanken schossen nur so durch ihren Kopf. Schließlich unterbrach sie die Stille.

"Ich glaube, ich weiß, wer euer Einbrecher ist."

"Ach ja?"

Die drei Weißmitglieder sahen sie erstaunt und mit großen Augen an.

Manx kramte aus ihrer Tasche ein paar Fotos hervor.

"Diese Fotos sind vor ein paar Stunden von einem unserer Mitarbeiter gemacht worden. Sie sind auch ein Grund, weswegen ich morgen vorbeikommen wollte."

Sie gab die Fotos an Ken und Omi weiter.

Wenn beider Kinn nicht am Kopf befestigt wäre, wäre es unter Garantie abgefallen. Beide sahen mit ungläubigen Augen auf die Fotos, dann sich selbst an und wieder auf die Fotos.

"D...Das ist unmöglich." riefen beide gleichzeitig.

Owári Teil 4 - Tsuzúku
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Tja, was ist nun so Interessantes auf den Fotos? Wird erst im letzten Teil verraten. *evil grin*

Ich weiß, das mit Aya war gemein von mir. Also bitte nicht böse auf mich sein. *verzieht sich in eine dunkle Ecke*

Ist nicht so doll geworden, dieser Teil. Aber es war schon spät und sehr heiß (knapp 30°C Zimmertemperatur - x_X: *zu heiß*) und ich wollte nur noch fertig werden. Ich hoffe, es geht trotzdem so.

Bitte, bitte, bitte. Bitte viel Feedback an mich. Muss wissen, ob's euch gefällt oder nicht. Bitte, bitte an: terrenis-chan@gmx.net oder Terrenis@web.de

Ja ne!!!

^_^ Eure Terrenis ^_~